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Für die Lebensrettung seiner eigenen Frau ausgezeichnet wurde der Rentier Wohtych. Bürgermeister in Hultschin, Kreis Ratibor. W. rettete im Sommer d. seine bei einer Kahnpartie in die Oppa gefallene Ehefrau vom sicheren Tode des Ertrinkens, für welche brave Tat jetzt der Kaiser dem mutigen Stadt oberhaupte die Rettungsmedaille am Bande verlieh. Auch die Frau des Amtsgerichtsrats Motzny wurde von ihm vom Tode des Ertrinkens gerettet. <vr«be»ungl»ck. Auf der Zeche Zentrum bei Wattenscheid kamen zwei Bergleute unter bereinstürzende Gesteinsmassen. Der eine Arbeiter wurde von den Steinen erschlagen, der andre hoffnungslos verletzt. Den Verlust seiner Nase hat ein Hand- werksbursche zu beklagen. Er bot einem Produktenhändler in Bremen auf der Straße ein Paar alte Stiefel zum Kauf an: als jener aber erklärte, daß er für derartige Sachen keine Lerwendung habe, zog der Bursche sein Messer aus der Tasche. Der also bedrohte Händler, der nur einen Arm hat, ergriff mit der Linken feine aus dem Wagen liegende Schaufel und schlug damit dem Angreifer buchstäblich die Nase ab, so daß sie zur Erde fiel. Die Polizei veranlaßte die Unterbringung des Verletzten im Krankenhause. Rache für eine» verlorene« Prozest. Der pensionierte Oberlandesgerichtsrat August Müller in München wurde von dem geistig minderwertigen Agenten Schwab aus Schnee- berq in Sachsen überfallen und durch Messer stiche lebensgefährlich verletzt. Die Tat war ein Racheakt für einen früher verlorenen Prozeß. In lveldnot geflohen. Eberhard Riese, Inhaber der Karlsmühle, der größten Handels mühle Weimars, ist unter Mitnahme vieler Wertsachen aus Weimar verschwunden. Zahlungs schwierigkeiten mögen die Ursache dieser Flucht gewesen sein. Kleine Späsie — große Wirkungen. Der Pariser Arbeiter Eugene Dupard war an einem schönen Sonntag nachmittag mit mehreren Bekannten hinaus auf das Land gefahren. Die Amgen Leute waren in ausgelassener Laune. Dupard eilte schließlich auf einen Kartoffelacker, grub mik den Händen Kartoffeln aus und warf mit diesen nach seinen Freunden. Plötzlich kam der Feldwächter dazu, untersagte das Treiben und erstattete gegen den Arbeiter Anzeige wegen Felddiebstahls. Das Gericht nahm nun zwar nicht Diebstahl an, verurteilte den Angeklagten aber, weil man bei ihm einen Revolver gefunden halte, zu 100 Frank Geldstrafe wegen unbe fugten Waffentragens. » Ein Kampf gegen den Absinth in der Schweiz. Die Bürger des Kantons Waadt haben in einer Volksversammlung am letzten Sonntag über ein Verbot des Absinths abgestimmt und mit 22 530 gegen 17 676 den Kampf gegen das grüne Gift gut geheißen. Schon ein Gesetz, dessen Einführung der große Nm des Kantons früher beschlossen halte, unter sagt den Detailverkaus des Absinths. Das be wog die Destillateure, die Berufung an das Volk zu ergreifen, und in allen Kneipen Lausannes und Veveys wurden die Anhänger des berauschenden Getränkes mobilisiert. Doch auch die Gegner des Absinths blieben nicht Untätig. Die ,Gazette de Lausanne' ließ keinen Tag vorüber gehen, ohne die Verbrechen, die das „tückische und verderbliche Gift" verschuldet hatte, aufzuzählen. Die Volksabstimmung brachte den Feinden der Destillateure den ersehnten Erfolg, und sie rüsten sich nun zu einem Feld zug, der auf das Verbot nicht nur des Detail verkaufes, sondern auch der Erzeugung, Einfuhr und des Feilbietens von Absinth in der ganzen Schweiz abzielt. »Tas Denkmal Leos XIL1 In der Basilika des Lateran haben die ersten Arbeiten zur Aufstellung des großartigen Denkmals, das die sterbliche Hülle Leos XIII. aufnehmen soll, begonnen. Der Schöpfer des Werkes, der Bild hauer Tadelini, hat sein Werk fast vollendet, und es wird von den zahlreichen Besuchern in seinem Atelier lebhaft bewundert. Der Künstler hat die Züge des verstorbenen Papstes mit außerordentlicher Lebenswahrheit wiedergegeben. Leo XIII. ist stehend dargestellt, mit zum Segnen erhobener Rechten; rechts von ihm steht die Gestalt einer Frau, die die Religion darstellt, links ein einfacher Pilger. Man hofft, daß die Aufstellung im Dezember vollendet sein wird. Brand eines Klosters. Das Trappisten kloster von Achel in der Provinz Limburg wurde durch Feuer völlig zerstört. Der Schaden be trägt mehr als 150 000 Frank. Eine Nahrungsmittel-Vergiftung. In dem holländischen Grenzorte Vaals sind 30 Familien, insgesamt etwa 100 Personen, an Vergiftungserscheinungen schwer erkrankt. Man vermutet eine Vergiftung durch Wurst oder verseuchtes Wasser. Die Kinder sind besonders stark betroffen. Aus. Aachen sind zur Fest stellung der Ursache Arzte hinzugezogen worden. Erdbeben in Schweden. Aus Her- noesand (Schweden) wird gemeldet, daß in der Gemeinde Nordingra eine von unterirdischem Getöse begleirete Erderschütterung verspürt worden sei, die sich in der Richtung von Westen nach Osten bewegte und von starkem Wind und Regen begleitet war. Schätze von der spanischen Armada. Von dem Wrack der einst zur spanischen Armada gehörigen Galeere „Admiral von Florenz", die in der Tobermory-Bai aus dem Meeresgründe liegt, sind bei den jetzt vorgenommenen Nach forschungen eine Reihe wertvoller Funde ge borgen worden. 14 Bronzekanonen, die je vier Fuß neun Zoll in der Länge messen, wurden aufgefunden; ferner wurden zwei Geldkisten, von denen die eine mit Gold und Silber ge füllt war, aus einer Tiefe von etwa 10 Faden heraufbefördert. Man hat festgestellt, daß das Wrack vom Vorder- bis zum Hintersteven in zwei Teile gespalten ist, und daß die Geschütze nach außen aus dem Schiff herausgefallen sind und nun rings um das Wrack herumliegen. Man erwartet jetzt zuversichtlich, noch weitere interessante Entdeckungen machen zu können. Ein Unglückstag. Manchmal wäre man fast geneigt zu glauben, daß die Schwermütigen recht haben, wenn sie meinen, ein Unglück käme niemals allein. In Madrid war Dienstag eine solche Häumng von Unfall und Schrecken, daß die Bewohner der spanischen Hauptstadt noch eine Weile daran denken werden. Mittags brach ein Stier aus dem Viehhof aus, tötete einen Straßenfeger, verwundete sieben Personen, richtete sonst noch Unheil an und brachte die halbe Stadt in Auflegung. Dann kamen ver schiedene Mordtaten vor: aus Eifersucht erschoß ein Zollwächter beim Kartenspiel seinen Partner; ein Dachdecker stürzte vom Dach und war sofort tot. Ferner fand zwischen Valera, dem Chef redakteur des ,Evangelio' und dem republikani schen Agitator Barcelo ein Pistolenduell statt, wobei Barcelo schwer verwundet wurde. Blutiger Zusammenstoß bei einem Streik in Amerika. Bei der Holzgesellschaft Mc. Lawan in Buckingham (Kanada) versuchten einige Arbeiter einen Streik zu brechen, der schon seit einem Monat anhält. Streiker und Polizei gerieten mit Schießwaffen in einen Kampf, bei dem es auf beiden Seiten viele Verwundete gab. Nächtlicher tiberfall. In dem Flecken Newjerino des Kreises Kostroma in Rußland ermordete eine Bande jugendlicher Bauern in der letzten Nacht eine ganze aus Mann, Frau und zwei .Kindern bestehende Judenfamilie sowie einen Arbeiter und eine Arbeiterin. Die Mörder wurden verhaftet. » Ein Opfer der Lesewut. Ein junger Student aus Philadelphia, H. I. Baker, ist in New Jork an den Folgen einer allzueiflig be triebenen Lektüre ernsthafter Bücher gestorben. Atan sand ihn im Bade sitzend Lot auf und die erstarrte Hand hatte noch sest ein Exemplar von Benjamin Kidds „Sozialer Entwickelung" um klammert. Baker ist.sicher einer der wütendsten und eifrigsten Leser in Amerika gewesen. Er! brachte es jährlich aus über 1t>00 Bücher, ! soziologischen, geologischen, geometrischen, astro- ! nomischen und geheimwissenschaftlichen Inhalts, ! die er auf das eingehendste durchstudierte, i Einzelne seiner Lieblingsbücher, wie Darwins i „Entstehung der Arten" und Kidds „Soziale Entwickelung" hat er wenigstens ein Dutzend- mal durchgelesen und fast immer mit sich ge führt. Aus allzu großer Lesewut vernach lässigte er nun die Pflege seines Körpers, mied allen Sport und zog sich dadurch eine Herz erkrankung zu. Die amerikanischen Blätter er örterten diesen Fall sehr ernsthaft und verfehlen nicht, eindringliche Warnungen daran zu knüpfen. So sagt die ,Evening Mail': „Übertriebenes und unausgesetztes Lesen ist ein schweres Laster der Selbsterziehung. Viele solche Leute sind schon inS Irrenhaus gekommen, weil sie ihr Gehirn mit lauter Dingen vollgestopft hatten, von denen sie nicht wußten, was sie mit ihnen anfangen sollten." Gerickrskalle. Berlin. Das Schwurgericht verhandelte gegen die Frau Berger, die in der Verzweiflung über ihre unglückliche Ehe ihr einjähriges Kind vergiftete und ihre vierjährige Tochter zu töten versuchte. Frau Berger wurde nach kurzer Verhandlung freigesprochen, weil das Gericht annahm, die Unglückliche habe sich in solcher Erregung befunden, daß im Augenblick der Tat die freie Willensbestimmuug ausgeschlossen gewesen sei. Düsseldorf. Das Kriegsgericht verurteilte den Wachtmeister Albert Strotmann von der 2. Eskadron des Husarenregiments Nr. 11 in Krefeld wegen Mißhandlung eines Untergebenen mit der blanken Waffe im Manövergelände zu acht Tagen gelindem Arrest. Dem Chargierten wurde von seinen Vor gesetzten ein gutes Führungsattcst ausgestellt. München. Das Landgericht hat die 26jährige Dicnstmagd Walpurga Kurrer aus Niederbayern wegen einer Reihe ganz außerordentlich verwegener Einbruchsdicbstähle zu ein Jahr zehn Monat Ge samtgefängnisstrafe verurteilt. Das Mädchen, das scharfgeschnittene Züge und eine tiefe Stimme besitzt, ließ sich die Haare kurz schneiden, um alsdann in Männerkleidern während dreier Monate sich einer sehr abenteuerlichen/ dunklen Existenz hinzugeben. Zweibrücken. Das Schwurgericht verurteilte wegen Münzverbrechens den Kaufmann Adam zu einer Gefängnisstraft von einem Jahr sechs Monat, den schlosser Josepb Hecker, in Frankfurt a. M. wohnhaft, zu einer Zuchthausstrafe von zwei Jahr sechs Monat und zur Aberkennung der Ehrenrechte auf fünf Jahr, sowie Stellung unter Polizei aufsicht, den Mechaniker Adolf Schönig in Frank furt a. M. zu sechs Monat, den Schlosser Wilhelm Schönig von Mundenheim zu fünf Monat und die Elise Geist von Speier zu zehn Monat Ge fängnis. Die Angeklagten hatten in der Zeit von Mitte April bis Anfang Mai 1SÜ6 in Ludwigs hafen a. Rh. und Frankfurt a. M. inländisches Metallgeld nachgcmacht und als echtes verausgabt. 6me Sckwebebakn rum Klane. » Ein ernsthaftes Projekt, eine Schwebe bahn fast bis zum Gipfel der Mont Blanc- Kette zu bauen, ist, wie aus Genf berichtet wird, von einer Schweizer Gesellschaft ausge- arbeitet worden und hat die Zustimmung der französischen Regierung gefunden. Es ist dieselbe Gesellschaft, die gegenwärtig eine Schwebebahn zum Gipfel des Metterhorns baut. Eine ganz ähnliche Linie soll nun vom Tal von Chamounix zum Gipfel der Aiguille du Midi, einer fast 12 000 Fuß hohen Spitze im Mittelpunkt des Mont Blanc, führen. Nach dem Kontrakt wird eine gewöhnliche Seilbahn die bestehende Bahn von Chamounix weiterftihren: das System mit doppelten Lustkabeln wird bei der ersten Station nahe dem Gletscher des Bossons in einer Höhe Von über 8000 Fuß beginnen. Die Kosten werden auf 3 200 000 Mk. veranschlagt, und man nimmt an, daß der Bau in vier Jahren vollendet sein wird. Die erste, am leichtesten auszuführende Hälfte, soll nur ein Jahr er fordern, sodaß bereits an: Ende des nächsten Sommers Touristen zu dem genannten Gletscher in dieser Bahn befördert werden können. Die Linie wird an einer Reihe von Gletschern und an jähen Abgründen entlang führen und wird den Besuchern der Alpen, die keine Klettertouren unternehmen wollen, eine Vorstellung von den! Gefahren und den Vergnügungen des Berg steigens vermitteln. Die Reisenden werden auf! dieser Bahn alle Schrecken der Gebirgswelt! kennen lernen, wie keine andre Linie in der Welt sie zu zeigen vermag. Trotzdem ist man der Überzeugung, daß der Bau absolut sicher sein wird; denn jeder Fußbreit der Strecke sst von Ingenieuren aufs eingehendste studiert, und jede nur denkbare Vorsorge soll getroffen werden. An mehreren Stellen wird die Bahn über das Gletschereis hinwegfahren, sodaß die Passagiere die Empfindung haben werden, als glitten sie im Schiff über das blaue Wasser. Die Ingenieure sind fest von der Ausführbarkeit des Planes überzeugt, wenn sie auch anerkennen, daß der Bau um so größere Schwierigkeiten bereiten wird, je weiter man zum Gipfel fort schreitet, da die Hindernisse, die durch die Gletscher, den tiefen Schnee und die Lawinengefahr be reitet werden, ständig wachsen. Auf den Strecken, auf denen häufig Lawinen niedergehen, sollen Tunnels gebaut werden, um alle Gefahren zu vermeiden; aber vier Fünftel der ganzen Linie werden unter freiem Himmel liegen. Die Elek trizität zum Betriebe der Bahn soll von der Arve geliefert werden. Zunächst soll eine Rück fahrtkarte bis zum Gipfel 60 Mk. kosten; aber man hofft, den Preis bald aus 40 und sogar auf 20 Mk. reduzieren zu können. GememnütLiHLs D Aufbewahrung von Weintrauben. Um den ganzen Winter hindurch frische Wein trauben zu haben, schneidet man die Trauben vom Spalier, ehe sie ihre vollkommene Reife erlangt haben. Ohne die Beeren zu berühren, sondert man alle schadhaften ab und legt die Trauben nun so in große Steintöpfe, daß sie sich nicht berühren können. Den Zwischenraum füllt man mit Hirse aus. Um nun den Topf möglichst luftdicht zu verschließen, bedeckt man ihn mit einem steinernen Deckel. Die Fuge schmiert man mit Kitt, wie ihn der Glaser be nutzt, aus, und klebt ein dickes Papier darüber. Auf diese Weise hat man ein Jahr und länger immer frische Weintrauben. D Mehl gegen Milben zn sichern. Das Mehl muß nach Einkauf einen Tag an freier Luft zum Trocknen stehen. Dann steckt man völlig entblätterte Reiser vom Ahornbaum hinein, die ebenfalls einen Tag an freier Luft gelegen haben. Den Geruch des Ahorns können die Milben nicht vertragen. Kuntes Allerlei. Ein guter Junge. Gefängnisdirektor (zum Sträfling): „Sie haben auch einen Sohn?" — Sträfling: „Ja! . . . Und der ist so ein braver, anhänglicher Junge! Vor acht Tagen haben sie mich eingeliefert, und heute beim Spaziergange hab' ich geseh'n, daß sie ihn auch schon bringen!" (,La . Jahrh/) Bei der Festlichkeit. Hausflau: „Was ist denn hier los ?" — Dienstmädchen (stöhnend): „O, ich bin mit dem Kopf gegen die Tür ge rannt!" — Hausfrau: „Um Gottes willen, haben Sie mich erschreckt! ... Ich dachte schon, Sie hätten die Bowle fallen lassen." > Modern. Konfektionär: „Als Sie den Stoff vor vierzehn Tagen kauften, da sagten Sie, er gefalle Ihrem Bräutigam so gut, und heute bringen Sie ihn zurück?" — Fräulein: „Nun ja . . . weil ich eben jetzt einen andem Bräutigam habe!" , Aus Erfahrung. Elli: „Ich mag keinen Roman mehr lesen! Jedesmal hört er auf, wenn sie sich kriegen und es dann am schönsten wird." — Vater: „Dumme Gans! Wer hat dir denn gesagt, daß es da am schönsten wird?" OLa^. Jahrh.') Ungestört. „. . . . Warum seid ihr denn eigentlich auf eurer Hochzeitsreise durch so schöne Gegenden gefahren . . . viel hinausgescham habt ihr doch sicher nicht!?" — „Aber die andern!" c.Mtgg.-) Raffiniert. „Konnten Sie den Spitzbuben denn nicht mehr erwischen?" — „Bewahre, nur einen Hammer habe ich ihm aus dem Fenster nachgeschleudert, und den hat er auch noch mit genommen !" t,Megg.-j Glückes wieder hell und leuchtend aufging. Sie neigte sich zu ihm herab und flüsterte ihm mit Aber Hildes Tränen flossen unaufhaltsam »'eiter, und die erbetene Auskunft wurde dem mögenden noch immer nicht zuteil. Sie hatte üch wirklich auf sein Bitten in eine Ecke des alten Sofas niedergelassen, und da stand er nun hilflos neben ihr, tief über sie herabgeneigt und mit einem so kummervollen Gesicht, als sei auch für ihn mit einem Male alle Fröhlichkeit und aller Sonnenschein aus der Welt ver schwunden. weil ich — weil ich meinem Vater gesagt habe, daß — nein, Sie dürfen mich nicht dabei an sehen, sonst bringe ich es niemals heraus! — daß wir — daß wir uns heute vormittag ver lobt hätten?" „Fräulein Hilde! Danim also — darum? O, mein Gott, sagen Sie mir's noch einmal — nein, nein, sagen Sie es nicht, sehen Sie mich nur an! Ja, ja, in Ihren Augen steht, daß es Wahrheit ist! O, du mein süßes, herrliches Lieb! Ach, was bin ich doch für ein glück seliger Mensch!" Und er küßte unter Lachen und Weinen ihre Hände, ihr Kleid, den Pelzbesatz ihres Jäckchens, der fülle, ernsthafte Mensch war im Übermaß seiner unbändigen Herzensfreude mit einemmal töricht und ausgelassen wie ein Junge. Da hatte es freilich nichts Wunderbares, daß „So lieb," stammelte er, „so lieb — ich Me gar nicht gewußt, daß man einen Menschen lieb haben könne." „Und Sie werden mir also nicht böse sein, halb geschlossenen Augen ins Ohr: „Es war furchtbar unschicklich, ich weiß es; wirst du mich denn auch niemals, ganz gewiß niemals deshalb verachten?" Da zog er statt aller andern Antworten das liebliche Köpfchen vollends zu sich nieder und küßte sie mit einer scheuen, fast ehrfurchts vollen Zärtlichkeit zum ersten Male auf den roten Mund. Ein paar Minuten später batte sie ihm alles gebeichtet, und auch auf den Brief ihres Vaters, der unfehlbar morgen eintressen würde, hatte sie ihn vorbereitet. Aber sie hatte nicht gelitten, Er selbst merkte es gar nicht, wie der Schmerz über ihre Niedergeschlagenheit und Verzweiflung ihn immer beredter und mutiger wachte/ Was er ihr unter andern Umständen niemals zu sagen gewagt hätte, das, floß ihm setzt halb unbewußt über die Lippen, und es Laug gerade darum doppelt aufrichtig und rührend" als er mit einer Stimme, die nun auch schon merklich verschleiert war, versicherte: auch Hildes Tränen versiegten, daß auch auf „Lassen Sie mich nicht länger in dieser! ihrem reizenden Gesichte der Sonnenschein des schrecklichen Ungewißheit, Fräulein Hilde, ich ------ kann es nicht mehr ertragen, ich habe Sie ja so lieb, so unaussprechlich lieb." Da sanken ihre Hände langsam, ganz lang sam von dem verweinten Gesichtchen herab, und indem sie mit dem scheuen Blick eines Kindes ?u ihm aufsah, fragte sie leise: „Ist das aber wirklich wahr?" Als hätte ihn eine unsichtbare Gewalt dazu gezwungen, kniete er plötzlich neben ihr auf den Wgen Dielen. daß dadurch ein Schatten der Entmuügung und der bangen Sorgen in ihre junge Liebeswonne fiel; denn gleich in demselben Atem hatte sie hinzugefügt: „Du darfst dir das aber nicht zu Herzen nehmen, denn wenn mein Vater heute auch nein sagt, morgen, oder in einem Monat, oder in einem Jahre wird er ganz gewiß ja sagen, dafür will ich schon sorgen. Wir müssen ihm nur Zeit lassen, dich kennen zu lernen. Siehst du, ich habe ja auch eine gewisse Zeit dazu gebraucht, und ich hätte es doch viel leichter gehabt als er. Schließlich kann er mich ja nicht zwingen, von dir zu lassen, und wenn wir ein wenig warten müssen, werden wir nicht daran sterben, jetzt, wo wir ganz sicher wissen, daß wir für immer zueinander gehören." Wie hätte eine Furcht um den Bestand seines Glückes in ihm aufkommen können vor solcher Beredsamkeit und vor solchen Argu menten! Eine Weile plauderten sie wie zwei sorglose Kinder; dann sprang Hilde plötzlich auf. „Ich muß fort; denn wenn sie mich ver mißt haben, gibt es gewiß ohnedies ein arges Ungewitter." „Ich werde dich natürlich deinem Vater zu führen," rief Theodor. „Nicht auf dich, sondern auf mich allein soll sich sein Zorn entladen." Aber sie schüttelte in ihrer entschiedenen Weise den Kopf. „Das gäbe nur ganz unnöüge Aufregung. Ich will schon verantworten, was ich getan habe, und ich fürchte mich durchaus nicht. Mein Vater ist nicht so schlimm, wie du es dir vielleicht vorstellst, und er hat mich bei alledem sehr lieb. Von ihm wird mir gewiß nichts Übles geschehen." Er mußte sich ihrem Willen fügen; dagegen aber, daß er sie bis in die Nähe des väterlichen Hauses begleite, hatte Hilde nichts einzuwenden, und während er nun eilig hinter dem roten Vorhang verschwand, um Mantel und Hut zu holen, trat sie neugierig cm den Zeichentisch heran, vor dem noch immer der in der Über raschung umgestürzte Stuhl die Beine gen Himmel streckte. Als Theodor Meinardi wieder zum Vorschein kam, hatte sie sein Skizzenbuch in der Hand, und als er dann mit verlegenem Lächeln auf sie zutrat, warf sie es auf den Tisch zurück und flog ihm mit einem Jubelruf noch einmal an die Brust. „Damit also warst du beschäftigt, als ich kam? O, du Lieber, Einziger! Aber ein garstiger Schmeichler bist du auch! Um deinet willen möchte ich wohl, daß ich so schön wäre, wie dies Porträt — aber ich fürchte, man muß mir so gut sein wie du, um mich so zu sehen." Dann verließen sie zusammen das Atelier und von den vielen jungen Menschenpaaren, die sich an diesem Abend in den Straßen der Riesenstadt bewegen mochten, war sicherlich keines glückseliger als sie. 15. Hildes Vermutung, daß sich ihr Vater sogleich hinsetzen würde, um an Theodor Meinardi zu schreiben, war nicht zutreffend gewesen. In Julius Löwengaards Kopf gab es jetzt so viele andre und dringendere Sorgen, daß er wenig Neigung hatte, seine kostbare Zeit an Dinge zu verschwenden, die sehr wohl auch morgen oder später erledigt werden konnten. ms M (Fortsetzung folgt.)