Volltext Seite (XML)
Aus Eifersucht. Im Walde bei Salz burg wurde der 21jährige, beim Postamt in Parsch angestellte Joseph Mühlberger ermordet ausgefnnden. Der Hals und beide Ohren wiesen Würgespuren aus, die von einem Seil herrührteu, das in der Nähe des Tatortes ver steckt war. Auch sonst war der Ermordete blutig geschlagen. Er ist seit dem 16. Oktober von seinen Eltern vermißt worden. Als der Tat verdächtig ist der 27jährige Gärtnergehilfe Joseph Pluharsch verhaftet worden. Jedenfalls hat er den Postpraktikanten bei einem Schäferstündchen in der Wohnung seiner Geliebten überrascht und dort bereits ermordet. Die Leiche ist dann in den Wald geschleppt worden. Das Mädchen ist unter dem Verdacht der Mitwissenschaft verhaftet, da in dem Gasthause ihrer Schwester außerhalb der Stadt die Uhr des Ermordeten, sein Taschen tuch und einer seiner Schuhe gefunden worden sind. Der Verhaftete war einige Zeit im Dienste des Großherzogs von Toskana, ist aber wegen Veruntreuungen entlassen worden. Unangenehmes Abenteuer in Paris. In seinem Zimmer im Hotel erhielt ein Ber liner Kaufmann namens Rauch den Besuch eines unbekannten Agenten. Während der Fremde von Geschäften sprach, ergriff er ein auf dem Nachttisch liegendes, mehrere Banknoten enthaltendes Portefeuille. Rauch hatte die Be wegung bemerkt und schlug Lärm. Eine Leibes visitation durch Hotelangestellte ergab zunächst nichts Belastendes. Rauch folgte alsdann un bemerkt dem Manne und sah,. wie er auf der Straße einen Gegenstand aufhob. Es war das Portemonnaie, das er aus dem Fenster des Hotelzimmers geworfen hatte. Der Spitzbube wurde verhaftet. Der Dieb mit den 36 Name». Die Bewohner einer abgelegenen Straße in Paris waren sehr erstaunt, als sie erfuhren, daß ein gewisser Maxime Jousse, der dort ein kleines Milchgeschäft betrieb und als durchaus ehren werter Mann galt, wegen Bandendiebstahls ver haftet worden sei. Jousse stand in Wahrheit, wie die Polizei festgestellt hatte, an der Spitze einer weitverzweigten Gauner- und Diebes bande, die auf sein Geheiß in Paris und Um gegend Diebstähle ausführten. Er selbst hatte in den verschiedensten Stadtteilen unter 36 ver schiedenen Namen Läden und Depots gemietet, in denen er die gestohlenen Gegenstände ver kaufte und sogar einen schwunghaften Handel nach England, Holland und der Schweiz betrieb. A Bettlerzeitungen. Die auf der Höhe der Zeit stehenden Bettler in der französischen Hauptstadt haben ein besonderes Fachorgan, das ihren „geschäftlichen" Interessen in vor züglichster Weise dient. Besonders instruktiv ist der Inseratenteil, in dem die. Abonnenten „Plätze" suchen und anbieten. Da liest man: „Gesucht ein Blinder, der gut Flöte spielt." Ein andrer Inserent, der sich offenbar vom Geschäft zurückziehen will, annoneiert: „Ein sehr .guter Platz in belebtem Winterkurort für einen einarmigen Mann zu vergeben. Ganz Armlose bevorzugt. Referenzen verlangt und geboten. Bardepot erforderlich." Die Annonce enthält leider nicht die für das Publikum so interessanten Angaben über die Höhe des erforderlichen Depots und des voraussichtlichen Profits, der bei diesem Geschäft zu machen ist. Wohl aber kann man sich eine Vorstellung davon machen, wie glänzend sich „tüchtige" Bettler manchmal stehen, wenn man von einem Bettler hört, der soeben in der alten Univer sitätsstadt Löwen gestorben ist, wo er als „armer Krüppel" vor der Peterskirche zu stehen pflegte. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fand man, daß er ein Bankkonto von 160 000 Akk. besaß und über zwei reich aus gestattete Garderoben verfügte, von denen die eine seine Bettlerkleidung, die andre eine elegante moderne Ausstattung enthielt. Fangostürme in Neapel. In Neapel ist ein schwerer Wolkenbruch, verbunden mit einem ungeheuren Orkan, niedergegangen. Das Meer war jo erregt, daß die Schiffe nicht aus dem Hafen mtslarssen konnten und die ausgelaufenen Schiffe nur unter großen Gefahren wieder in den Hafen zurückkehren konnten. Gleichzeitig be gannen vom Vesuv große Schlamm-Lavamaffen in die Täler zu strömen, die Bäume und Häuser niederrissen und alle Acker und Felder metertief überdeckten. Zwei Frauen wurden durch die eindringenden Lavamassen in ihren Wohnungen erstickt. Menschen und Tiere flüchten in größter Todesangst. Sklavenhandel in Rußland. Im Zaren reiche gibt es noch viele Schlupfwinkel, wo alles blühen und gedeihen kann. So wird nach dem ,B. L.-A1 im Tale des Sumbar im transkaspischen Gebiet ein flotter Sklavenhandel betrieben. Tag täglich werden dort öffentlich Sklaven zu Dutzenden verkauft. Die meisten Sklavenhändler wohnen in dem in dieser Beziehung weit und breit bekannten Dorfe Nuchur. Vorwiegend kommen Perserinnen in Betracht, Frauen, Mädchen und Kinder, die größten teils in Persien geraubt und nach dem Sklavenmarkt Richter geschlichtet werden, wodurch der Sklaven handel gewissermaßen einen amtlichen Anstrich er hält. Zwar wurden dem russischen Bezirkschef Ussakowskij, seinem Gehilfen Wolkownikow und dem Staatsanwalt diesbezügliche Beschwerden unter breitet, aber der Sklavenbandel wird nach wie vor flott betrieben. Die russischen Behörden verhalten sich dem Sklavenhandel gänzlich untätig gegenüber, ja der Polizeileutnant Hopfenhausen kaufte sich so gar selbst vor kurzer Zeit eine Perserin. ES wird auch wohl noch ziemlich lange dauern, bis die russische Regierung in der Lage sein wird, diesen Sklavenhandel abzuschaffen. Ei» Familiendrama spielte sich in Odessa ab. Graf Karl Szibor Marchotzki erschoß auf seinem in der Nähe von Odessa gelegenen Gut seine Frau, seine 22 jährige Tochter Eugenie Die -iZlspeflne üei Lsmüncl in tten eilst Mit dem Besuch, den der Kaiser bei seiner An wesenheit in Bonn dem altehrwürdigen Kloster Maria Laach abstattete, Ivar auch eine Besichtigung der Urft-Talsperre verbunden. Zum Bau dieser Talsperre hatten die Kreise Düren, Jülich, Schleiden, Heinsberg, Montjoie und die Stadt Aachen eine Gesellschaft gebildet, welche baS Werk nach den Plänen des auf dem Gebiete derartiger Anlagen als Autorität geltenden Professors Jntze ausführen ließ. Das Werk hat die Aufgabe, die Hochfluten der Urft und der Roer so zu sammeln, daß sie un schädlich abgesührt werden können, außerdem soll dadurch das Niedrigwasser der Roer erhöht werden, was zu einer Belebung der Landwirtschaft beitragen muß. Für die Errichtung der Sperrmauer hat man das gekrümmte Urftal gewählt, da man so leicht einen viele Kilometer langen Sperraum ge wonnen hat. gebracht werden, eine Arbeit, mit der sich Perser be schäftigen. Die Bewohner kaufen dann die Sklaven und setzen sie bei dem Vomidcnstamm ab. Die Domidcn sind schon von altersher daran gewöhnt, Sklaven zu besitzen, in diesem Jahre aber machen sie größere Sklaveneinkäufe denn je. Interessant ist es, daß die beim Sklavenhandel oft verkommenden Streitig keiten an Ort und Stelle durch die bestellten und die 16 jährige Augusta. Die Ursache dieser schrecklichen Vorgänge wird auf häusliche Streitig keiten zurückgeführt. Der Graf, der gegenwärtig 48 Jahre alt ist, war früher Prokurator und ist , Vater von elf Kindern. Iris Wasser geweht wurden im Stillen j Ozean während eines Orkans 30 Menschen, ! die auf dem Dampfer „Pearbest" nach Floriada fahren wollten. Alle 30 ertranken, da zu ihrer Rettung nichts unternommen werden konnte. Eine neue Insel Amerikas. Die letzten Forschungen über die Ursachen und Folgen des Erdbebens von San Francisco haben ergeben, daß die Ursprungsstelle nicht aus dem Lande, sondern wahrscheinlich an einem Punkte im Ozean lag. Diese Ansicht erhält eine Bestäti gung durch den Bericht, daß eine dritte Insel in der St. John Bogosiow-Gruppe in der Behringssee entstanden ist. In dieser Gruppe wurden bereits zweimal — im Jahre 1796 und im Jahre 1883 — Inseln geboren. Professor David Starr Jordan fand die im Jahre 1883 entstandene Insel noch im Jahre 1892 dampfend vor. Er nimmt an, daß die Inseln Teile des Meeresbodens mit einem Untergrund von ge schmolzenem Fels sind, der durch den Druck an die Oberfläche getrieben wurde. Die dritte Insel, die noch dampft, ist größer als die beiden andern. Als man sie zum ersten Male be merkte, war das Wasser in ihrer Nähe so heiß, daß das Schiff, das die Nachricht von ihrem Erscheinen brachte, nicht näher als auf 5 Meilen an sie heranzufahren vermochte. Gerickrsballe. Tübingen. Vor dem hiesigen Gericht gelangte der Prozeß gegen den Baumeister Rückgauer zur Verhandlung, der beschuldigt ist, den Einsturz des Hotel zum „Weißen Hirsch" in Nagold Württemberg), bei dem 52 Personen getötet, und 93 schwer verletzt wurden, verschuldet zu haben. Nach sechstägiger Verhandlung wurde der Angeklagte wegen schwerer Fahrlässigkeit und wegen verschiedener Verstöße gegen allgemeine Regeln der Baukunst zu 6 Monat Ge fängnis verurteilt. In den Urteilsgründen wird ausgeführt: Das Gericht hat darin eine grobe Fahrlässigkeit des Angeklagten erblickt, daß er, als er auf die Mangelhaftigkeit eines Unterzugcs bei der Hebung aufmerksam gemacht wurde, die drohende Gefahr unbeachtet ließ. Er hätte nun die Arbeit einstcllen müssen, um eine ueue Sicherung anzu bringen. Das hat er nicht getan. Diese Fahrlässig keit aber ist Ursache für den Tod und die Verletzung so vieler Personen. Eine zweite Fahrlässigkeit hat das Gericht darin erblickt, daß der Angeklagte nicht für eine genügende allgemeine fachmännische Ober aufsicht gesorgt hat und daß er selbst diese Aufsicht unterlassen hat. Bei der Strasabmessung hat das Gericht die entsetzlichen schweren Folgen des Ver gehens und die grobe Fahrlässigkeit als erschwerend in Betracht gezogen. Anderseits kommt die ganze Persönlichkeit des Angeklagten, sowie seine durch seine Erfolge erzeugte Selbstüberschätzung, ferner durch Alkoholismus herabgesetzte Denkfähigkeit und sein vermindertes Verantwortlichkeit? gefühl in Be tracht. Weiterhin ist zu berücksichtigen, daß auch andre Ursachen bei dem Unglück mitgewirkt haben, einmal, daß es an einer polizeilichen Überwachung gefehlt hat, sowie daß sich Personen in der Wirt schaft aufhielten, und die unbegreifliche Sorglosigkeit dieser Personen. Wiesbaden. Der 36 Jahre alte Backstein macher Heinrich Holle aus Heddernheim bei Frank furt, der vielfach vorbestraft ist und gegenwärtig in Preungesheim sieben Monat Gefängnis absitzt, hat im August in der Michelbacherhütte im Aartal bei Langenschwalbach einen Einbruchsbiebstahl verübt. Er sprengte im Bureau mehrere Pulte auf und stahl daraus etwa 200 Mk. An dem Kassenschrank, der 40- bis 50 000 Mk. Sparkassengelder der Nassauischen Landesbank enthielt, versuchte er seine Einbrecherkünste vergeblich. Als rückfälliger Dieb wurde er von der Strafkammer zu 2^z Jahr Zucht haus verurteilt. buntes Allerlei. Am Zweiten im Monat. Mieter: „Bei Ihnen hat ja diese Nacht so spät das Licht noch gebrannt, Herr Meier!" — Hausherr(brummend): „Ja, ich dachte, Sie würden vielleicht noch kommen, um die Miete zu bezahlen!" -,Mcng Magerer Vergleich. „Meine Frau wollte durchaus, der Junge solle Hans heißen, und ich wollte ihn durchaus Fritz nennen. Endlich haben wir einen Vergleich geschlossen." — „Nun, wie habt ihr ihn genannt ?" — „Hans!" <4-°» rwsrh.g Ein unglücklicher Vater. „Zehn Jahr hab' ich gebraucht, bis sich meine Frau das Klavierspielen endlich abgewöhnt hat." — „Nun, und jetzt — spielen meine drei Töchter!" (Megg.g »,,u« gleichmütig fort, „hatte ich ja keineswegs er wartet, aber ich muß gestehen, daß es mir gerade zu imponierte, als ich ihn in einen wirklich mannhaften Zorn geraten sah. Auf der Stelle wollte er Sie zur Rechenschaft ziehen und Ihnen ins Gesicht sagen, wie vollständig er Ihre Absicht durchschaut habe. Dann wollte er in derselben Nacht noch Ihr Haus verlassen, um es nie wieder zu betteten. Ich konnte seinen kräftigen Entschluß nur gutheißen und bot ihm für dm Fall, daß er ihn ausführen würde, zunächst bei mir ein Unterkommen an. Sie be greifen nun wohl, weshalb ich chn auf seinem Heimwege begleitete. Er hat sich noch zuletzt mit zwei oder drei Gläsern den für sein Vor haben immerhin erforderlichen Mut getrunken, und ich muß bekennen, daß er infolgedessen allerdings schwanke. Als wir sahm, daß die Fenster Ihres Arbeitszimmers noch erleuchtet waren, verabredeten wir, daß ich draußen warten sollte, während er hineinging, um Abrechnung mit Ihnen zu halten. Nun, ich für meine Person habe das Programm rechtschaffen inne gehalten; aber meine Geduld wurde schlecht belohnt. Mein Freund Cäsar kam nicht wieder zum Vorschein, und ich würde mir über die Gründe seines Ausbleibens vielleicht noch jetzt den Kopf zerbrechen, wenn sich nicht dieser kleine, bedeusame Zwischenfall mit dem hinaus geworfenen Schlüssel zugettagen hätte. Ich vermute, daß Sie dieses kleine stählerne Korpus- delikti doch lieber bei sich behalten hätten, wenn es Ihnen bekannt gewesen wäre, daß ich nur ün paar Schritte von Ihnen entfernt auf der Straße stand und Ihr Gesicht wie Ihre Be wegungen fast so gut beobachten konnte, wie in diesem Augenblick. In geringer Entfernung vor mir fiel der Schlüssel auf das Pflaster nieder. Ich gestehe, daß ich mir nicht viel dabei dachte, als ich ihn aufhob und in die Tasche steckte, nachdem ich mich überzeugt hatte, daß es in der Tat nur ein ganz gewöhnlicher Schlüssel war und kein Mordinstrument, wie ich zuerst törichter weise vermutete. Hätte nicht mein Freund, der Kriminalbeamte, vorhin ganz beiläufig des merk würdigen Umstandes mit der verschlossenen Tür Erwähnung getan, so würde ich vermutlich auch jetzt noch annehmen, daß Sie dem eigenartigen Spott ergeben sind, bei Nacht mit beliebigen Gegenständen nach unsichtbaren Sperlingen zu werfen." Die behagliche Breite seiner Erzählung hatte dem andern Zeit gegeben, sich wenigstens von der lähmenden Wirkung des ersten furchtbaren Schreckens einigermaßen zu erholen. Noch wehrte er sich wie ein Verzweifelter gegen den Gedanken, wehrlos und rettungslos in die Hände dieses Schurken gegeben zu sein. Noch einmal raffte er all' seine Kraft zusammen, ihm eine gleichgültige Miene zu zeigen und den vorigen, hochmütigen Ton der Rede wiederzufinden. „Sind Sie zu Ende?" fragte er. „Und darf ich nun vielleicht auch erfahren, in welcher Ab sicht Sie mir dies alles mitgeteilt haben?" „In der Absicht, Ihnen Gelegenheit zur Rettung zu geben. Lassen wir doch endlich die Masken fallen, mein bester Herr Löwengaard! Ich sehe ja, was Sie leiden, und ich habe kein Interesse daran, Sie ohne Not zu peinigen. Was ich über die Vorgänge des gestrigen Abends weiß, haben Sie nun erfahren. Und Sie werden mir oder dem Staatsanwalt Scharfsinn genug zuttauen, das übrige zu erraten. Aber der arme Cäsar ist tot, und keine hochnotpein liche Untersuchung kann ihn wieder zum Leben erwecken. Damm hätte ich mich unter gewissen Voraussetzungen bereit finden lassen, über meine Vermutungen und Wahrnehmungen auch ferner hin Schweigen zu bewahren. Nun freilich, da Sie nur sagen, daß Sie die Sache nicht inter essiert und daß Sie keine Lust haben, sich weiter mit mir darüber zu unterhalten —" Durch eine matt abwehrende Handbewegung brachte ihn Löwengaard zum Schweigen. Er konnte den Kampf nicht mehr fortführen, seine Kraft war zu Ende. „Machen wir es kurz!" sagte er tonlos. „Stellen Sie Ihre Forderungen, Herr Doktor!" „Ich bin durchaus nicht gesonnen, Ihnen etwas Unbilliges zuzumuten. Ich verlange nichts als einen kleinen Beweis Ihres Vertrauens. Mein Blatt erfreut sich zwar der Anerkennung aller wohlgesinnten Leute, aber es hat natur gemäß noch mit den finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, die keinem jungen Unternehmen er spart bleiben. Ich brauche einen kapitalkräftigen Teilhaber, von dem ich übrigens keineswegs verlangen würde, daß er sich um Einzelheiten des Geschäftsbetriebes kümmert. Eine Einlage von fünfzigtausend Mark würde für den Augen blick vollauf genügen. Und ich hoffe sogar, daß weitere Zuschüsse überhaupt nicht notwendig sein werden. Sie sehen, mein werter Herr Löwengaard, es ist ein Geschäft, wie jedes andre, das ich Ihnen da anbiete. Nur mit dem kleinem Unterschiede vielleicht, daß es dabei keiner schriftlichen Abmachungen, Schuldscheine und Verträge bedarf. Zwischen Männern, die sich so gut kennen, wie wir, genügt auch das gesprochene Wort, nicht wahr?" „Fünfzigtausend Matt — das ist eine un geheure Summe. Und wenn ich mich auch da zu verstände, sie zü opfern, wer bürgt mir da für, daß ich dann Ruhe haben würde? Müßte ich nicht darauf gefaßt sein, daß Sie täglich mit neuen Folgerungen an mich herantreteu würden?" „Pardon, mein Bester! — Sehe ich aus wie ein Vampir? — Was hindert mich denn, hunderttausend oder fünfmalhundetttausend von Ihnen zu verlangen? Sie wissen so gut als ich, daß Sie es mir zahlen müßten. Aber ich bin ein anständiger Mensch, der zufrieden ist, wenn er auf bescheidene Weise ein Fortkommen findet. Und ich verspreche Ihnen, daß Ich mich nur im äußersten Notfälle noch einmal an Ihre fülle Teilhaberschaft erinnern würde." Nach einer langen Pause sagte Julius Löwengaard ohne aufzusehen: „Ich weiß nicht recht, welches Verbrechens Sie mich eigentlich schuldig glauben, aber ich sehe, daß Sie ent schlossen sind, im Falle einer Weigerung Ihre Angriffe gegen mich fortzusetzen, und ich bin durch gewisse Rücksichten genöügt, das zu ver hindern. Ich werde also Ihre Forderungen er füllen, wenn Sie mir dagegen den in Ihren Händen befindlichen Schlüssel ausliefern. Der Betrag von fünfzigtausend Mark steht Ihnen nach Ablauf einer Woche zur Verfügung." AB (Fortsetzung folgt.)