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Mr die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Grsß-Dkrilla Verlag von Hermann Rühl« in Grsß-Gkrilla. Druck und 8. Jahrgang Sonntag, den 23. September 1906 Nr. 1L5 den Elbstrom «Meßenden Schmutzwäsier be Niederhäslich. Im Gottessegen-Schccht jetzigen Längs rund eine halbe Million Mark. Schönau-Neustadt von dem um einhalb 2 Uhr daß sie dis seines neuen Geschäftes sei, um Mungen auf ?rm Kerbholz« hat. Er ist an voller in Zwickau! . , , sämtlichen aus der Altstadt abfließeuden Schmutzwäsier der Elbe in gereinigtem Zustande zuführen soll. Der Kanal war in seiner ganzen Ausdehnung mit Bcnzinlampen er- euchtet und die Kahnkammern am Einsteig' Schachte und in der Mitte des unterirdischen Flußbettes waren mit bunten Lampions festlich erleuchtet. Da der Kanal über 2*/, Meter breit ist, so konnten bequem zwei Personen neben einander gehen, später soll er mit. mehreren an Drahtseilen gehenden Kähnen ge fahren werden. Der Kanal ist vollständig aus Annahme v»n Inserate« bis vormittag Uhr. -Inserate werden mtt w Pf ssfLr dl« Spaltzeilr berechn« TaSellarifchrrZSatz nach d«ssnd«rrm Tarif gewaltigen, über 3 Dieter hohen und 1*/, Kilo meter langen Kanals, der in Zukunft die Die „Vttendorfer Zeitung" erscheint Dienstag, Donners- tag und Sonnabend abends. 8 ezugsxreis vierteljährlich , Mark. vnrch die Post bezogen 1,20 Mark. ehrerinncn, unter denen sich auch solche aus besten Gesellschaftskreisen befaßen. Tropen« verunglückten am Dienstag der Leerhäer Wagner aus Ntederbäsüch und der Hü. er Benedix aus Welschhufc durch herembrechende Dachkohle. Wagner war sofort tot, während Benedix schwerverletzt ins Knappschaftskranken haus gebracht wurde. Freiberg. Die Eingemeindung der Ge meinde und des selbständigen Gutsbezirkes FreibergSoorf wird bereits am Freitag das Stadtverordnstcnkallegium beschäftigen. Chemnitz. Im Vorort Schönau entleibte sich der Restaurateur Ernst Adler. Er ent- FauHrsche Seitengebäude in Brand gesteckt hat Es ist dies ein noch nicht achtjähriger Schul knabe in Malkwitz, der nunmehr vi"r Brand- Dresden. Das Hotel „Vier Jahreszeiten'- am Neustädter Markl, welches auf 280200 M. einschließlich Inventar geschätzt und mit 255000 M hypothekarisch belastet ist, ging am Donnerstag zur Zwangsversteigerung. Es wurde vom Hotelier Scharschmidt mit 198000 jMk. er standen. Dabei fallen rund 75000 Mk Hypotheken aus. — Vier neue Spezialitäten-EtablisiementS nach Hamburger Muster werden in Kürze hier errichtet werden. Drei derselben sollen nach Altstadt, eins nach Neustadt kommen. In zwei von diesen Etablissements sollen kine- matogrophische Vorführungen mit Konzert das Hauptprogramm bilden. Als Eröffnungs termin ist zum Teil der 1. Oktober, zum Teil der 1. Januar 1907 in Aussicht genommen worden. — Gin Restaurant unter der Erde gab e» jetzt hier in Dresden. Bekanntlich plant d«r Rat jetzt Besichtigungen und Führungen durch die städtischen Einrichtungen für die Mitglieder beider städtischer Kollegien und für die Presse. Die erste dieser Führungen sand am Dienstag statt und wurde zunächst die bereits im Betrieb« befindliche Kläranlage für die aus Dresden in Klotzsche. 25 Mark setzen die Eltern des seit 28. August verschwundenen 1.6jährigen Stnndruckerlehrlings Felix Max Wange aus Klotzsche (Mbertstraße 3) für die Ermittlung Vermißten aus. Vielleicht hilft diese Nachricht dazu, über den Verbleib des Ver mißten Aufklärung zu schaffen. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". näher« Auskunft. Als darauf nochmals an die alte Adresse des Sohnes telegraphiert wurde, kam der Schwindel ans Licht. Ermittelungen nach dem Fälscher sind sofort tingeleitet worden. Eibenstock. Schwer ver »glückt ist der 17 jährige Zimmerlehrling Polter aus Plauen in Vogtland. Er erlitt durch Absturz von einem Neubau einen Schädelbruch und trug auch noch andere Verletzungen davon.; Auerbach. In der Nähe der Ritterguts- schäfcrei beim Ortsteile Sorga wurde der Lehrer Huß aus Weißenstadt (Bayern) er schaffen aufgefunden. Huß hatte zuerst versucht sich die Pulsader der linken Hand zu durch schneiden. Ein bei dem Unglücklichen ge fundene» Schreiben besagt, dnß eine unheilbar« Krankheit da» Motiv der Tat gewesen ist. Zwickau. Da» Abesfinterdorf hat am Montag Vormittag seine Hütten im Aus- stellung»gelände abgebrochen und die Schwarzen haben endlich Zwickau den Rücken gekehrt. E» war die höchste Zeit, für manche unserer — weißen Schönen, die in den dürrbeinigen, schmutzigen Negern da» „Besondere" verehrten, war »es vielleicht schon zu spät, Selbst bei der Al ' chrt i>?r dunkelhäutigen Gesellschaft gab es auf dem Bc - chofe noch bittere AbschiedS- trönln — aber nicht von den Schwarzen ver gasten, Hw ihr« gleichgültigsten Gesichter auf« gesteckt hatten, sondern von ihrm vielen Ver« 5 Meter im Umfang haltende Schwungrad der im Gange befindlichen Maschine. Ein etwa 2 Zentner schweres Stück des Rades durch schlug die einhalb Meter starke Mauer des Maschinenhauses und flog etwa 18 Meter weit über die Straße bis zur Umzäunung des alten JohanneSfriedhofes. Ein im Maschinen hause beschäftigter Heizer wurde an der rechten Hand und ein zufällig auf der Straße vor übergehender Hausschlächter am Beine verletzt. — In der Leipziger Lehrerzeitung wird seit einiger Zeit ein Krieg gegen das Regime des Schuldirektors Käfer geführt, namentlich gegen die Art, wie er die ihm unterstellten Lehrer be handelt. Wie jetzt die Leipziger Volkszeitung vernimmt, ist von der Bezirksschultnspektion gegen d«n verantwortlichen Redakteur der Lehrerzeitung, einem Lehrer, da« Disziplinar verfahren eingeleitet worden. Werdau. Die allgemeine Elektrizität«» g«sellschaft Berlin hat zwischen Crimmitschau und unserer Stadt «in größeres Elektrizitäts werk errichtet. An dieses ist auch die Gemeinde Leubnitz angeschloffen worden. Das zu diesem Zweck für diesen Ort geschaffene Leitungsnetz ist in diesen Tagen sertiggestellt und der volle Betrieb ausgenommen worden. Ealäitz. Von der Gendarmerie wurde dieser Tage rin jugendlicher Brandstifter er mittelt, welcher vor kurzer» in Kalbitz b-S Bis zu Weihnachten hofft ihn sein Erbauer, Herr Oberbaurat Klette, soweit fertiggestellt zu haben, daß man in einer 2 Meter hohen Röhre unter der Elbe hinweggehen und -nach Kaditz gelangen kann, wo die großen Kläranlager errichtet werden sollen. Die größte Ueber- raschung bot sich aber den Teilnehmern an der Exkursion, als sie eine Strecke von ungefähr 1000 Metern gegangen und in der mitleisten za. 5 Meter hohen Kahnkammer, in der später die Kähne zum Befahren des Kanals stationiert werden sollten, anlangten. Beim Scheine von Hunderten bunter Lampions waren hier 5 m unter der Erde in dec Schleuse weißgedeckts und mit einem leckeren Imbiß ausgsstattete Tafeln aufgestellt, die zum Verweilen einluden. Auch ein Trunk frischen Bieres und Zigarren fehlten nicht. Herr Oberbaurat Klette, von dem diese liebenswürdige Gastfreundschaft aus ging, forderte die Herren auf, zuzulangen, was natürlich auch geschah. Herr Stadlverordneten vizevorsteher Hofrat Dr. Battmann dankte dem liebenswürdigen Wirte der Unterwelt und be glückwünschte ihn zu dem Gelingen de» großen Werke«. Während der Rede donnerten die elektrischen Bahnen und andere» Fuhrwerk wie die Brandung de» Meere» über die Köpf« der Herren dahin. Weinböhla. Der Wirtschaftsbesitzer Thicke der acht Tage spurlos verschwunden war, ist bei seiner Familie wieder eingetroffen. Pulsnitz. Der in voriger Nummer mit» geteilten Geflügel-Cholera, welche unter den in Oswald'chen Grundstück untergebrachten Gänsen grassiert, sind schon 495 Stück zum Opfer ge fallen. Fuhrenweise wurden die großen Mafien oan Gänsen nach einem Feld an der alten ^Ohorner Straße gebracht and dort vergraben. Kamenz. Bei einer im benachbarten Gelenau verendeten Kuh des Gutsbesitzer» Neumann ist bezirkstierärztlicherseits erm -t Miizbrandkrankheit als Todesursache feftgesiM dem betreffenden Abende im Fauserschen Hofe gewesen und hat Wasser jgetrunksn, dabei sei ihm der Gedanke gekommen, da» Seitengebäude anzubrennen. Dem Gedanken ließ er auch sofort die Tat folgen. Durch da» Geständnis des Knaben ist glücklicherweise ein Soldat von einem gegen ihn gehegten Verdachte befreit worden. Geyer. Im benachbarten Schönfeld ist der im 47. Lebensjahre stehende, von seiner Ehefrau getrennt lebende Geschirrführer Meyer am Sonntag nach nur kurzem Krankenlager unter Umständen gestorben, die auf keinen natürlichen Tod schließen lassen. Eine ge schiedene Frau aus Ehrenfriedersdorf führte dem Verstorbenen die Wirtschaft. Dem Arzt gegenüber 'gab sie als Todesursache Reyer» Brechdurchfall an. Da der Arzt inde» diese Ursache nicht an,verkennen vermocht«!, »urd« «in« gerichtlich« Sektion der Leich« veranlaßt, die Staat«anwalt Dr. Raschke au« Chemnitz leitete. Der Befund ergab, daß der Verdacht eine» gewaltsamen Tode« nicht ausgeschlossen sei, daß aber erst durch die chemische Unter suchung die über die Todesursache beigekomm«nen Verdachtsmomente zu bestätigen seien. Man nimmt an, daß bei einem gewaltsamen Tode es auf vie einige tausend Mark betragende HinterlasimschM Meyers abgesehen war. Schönheide. Der Streik der hiesigen Bürsten- und Pinselarbeiter dehnt sich nun mehr auf die Orte der Umgebung aus. Den Fabrikarbeitern in Rothenkirchen, Stützengrün und Bärenwalde ist von den Fabrikanten ge kündigt worden, da in Schönheide von den Ausständigen die Arbeit nicht wieder bis zum festgesetzten Termin ausgenommen worden ist. Nach Ablauf der Kündigungsfrist werden in den drei Orten über 300 Mann sich an dem Streik beteiligen, so daß die Zahl der Aus ständigen über 1300 beträgt. Falkenstein. Von einem dreisten Schwindler ist von England aus eine hiesige Familie be trogen worden. Sie erhielt, anscheinend von ihrem in London angestellten Sohne, vor wenigen Lagen ein Telegramm aus Aschfield, Castle Street, daß ihm etwas zugestoßen sei und er um sofortige telegraphische Zusendung von 300 M. bitte, Die Sendung erfolgte, gleichzeitig mit einem Telegramm an den Sohn Oertliches und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, den 22. September MS. —* Am morgigen Sonntag begeht der am j längsten im hiesigen Orte bestehende Gesang- j Verein der Firma August Walther und Söhne , die Weihe seiner von den Herren Inhabern der » Firma in hochherziger Weise gestifteten Banners. . Für die Feier ist ein Festzug von den Etab- liffementS der Firma nach dem Gasthof „Zum Hirsch" in Großokrilla vorgesehen, woselbst auch die Weihe statlfinden wird, den Schluß bildet ein Konzert mit Ball. Möge an diesem Tage Jupiter Pluviu» sein« Psoüen schließen und da« Fest «inen ungetrübt fröhlichen Verlauf Nehmen. — B«i der am g«strig«n Freitag statt- Sesundenen 15. Sitzung de» B«zirk«au»schuffe» sand di« Uibtrnahm« «in«r bl«ib«nden Der« bindlichkckt feiten der Gemeinde Groß-Okrilla infolge Verfüllung de» Staat»ftraßengraben» vom L«hnert'schtn Gasthofe bi« zur Einmündung de» Kommunikation»wtge« Genehmigung. Ab« gelehnt hingegen wurde da» Gesuch der Firma August Walther und Söhne um Erlaubnis zu einem, die Schankwirtschaft einschließlich Branntweinschank umfastenden Kantincnbetriebe. — Angesichts der bevorstehenden Einstellung von Rekruten sei darauf hingewiesen, dvß alle Rekruten verpflichtet sind, vor ihrer Einstellung «in etwa gegen sie schwebendes Gerichts verfahren der zuständigen Militärbehörde an- zuzeigen. Sie werden gegebenenfalls nicht «her eingestellt, als bis die Strafsache ein schließlich der Strafvollstreckung erledigt ist. Unterlasten sie die rechtzeitige Anzeige, so werden sie bei einer gegen sie erfolgenden Verurteilung behufs Verbüßung d«r Strafe wieder entlasten, gleichviel wie lange sie als dann bereit» gedient haben. Im nächsten Jahre werden sie alsdann erneut ausgehoben, ohne daß ihnen die voraufgegangene Dienstzeit angerechnet wird. Ebenso seien die demnächst zu ihren Truppenteilen abgehenden Mkruten darauf aufmerksam gemacht, daß sie, sofern sie der JnvaliditätS- und Altersversicherung unter liegen, bei der Ortskrankenkasse ihre Quittungs karte abzuholen haben. Diese ist beim späteren Wiedereintritt in eine versicherungspflichtige Beschäftigung an den Arbeitgeber abzugeben Und deshalb sorgfältig aufzubewahren. Wer dies unterläßt, hat sich entstehende Nachteile selbst zuzuschreiben. — Die neuen Vorschriften über den Verkehr Mit Kraftfahrzeugen treten am 1. Oktober in Kraft. Von besonderer Wichtigkeit ist, daß dann nur solche Personen, und zwar nicht unter 18 Jahren fahren dürfen, die ein Zeugnis einer sachverständigen Behörde über ihre völlige Vertrautheit mit dem Einrichtungen und der Bedienung des Fahrzeuges besitzen. Dieses Zeugnis muß außerdem polizeilich be glaubigt sein- — Nack den vorläufigen Festsetzungen be trugen die Einnahmen bei den Sächsischen btaatSeisenbahnen im Monat August zirka 13250 900 Mk. Gegen den gleichen Monat de» Vorjahres sind dir« 1008 SOO Mk. mehr. Der Personenverkehr erbrachte 4984SOO Mk. Mehr 285730 Mk. und der Güterverkehr 828« 000 Mk., mehr 752870 Mk. — Hier- nach «gibt sich für di« Monate Januar bi» wit August eine Gesamt«Einnahme von St 157 965 Mk-, die um 7085484 Mk. höher ist als im selben Zeitraum« de» Vorjahres. Hiervon entfallen auf den Personenverkehr 33719104 Mk-, mehr 1958641 Mk. und aus den Güterverkehr 60438861 Mk, mehr 5129843 Mk, fernte sich nachts 1 Uhr aus seiner Wohnung Zementboden hrrgestellt und kostet in seiner und ließ sich in der Nähe des Friedhofs worden. Das Tier wurde infolgedessen auf der Stelle vergraben und unschädlich gemacht. Bezüglich des ersten so folgenschweren Falles ist noch zu erwähnen, daß der Maurer Gretsckel vor einigen Tagen aus dem Johannstädter Krankenhaus« in Dresden als außer Gefahr befindlich entlasten worden ist, Bischofswerda Eine selbständige Ge meinde wird am 1. Oktober Großharthau, bisher als Tochtergemeinde mit Schmiedefeld verbunden. Das neusrrichtete Pfarramt wird zunächst mit einem Vikar besetzt werden. Für das Pfarramt Schmiedefeld ist Pfarrer Klee berg in Frankenthal gewählt worden. Zittau. König Friedrich August traf am Donnerstag früh gegen dretviertel neun Uhr mit Sonderzug auf dem hiesigen Bahnhofe ein, wo er von dem anwesenden Publikum lebhaft begrüßt wurde. Dom Bahnhof« ritt d«r König direkt in da» Man-oergelände, wodurch di« zahlreich« Menschenmrnge «nttäuscht wurde, di« sich am Hotel „Reichshof" eingefunden hatte, in der Annahme, der König werde hier erst einkehren, bevor er sich zum Manöver begebe. Die Bahnhofstraße war aus Anlaß der Ankunft des Königs, der bis Sonnabend im Hore! dort vorbeifahrendsn Schnellzug-Chemnitz- Reichenbach überfahren. Er war sofort tot. Ursache zum Selbstmord waren jedenfalls finanzielle Schwierigkeiten in seinem Geschäfts betrieb. Leipzig. In der DonnerStag-Racht zer ¬ sprang in der Brauerei von Ernst Bauer am Ian die obige Adresse, von der man annahm, Täubchenweg das ziemlich 50 Zentner schwere d'ß k.r Lokalzeitung für die Ortschaften GLLendorf-OkrUa mit Moritzdsrf und Umgegend .... „ .. .r- „Reichshof" Wohnung nimmt, mit Flaggen sichtigt. Hieran schloß sich eine Begehung des i reich geschmückt. H k 11/ x