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' ^nze ist für einen, Mann von Ihrem Reichtum , nur eine Bagatelle, nicht die Hälfte der Urte wert, die wir bereits darüber gewechselt l Men." kwar geradezu eine imponierende Drei- Meit m seinem Benehmen. Löwengaard aber Aühte sich kaum, seine wachsende Ungeduld zu bergen. ^»Wir können es wohl dahingestellt sein Herr Doktor, ob Ihre wohlwollende i^ützung zutrifft. Denn ich bekenne offen, daß Nicht die Höhe der Summe ist, die mich b V, meine abschlägige Antwort zu wieder- !?°n. Ich hätte Ihnen nicht zu Diensten sein auch wenn Sie nur den zehnten Teil Ls Betrages von mir gefordert hätten. Ältlich werden Ihre Bemühungen an andrer °^von günstigerem Erfolge sein." «.„„Sie weisen mich also endgültig ab? Und welchem Grunde?" s^Wegt Ihnen wirklich daran, dies zu er- dj. "Aber gewiß! Ich brenne darauf, denn ich I ahnungslos, wie ein Kind von acht Tagen." wer eine Zeitung unterstützt, der gibt MI doch wohl zu erkennen, daß er ihre gutheißt und mit ihrem Inhalt einver- ist. Beides aber würde für mich bei Blatte schwerlich zutreffen und deshalb —" I d) "Um Vergebung, Verebrtester, wie können i °as jetzt schon wissen, da noch nicht einmal ! drste Nummer erschienen ist?" bedarf dessen für mich nicht. Auch Sie 1 Eor, sind vielleicht schon einmal in der t gewesen, sich durch den Ruf eines Men- Eine Verbrecherjagd. Der Schlosser Elemer Ruppert, ein wegen Diebstahls bereits vorbestrafter Alaun, wohnte bei dem Tagelöhner Julius Martis, in Budapest. Vor einigen Tagen stahl Ruppert seinem Quartiergeber eine goldene Uhr und entfloh. Abends ging Martis spazieren, und plötzlich bemerkte er in der Tür eines Wirtshauses den Ruppert. Auch der Dieb hatte ihn bemerkt und hielt es für geraten, die Flucht zu ergreifen. Er wurde durch mehrere Gassen verfolgt, bis er schließlich unter der Toreinfahrt eines Hauses in der Graf-Haller- Gasie verschwand. Inzwischen wurde das Tor geschloffen, und als Polizisten das Haus be treten konnten, waren schon alle Lichter ausge löscht. Nach längerem Suchen fanden die Kon stabler den Ruppert auf der Bodenstiege. Als sie auf ihn zueilten, zog er einen Revolver und begann auf die Polizisten zu schießen. Diese Laten einige Schritte zurück. Dann machten sie ihre Waffen schußbereit und gingen abermals über den Korridor der Bodenstiege zu. Als nun Ruppert wieder zu schießen begann, feuerten auch die Polizisten. Da hörte man plötzlich einen markerschütternden Schrei. Der Schlosser Stefan Köntoes war, wahrscheinlich durch das Schießen aufmerksam geworden, auf den Korridor geeilt, wo ihn eine Kugel ins Herz traf. Er blieb auf der Stelle tot. Kurz darauf krachte noch ein Schuß, und Ruppert kollerte blutend über die Treppe herunter. Er hatte sich eine Kugel in den Mund gejagt und war bewußtlos zusammengebrochen. Um ein Uhr nachts nahm der Untersuchungsrichter an Ort und Stelle den Tatbestand zu Protokoll. Gegen die beiden Wachleute ist eine Untersuchung eingeleitet. Flüchtiger Verbrecher. Flüchtig ge- korüen ist nach Diebstahl und Unterschlagung von Geldern in Höhe von etwa 24 000 Kronen der Privatbeamte und Sekretär des Ungarischen Möbel-Frauen-Vereins in Budapest, Gustav Mbora. Für die Ergreifung Faboras und Wiedererlangung des größten Teiles des Geldes sind 1000 Kronen Belohnung ausgesetzt. Emer, der feine Familie nicht blotz- ftellcn will, stand vor einem Pariser Gericht svegen Diebstahls und Vagabondage. Die Be hörden sind nicht imstande, die Persönlichkeit dieses Menschen festzustellen. Man weiß nur, daß er im Jahre 1905 in Toulon unter falschem "kamen verurteilt ist, und daß er auch jetzt seinen Kahren Namen nicht angibt. Alle Versuche, ihn sar Lüftung seines Geheimnisses zu bewegen, »Hetzern. Er begnügte sich mit folgender Be wertung: „Ich bin Rentier, weiß nicht, was Arbeit ist, und habe nie gearbeitet. Ich habe °>n Absteigequartier in Paris; aber ich will Keino Familie nicht bloßstellen, ich bin ein Aentleman." Das Gericht verurteilte den «entleman zu sechs Monat Gefängnis unter dein Namen Etienne Michel mit einem Frage- ' zeichou. > b. Eine Fahrt unter einem Eisenbahn wagen. Als dieser Tage der Schnellzug aus Marseille in Paris auf dem Bahnhof ankam, koch unter einem Wagen ein Mann hervor, den kan zuerst für einen Neger hielt, weil er über »vd über mit Ruß bedeckt war. Es stellte sich , Noch heraus, das man es mit einem Franzosen Samens Jean Göurdamesen zu tun hatte, der Kis Befragen erklärte, er wolle sein Glück in Haris versuchen, habe aber kein Geld gehabt, kn die Fahrt zu bezahlen und hätte sich des- Mb in den Rahmen des Unterbaues des sagens gesetzt. Der kühne blinde Passagier knd wegen „Fahrt ohne gültigen Fahrtausweis" »Nter Anklage gestellt werden, doch dürfte er in ^bestacht seines Akutes mit einer sehr geringen Strafe davonkommen. Eine Feuersbrunst zerstörte in Marseille W Karthäuser Kirchei Verluste an Menschen- °°cn sind nicht zu beklagen. ... ii. Ein treibender Ballon im eng- AchenKanal. Der Schleppdampfer „Champion", ein mit Eis beladenes norwegisches Schiff /»Schleppen hatte, brachte einen großen Ballon die Lustschiffer mit nach Calais, die unter sonderen Umständen zwanzig englische Meilen »o der französischen Küste entfernt gerettet ^rden waren. Der Kapitän berichtet, daß er Ballon in gefährlicher Lage nach der Nord see zu treibend angetroffen habe. Er habe die Not der Luftschiffer bemerkt, das norwegische Schiff sich selbst überlassen, da die See nicht allzu unruhig war, und sich auf die Jagd nach dem Ballon gemacht. Die Aeronauten bemerkten die Anstrengungen ihrer Retter und ließen den Anker herunter, der von der Schiffsmannschaft auch aufgefangen wurde. Mn handelte es sich aber darum, den Ballon an Bord zu bringen, und hier mußte mit größter Vorsicht vorge gangen werden, denn ein Funke ans dem Schornstein würde eine Explosion verursacht haben. Doch gelang die Landung ohne Unglück, der Schlepper nahm das Segelschiff wieder ins Schlepptau und kam glücklich nach Calais. Die Luftschiffer waren von hier aus ausgefahren heitsstrafen verurteilt werden und setzt für die jenigen Pensionen aus, die mindestens zwanzig Jahre lang ununterbrochen als Schmuggler tätig gewesen sind. Aber auch diejenigen sollen eine Pension erhalten, die wegen Schmuggelns bestraft werden, und zwar ist das „Ruhegehalt" desto größer, je mehr Strafen der Betreffende erhalten hat. Zmn Untergang des italienischen Dampfers „Sirio" an der spanischen Küste wird noch berichtet, daß an den Strandorten der Provinz Alicante noch immer zahlreiche von dem Schiff herstammende Leichen auftauchen. Man befürchtet, daß ihre Verwesung Krank heiten Hervormfe; niemand kauft infolgedessen Fische, so daß die Fischer ins Elend geraten. machen. Falls sich die mißhandelten Mannschaften beschweren wollten, wußte der Chargierte sie durch Einschüchterungen stets davon abzuhattm, bis endlich ein Soldat den Mut fand, dem Feldwebel das Treiben zu melden. Das Urteil des hiesigen LttiegL- gerichtes gegen den Angeklagten lautete auf zwei Monat zwei Wochen Gefängnis; von einer Degra dation wurde Abstand genommen. Stuttgart. Das hiesige Schöffengericht geht scharf gegen die Ausschreitungen von Streikenden gegenüber Arbeitswilligen vor. Wegen Vergehens gegen K 153 der Gewerbe-Ordnung und Beleidigung wurde ein verheirateter Buchbinder, der anläßlich des Buchbinderstreiks einen Arbeitswilligem zu be stimmen suchte, sich dem Streik anzuschließen und dabei beleidigende Worte gebrauchte, zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt. Tur Monarcdenbegegnung in Oonberg. und hatten eine Tour ins Land machen wollen, waren aber durch einen Gegenwind in das Meer getrieben worden. Eisenbahnunfall. Der von Brüssel um 8^2 Uhr abends abgegangene Personenzug fuhr bei Vieux-Dieu bei Antwerpen auf einen Güter zug und schnitt diesen in zwei Teile. Fünf Wagen wurden zermalmt. Einige Personen sind leicht verletzt worden. ob. Die Schmuggler organifiereu sich. Die belgischen Schmuggler, die die Macht der Organisation kennen gelernt haben, sind zu einer Gewerkschaft zusammengetreten und haben sich in der Nähe von Lüttich bereits vollkommen organisiert. Jeden Tag bringen die Schmuggler dieser Vereinigung den Gewinn ihres Gewerbes nach der Zentralstelle, und dann wird das Gesamtergebnis unter die Mitglieder geteilt. Die Fonds sind bestimmt, die Gewerkschaft mit den neuesten Geräten und Vorkehrungen zur Ausübung des Schmuggels auszurüsten und auch die Strafen zu bezahlen, die über die ertappten Schmuggler verhängt werden. Die. Vereinigung nimmt sich auch der Familien der jenigen Schmuggler an, die zu längeren Frei Hundert Vergiftungen an einem Tage ist selbst für Madrid, der Stadt der Lebens mittelverfälschung, etwas viel. Diesmal handelte es sich, wie man von dort berichtet, um Per sonen, die durch den Genuß von „Milch" er krankten, darunter viele unter sehr ernsten Er scheinungen. Es herrscht allgemeine Beunruhigung, um so mehr, als fettens der Behörden so gut wie nichts geschieht, um den skandalösen Miß bräuchen entgegenzutreteu. Dynamit - Explofion. In Chihuahua (Mexiko) wurden über 30 Arbeiter und einige amerikanische Werführer durch die Explosion eines mit Dynamit beladenen Wagens getötet. Gericbtsballe. Düffeldorf. Der Unteroffizier Theodor Lechten- feld von der 10. Kompanie des Infanterie-Regi mentes Nr. 16 in Mülheim (Rheins hatte sich in einer Reihe von Fällen der Mißhandlung Unter gebener schuldig gemacht. Die Soldaten wurden mit Fußtritten traktiert, in den Mund geschlagen und vor den Unterleib getreten, verschiedentlich mußten sie Kniebeugungen bis zur völligen Erschöpfung Kuntes Allerlei. tt Die amerikanische Zeitungssintflut. Nach einer Statistik, die von dem offiziellen statistischen Bureau in Washington aufgestellt wurde, sind im Jahre 1905 in den Ver. Staaten täglich 19 624 757 Zeitungsnummern gedruckt worden! An Sonntagen und Festtagen, an denen sich der Amerikaner gar nicht um die Ge schäfte und mr sehr wenig um die Politik kümmert,war die Durchschnittszahl nur 11 539,521 Zeitungen. Die Tageszeitungen haben in dieser Zeit 600 Millionen Mk. eingenommen, und das gesamte Kapital, das im Zeitungsbetriebe an gelegt ist, erreicht die phantastische Höhe von 1456 Millionen Mk. Sammar sch. Rechtsanwalt Hurtig hat es sehr eiüg. Wenn er ins Wirtshaus kommt, mft er schon an der Tür: „Kellner! Suppe, Fleisch, Gemüse, Mehlspeise, zahlen!" -Lu«. Bumer-q Der Schmeichler. Gast (zur Wirts tochter): „Weshalb heißt denn dieses Wirts haus „Zu den drei Engeln" — habe» Sie etwa nochzwei Schwestern?" l^sach. scheu von jeder näheren Berührung mit ihm zurückhalten zu lassen." Maximilian Geißler stand auf. „Das war allerdings deutlich, Herr Löwengaard, deutlicher, als es gerade unumgänglich nöttg gewesen wäre. Aber ich habe zu viel guten Geschmack, um eine Aufrichtigkeit etwa mit einer Grobheit zu erwidern. Es ist immer gut, zu wissen, wie man miteinander daran ist und was man von einander zu erwarten hat. Wir hätten gute Kameradschaft halten können, und das wäre nach meiner Ansicht bei weitem das vernünftigere gewesen. Da Sie aber dieser Meinung nicht sind, muß ich mich wohl mit der Auffassung ver traut machen, daß wir uns früher oder später einmal als Gegner gegenüberstehen könnten. Und ich verspreche Ihnen schon jetzt, daß ich alsdann nicht weniger aufrichtig gegen Sie sein werde, wie Sie es soeben gegen mich gewesen sind. Bei der Lektüre meiner ersten Nummer werden Sie sich vermutlich recht lebhaft an unsre Unterredung erinnern." Er verbeugte sich höflich und ging, ohne daß auf seinem Gesichte etwas von der Enttäuschung zu lesen gewesen wäre, die er mit sich hinweg nahm. Das Ziel seines Weges war eine wenig vornehme Straße im industtiereichen Viertel der Hauptstadt. Da gab es keine verschlosseuen Häuser mit unverschämt dreinschauenden Pförtnern mehr. Die Torwege standen weit offen und gewährten steten Einblick in die häßlichen von dem Lärm spielender Kinderscharen Widerhallen den Höfe. Uber das schlüpfrige, regennasse Pflaster eines solchen Hofes schritt Doktor Maximilian Geißler, vorsichtig auf die Schonung seiner Lackstiefel bedacht, um den Eingang eines niedrigen, schuppenartigen Quergebäudes zu ge winnen. Ein Name stand nicht an der Tür und er mußte zweimal klopfen, bevor ihm auf getan wurde. Eine alte, verschrumpfte Person mit mürrischem Gesicht war es, die ihn eingelassen hatte. In Beantwortung seiner Frage nach Herrn Bruno Meinardi wies sie auf die zweite Tür des kleinen Vorraumes. „Da drin sind sie alle beide. Gehen Sie nur zu. Modell ist heute nicht da." Die Arbeitsstätte, an der Bruno Meinardis so viel bewunderte Gruppe „Venus und Psyche" entstanden war, unterschied sich in ihrer Schmuck losigkeit, ihrem ringsum an den Wänden aufge stapelten Durcheinander von Gipsabdrücken und ihrer Überfülle an Hellem Tageslicht nicht wesentlich von andern Bildhauerateliers. Hinter einem roten Vorhang, der den langgestreckten Raum in zwei ungleiche Teile schied, standen, durch einen kleinen Spalt für den Einttetenden zur Hälfte sichtbar, ein eisernes Bett nnd einige wenige Möbel von gelblackiertem Tannenholz. In dem eigentlichen Atelier aber befanden sich an Ausstattungs gegenständen nur ein paar stark mitgenommene Stühle und ein ehrwürdiges, mit schwarzem Ledertuch überzogenes Sofa. Auf diesem letzteren hatte sich Bruno Mei nardi ausgestreckt, eine Zigarette rauchend und das schöne, elfenbeinbleiche Antlitz mit mehr ge langweiltem als sinnendem Ausdruck zur Decke emporgerichtet, während Theodor im weißen Arbeitskittel vor einem der großen Fenster mit seinen Modellierstäben an der Vollendung eines zierlichen Tonfigürchens beschäftigt war. Unter den nassen Tüchern, die einen größeren Auf bau inmitten des Ateliers umhüllten, mochte sich wohl ein neues, noch unfertiges Bildwerk verbergen. Der Angeredete ließ die Beine von dem riesigen Polster herabgleiten und streckte dem Besucher mit lässiger Grazie die schmale weiße Hand entgegen, die so gar nicht wie die Hand eines Bildhauers aussah. „Willkommen, lieber Doktor! Vielleicht kommen Sie nun mit Ihrem Spott der Wahrheit näher, als Sie ahnen können. Mein Herr Bruder hat mir zwar soeben ein kleines Priva tissimum über künstlerischen Fleiß gelesen; aber es wird mir möglicherweise doch noch gelingen, ihm begreiflich zu machen, daß der bei weitem größere Teil einer wahrhaft künstlerischen Arbeit nicht mit den Händen, sondern mit dem Gehirn geleistet werden muß." „Sie haben recht!" stimmte Geißler Bruno Meinardi bei. „Die Faulheit des Genies ist immer noch mehr wert, als der Ameisenfleiß des handwerksmäßig arbeitenden Talents. — Übrigens, was machen Sie denn da, Ver ehrtester? — Sehr niedlich, das muß man sagen. Aber Sie müssen ja nun schon ein ganzes Heer solcher weinseliger Frauenzimmer in die Welt gesetzt haben." Er war zu Theodor getreten, hatte den Kneifer aufgesetzt und mit herablassender Kenner miene das nahezu fertige Figürchen bettachtet. AB 7 (Fortsetzung folgt.)