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Der Kreisschulinspektor stimmte dem Lehrer darin bei, daß diese Schwalben mit ihrem Nestbau gleichsam ein Er ziehungsmittel bildeten, die Kinder von dem be trübenden Verwüsten der Vogelnester abzuhalten. Entsprungen ist ein Gefangener auf dem Eisenbahntransport, indem er in dem Walken rieder Tunnel, nachdem es ihm gelungen war, die Fesseln zu lösen, aus dem mit 60 Kilometer Geschwindigkeit fahrenden Zug sprang. Der Transporteur sprang nach, wurde aber schwer verletzt, so daß der Gefangene entkam. X Infolge Zuckerkrankheit beide Beine abgenommen wurden dem Oberzahlmeister Paul Ringel vom 9. Dragonerregiment in Metz. Derselbe ist seit einer Reihe von Jahren zucker krank; eine kürzlich in Karlsbad beendigte Kur brachte nicht den erwünschten Erfolg. Die Ver heerung, welche die Krankheit im Laufe der Zeit an den unteren Körperteilen anrichtete, wurde immer gefährlicher, so daß sich jetzt die Ärzte genötigt sahen, zu einer eingreifenden Operation zu schreiten und dem Bedauernswerten beide Beine unterhalb des Knies abzunehmen. Sein Befinden ist den Umständen nach befriedigend. R., der seit dem Jahre 1874 in Metz ansässig ist, erfteut sich in dortigen Militär- und Zivil kreisen großer Beliebtheit, was die rege Teil nahme erklärt, die ihm wegen seines tragischen Geschicks von allen Seiten entgegengebracht wird. Schrecken in einem elektrischen Theater. In der Sommerfrische Kostenblatt bei Teplitz ereignete sich in einer Wirtschaft bei einer Vor stellung in einem elektrischen Theater ein schwerer Unglücksfall. Bei der Vorführung eines Kine- matographen fingen die Kleider eines Mädchens, das den Apparat bediente, Feuer. Es entstand eine gewaltige Verwirrung und das Publikum stürzte in wilder Flucht dem Ausgange zu. In dem Gedränge- erlitten fast sämtliche Besucher, ungefähr hundert fünfzig Personen, leichtere oder schwerere Verletzungen. Zwei Kinder im Koffer erstickt. Die beiden Kinder des Landwirts Derber in Tauplitz (Obersteiermark) — fünf und. neun Jahre alt — legten sich, während die Eltern mit den Leuten auf dem Felde waren, beim Spielen in einen Koffer. Der Deckel klappte zu und beide Kinder erstickten. Ein ungeheurer Ameisenschwarm. In Innsbruck wurde vom südwestlichen Stadtteil aus ein ungeheuer großer Schwarm von In sekten beobachtet, der gegen den nahen Wald hin flog. Der Schwarm bildete eine Wolke, die das halbe Gesichtsfeld bedeckte und die Sonne verdüsterte. Wahrscheinlich bestand er aus geflügelten Ameisen, die ihren Hochzeitsflug wachten. Auf einer Schulpartie ertrunken. Der Pariser städtische Schullehrer Flandin unternahm mit seiner Ferienklasse einen Ausflug in den Wald von Vincennes. Zwei der Knaben ent zogen sich der Aussicht des Lehrers und er tranken im Fischbassin. Flandin fand bei dem Versuche, sie zu retten, gleichfalls den Tod. ev. Eine eigenartige Statistik. Die Seine, die sich in unzähligen Windungen durch Paris zieht, führt auf ihrem Laufe Gegenstände Mit sich, von welchen man sich keinen Begriff macht. Eine Statistik hat festgestellt, daß in« Jahre 1905 folgende Gegenstände u. a. auf gefischt wurden: 101 menschliche Leichname, 2i>4 Hunde, 898 Katzen, 2869 Ratten, 568 Hühner, 4600 Kilogramm Fleisch, 215 Kaninchen, 12 Schafe, 31 Pferde, 52 Schweine, 3 Kälber, 9 Ziegen, 681 verschiedene Vögel usw. Tod infolge von Seekrankheit. In Lancashire (England) ist der seltene Fall zu ver zeichnen gewesen, daß ein Mann an Seekrank heit starb. Der Gestorbene war von einer Reise Vach der Insel Akan zurückgekehrt. Auf dieser Reise wurde er von der Seekrankheit befallen, die auch auf festem Boden nicht aufhörte und schließlich durch vollständige Erschlaffung der Körperkräfte zum Tode führte. eb. Von einem Neger überfallen und schwer verletzt. Eine junge Londonerin, Miß Ethel Lawrence, die sich gegenwärtig bei Verwandten in der Umgegend von Atlanta in Georgia (Ver. Staaten) aufhält, wurde am Montag das Opfer eines brutalen Angriffs durch einen noch unbe kannten Neger. Die Verletzungen, die Miß Lawrence davougetragen hat, sind so schwer, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Miß Lawrence war mit ihrer 14 Jahre alten Nichte zum Farnsuchen auf. Die Nachbarschaft wurde sofort durchsucht, und die wilderregte Menge belief sich in kurzer Zett auf über 1000 Personen, doch konnte man keine Spur von dem Attentäter entdecken. Es muß sich aber ohne Zweifel ein erbitterter Kampf abgespielt haben, sodaß der Neger Kratz- oder Bißwunden aufweist. Die Erbitterung der Bevölkerung ist ungeheuer, und der Neger wird, falls man seiner habhaft wird, zweifelsohne gelyncht werden, denn dies ist bereits das vierte derartige Attentat in Atlanta im Ver laufe weniger Monate. Erdbeben in Irland. In Nord-Donegal Oie Oampferrouten äer Moermann-l^mie. Die Angriffe, die der Reichstagsabgeordnete Erzberger gegen die Woermann-Linie unternahm, werden wohl noch im Reichstage zur Sprache ge bracht Werden. Die Woermann-Linie gehört zu den bedeutendsten Reedereien Deutschlands. 1877 etablierte sich Karl Woermann aus Bielefeld in Hamburg. Das erste Schiff, das die Reederei nach den Westindischen Inseln aussandte, war die Brigg „Eleonore". Um 1850 ungefähr begann die Firma ihre Schiffe nach der Westküste Afrikas zu senden. Das Geschäft dehnte sich immer mehr aus, bis 1884 die Wörmann-Linie als Aktien-Ge- sellschaft mit einem Kapital von 3 Mill. Mk. ge gründet wurde. Die Woermann-Linie verfügt heute über etwa 48 Dampfer. Mit diesen Dampfern wird die Westküste Afrikas in zehn verschiedenen Linien befahren. Für die Personenbeförderung kommen hauptsächlich vier Linien in Betracht: 1) die Kamerun-Hauptlinie, deren Schiffe von Hamburg über Dover nach Kamerun fahren und dabei 1 Teneriffa, Las Palmas und Monrovia berühren; 2) die Swakopmund - Hauptlinie, deren Schiffe direkt von Hamburg nach Swakopmund, Walfisch bai und Lüderitzbucht fahren; die dritte Linie fährt denselben Weg wie 2 — und 4) die Togo-Hauptlinie, deren Schiffe über Madeira, Las Palmas nach Togo, Grand Popo Whhdah und dem Kamerungebiet fahren. Die andern sechs Linien find vollständig sür den Frachtverkehr eingerichtet. Es sind dies: „die Goldküsten-Linie über Bremen", die „Nord linie", von Hamburg über Rotterdam nach Rotowu, Lagos usw., „die Liberia-Linie", „die Südlinie" nach Dakar, Grand Bassa usw. und „die Lagos- und Olflüsse-Linie"; dann unterhält die Woermann- Linie eine regelmäßige Verbindung zwischen Deutsch- Südwestafrika und Kapstadt. Wie verlautet, soll nunmehr eine neue Dampserlinie nach Westafrika von Hamburger und Bremer Reedern gegründet werden, die eine Konkurrenzlinie für das Woermann- sche Unternehmen bilden soll. gegangen, als sie plötzlich von einem Neger ange griffen wurde. Die Nichte entfloh und holte Hilfe; als diese aber erschien, fand man die Überfallene in einem schrecklichen Zustand. Das rechte Auge war herausgerissen, der rechte Arm gebrochen, die Rase durchgeüissen und auch sonst wies sic noch schwere Verletzungen an der Nordwestküste Irlands fand ein Erd beben statt. Die Wände der Häuser zitterten, die Fenster klirrten, und das Geschirr rasselte. Das Dorf Carrigart war der Mittelpunkt der Erschütterung, die die große Aufregung ver ursachte. Banknotenschwindler. Ein Franzose, der sich Paigret nennt, ist in Rom in dem Augen blick verhaftet worden, als er bei einem Litho graphen den Druck von Bankbilletts der indo chinesischen Bank im Betrage von 750 000 Frank bestellte. Er hatte angegeben, Direktor dieser Bank zu sein. Die Polizei stellt weitere Nachforschungen an, da man vermutet, daß der Verhaftete noch mehrere Mitschuldige hat. Eine Explosion von Feuerwerks- körpern. Als in dem Institut der Salesianer in Mailand mehrere Zöglinge bei Lampenlicht unter Aufsicht des Direktors Feuerwerkskörver anfertigten, erfolgte plötzlich eine schwere Ex plosion. (An Zögling wurde getötet, sechs er litten Verwundungen. ob. Schrecklicher Tod eines Prinzen bei einem Antomobil-Unfall. Prinz Mohammed Ibrahim, ein Neffe des Kedive, war das Opfer eines schweren Automobil-Unfalles nahe Bernay in Frankreich. Er erlitt so schwere Verletzungen, daß er im Krankenhaus starb, ohne die Besinnung wieder erlangt zu haben. Der Prinz fuhr in einem wunder vollen Automobil in Begleitung seines Chauffeur» Deauville zu. Die Landstraße kreuzte die Eisen bahn, und der Prinz wollte den Bahnübergang ge winnen, ehe der Zug von Thiberville ankam. Er fuhr mit einer Geschwindigkeit von 100 Kilometer, unterschätzte aber die Entfernung, und das Anto fuhr mit fürchterlicher Gewalt in die Lokomotive hinein. Der Chauffeur starb wenige Minuten nach dem Zusammenstoß, der Prinz erlitt sehr schwere Schädelbrüche. Der Prinz war 1871 in Kairo ge boren und seit 6 Jahren verheiratet. Vor zwei Jahren hatte er seinen ständigen Wohnsitz nach Paris verlegt und war in der Gesellschaft eine bekannte Persönlichkeit. Arzte waren schnell zur Stelle, aber sie erkannten gleich den Zustand des Prinzen als hoffnungslos an. Eine Anti-Opium-Kundgebung in Kanton. In Kanton fand eine große Kund gebung gegen das Opium statt. Studenten in Uniform trugen Banner, auf denen Inschriften waren,. die sich gegen die Verwendung des Opiums richteten. In dem langen Zuge be fanden sich chinesische und ausländische Musik korps. Die Kundgebung dauerte zwei Tage. soll!" Gericktskalle. Erfurt. Aus Arger darüber, daß am 21. Juui d der Musketier Kramer der 10. Kompanie des 3. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 71 schlecht schoß, kniff der Unteroffizier Walter Preuß aus Greiz dem Soldaten während des Zielens derb in den Oberschenkel und versetzte dem Manne Faustschläge in den Nacken. Das hiesige Kriegs gericht der 38. Division verurteilte den Unteroffizier zu 10 Tagen Mittelarrest. Neuburg a. D. Ein angeblicher sind. med. Otto Kurz unternahm mit verschiedenen Jüngern Gutenbergs eine abenteuerliche Reise von Donau wörth nach Nürnberg, streute hier das Geld mit vollen Händen aus und lebte mehrere Tage in Saus und Braus, bis er schließlich als eine in Männerkleidern steckende Köchin Walburga Kurier aus Wagenhofen entlarvt wurde, die ihrer Herr schaft durchgebrannt war. Die Verhandlung vor der Strafkammer entrollte ein anmutiges Bild ihres Lebens. Wie jetzt weiter mitgeteilt wird, war die unternehmungslustige Person zuerst in Männer kleidern als Ackerbauschüler aufgetreten, hatte mit der größten Dreistigkeit Okonomiebetriebe usw. besichtigt und war dann schließlich einem Hotelier mit einer großen Zeche durchgegangen. Darauf verübte sie einen Einbruch bei einem Bauern ihres Heimatsortes, wobei ihr 600 Mk. in die Hände fielen und stahl noch obendrein in Starnberg ein Fahrrad. Im Besitz der 600 Mk. spielte sie dann als „Sohn eines Münchener Staatsanwalts" den fidelen Studenten, bis sie schließlich der Polizei in die Hände fiel. Jetzt muß der flotte „Bruder" Studio zur Abwechselung 1 Jahr 7 Monat im Ge fängnis wieder Frauenkleider tragen. Kuntes Allerlei. Dilemma. Frau Dreier: „Aber Frau Meier, Ihr Gatte ist ja seit einigen Tagen wie geistesabwesend! Was ist denn mit ihm?" — Frau Meier: „Ach denken Sie sich nur, er hat ein neues Flohpulver zusammengesetzt, das er in den Handel bringen will, und nun weiß er nicht, ob er es „Meierlin", „Meierol", Meirogen, Meirogan oder Meirofonal nennen greifst wohl, daß es mir jetzt nicht um solche Anerkennung zu tun ist. Und ich habe auch keine Zeit mehr, denn ich will versuchen, noch in dieser Nacht Klarheit über meine Vermögens lage zu gewinnen." „In dieser Nacht? Ja, gehst du denn nicht mit Herta auf das Künstlerfest?" „Ich habe sie bitten müssen, allein dahin zu fahren, und ich werde Sorge tragen, daß nach Schluß der Aufführung ein Wagen bereit steht, sie abzuholen." „Sie kommt also um den Ball? Das wird sehr schmerzlich für sie sein. Und viel leicht tätest du besser daran, dich ebenfalls ein bißchen zu zerstreuen. Morgen ist ja auch noch ein Tag, und du wirst die Dinge viel hoffnungsvoller ansehen, wenn der erste fatale Eindruck dieser Hiobspost überwunden ist. Meiner Überzeugung nach machst du dir da ganz un nötige Sorgen." Der andre durfte sich die Erwiderung sparen; denn aus dem Vorzimmer rief eine Helle Mädchenstimme in die Worte LöwengaardS hin ein : „Darf ich eintreten? Oder hast du noch immer Besuch? Ich möchte mich gem von dir bewundern lassen." Vielleicht war ihrem Vater niemals eine Unterbrechung so willkommen gewesen, als in diesem Augenblick. Mit raschen Schritten ging er zur Tür, um Hilda einznlassen. „So zeig' uns, wie du aussiehst, Wildfang; da ist noch jemand, der dir ein Kompliment machen wird, wenn es sich verlohnt." Sie schlüpfte herein und lief gleich mit aus- Mtreckten Händen auf ihren Schwager zu. „Ah, du bist es, Richard? Das ist hübsch, denn zu deiner Aufrichtigkeit habe ich viel mehr Vertrauen, als zu der dieses Herrn da. Hand aufs Herz also! Sehe ich aus wie eine Blumen elfe, die ich eigentlich repräsentieren soll, oder wie ein kleines ungeschicktes Pensionsmädchen, das sich mit Zittern und Zagen anschickt, auf seinen ersten Ball zu gehen?" In einem einfachen, blaßroten Mullkleide, das keinen andern Schmuck hatte, als die an der Schulter und am Gürtel befestigten leben den Blumen, war sie in der Tat holdselig und lieblich wie eine Elfe. Wonnige Daseinsfreunde lachte auf ihrem reizenden Gesichtchen, und in ihren glänzenden Augen spiegelte sich all die glückliche, hoffnungsvolle Erwartung, von der ihre junge Seele ganz erfüllt war. Richard Sieveking gab sich den Anschein, sie prüfend zu betrachten, und es war sogar ein kleines Lächeln auf seinem Antlitz, als er ihr Antwort gab: „Ein wenig von dem einem, kleine Schwägerin, und ein wenig auch von dem andern!" Nach einer kurzen Pause fuhr Richard Sieve king fort: „Vielleicht sogar ist das Pensionsmädchen noch leichter zu erkennen als die Blumenfee. Und ich bitte dich herzlich, gib dir keine Mühe, etwas daran zu ändern! Denn an Feen und Elfen wird auf dem Künstlerfest ganz gewiß viel mehr Überfluß sein, als an ungeschickten kleinen Mädeln mit goldreinem Herzen und mit unverdorbenem Gemüt." Er drückte ihr die Hand und ging rasch hin aus. Etwas verwundert sah ihm Hilde nach. „Wie hübsch er das gesagt hat. Wer warum hat er es nun mit einem Male so eilig? Und warum machte er ein so ernstes Gesicht, als ich hereinkam? Ist ihm was Unangenehmes wider fahren, oder besteht zwischen euch am Ende gar ein Zerwürfnis?" „Welch ein Gedanke, Kind! Mein Schwieger sohn und ich werden gewiß immer die besten Freunde sein." „Das müßt ihr auch. Richard ist der beste Mensch, den ich kenne, die Anwesenden natürlich ausgenommen. Wenn er mein Mann wäre, ich würde ihn wahrhaftig sehr viel netter und liebe voller behandeln, als Herta es tut. Manchmal ist mir's wirklich, als wüßte sie gar nicht, was sie an ihm hat." „Versuche einmal, es ihr klar zu machen. Ich wette, sie wird dich bei der Gelegenheit gründlich darüber belehren, daß so ein Nest häkchen sich nicht um die ehelichen Angelegen heiten andrer Leute zu bekümmern hat. Aber diese Kleiderkünstlerin hat wirklich etwas ganz Passables aus dir gemacht, du Kobold. Und du bist nun fertig, ganz fertig? Wir können sogleich aufbrechen?" „Wenn es auf mich ankommt, gewiß! Wer mein Herr Detter ist, wie es scheint, noch bei der Toilette. Ich habe im Eßzimmer schon eine Viertelstunde lang vergeblich auf ihn gewartet, obgleich er es war, der sich zuerst dort einfinden wollte. In anbetracht der Zeit, die er auf wendet, um sich zu schmücken, muß ich wohl darauf gefaßt sein, ihn schön wie einen Halbgott wiederzusehen." „So hoch gespannte Erwartungen könnten mir fast den Mut nehmen, mich überhaupt zu präsentieren," klang in diesem Augenblick Cäsars Stimme an der offenen Tür. „Ich bitte unter- tänigst, mich die Enttäuschung wenigstens nicht entgelten zu lassen." Einem Halbgott glich er nun allerdings sehr wenig; aber er konnte in seinem gut sitzenden Ballanzug immerhin für einen recht eleganten jungen Mann passieren, und selbst sein welkes Gesicht erschien hübscher und frischer in dem Ausdruck einer ungekünstelten, freudigen Be wunderung, mit dem es sich Hilde zugewandt hatte. Sie mußte ihm denn auch heute etwas gnädiger gesinnt sein, als es während dieser letzten Tage seit seiner Genesung der Fall ge wesen war; denn sie gab ihm eine scherzende Antwort ohne jeden Stachel und nahm dann sogar seinen ritterlich dargebotenen Arm, um sich von ihm zum Wagen hinabführen zu lassen. 7. Mit einem halblauten Ausruf der Über raschung und deS Entzückens hatte Hilde an ihres Vaters Seite den Saal des Künstlerhauses be treten. Wie groß auch ihre Erwartungen ge wesen waren, so märchenhaft schön und prächtig hatte sie sich den Schauplatz ihrer ersten Ball- freuden doch nicht vorgestellt. Der weite, licht durchflutete Raum schien ja in einen Blumen garten aus Tausendundeine Nacht verwandelt. Riesengroße Arrangements von Blattpflanzen und blühenden Gewächsen verdeckten fast voll ständig die Wände. A» io (Fortsetzung folgt.)