Volltext Seite (XML)
t. Geröstete — Maikäfer! Im kaiserlichen Jagdrevier Letzlingen wurden im vorigen Monat große Jagden abgehalten, nicht auf Wild, sondern auf Maikäfer, um nach Möglichkeit der Vermehrung dieser gefräßigen Banmschädlinge vorzubeugen. Die königliche Forstverwaltung hatte für Prämien die Summe von lOOOOO Mk. ausgesetzt. Allerdings wurde dieser Fonds bei weitem nicht aufgebraucht, obgleich kolossale Fänge zur Ablieferung gelangten. So wurden u. a. in den Förstereien zu Dolle allein 20000 Liter Maikäfer abgeliefert und dafür an Prämien 4000 Mk. gezahlt. Das interessanteste an diesem Fangsport sind die Röstversuche. Die Käser wurden znnächst mittels Schwefelkohlenstoffes getötet und darauf auf stark erhitzten Eisenplatten aus- gebreitct, wo sie nach kurzer Zeit geröstet waren. Die also präparierten Käfer wurden dem Professor Eckstein-Eberswalde gesandt, der sie als Futter für Karpfen verwendet. Prof. E. hat in den letzten Jahren ermittelt, daß geröstete Maikäfer ein ganz vorzügliches Mastfutter für Karpfen ist, dem Fisch -festes Fleisch verleihe und diesem einen angenehmen Geschmack gibt. X Ein Angeklagter, der keinen Ver teidiger finden kann, ist der Rechtsanwalt Poppendieck in Braunschweig, der nach Ver übung bedeutender Unterschlagungen die Flucht ergriffen hatte und kürzlich in Paris verhaftet wurde. Nachdem nunmehr seine Auslieferung erfolgt ist, befindet er sich in einer eigentümlichen Verlegenheit. Die sämtlichen, bei den herzog lichen Gerichten in Braunschweig zugelassenen Rechtsanwälte haben es nämlich abgelehnt, die Verteidigung ihres früheren Kollegen in der gegen ihn demnächst zur Verhandlung kommen den Strafsache zu übernehmen. Inzwischen ist auch die Ehe Poppendiecks auf Antrag seiner Frau gerichtlich getrennt worden.. Steckbrief hinter einem Bankier. Gegen den aus Hirschberg i. Schles. flüchtigen bankrotten Bankier Lohn wurde ein Steckbrief wegen Depot unterschlagung erlassen. Von den Windmühtenfiügeln er schlagen wurde bei Kallies in Pommen das zweijährige Söhnchen eines Mühlenbesitzers. Der Kleine war unbemerkt seiner Mutter, die ihrem Manne das Frühstück in die Mühle brachte, nachgelaufen. Verhängnisvolle Revolverschietzerei. In Sterkrade schossen bei einem Streit zwei Bergleute in eine Menschenansammlung, wodurch ein Knabe getötet und ein älterer Mann lebens gefährlich verletzt wurde. Erschlagen aufgefunden wurde in Seucken- dorf bei Nürnberg der 23 jährige ledige allein wohnende Fahrradhändler Walther in seinem Fahrradlager, in das er am Vorabende aus einer benachbarten Wirtschaft von einigen Per sonen gerufen wurde. Neben der Leiche lag eine blutbesudelte Wagenrunge. Die Wohnung war ausgeraubt; die Mörder sind unbekannt. X über einen Hauseinsturz wird aus Helmsheim in Baden folgendes gemeldet: Das Wohnhaus des Landwirts Florian Schürer stürzte unter furchtbarem Krachen und Ent wickelung einer dichten Staubwolke plötzlich in sich zusammen. Glücklicherweise waren die meisten Familienmitglieder schon aufgestanden und ent gingen so dem Schicksal der 23.jährigen Tochter, die noch im Bett liegend von der Katastrophe überrascht und vom Schutt völlig zugedeckt war. Ein Kleiderspind, das halb umgestürt über ihr zu liegen kam, bewahrte sie vor dem Tode des Erstickens. Die Entstehungsursache muß erst durch hie sofort eingeleitete Untersuchung klar gelegt werden. x Gefährliche Spielerei auf de« Eisenbahnschiene». Auf gräßliche Weise ums Leben, gekommen ist infolge seines eigenen sträf lichen Leichtsinns auf der Eisenbahnstrecke Königs- berg-Krairz der achtjährige, einzige Sohn eines auf dem Tragheimer Ausbau wohnenden Arbeiters. Der Führer des kurz nach 6 Uhr abends.von. Königsberg, nach Kranz abgehenden Perjonünzuges bemerkte beim Passieren der Ort schaft Rothenstein, wie Mei halbwüchsige Burschen allerlei Ullftig aufden Schienen trieben; die Jungen waren auch durch wiederholteWamungs- ugnale.mit der Dampfpfeife nicht zum Verlassen des Bahnkörpers.. M bewegen. Als nun der ! Wit einer Geschwindigkeit von 60 Kilometern Tmnde fahrende Zug heranbrauste, hielten! die beiden Jungen im Übermut ihre Hände aus die eine Seite des Schienenstranges, vermutlich in der Absicht, sie im letzten Augenblick wieder zurückzuziehen. Dem einen Jungen glückte das gewagte Experiment; der obenerwähnte Arbeiter sohn, welcher jedoch beim Zurückziehen seiner Hände nicht schnell genug war, wurde durch dm kolossalen Luftdruck, den der Zug verursachte, zunächst zu Boden geworfen und dann vom Trittbrett der Lokomotive schwer an dm Schläfen getroffen, so daß ihm der Schädel zertrümmert wurde und der Tod auf der Stelle eintrat. Der waghalsige Knabe schwebte bereits vor einigen Jahren in Lebensgefahr; er wurde damals durch eigene Schuld von einem Automobil über fahren und so schwer verletzt, daß zu seiner untröstlich über dm Verlust ihres Gatten war, ihr vierjähriges Kind und sich selbst durch Revolverschüsse. Das Kleid der Königin von Norwegen, das fie am Krönungstage trug, war nach der ,V. Z.' in Norwegen gestickt worden, aber hat seine Form und letzte Vollendung in England empfangen. Das Material war kostbarer Goldstoff. Unter der glitzernden Fläche des Goldes leuchtete in schillerndem Glanze ein weißer, seidener Untergrund hervor. Der Schnitt war eine sich ganz eng an den Körper anschmiegende Prinzeßform. Die Stickerei bestand aus Diamanten, Perlen und Silber, die sich zu einem reich Wer das ganze Kleid ausgebreiteten Muster zusammenfügten. Eine wundervolle Gir lande von Rosen und Rankenwerk, mit schön ge schlungenen Bändern durchwunden, legte sich um In der herrlichen alten Domkirche zu Drontheim hat sich unter Kanonendonner und Glockengeläut die Krönung des norwegischen Königspaares vollzogen. Es war eine Feier von höchster nationaler und religiöser Würde. Vertreter aller Kulturstaaten waren anwesend; aus Deutschland waren der Bruder unsres Kaisers, Prinz Heinrich von Preußen, aus Dänemark das Kronprinzenpaar, aus England Prinz und Prinzessin von Wales und aus Rußland Groß fürst Mchael erschienen. Ferner hatten Österreich, Frankreich, Belgien, Holland, Italien, Spanien, Portugal, Amerika, Japan und Siam Vertreter ent sandt. Bischof Bang aus Christiani« hielt die von Nationalgefühl durchglühte Rede, und darauf begab sich König Haakon mit glänzendem Gefolge zum Altar, wo der Bischof von Drontheim ihm Haupt und Handgelenk salbte. Darauf wurden dem König die Insignien seiner Würde übergeben. Der Minister präsident Christian Michelsen setzte dem König ge meinsam mit dem Bischof die Krone auf das Haupt. Sodann wurde dem König Zepter, Reichsapfel und Reichsschwert überreicht In gleicher Weise vollzog sich die Krönung der Königin. Für Norwegen be deutet die Königskrönung den Anfang einer neuen Epoche, da es nach langen Jahrhunderten wieder als selbständiges Volk in die Weltgeschichte tritt. Wiederherstellung eine mehrmonatige Behand lung im Krankenhause erforderlich war. Grauenvoller Selbstmord. In Sont hofen im Allgäu wurde der 50 jährige Sattler meister Jäger auf einer Wiese betroffen, wie er sich in einem Anfall von' Wahnsinn mit einem schweren Hammer selber den Schädel einschlug. Eine Familientragüdie hat sich in Lüttich abgespielt. Dort tötete eine junge Witwe, die den Saum des Rsckes und flutete über die weit sich ausbreitende Schleppe, die mit einem Volant von weicher weißer Seide abgeschlossen war. An der Vorderseite des Rockes rankte sich die Stickerei nach oben spitz zulaufend empor. Das Dekolletee war von weißen Tüllbauschen umrahmt und gewährte den kostbaren Juwelen, die die Königin um Hals und Racken trug, die prächtigste Entfaltung. Die bis zum Ellbogen reichenden Ärmel bestanden aus feinen mit Diamanten und Staubperlen bestreuten Spitzen. Die Königin trug dazu zwei lange Hofmäntel aus rotem Samt, von kostbaren Agraffen gehalten, mit Hermelin besetzt, den einen mit dem Wappen einer Prinzessin vor der Krönung, den andern mit der Königskrone nach der Krönung. über eine« Automobiluufall, der den Schwager des Königs Alfons, den Jnfanten Karl v. Bourbon, am Montag betroffen hat, wird aus Madnd gemeldet: Als der Jnfant von La Granja nach Madrid fuhr, stürzte der Wagen um; der Jnfant Web unbeschädigt, sein Begleiter, der Marquis Asta, wurde schwer verletzt. Verwegener Bankraub. In der Filiale der Südrussischen Handelsbank zu Moskau wurde am Hellen Tage ein räuberischer Überfall aus geführt. Vier mit Revolvern bewaffnete Leute betraten die Bank und feuerten mehrere Schüsse auf die Decke ab, worauf zwei Räuber den Ein gang besetzten, während die übrigen mit dem Rufe: „Hände hoch!" die Kaffe zu plündern begannen. Dem Direktor der Filiale gelang es, durch eine Hintertür zu entschlüpfen und die Polizei Herbeizumfen. Als diese eintraf, waren die Räuber, die das Verschwinden des Direktors rechtzeitig bemerkt hatten, mitsamt der Beute bereits über alle Berge. Ei» Eifersuchtsdrama, das sich unter Millionären abspielte, wird aus New Bork be richtet. Dort wurde am Montag abend imi Madison Square Garden-Theater der Architekt Stanford White, ein vielfacher Millionär, wäh rend der Vorstellung von dem Millionär Harry Thaw erschaffen. Man bringt die Frau Thaw, die früher ein seiner Schönheit wegen berühmtes Modell war, zu dem Vorgang in Beziehung. GericMskaile. Frankfurt a. M. Das Brandunglück auf dem Griesheimer Truppenübungsplatz bei Darmstadt, dem seinerzeit 31 Dienstpferde im Gesamtwert von 45 000 Mk. außer dem Stallgebäude zum Opfer fielen, bildete den Gegenstand einer Verhandlung vor dem Kriegsgericht der 21. Division. Der fahr lässigen Brandstiftung angeklagt waren die Ulanen Schwab und Stroh vom Hanauer Ulanen-Regiment, die in der Unglücksnacht vom 30. zum 31. Mai d. die Stallwache hatten; sie haben vermutlich durch ein achtlos weggeworfenes Streichholz, das noch brennend in das Stroh gefallen war, die schwere Katastrophe verursacht. Das Urteil lautete gegen Schwab auf sechs Monat, gegen Stroh auf fünf Monat Gefängnis. Flensburg. Die Strafkammer verurteilte den achtzehnjährigen Hansdiener Kaming aus Halle, der zu Gravenstein eine Reche schwerer Einbruchsdieb- stähle verübte und für etwa 3000 Mk. Gold- und Wertsachen erbeutete, zu insgesamt füns Jahr Ge fängnis. Koblenz. Der frühere Unteroffizier und jetzige Versicherungsbeamte Schmidt der 4. Kompanie des Infanterie-Regiments Nr. 69 aus Trier hat drei j Jahre lang die Rekruten in scheußlichster Weise miß- - handelt und beleidigt. Bei den geringsten Unacht samkeiten schlug er die Leute mit dem Seitengewehr, mit stählernen Putzstöcken, warf sie mit Schemeln, riß sie an den Ohren, spuckte ihnen ins Gesicht, trat j fie gegen den Unterleib, ließ sie Kniebeugen bis zur i vollständigen Ermattung machen und beschimpfte sie : mit den rohesten Ausdrücke«. Er wurde vom Kriegs- t gericht der 16. Division zu 11 Monat Gefängnis und Degradation verurteilt. Zürich. Die berüchtigten Juwelen- und Diaman tenräuber Brüder Keller, die im letzten Jahre in London der Baronin Princep Brillanten und Perlen im Werte von 150 000 Frank gestohlen haben, wurden vom Gericht zu fünf und drei Jahr Zucht haus verurteilt. Der Haupttäter Joseph Keller ist aber flüchtig. Kuntes Allerlei. ob. Eine gesunde Luft. Sommerfrischler (sich die Wohnung ansehend, zum Mädchen): „Ich glaube, daß wir hier einige Wochen bleiben werden. Aber ist die Lust hier auch gesund?" — Mädchen: „Wer gewiß! Als ich hierher kam, wog ich nur 30 Pfund, mm aber 120." — Sommerfrischler: „Und wie lange leben Sie hier? — Mädchen: „Als ich kam, war ich 9 Jahre, nun bin ich achtzehn." Kritik. „Der Autor nennt sein neues Stück: Schwank; das ist der einzige Witz an dem Stück." l,Megg.-) vor Stephanie hiwrcvw — auf der Schwelle aber ereilte ihn der jähe Tod. Kalwoda haste Acht einmal die Hand mit der ausblitzenden Waffe gesehen, die sich nach seinem Leben aus- Aeckte. „Unglücklicher, unseliger Mensch!" kam eS Aem Stöhnen gleich endlich von Bonzianis Appen. „Nein, dem Armen half keine Buße auf Aden mehr; ewige Verzweiflung mußte fich au seine Fersen heften." Arnold nickte gedankenvoll. „Ich riet ihm auch zu nichts mehr, ich schwieg, zugleich Ergriffen und Zugleich entsetzt. Er aber meinte, 's werde mir vielleicht recht sein, wenn er sein Geständnis mir auch noch schriftlich mit- sebe. Ich verzichtete darauf. Ich fragte ihn pur, was ich seiner Schwester sagen sollte, ^enu ich ihr wieder begegnen würde. Da weinte er, ohne eine Silbe zu erwidern. Ich wußte endlich das Schiff verlassen, denn die ^uker sollten gelichtet werden. Materielle Unter- llutzung nahm Benjamin nicht von mir an. Er Erflehte auch weine Verzeihung nicht für den weuchler- chen Überfall, den er mW zugedacht Patte. Noch einmal ermahnte ich ihn, sein leweres Dasein der Buße zu weihen; dann Wennten wir uns." . „Und wie erfuhrst du von dem jähen Ende, M er seinem Leben bereitet hat? ' forschte Ponziani aufgeregt weiter. „Er ist nicht mit °Em Transport sorigefahrm?" Arnold schüttelte das Haupt. »Einige Stunden später hörte ich aus dem ^unde von deutschen Kaufleuten am Hafen davon, daß ein Landsmann sich im Hause des deutschen Konsuls selbst den Tod gegeben habe. Eine dunkle Ahnung trieb mich sofort dahin. Der Körper des Selbstmör ders lag noch im Hausflur aufgebahrt, ich er kannte den Leichnam Benjamins. Hastig ließ ich mich beim Hausherm melden, und da ver nahm ich, daß Berijamin Plügge ihm kurz zuvor ein umfassendes Geständnis über seinen an Kalwoda verübten Totschlag abgegeben haste. Der Konsul hatte ihm bedeutet, daß er daraufhin seine Festnahme veranlassen müsse. Traurig hatte Benjamin mit dem Kopf E ckt, um seine Zustimmung zu erkennen zu geben. Während der Konsul aber nach dem Personal klingelte, zog Benjamin eine dis dahin versteckt gehaltene Waffe — es war ein Stilett von roher Arbeit, wie fie dort am Hafen in den Gewölben der Araber festgehalten werden —, und ein wohlgezielter Stich ins Herz machte seinem verfehlten Dasein Ms der Stelle ein Ende." Ergriffen schwieg der Ingenieur. Auch Bonziani sprach nicht. Nach einer geraumen Weile erst img Arnold den Schluß seines Berichtes vor. Der Konsul hatte ihm versprochen, das amtlich beglaubigte Dokument, das die Beichte Benjamin Plügges enthielt, mit dem nächsten deutschen Schiff an den Berliner Gerichtshof abzusenden. Ihm selbst empfahl er, fich unverzüglich gleichfalls nach Berlin zu begeben und seine Ankunft telegraphisch vorauszumelden. Arnold hatte noch die Mittel für die Bestattung Benjamins zurückgelassen, fast gleichzeitig mit dem deutschen Schiff, das den wichtigen Eilbrief des Konsuls fort schaffte, hatte er fich dann selbst auf dem italienischen Dampfer nach Brindifi einge- schifft- * * * Weder beim Überschreiten der österreichi schen Grenze noch Seim Betreten deutschen Ge bietes erfuhr Arnold Struck irgend eine Be lästigung. Arnold wunderte fich daher über die steigende, schließlich fast krankhafte Aufregung seines Begleiters. „Was ist dir nur, Vater Bonziani?" fragte er oftmals in wirklich ernster Sorge. Er hatte den alten Mann im Halbschlaf häufig ver worren reden hören. Je weiter der durch die Nacht eilende Zug, der am Abend des folgen den Tages die Reichshavptstadt erreicht haben »ölte, nach Norden gelangte, desto beängsti gender Waid das scheue, ärgstliche Wesen Bonzianis. Der Italiener setzte ein paarmal an, um die ihn quälende Nachricht über die Lippen zu bringen, um Arnold in das große Leid eiuzuweihen, das Stephanie in der Zwischen zeit erfahren hatte. Aber er fand den Mnt der Rede nicht. Von Stunde zu Stunde schob er's hinaus. Er duldete insgeheim Qualen unter dem Drucke der traurigen Pflicht, die ihm zu erfüllen noch oblag, bevor fie Berlin er reicht hatten. Sa verging die Nacht, ohne daß er dem jungen Freunde Rede gestanden hätte; auch am Morgen kam er zu keinem Entschluß. Auf die besorgten Fragen Arnolds fand er hundert wirre Ausflüchte. Der zweite Reisetag näherte fich seinem Ende. Arnold war ernst gestimmt; aber doch lag eine gewisse Seligkeit in seinem Ausdruck, so ost er den Namen der Geliebten in den Mund nahm. Feucht schimmerte es in seinen Augen, als er dem Freunde gestand, daß er mit Sicphanie damals in Pegli auch schon über die weitere Zutuns gesprochen hatte: daß fie, noch ehe dieses neue Jahr schied, ein glück liches Paar werden wollten. „Dann trüben die Schatten des Todes unser Glück nicht mehr, längst decken dann die Hügel den armen Kal woda und den bedauernswerten, verirrten Benjamin, hier oben in dem märkischen Sand und dort unten jenseits der Palmengrenze am Rande Arabiens. Bonziani erduldete alleQualen der Spannung. Man hatte nun auch schon die preußische Grenze überschritten, ringsum bedeckte eine weiße Schneebälle das flache nordische Land, und der verzweifelnde Italiener, der furchtsam in die Ferne schaute, war noch immer un fähig, dem Freunde den grausamen Schmerz anzutun. Die stille Seligkeit in Arnolds Blicken wich nun aber doch wieder ängstlicher Erregung, als er die bleiche, verstörte Miene seines väterlichen Freundes genauer musterte. » LL (Schluß folgt.)