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Ottendorfer Zeitung : 13.06.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190606130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19060613
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19060613
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-06
- Tag 1906-06-13
-
Monat
1906-06
-
Jahr
1906
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 13.06.1906
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Polilifcke Aunäkkau. Deutschland. * Der Kaiser ist von Wien nach Berlin Zurückgekehrt. *Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Joseph haben an den König von Italien ein in französischer Sprache ab- aefaßtes Telegramm gerichtet, das dem dritten Bundesgenossen unveränderte Freundschaft zum Ausdruck bringt. Die umgehend erfolgte tele graphische Antwort des italienischen Kömgs war in sehr herzlichen Worten gehalten und schloß mit der Versicherung unverbrüchlicher Freundschaft. Mit diesen Kundgebungen ist die hohe politische Bedeutung des Kaiserbesuches aus das deutlichste dargetan. Daß die Monarchen und die Regierungen der Dreibundstaaten trotz aller Vorgänge der letzten Zeit an den alten Bündnisverträgen unverändert sesthalten wollen, wird bis auf weiteres von keiner Seite mehr be zweifelt werden dürfen. Hoffentlich werden nun auch die beteiligten Völker ebenso einmütig daS Beispiel ihrer Fürsten befolgen. *Kaiser Wilhelm verlieh dem Erz herzog.Joseph und dem Erzherzog Karl Franz Joseph den hohen Orden vom Schwarzen Adler. — Graf Posadowsky wurde vom Kaiser Franz Joseph mit dem Großkreuz des Stephan-Ordens ausgezeichnet. * Die wirtschaftliche Annäherung zwischen Deutschland und Holland findet in der am 1. Juli stattfindenden Übergabe der von der holländischen Eisenbahngesellschaft gepachteten Strecke Cleve-Nymwegen weiteren Ausdruck. Sämtliche deutschsprechende holländische Beamte werden von Preußen übernommen. *Aus der Kriminalstatistik für das deutsche Heer und die kaiserliche Marine, die soeben veröffentlicht wird, ergibt sich für das Heer im Jahre 1905 ein erheblicher Mckgang in der Zahl der verurteilten Personen; auch bei der Marine hat eine kleine Abnahme stattgefunden. Im Heere sind 12 498 Ange klagte verurteilt worden gegen 14047 un Jahre 1904, 14 339 im Jahre 1908 und 13 900 im Jahre 1902, in der Marine 1244 gegen 1276 im Jahre 1904, 1144 im Jahre 1903 und 1201 im Jahre 1902. Österreich-Ungarn. *Der Nachfolger des durch den Sieg der ungarischen Regierung in der Frage des Zollbündnisses zum Rücktritt ge zwungenen Prinzen v. Hohenlohe, Freiherr v. Beck, hat sich mit seinen zumeist den großen Parteien des Wgeordnetenhauses entnommenen Ministerkollegen der Volksvertretung vorgestellt und bei dieser eine freundliche Aufnahme ge funden. Seine das zukünftige Regierungs programm betreffenden Erklärungen behan delten in erster Linie die Streitfragen mit Un garn und ließen in dieser Beziehung an Ent schlossenheit nichts zu wünschen übrig. Auch für die Dringlichkeit der Wahlreform fand der Ministerpräsident kräftige Worte. Im allgemeinen versprach der neue Herr nicht mehr und nicht weniger, wie fast alle seine Vorgänger — die Zukunft erst wird zeigen, was er zu halten vermag. Frankreich. *Die internationale Kommission, die zur Ausarbeitung der Statuten der Marokka nischen Staatsbank seit acht Tagen in Paris ihre Beratungen abhielt, hat ihre Arbeiten beendet und den Entwurf der Statuten ange nommen. Der Vorsitzende der Kommission Pallain hielt eine sehr herzliche Ansprache, auf welche der deutsche Delegierte Fischel mit freund lichen Worten dankte» *Die Regierung beabsichtigt das Defizit von 1907 zu decken durch Erhöhung namentlich der Erbschaftssteuer und der Steuer auf Likör weine. Außer dem Programm der vorzu nehmenden Reformen wird die Regierung der Absicht Ausdruck geben, Schritte zum Erlaß einer allgemeinenAmnestiezu ergreifen. England. * Zur Überwachung der Herstellung des für die englische Armee bestimmten ameri - kauischenBüchsenfleisches wird Kriegs- K Vie Mage äer Gerechtigkeit. 17) Roman von Maximilian Brytt. (Fortsetzung.) Stephanie Halle sich hilflos umgesehen. ES war ihr, als spräche der seltsame Fremde irre und als müsse sie sich vor ihm retten. Der Beamte fing ihren verzweifelten Blick auf. „Geben Sie sich keine Mühe, Frau Kal- woda. Eine Flucht ist für Sie vollkommen ausgeschlossen — ebenso wie für Struck/ „ES fehlen mir die Worte/ Hub Stephanie endlich, nach Atem ringend, an, „um meiner großen Empörung über diese Anklage Ausdruck zu geben. Noch halte ich «8 für die finnlose Aussage eines Wahnwitzigen. Aber ich — stehe nicht wehrlos da/ „Sie täten sich selbst den allerschlechtesten Gefallen, Frau Kalwoda, wenn Sie das Hotel personal zur Zeugenschaft anriefen. Ihre Fest- nähme würde in diesem Falle nur um so größeres Aufsehen erregen/ „Meine — Festnahme? l* Körfer entnahm seiner Tasche ein auf röt lichem Papier vorgedrucktes und vollkommen ausgesülltes Aktenstück. „Hier ist der richter liche Befehl dazu und hrer die Origivale der Telegramme an das hiesige Konsulat und die Polizei, durch die mir und meinem Kollegen die Unterstützung der Genueser Behörden er wirkt worden ist/ „Sie wollen mich — verhaften?* „Sie sowohl als Herrn Ingenieur Struck/ „Struck ist selbst schon auf dem Wege nach Berlin/ Minister Haldane einen Kontrolleur an die Bezugs- stellen entsenden. Schweiz. * In den Kressen der schweizerischen politischen Polizei hält man die Be hauptung des früheren Londoner Kriminaldirektors Vincent, die Beschlüsse der römischen Konferenz von 1898 zur Überwachung der An archisten seien nicht ausgeführt worden, für un zutreffend. Die Vereinbarung von 1898 ist namentlich deswegen von Wert, weil die Kon ferenzbeschlüsse den direkten Verkehr zwischen den Zentral-Polizeibehörden der einzelnen Staaten gestatten. Vorher war dieser Verkehr nur auf schwerfälligem diplomatischen Wege möglich. Gegenseitige Anarchistenzuschrebungen von Staat zu Staat finden nicht mehr statt. Italien. * Aus Rom wird gemeldet, daß, entgegen der in Frankreich verbreiteten Anschauung, der P ap st keineswegs geneigt sei, das Trennungs gesetz hinzunehmen; das Trennungsaesetz ver stoße in allen Punkten zu sehr gegen das kano nische Recht, so daß es trotz des besten Willens in seiner Gesamtheit und in den Einzelheiten ab gelehnt werden müsse. Die Weisungen, welche der Papst den französischen Bischöfen erteilen werde, werden denn auch in diesem Sinne ab- gesaßt sein. * Die Berufung des früheren italienischen Unterrichtsministers N a s i, der sich wegen Unter schlagungen im Amte zu verantworten hatte, ist Letzt vom Kassationshof zu Rom zuruck gewiesen worden. (Der Exminister hatte in seiner Berufungsschrift den Wunsch ausgesprochen, vor dem Senat und nicht vor dem ordentlichen Schwurgericht abgeurteilt zu werden.) Norwegen. * Der Jahrestag der Union sauflö- sung wurde in Christiania durch allgemeines Flaggen in Erinnerung gebracht. Die Fest stimmung wurde ausgenutzt für wohltätige Ein richtungen. Das Treiben auf den Straßen war so lebhaft wie an einem Nationalfeiertag. Der König erhielt aus Anlaß des Festtages viele Glückwunschtelegramme aus dem Lande. Spanien. * Der Bombenanschlag auf den Hoch zeitszug des spanischen Königspaares hat nun auch zum Rücktritt des liberalen Ministeriums Moret geführt. Meinungsver schiedenheiten über die Frage, ob gegen den Anarchismus mit neuen gesetzlichen Mitteln vor gegangen werden müsse, haben die Abdankung des Kabinetts veranlaßt, das der konservativen Partei die Regierung überlassen will, falls der König sich dafür entscheiden sollte. Dieser scheint indessen augenblicklich keinen Wechsel zu wün schen ; denn Ministerpräsident Moret wurde end gültig in seinem Amte bestätigt und mit der Neubildung des Kabinetts betraut. * Die spanische Polizei verhaftete den Chefredakteur eines republikanischen Blattes, der dem Mörder Morales zur Flucht nach Madrid behilflich war. Der Redakteur hatte dem Mörder ein Nachtquartier verschafft und erklärte bei seiner Verhaftung, er habe als Mann von Ehre und seinem Worte getreu nicht anders handeln können. Mateo Morales hatte un mittelbar nach dem Attentat Zuflucht bei ihm gesucht und — ehe er etwas andres sagte, ihm das Ehrenwort abgenommen, zu schweigen. Ruhland. * Der Ministerrat hat sich dahin aus gesprochen, daß es unmöglich sei, die Frist von einem Monat, die nach der Geschäftsordnung der Reichsduma verstreichen muß, bevor die Diskussion über die Frage der Abschaffung der Todesstrafe ausgenommen wird, abzu kürzen. Die Duma hat beschlossen, die Er örterung bereits nach einer Woche wieder auf zunehmen. * Am 4. Juli wird der Prozeß gegen Admiral Roschdjestwen sky nebst elf Offi zieren wegen kampfloser Übergabe des Minen bootes „Bjedowy" an die Japaner vor dem Kron- stadter Marinegericht verhandelt werden. Den Angellagten wurden bereits die Anklageakten übergeben. Diese entwerfen ein trauriges Bild vollständiger Kopflosigkeit und Feig- Der Beamte zuckte die Achsel. „Er wird sich gleichwohl die Begleitung meines Kollegen gefallen lassen müssen/ „Mein Heiland — aber was ist denn nm vorgefallen in Berlin? . .. Wenn ich Ihnen doch sage, daß Struck von dem jähen Tode KalwodaS erst heute erfahren hat — durch mich persönlich —, daß er auch von der gegen ihn schwebenden Anklage bis vor wenigen Stunden noch keine Ahnung hatte I- „ES ist lediglich unser Amt, seine und Ihre Verfolgung und Inhaftnahme zu erwirken. Hat er ein gutes Gewissen, dann wird er sich um so weniger sträuben, die Reise nach Berlin un verzüglich mit unS anzutreten. Und auch Ihnen, Frau Kalwoda, kann ich nur den Rat geben, ohne jedes Aufsehen meinen Anweisungen zu folgen/ „Aber waS will man denn nur plötzlich von mir? Ich — ich! — sei am Tode KalwodaS beteiligt dl... DaS ist ja so ungeheuerlich.. / „Rian wird Sie in Berlin eingehend ver- nehmen, Frau Kalwoda; bis dahin müssen Sie sich meine Begleitung gefallen lassen!* „Und wo ist mein Bruder? WaS haben Sie dem in den Weg gelegt? Wodurch haben Sie ihn gezwungen, meine Seite zu verlassen? Er wäre der einzige gewesen, dessen Schutz ich hier gehabt hätte!* „Ihr Bruder hat daS Hotel leider kurz vor meinem Eintreffen verlassen, bevor eS mir möglich war, mich seiner gleichfalls zu versichern/ Stephanie lachte bitter auf. „Ihr Verdacht erstreckt sich auch auf meinen unglücklichen Bruder Benjamin?* heit fast aller angeklagten Offiziere, während die Mattosen energssch den Kampf verlangten, da Maschinen wie Geschütze vollständig kampf fähig waren und genügender Kohlenvorrat vor handen war. Balkanstaaten. *Der rumänische Senat hat das Handelsübereinkommen mit Belgien ge nehmigt. Amerika. *Jn New Aork und andern Großstädten beginnt man jetzt in Sachen der Fleischkon serven vereinzelt für die angeschuldigten Flei schereien Stellung zu nehmen. So hat z. B. Wadsworth, der Vorsitzende des Ackerbau- Komitees in der Fleischinspektionsfrage, endlich ein öffentliches Verhör zur Rechtferti- gung des Fleischtrusts begonnen, um die Welt zu überzeugen, daß den Fleischbaronen bitteres Unrecht geschehen sei. Japan. *Die japanische Regierung beab sichtigt, die von ihr in der Mandschurei erworbenen Eisenbahnen in ein Unter nehmen umzuwandeln, das in den gemeinsamen Besitz der Regierung und einer Gruppe von Finanzleuten übergehen soll, unter Aufwendung eines Kapitals von 15 Millionen Pen, das zu gleichen Teilen von den Vertragschließenden auf- zubnngen ist. Oie fmanren äes Keickes. über die Finanzen des Reiches und der deutschen Bundesstaaten veröffentlicht das Kaiser liche Statistische Amt eine Darstellung. Darin werden behandelt die Ausgaben, Einnahmen, wichtigere Bestandteile des Staatsvermögens sowie die Schulden. Die Nachweise beziehen sich durchweg für die Voranschläge auf das Jahr 1905, für die Staatsrechnungen auf das Jahr 1903. Insgesamt betragen nach den Voranschlägen der Bundesstaaten von 1905 die Staatsausgaben: 4434 Mill. Mk. (darunter 142 Mill. Mk. außerordentliche), für Reich und Bundesstaaten 6800 Mill. Mk. (darunter 408 Millionen Mark außerordentliche). Die Staats einnahmen belaufen sich bei den Bundesstaaten auf 4419 Mill. Nik., bei Reich und Bundes staaten auf 6785 Mill. Mk.; davon sind außer ordentliche Einnahmen (aus vorhandenen Be ständen, Anleihen und sonstigen Staatsfonds) 137 bezw. 402 Mill. Mk. Unter den ordentlichen Ausgaben und Ein nahmen der Bundesstaaten stehen die Erwerbs einkünste mit 2062 Millionen Mark Ausgaben und 2915 Millionen Mark Einnahmen an erster Stelle. Der Hauptanteil hiervon entfällt auf die Staatseisenbahnen mit 1472 bezw. 2116 Millionen Mark m Ausgabe und Einnahme. Der Rest verteilt sich auf Domänen, Forsten, Bergwerke, Post, Telegraph, Staatsdampfschiff fahrt uud sonstige Betriebe. Die nächstwichtigste Einnahmequelle bilden die Steuern. An direkten Steuern erheben die Bundesstaaten 471 Millionen Mark, an Aufwand- und Verkehrssteuern 177 Millionen Mark. Das Reich nimnrt au indirekten Steuern 496 Millionen Mark, außerdem an Zöllen 588 Millionen Mark ein. Zahlenmäßige Nachweise über das Staats vermögen der einzelnen Bundesstaaten konnten nur in Beschränkung auf wichtige Bestandteile erbracht werden. Neben Überschüssen früherer Rechnungsjahre, verfügbarem Staatskapitalver mögen usw. besitzen die Bundesstaaten an Do mänen eine Areal von 707 885 Hektar, an Forsten 4 951585 Hektar. Die Staatseisenbahnen haben eine Länge von 49 459 Kilometern und ein Anlagekapital von 12 963 Millionen Mark. Die fundierten Staatsschulden beziffern sich zu Beginn des Rechnungsjahres 1905 für die Bundesstaaten auf .12181, für das Reich auf 3024 Millionen Mark, die schwebenden Schul den betrugen insgesamt 244 Millionen Mark ; sie entfallen in der Hauptsache auf das Reich (180 Millionen Mark) und Hamburg (49 Mil lionen Mark.) „Wenigstens könnte er nach alledem in unsern Augen als Mitwisser und als Helfer gelten!* Sie warf ihm einen verächtlichen Blick zu. „Und Sie verlangen von mir, daß ich, ohne vorher ein Auge zugetan zu haben, noch heute die Fahrt nach Berlin antrete?* „Ich bin leider gezwungen, dies von Ihnen zu fordern, Frau Kalwoda!* An einen Widerstand war nicht zu denken. Gcwult ging hier vor Recht. Fast gleichmütig gab fie daher schließlich ihre Abficht zu erkennen, daß fie sich ohne Sträuben von vier fortführen lasten werde. KriwinalkommiffariuS Körfer hatte sich auf eine tränenreiche Szene gefaßt gemacht. Er hatte erwartet, daß die hier im Auslande von weiterer Flucht zurückgehaltene Frau jedes Milte! anwenden werde, um zu entkommen. Auch die scheinbare Seelenruhe, mit der die Unglückliche ihrer Rückführung entaegensah, gab ihm nun zu denken. Er nahm sich vor, fie keine Minute lang aus den Augen zu lasten, bis er fie endlich im Eisenbahnzug wußte. Derjenige Zug, der den besten Anschluß nach Berlin hatte, ging über die Gotthmd- bahn. In direktem Wagen gelangte man über Mailand, Luzern und Basel nach Frankfurt; nach nur halbstündigem Aufenthalt konnte man von da aus mit einem Durchgangszug Berlin erreichen. Körfer hatte mit seinem Kol legen verabredet, eine Stunde vor Abgang deS Zuges auf dem Bahnhof einzutreffen, und zwar in Begleitung der beiden Angeklagten. Die Bahnpolizei war auch schon von ihm ver- Von unä fern. Müller oder Müller-Saga«. Ler frei sinnige Abgeordnete Dr. Müller-Sagan Ham vor längerer Zeit bei der Regierung beantragt, seinen parlamentarischen Namen auch als Privat mann für sich und seine Familie führen M dürfen. Die Genehmigung wurde auch erteilt, nachdem sich die Stadtverordneten von Sagan mit Stimmenmehrheit dafür ausgesprochen hatten. Nun hat aber, wie die ,Schles. Ztg/ hört, d« Kreis Sagan durch den Kreisausschuß gegen diese Genehmigung Protest erhoben. Man will nötigenfalls die Entscheidung der höchsten Instanz herbeiführen. I» den schweren Aprilstürmen sind 87 Schiffe vollständig verloren gegangen und zwar 69 Segelschiffe, 18 Dampfschiffe mit 22223 bezw. 31 927 Registertonnen. Darunter waren 4 deutsche: 3 Segelschiffe rind 1 Dampfschiff mit insgesamt 494 Registertonnen. Außerdem weist die Statistik noch 326 verletzte, durch Unfälle, wie Strandungen, Kollisionen und Feuer be schädigte Schiffe auf, darunter 31 deutsche: zwei Segelschiffe und 29 Dampfschiffe. Die Springprozession in Echternach, bei der diesmal die Überführung der Gebeine des Friedensapostels Willibrordus von der alten Pfarrkirche nach der neuen Basilika itatr- fand, hatte über 20 000 Teilnehmer, darunter die Bischöfe von Metz, von Luxemburg, von Utrecht und Bischof Schweberg aus Nordamerika. 136 Geistliche, 3045 Sänger und 436 Musikanten nahmen daran teil. Bergmannstod. In der Grube Fondde- gras in Rödingen a. Rh. wurden zwei Berg leute durch niedergehendes Gestein getötet. X Mutwillige Beschädigung eines Kriegerdenkmals. Eine Grabschändung ist dieser Tage an einem Kriegergrabe am Strande bei Satrupholz in Alsengrund verübt worden. In der Nähe des Aßmussenschen Gasthofes da selbst befindet sich ein Grab, in dem, wie die Zuschrift besagt, fünf preußische Krieger, die bei dem Übergang nach Alsen am 29. Juni IM verunglückt sind, ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Das Marmorkreuz, das seither den Denkstein krönte, ist nun von nichtswürdigen Buben abgeschlagen und völlig zertrümmert worden. Wahrscheinlich hat wieder einmal der Rassenhaß die Hand dabei im Spiele. Selbstmord eines braunschweigische« Kammerhcrrn. Der herzogliche Kammerherr Regierungsrat Günther v. Unger hat feinem Leben durch einen Schuß in die Schläfe ein Ende gemacht. Er war in den Garten hinter seinem Hause gegangen, hatte sich dort dicht an oas Ufer der Oker gestellt und dann den töd lichen Schuß abgefeuert. Die Leiche stA ms Wasser und wurde später an Land gebracht. Eine Diebesbeute von zweifelhafte« Werte fiel Einbrechern in die Hände, die nacht- in eine Apotheke zu Halle a. S. eindrangen. Sie fanden in dem erbrochenen Geldschrank außer einigem Bargeld nur Wertpapiere über 80 000 Nik. und ein Scheckbuch. Da sie die Versilberung der Wertobiekte aus begreiflichen Gründen unterlassen müssen, so hat der Einbruch sich wenig gelohnt. riuS fie gesührt hatte. Diese Bewachung eM> ihr so lächerlich — namentlich, wenn fie d" vernetz, um oen Magen zu oepeigen, nach dem Bahnhof bringen sollte, hatte? auf den Treppen und im Vestibül zusammengefunden. Stephanie befand M solcher Lethargie, daß ihr die zudringlich, Blicke der spalierbildenden Angestellten, anzuhaben vermochten. Sie sah die ncugiE . Gesichter nicht einmal. Ihr ganzes Suw und Trachten war nur davon erfüllt, «te h ihre Begegnung mit Arnold nun gesta» würde. , Endlich war man auf dem Bahnhöfe /^ langt. Stephanie hatte keinen Blick für Siadtgardisten, die sich vor dem kleinen raum aufpstanzten, in den der Kriminalkowc^ In der Gasanstalt zu Pinneberg er folgte beim Abbruch eines Gasometers eine Explosion, bei der drei Personen schwer verletzt wurden. Eine davon ist alsbald gestorben, eine andre schwebt in Lebensgefahr. Bom Wagen geschleudert. Der tech nische Direktor der Rheinischen Stahlwerke Müller aus Duisburg wurde auf einer Fahrt vom Wagen geschleudert, erlitt einen Schädel- brnch und starb nach wenigen Stunden. Ein toller Hund richtete in den over- schlesischen Gemeinden Bauerwitz, Jcrmm, Tschirnkau und Zülkowitz großes Unheil an; " biß 24 Personen, die sich sämtlich in die Anstatt für Infektionskrankheiten nach Berlin begeben mußten. Tödlicher Absturz. In Karlstadt stürzte der Arbeiter Maier aus Nürnberg von be« 60 Nieter hohen Kamin einer Zementfabrit her ab ; er wurde zerschmettert aufgefunden. ständigt worden, für den Fall, daß einer d^ selben im letzten Augenblicke noch Schmieritz' keilen machen sollte. Stephanie war nach der fie mächtig erregen' den Szene mit dem KriminalkommissariuS ihrem Zimmer in einen apathischen ZE'/ verfallen. Nur halbwach folgte fie endlich dem Gebot KörferS, fich für die Reise zu rüsten- Im Hotel hatte schon der hastige Aufbru« Benjamins einiges Aufsehen erregt; als "s* junge, blaffe Frau, die ihrer ganzen HanAd nach schwer leidend erschien, nun gleichfalls sofortige Rückkehr nach Berlin zu bewerkstellig fich anschickte, erhob fich unter den Angeste^ deö HauseS ein verwundertes Geflüster trotzdem man keine Ahnung von der Beamten qualität deS Begleiters der jungen Dame o, saß. AIS Stephanie gesenkten HaupteS das HoA
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