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Ottendorfer Zeitung : 27.04.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190604275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19060427
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19060427
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-04
- Tag 1906-04-27
-
Monat
1906-04
-
Jahr
1906
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 27.04.1906
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politische kunäfchau. Deutschland. * Der Bundesrat genehmigte die Bor« lagen b-tr. Abänderung der Paragraphen 28 und 32 der Reichsverfassung und die Vor« läge betr. Gewährung einer Entschädigung an die Mitglieder deS Reichstages. DieDiäten« Vorlage wird nunmehr dem Reichstage zugehen. * Eine Entscheidung über denNachfolger des aus dem Staatsdienst geschiedenen Wirk lichen Geheimen RatS v. Holstein als Chef der politischen Abteilung deS Auswärtigen Amtes ist noch nicht getroffen worden. Mit der Wahrnehmung der' Geschäfte wird zunächst der Botschaftsrat an der deutschen Botschaft in Washington Frh. .von dem Bassche-Hadden- hausen beauftragt werden, der in allernächster Zeit sich nach Berlin begeben wird. *Der Reichstag nahm am Dienstag seine Arbeiten wieder auf. * Die Verhandlungen, die in Berlin zwischen Vertretern der Mainuferstaaten wegen der Main-Kanalisierung gepflogen wurden, haben, wie vorauszusehen war, mit dem Abschluß eines StaatsvertrageS geendigt, demzufolge Preußen den Bau der Strecke von Offenbach nach Hanau, Bayern den der Strecke von Hanau nach Aschaffenburg übernimmt. *Zur Frage der Grenzöffnung für die Einfuhr von 50 020 Schweinen aus Frank reich nach Elsaß-Lothrmgen ist abermals ein umfassend begründeter Antrag des reichs- l ä n dis chenMinisteriumS beim Reichs kanzler eingelausen und den interessierten Ministerien zur Rückäußerung mitgeteilt worden. Die Entscheidung des Reichskanzlcramtes steht zurzeit noch aus. * Die Beruhigung in unserm deutsch, ostafrikanischenSchutzgebiete macht " weiter rrfreuliche Fortschritte. In den Auf- standSgebikten im Innern find die Aufstän dischen größtenteils kriegsmüdr und zur Unter werfung geneigt. Nur einzelne Häuptlinge, die hauptsächlich die Schuld an dem Ausbruche der Unruhen tragen, wollen die Feindseligkeiten fortsetzen. Doch werden auch sie zum Teil von ihren eigenen Leuten an kriegerischer Betätigung gehindert. Österreich-Ungar«. * DaS ungarische Amtsblatt veröffentlicht die Ernennung von 32Obergespanen, die an Stell- der von Fkjervary eingesetzten Obergespane an die Spitze der Komitate gestellt werden. (Hoffentlich geht ihre Einführung ohne Zwischenfälle von statten.) Kraxtreich. *Der „Allgemeine Arbeiterver- band' ladet durch Maueranschlag die in Paris lebenden nichtsianzöfischen Arbeiter zu einer besonderen Versammlung ein, um die Teilnahme auch der fremdländischen Genossen an den be- vorstchenden Kundgebungen für den Acht- stunoentag zu erlangen. (Die Ausländer werden gut tun, sich den Kundgebungen fernzuhalten; denn die französische Regierung läßt nicht Mit sich spaßen.) *Jm nord französischen Streik gebiet ist die Lage immer noch sehr ernst, wenngleich es seit Sonntag nicht zu nennens werten Ruhestörungen gekommen ist. Uber das ganze Kohlenrevier ist der Belagerungs zustand verhängt worden und General Clumer befehligt 20 000 Soldaten, die die Ruhe aufrecht erhalten sollen. Schweiz. "Nachdem die deutsche Regierung auf das Gesuch des S ch w etzer Bundesrats die Alten über die Auslieferung des vor- , maligen Sraßdurger Polizei - Kom missars Ziep Hany, der zu Zürich in . Haft ist, ergänzt hat, wird das Bundesgericht übe: die AuslicferungLsrage nächstens ent- scheiden. Man n mmt an, es werde sich für die Auslieferung aussprechen. * Der Staatsrat des Kantons Waadt hat einen Gesetzentwurf angenommen, durch den O l-ie letzte Kate. Ws Roman von Karl Schmeling. ' «FörN--»-g.> Sollte das Scherz oder Ernst sein? Artur mochte eS vielleicht selbst nicht wissen und von den außer ihm anwesenden Personen gab sich wahrscheinlich niemand die Mühe, eS näher zu ergründen. Der General von Huldringeu würdigte den Sohn keineS Blickes, ja er hob den Blick nicht - einmal von den Dielen empor. Statt seiner nahm der Gerichts direktor daS Wort. ; „Herr von Huldringen,' begann derselbe, „als ich vor wenigen Tagen gezwungen wurde, meine Autorität Ihnen gegenüber geltend zu machen, war eS Unwille, was ich gegen Sie empfand. Heute erfüllt Trauer mein Herz — tiefe Trauer über die Verirrung eines Menschen, auf den einst liebende Eltern ihre wettgehenden Hoff nungen für die Zukunft setzten, weil sie ihm zugleich die Bahn zu den höchsten Stellen ebnen konnten. Unglücklicher, bedauernswerter junger Mann, wie bitter haben Sie die berechtigten Erwartungen getäuscht und wohin find Sie überhaupt gekommen! Nur eine einzige An nahme kann Ihre Schuld mildern nnd diese geht dahin, daß Ihnen überhaupt daS volle Bewußtsein der Tragwette Ihrer Handlungs weise oder — deutlicher gesprochen — der von Ihnen begangenen Vergehen und Verbrechen mangelt. Wir find sämtlich wohlmeinend ge nug, diese Annahme gellen zu lassen, und an Ihnen wird eS sein, eine solche Berücksichtigung du-ch ein umfassendes Zugeständnis zu verdienen. im ganzen Kantongebiete der Ausschank und Vertrieb von Absinth in öffentlichen Lokalen verboten wird. Uber die Vorlage wird der im Mai zusammeutretende Große Rat endgültig zu entscheiden haben. Im Kanton Zug ist der Verkauf von Absinth kürzlich bereits durch Kantonratsbeschluß verboten worden. * In Luzern ist von den Verbänden Deutsch lands, Österreichs, der Schweiz und Italiens die Gründung eines internationalen Bundes land wirtschaftlicher Genossenschafts- Verbünde beschlossen worden. Italien. * In den nächsten Tagen werden Kammer und Senat sich mit den von mehreren Abge ordneten gestellten Anfragen über den Drei bund beschäftigen. In Rom verlautet, der italienische Botschafter in Berlin Graf Lanza, der augenblicklich dort zur Berichterstattung weilt, werde nicht mehr auf seinen Posten zurückkehren. "Das liberale Organ beschäftigt sich in einem längeren Artikel mit den Gründen der Verstimmung zwischen Deutsch land und Italien und konmt zu dem Schluß, viel zur Verstimmung hake beigetragen, daß Italien bei der Marokko. Konferenz eine auf seine Veranlassung in den Dceibundvertrag bei dessen Erneuerung eingesügte Klausel an scheinend zu wenig beachtet habe, nach der die Verbündeten sich verpflichten, diplomatisch oder mit Waffengewalt jede Verletzung des Zustandes im Mittelmeer zu verhindern. Schweden. * Die Regierung brachte im Reichstage einen Gesetzentwurf ein betr. die Einführung einer Stempelsteuer beim Kauf odcr Tausch von Grundstücken und die Einführung einer Stempelsteuer auf Bank-Aknen und andre Aktien. Der Ertrag der neuen Steuern ist auf 1653 000 Kronen veranschlagt. Portugal. * Der spanisch-portugiesische Grenzzwischeufall scheint doch ernstere Folgen nach sich zu ziehen. Vorläufig find beide Staaten, Vie in solchen Fällen üblich, in einen Notenwechsel getreten, der Londoner Blätter meldungen zufolge portugiefischerseits in sehr gereizten Worten geführt wird. Ruhlaud. * Noch ist die Reich 8 duma nicht einmal vollständig gewählt, und schon wird ernsthaft von der Möglichkeit ihrer sofortigen Auflösung gesprochen. Bei dem oppositionellen Charakter der überwiegenden Mehrzahl der bisher ge wählten Abgeordneten scheint die Regierung sich bereits jetzt über einen bestimmten Feldzugsplan gegenüber gewissen, für wahrscheinlich gehaltenen Beschlüssen der Volksvertretung geeinigt Zu haben. Sie hat daher beschlossen, die Duma in folgenden drei Fällen aufzulösen: falls erstens die völlige Aufhebung der Verfassung vom 5. März und ihr Ersatz durch eine von der Duma beantragte Konstitution, zweitens vom Zoren die Eidesleistung auf die Verfassung verlangt werden und drittens die Duma auf dem Rücktritt des gesamten Ministeriums be stehen sollte. (Wer die Entwickelung der Dinge in Rußland aufmerksam verfolgt hat, wird durch diese Beschlußfassung der Regierung keineswegs überrascht sein.) * Bei einem Kampfe zwischen Recht- gläubigen und Sektierern im Dorfe Leschno bei Warschau wurden zwölf Personen erschossen und mehr als fünfzig schwer verletzt. Balkanstaaten. * Die Pforte hat trotz aller Versicherungen die am 13. d. fällig gewesene Moraisquote von 68 546 P und zur Deckung des Fehlbetrages des mazedonischen Budgets nicht geleistet. Die Gehäller mußten auS dem regelmäßigen Vor schuß von 100 000 Pfund von der Ottoman dank gezahlt werden. Türkischerseits wird er klärt, daß die Zahlung der am 13. Mai fälligen mazedonischen Gehälter unmöglich sei, wenn bis dahin eine dreiprozentige Zoll erhöhung nicht angenommen würde. Es ist und bleibt die alte Geschichte: der kcanke Mann am Bosporus braucht Geld. Leien Sie uns zunächst dies Schreiben von Anfang bis Ende laut vor.' Während der Direktor sprach, schien Arturs Stimmung jeden Augenblick zu wechseln. Er rang sichtlich in seinem Innern nach einem Entschlusse. Von der erfolgten Klarlegung seiner Ränke war er sicher bereits überzeugt. Es konnte sich für ihn daher nur darum handeln, ob er sich passiv zu verhalten habe, oder ob er den Versuch wagen dürfe, sich „auf die Hinterbeine' zu setzen, um alle seine früheren Behauptungen aufrecht zu eichalten und dieselben womöglich noch zv vermehren. Die Überreichung des Schreibens durch den Gerichtsdirektor machte seinem Zweifel jedoch ein Ende. Sein böses Gewissen mochte es ihm wohl notwendig erscheinen lassen, erst die Be- weise kennen zu lernen, die man gegen ihn ins Feld zu führen beabsichtigte. Er nahm also mit gespannter Erwartung in den Zügen daS ihm dargebotene Schreiben ent gegen und begann zu lesen: „Hochwohlgeborener Herr! Hochgebietender Herr Generali Gnädige ExzellenzI Eure Exzellenz bitte ich tausend und wieder tausend mal um Vergebung, daß ich Hochdieselbeu für alle mir gewordenen Wohltaten so schwer zu kränken gezwungen bin. Das Herz will mir brechen bei dem Gedanken daran und drei Tage lang habe ich gerungen, einen Ausweg zu finden, den fürchterlichen Schlag vom Haupte meines verehrten, mir stets so gnädig gefilmten Herm abwenden zu können, ich sand keinen; ich mußte einen Entschluß fassen. Es handelt sich nicht mehr um Schonung meines edlen "König Georg von Griechenland hat den König von England zum Admiral der griechischen Flotte ernannt. * In Athen wurden am Sonntag die olympischen Spiele, die unter Be teiligung von Turnern aus aller Welt dem altgriechischen Muster nachgebildet find, unter urgsheurem Andrang des Publikums er öffnet. Amerika. * Der deutsche Botschafter in Amerika, Frei herr Speck von Sternburg, hat in Pittsburg eine Rede über Deutschlands industrielle Entwickelung gehalten, in der er besonders die Beziehungen zwischen Deutschland nnd Amerika hervorhob. Der Botschafter schloß mit den Worten: „Beide Na ttonen brauchen immer mehr und mehr aus wärtige Märkte. Diese werden wir leicht finden, wenn wir den großen Worten des Vielbetrauerten Präsidenten Mc Kinley folgen, daß kein Volk ein Verkäufer sein kann, wenn eS nicht ein Käuftr ist.' Afrika. * In Natal sand zwischen zwei Stämmen, die nicht zu den Aufständischen gehören, ein heftiger Parteikampf statt, bei dem mehrere Leute getötet wurden. Vas Heuer in Zan Francisco schien einen Augenblick lang erloschen zu sein. Kaum aber wwen die ersten beruhigenden Nachrichten in Europa eingetrsffen, da folgte ihnen eine neue entsetzliche Schnckensbot chast. Auch die bisher vom Feuer verschont gebliebenen Stadtteile find durch einen neu ansgebrochensn Brand der Vernichtung geweiht. Glückircher- weise ist die verderbend; ohende Hungersnot ab gewandt, da Geld- und Nahrungsmittel, sowie die notwendigsten Gebrauchsmittel in reichem Maße vorhanden find. Dazu kommt, daß seit zwei Tagen über der unglücklichen Stadt und dem unweit davon belegenen Zeltlager in dem über 150 000 Personen wohnen, ein reiner ungetrübter Himmel blaut, der warme Tage und laue Nächte mit sich bringt. Allerdings herrschen immer noch Elend, Kummer, Not und Verzweiflung, da die große Masse der Ob dachlosen und Hungernden nicht so schnell und leicht zu versorgen ist. Im großen und ganzen darf man sagen, daß die Lage in San Francisco jetzt besser ist Ein Viertel der Stadt bleibt erhalten. Trink-nasser ist vor handen, wenn auch sehr knapp. Lebensmittel kommen langsam an. Die Luppen halten die Z lte in erster Linie für kranke Mütter frei. Sie besetzten die Fleischer- und Bäckerläden und bestimmten die Preise, die überaus hoch find! Brot und ein Ei kosten je ein Dollar. Die Eisen bahnen befördem die Flüchtlings frei. Die Leichen werden gesammelt, und Männer werden gezwungen, Gräber zu schaufeln. General Fuston, der sich von Anfang an der Größe des Unglücks an Umsicht, Tatkraft und Mannes mut gewachsen zeigte, handelt rücksichtslos, aber vortrefflich. Sonntag drohte ein neues Feuer die Werften zu vernichten und die Möglichkeit der Flucht abzuschneiden. Glücklicherweise konnte die Gefahr in wenigen Stunden beseitigt werden. — Das Räuberunwesen nimmt aber auf dem Trümmerfelde stündlich an Umfang zu. Eine Bande von Dieben versuchte, die Soldaten, welche die unter den Trümmern des Unter schatzamtes begrabenen 30 M llionen Dollar be wachen, zu überwältigen. 35 Diebe wurden hierbei von den Soldaten erschossen. Die amerikanische Regierung hat die Hilfe leistung des Auslandes rundweg abgelehnt. So ließ Präsident Roosevelt dem Norddeutschen L'oyd die gespendete Summe zurückerstatten und den Gebern mitteileN, daß die amerikanische Regierung der fremden Hilfe mcht beröiigt. Da jetzt in New York bekannt wird, daß bei weitem nicht soviel. Menschen umgekommen find, als man anfangs annahm, und daß nicht das Erdbeben, sondern das dadurch hervorgerufene Feuer die größte Zerstörung anrichrete, hebt sich bereits wieder die Stimmung und die Kongreß mitglieder beschlossen, San Francisco schöner! denn je wieder aufzubaurn. Zu diesem Zweck und um schnell und durchgreifende Hilfe zu ermöglichen, ordnete der Schatzamtssekretär Sha» nach einer Konferenz mit den bedeutendste» Gelvleuten telegraphisch die Übermittelung un begrenzter Summen nach San Francisco an. Die erste Anordnung betrat nur zehn Millionen Dollar. Das New Aorker Schatzamt hat bisher sechs Millionen angewiesen. Wenige Monate werden genügen, um aus dem jetzigen Trümmerfelde neue blühende herrliche Menschenwohnungen erstehen zu lassen, die in das rätselhafte Blau des Himmel? ragen werden, als wollten sie fragen: „Nan, wirst du uns nicht wieder verwchlen?" Und die Menschen, die dem Otte der Zerstörung voll Angst und Schrecken ent flohen find, werden auf dem grollenden Boden wieder wirken und schaffen, wie ehedem; dem wir alle lieben die Heimat und insbesondere die Schölle, die wir mit unserm Fleiß« und unsern Herzblut uns täglich neu erringen müssen. Von j>Iak und fern Die internatwaale Ausstellung t« Mai land, deren Eröffnung auf den 21. April fest gesetzt ist, wird von der deutschen Maschinen- industrie in hervorragender Weise beschick- wer den. Die deutsche Abteilung steht unter der Leitung des Geht Oberregierungsrats Herr« Lewald und erhält sein eigenes Ausstellungs gebäude, mit dessen künstlerischer Ausschmückung der Architekt Herr Möhring betraut wurde. Wohl als größter der deutschen Aussteller wird die Lokomobilfabrik von Heinrich Lanz in Mann heim mit ihren neuen tzeißdampf-Lokomobilen vertreten sein. Eine solche Lokomobile mit einer maximalen Leistung von 100 eff. Pferdestärken wird in Verbindung mit einem Elektromotor als Beispiel einer elektrischen Kraftzentrale für einen modernen landwirtschaftlichen Großbetrieb funktionieren, und im Anschluß daran bringt die Fiima Lanz eine komplette Dampfdresch' garnitur und eine größere Kollektion andrer Maschinen aus, welche aus ihrer weltbekannten Fabrik für landwirtschaftliche Maschinen hervor- gegangen find. England, welches bisher den Maschinenmarkt Italiens zum größten Teil für sich in Anspruch nahm, dürfte hier in der deutschen Maschinenindustrie einer starken Kon kurrenz begegnen. x Deutmal für eine» Ge stlichen. 3« St. P tvat-ia-Moniage wird im Laufe des Monats Mai ans dem Platz, auf dem die im Kriegrjahre 1870 in Braud geschossene alle Kirche stand, zur Erinnerung an den damaligen Ortsgeistlichen Bauzin ein Gedenkstein errichtet worden. B. hat sich seinerzeit durch seine große Hilfsbereitschaft den 'Verwundeten gegen über einen unvergänglichen Namen gemacht. An dem feierlichen Akte wird dem Vernehmen vaB auch das Kaiserpaar gelegentlich seines dem- nächstigen Aufenthaltes im Reichslande teil- nehmen. Die alt« Spielerei. Ein Tertianer des Gymnasiums zu Meppen beschäftigte sich >n Gegenwart eines Mitschülers mit einer Schuß waffe, die er für nicht geladen hielt. Ec richtete im Scherz die Waffe gegen sich selbst uiv drückte trotz der Warnungen seines Freundes los. Ein Schuß krachte und der junge Ma«" sank tot zur Erde. Zu dem Raubmord a» dem Landwirt Teurer aus Walmm in der Nähe von Dins laken, wird aus Wesel noch folgendes berichtet- Teuter kehrte abends vom Besuche des Biehl Marktes mit einem großen Geldbeträge zm»° und benutzte die Provwziallandstraße, wo noch in einer Wirtschaft einlehrte. 30 Meter abseits von der Landstraße wurde er am ander« Morgen ermordet und vollständig aus geravt« aufgefunden. Die Täter find anscheinend zA' Radfahrer, die wissen mußten, daß der »s mordete eine große Geldsumme bei sich fE Sie haben die Leiche scheußlich zugerichtet, daß Familienangehörige sie nur schwer idenü*' zieren konnten. Die bisher als der Tat ver dächtig festgenommenen Personen konnten «"«v nicht übersührt werden. Herrn allein, sondern auch um Rettung eines Unschuldigen und um Schutz von Mitleidenden, welche dem unseligen Handel, über welchen ich berichten will, gänzlich fern standen. Da aber meine Unvorsichtigkeit den ersten Anlaß zu demselben gegeben hat, so hielt ich es für meine Pflicht, diesen Schritt und noch einen weiteren, vielleicht bedeutungsvolleren zu tun. Meine Schuld an der Sache werde ich, ehe der nächste Morgen anbricht, mit dem Leben gebüßt haben. Ich weiß, daß ich auch dadurch Exzellenz einen großen Schmer- verursache. Aber dem lebenden Heinrich würde niemand das Ungeheuerliche, was er mitzuteilen hat, glauben; dem Toten wird man Glauben schenken. Außerdem mag ich nicht mehr leben, nachdem ich daS Unglück über daS Haupt und daS Haus meines teuren Herm gebracht habe. Gott verzeihe mir die Sünde, aber ich glaube recht zu handeln, indem ich auS der Well und vom Leben scheide. Vielleicht trägt eS anch dazu bei, versöhnend auf alle Beteiligten zu wirken.' Artur hielt einen Augenblick inne. Die Augen der Anwesenden waren fest auf ihn gerichtet. Er wußte dies wahrscheinlich und hatte fich deswegen zusammenzunehmen gesucht. Dennoch konnte er der Erschütterung, welche ihm der von Heinrich Seeger in Ausficht ge- stellte Selbstmord verursachte, nicht vollkommen Herr werden. Er war sehr bleich geworden und man konnte ganz deutlich Schweißtropfen auf seiner Stirn glänzen sehen. „Bittel' sagte der Gerichtsrat mit einer leichten Handbewegung. Artur raffte fich auf und fuhr fort: „Als ich vorgestern den Leutnant v. DA manu von den Kumberland-Dragonern und zu Emer Exzellenz in das Zimmer § lassen habe, blieb ich einen Augenblick inH geöffneten Tür stehen. Exzellenz gingen dem ersten Empfang deS Offiziers !lw'^ dem Fenster zu, der Leutnant blieb neben Tische zurück. Auf diesem bemerkte ich an Stelle, wo die Postsachen zu liegen pssEH ein dickeS Briefkouvert. Ich machte hinter dem Leutnant einige leise Schritte, nE den Brief, zog mich ebenso leise zurück schloß geräuschlos die Tür. So wenig EMvA wie der Leutnant schienen etwas bemerkt zu ha^ „Mit dem Pakete auf meinem Zimmer A gelangt, wunderte ich mich zwar recht darüber, daß Exzellenz fich gegen deren sonnA Gewohnheit so sorglos in betreff des wMA Briefes zeigten. Indessen ließ ich dieses v, läufig auf fich beruhen, legte den zurück und bereitete Exzellenz Paradesa^ zum Gebrauch vor. Hiernach wachte ick an die Reinigung eines Rockes des Artur, den mir dieser bereits am Abend vos° zu solchem Zwecke übergeben hatte. Der Arbeit wurde ich durch Exzellenz' Gloa'k- unterbrochen. Ich warf den Rock au „ Geldbrief und rille, dem Glockenzeichen zu „AIS Exzellenz mich mit der NachfuchunS Zimmer beauftragten wußte ich soson, vermißt wurde. Ein Wort von mir § alle Zweifel wären gehoben gewesen. eS machte mir Vergnügen, mich an der , legeuhett, in welcher Exzellenz und der manu Lillgeuheim fich befanden, zu '
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