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* A«s der Irre«a«statt entlasse« wurde dieser Tage der frühere Bauunternehmer Georg John aus Fürstenwalde a. Spree, der seiner zeit einen mißglück en Raubanfall auf den Kaffenboten einer Berliner Bank hinter der Berliner HedwigSkirch« verübte und der Straf- verfolaung nur dadurch entging, daß er von den Ärzten als geisteskrank erklärt und der Landesirrenanstalt in Eberswalde zugeführt wurde, wo sich seitdem sein Zustand gebessert hat. John wird zunächst durch seine Ange hörigen in einem bet Hamburg gelegenen Rekonvaleszentenheim untergebracht, wo er bis zur Erledigung seines Konkurses verbleiben dürste. Alsdann beabsichtigt die Johnsche Familie, dem Vernehmen nach, nach Amerika auszuwandern. Gasexplosion, Im Hause des Regiments kommandeurs Obersten Jung in Mülheim (Ruhr) eriolgte eine Gasexplosion, wodurch eine Dame schwer verletzt und ein großer Schaden an gerichtet wurde. Unterschlagenes amtliches Schreib. Papier. Dem Oberrechnungshos in Metz fiel der übermäßige Verbrauch der dortigen Ober- postdireknon an Schreibmaterialien auf und er verlangte Auskunft darüber. Die ««gestellten Nachforschungen ergaben, daß ein als Stein drucker bei der Oberpostdirektion beschäftigter Oberpostschaffner seit Jahren einen schwung haften Handel in Schreibpapier mir Händlern und Privaten betrieb. Der Steindrucker wurde verhaftet. Es sollen sehr angesehene Personen in diese Sache verwickelt sein Die Ermordung der -varom« Bieder- «as« in Baden bei Wien hat durch Ge ständnis des Täters ihre Aufklärung gefunden. Vor einigen Tagen wurde Leim Umgraben des Gartens, der zur Villa der Ermordeten Baronin Biedermann in Baden gehört, ein Kistchen mit Gegenständen gesunden, welche der Dame geraubt wurden. Der seit längerer Zeit in Haft befindliche Gärtner Ludwig Nowak legte daraufhin nach langem, beharrlichem Leugnen das Geständnis der Schuld ab. Er habe die Baronm allein ermordet; der mitangetlagie, ebenfalls verhaftete Hilfsarbeiter Janko habe von der Mordtat nichts gewußt und sei ganz unschuldig. Janko wurde unverzüglich aus der Hast entlassen. Juwerenviedstapl. In Wien wurden dem Juwelier Löb wertvolle Schmucksachen, ins besondere prächtige Perlen im Gesamtwerte von 83000 Kronen gestohlen. Explosiv« eines Badeofens. Durch einen explodierenden Badeofen verbrüht wurden in Prag die Gattin und das achtjährige Söyn- chen des früheren alttschechischen Abgeordneten Dr. Sedlak. Das Kind ist seinen Verletzungen erlegen, während die Mutter an schweren Brand- wunden daniederliegt. Die Explosion geschah, wie feftgeftellt wurde, durch die Verstopfung brr »um Kessel führenden Waffsrröfrs. Et?e hrstig« Explosion ereignete sich am Mvmag in einem Gesnäftshaus in Marseille. Durch die Crplosion wurde en Tabakgcschärt, «n Restaurant und eine Drogenhandlung voll- ständig zerstört. Ein Kellner erlitt schwere Ver ätzungen. Die Exvlosion war so Hefti«, daß «m auf dem Bürgersteig vorbeigehendes Mädchen etwa 10 Meter weit fortgeschleudert wurde. Der Feuerwehr gelang es, den durch die Explosion entstandenen Brand zu bewältigen. Der Brand wird darauf zmück.eführt, daß der Kellner in dem mit ausströmeudem Gase an- gefüllten Kellerraum, in dem sich außerdem noch «twa 30 Kilogramm Pulver befanden, ein Licht wizünvete. K«"stma!ereiim Dunkel«. Einbeachtrns- Werti-« Und ist augenblicklich in einem Londoner Kvnmalon ausgestellt. Es stellt einen bs- chymen englischen Maler dar, den sein Schüler, der überaus begabte Porträtist Raine in fünf Sitzungen bei völliger Lichtabgeschlossenheit Sewall hat. In dem Halbdunkel, das den wagen Künstler bei der Arbeit umgab, war es schwer, irgend welche Gegenstände zu erkennen, Wdem wirkte Nams überaus eifrig an seinem Kunstwerke. Und der Zweck? Raine glaubte burch djxsx Art der Malerei jenes zauberische —„ überwältigende Halbdunkel zu erzielen, das nur den Gemälden Rembrandt strahlt und ihn unsterblich machte. «i«e seltsame Überraschung wurde einem alten Ehepaar in Paddington zuteil. Ihr einziger Sohn war vor einiger Zeit auf eine größere Fußwanderung gegangen, und man hatte nichts wieder von ihm gehört, als plötzlich bekannt wurde, daß man im Wasser die Leiche eines jungen Mannes gefunden habe. Die beiden Alten fürchteten, es könne sich um ihren Sohn handeln, und die Mutter fuhr an den Ort und erkannte in der Leiche den verlorenen Sohn; auf Anweisung der Be hörde wurde ihr auch die Leiche übergeben, die dir bekümmerten Eltern begruben. Als sie am Nachricht, daß das Dörfchen Saint Saphorin durch einen Bergsturz bedroht werde. Saint Saphorin liegt unten am Seeufer unter den Felsen von Riondaz, die mit dem berühmten Mont Pelerin zusammenhängen. Alsbald be gab sich eine Kommission an Ort und Stelle. Während nun die Ingenieure da? Gelände be sichtigten, stürzte ein gewaltiger Felsblock herab und blieb unmittelbar vor der Ortschaft in den Weingärten stecken. Daraufhin ordnete die Kommission die sofortige Räumung der am meisten gefährdeten Gebäude an. Auch wurden Wachen aufgestellt. Man befürchtet weitere Bergstürze. Zum Tode verurteilt wurde der Post bote Aberg, der zu Beginn des vorigen MonatS Vie deutschen und sranzöfischen Velegierten in Algeciras. stsvoil lstlsnbooft sseynsulch Die Diplomaten, die sich zm Marokko-Konferenz zusaDmengefunden haben, atme ' auf; nach langem Hin und Her sehen sie das Ende der Verhand lungen, die viel mehr Zeit in Anspruch genommen haben, als ursprünglich angenommen wurde. Das Urteil darüber, ob Deutschland viel oder wenig er reicht Kat, wird davon abbängen, wa« man er ¬ wartet hatte, im Auslande sehen jedenfalls Freunde und G.-gner daS Ergebnis für unS günstig an. ES gibt tatsächlich weder Sieger noch Besiegte; die deutschen und französischen Delegi rien, auf deren Stellung zu den verschiedenen Vorschlägen es haupt sächlich ankaw, können ohne Groll scheiden. Abend nach dsm Begräbnis zu Bett gegangen wwen, hörten sie plötzlich eine Stimme im Hausflur, die ihnen genau so wie die Stimme des to'geglaubten Sohnes klang. Die Frau stürzte aus dem Z'mmer und sah sich tatsächlich ihrem Sohn gegenüber, der soeben von seiner Wanderfahrt zurückgekehrt war. Ge« ckst«rre i« Italien. Aus der Pro vinz Catanzaro in Süo-talien werden 20 Fälle von Genicktarrs gemeldet, von denen bisher acht tödlich verlaufen find. P rso»e« infolge Scheuens eines Pferdes gelötet. D e Familie des Arbeiters Fusefti in Rom, bestehend aus dem Vater und vier Söbnen und einer Tochter, kehrte in einem Fuhrwerk von Caronno nach S-i'onvo bei Mailand heim, als das P'erd plö-lich scheute und durchging. In demselben Augenblicke passierte die Dawpfsiraß-nbahn die Landstraße. Es oab einen furchtbaren Zu sammenstoß, daS Fuhrwerk wurde in tausend Siücks zerbrochen, und alle darin befindlichen Personen wurden durch den gewaltigen Anprall hoch in die Luft geschleudert und getötet. Ei« bedrohtes Alpendorf. Vor einigen Tagen erhielten die Behörden von Lausanne die Postkutsche nach Hoparanda überfallen und dabei den Postillon und dessen Gehilfen er mordet batte. Feuer t« einer Venziufabrik. In Molen- bee! bei BliM ist Feuer in der Benzin- und Maschinenfeitefabrik Froment Leduc ausgebrochen. Zehn Gebäude stehen iu Flammen. Der Schaden verfielt sich aus eine halbe Million Frank. Bomben und Dynamit im Hotel. In eine unangenehme Lags ist ein geborener Ber liner geraten, der lnt Jahren in Tiflis ein „Hotel zur Stadt B rlin* leitet. In seinem Hause wurde bei einer polizeilichen Revision tu mehreren unbewohnten Zimmern Bomben und eine K st > mit Dynamit unter den Fremden betten entdeckt. Der Besitzer des Hotels, ein Berliner, namens Frefthal, wurde veihaftet und das gefährliche Logis polizeilich geschloffen. F. be'emrt, daß er davon keine Kenntnis ge habt habe, daß sein Hotel, in dem meist Kauf leute und Bergwerksingenieure wohnen, als Vorraiskaum.'r sür Explosivstoffe und Bomben benutzt wurde. Mehrere Hotelgäste find noch während der auf eine anorymr Denunziation hin erfolgten Haussuchung geflüchtet. Die Durchsicht der von den Flüchtigen zurück gelassenen Habseligkeiten und Papiere ergab, daß es sich um Leiter einer revolutionären Gruppe handelte, die sich speziell mit der An fertigung von Sprengmaterialien befaßte und mit Engländern in Verbindung stand. d. W« Fra» mit sechs lebende« Gatte». MrS. Ida May Knapp Spivey hat sich in ein paar Jahren sechsmal verheiratet, Hat aber immer schon nach kurzer Zeit ihre Gatten verlassen und sich ihrer vielen Heiraten stolz gerühmt. MS aber eine Anklage wegen Bigamie in Hamilton gegen sie erhoben wurde, entfloh sie ihrer Strafe. ES siellte sich heraus, daß sie zuerst einen Beraman, daun einen Schuhputzer, dam einen Bremser, dam einen Droschkenkutscher md zuletzt nacheinander zwrr Brüder Spivey geheiratet hatte, die alle noch leben. Ein Bekannter der Brüder stellte mn ihre verschiedenen früheren Verehelichungen fest und erhob darauf gegen sie Anklage. Gericktskatte. Breslau. Wegen eines Pistolenduell«, da» am 26. November im Ostwitzer Walde stattfand und unblutig verlief, wurde der SerichtSreferendar Karl Beseler, ein Sohn de» Justizminister», von der Strafkammer zu vier Monat Festung verurteilt. Sein Duellgegner Ingenieur Grunow war zu 3>/r Monat Festung verurteilt worden. Da» Duell war durch einen WirtShaukstreit entstanden. Erfurt. Die diesige Strafkammer verurteilte die zwölfjährigen Schulknaben Volkmar und Bärsch wegen Straßenraubes zu 2 Monat und einer Woche Gefängn-S. Krotoschi«. Wegen Meuterei wurden von dem Kriegsgericht der 10. Division der Füsilier Pcrnitzsch vom Krotoschmer Regiment Nr. 37 zu einer Zucht hausstrafe von fünf Jahr drei Monat und Ent fernung aus dem Heere, der Füsilier Raupach zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Brid« hatte« einen Unteroffizier mißhandelt. 88 Wilhelmsburg. Ein kiesiger Beamten bauoer ein war im Steuerjahr 1S04 mit etwa 4500 Mark zur Gemeindegrundsteuer herangezogen worden. Nach fruchtlosem Einspruch beantragte der Verein im Hinblick auf di« Vorschriften der örtlichen Steuerordnung Ermäßigung des Steuersatzes, da e» sich um einen gemeinnützigen Bauverein handle, welcher bezwecke, unbemittelten Familien billige Wohnungen zu verschaffen. Alle Instanzen erkannten nach dem Anttage deSBauverettS. Abweichendvon dm Borinstanzen erklärte ab«r das OberverwaltungSgcricht die Stsuerordnung für ungültig. Nach Ansicht deS OberwaltungSgerichtS gebe das Kommunalabgaben- gesetz solchen ßeuerbefreienden Begünstigungen für gemeinnützige Baugesellschaften keinen Raum. Der Ausfall der Steuern infolge der sozialpolitischen Maßnahme müßte schließlich von den Grundbesitzern » getragen werden, was gesetzwidrig wäre. Die aus sozia politischen Gründen als erstrebenswert ange sehene stärkere Progression der Steuern nach M-ß- gobe der Leistungsfähigkeit lei bei Schaffung der neun Steuergesetze zwar herborgetreten, aber nach- drücklich zmückzeviesen worden. Das Kommunal- abgabengesstz verbiete sogar in dem 8 87 das in dem Tarif der StaatSeinkommensteuer ent haltene SteigerungsverhälinlS der Sitze zu ungunsten der oberen Klaffen abzuändern. Die Absicht, eine Fortentwicklung der Grund- und Gebäudesteuer nach Maßgabe der Leistungsfähigkeit unmöglich zu wachen, ergebe sich auch klar aus der Entstehungsgeschichte des Kouimunalabgabengeietzes. Den bei Schcffung d«s Gesetzes geäußerten Bedenken sei durch Kautelen Rechnung ge-ragen worden, um die Steuerpolitik der Gemeinden von Wegen abzuhaltm, die seiner zeit nicht gangbar erschienen. 'MM Kuntes Allerlei. Gute Ausrede. Bauer (zum Sohne, der Medizin studiert): »Sag' mir nur, Seppel, daß du aber gar so lange berumftud'erst und gar net fertig wirst?!* — Sohn: .I' bitt' dich, Vater. . . wirst's doch gehört haben, . . . eS gibt ja auch immer wieder neue Krankheiten!" Präzis. Dienstmädchen (zur Kollegin, welche einen Brief abschickl): „Was schreibst Du denn da alles auf die Adresse?* „Na, was darauf gehört: „Soldaieubrief: Eigene Herzensangelegenheit des Enpsüngers!* l.Dmstd.', Welcher Tag ist der übermütigste im ganzen Jahre? Der 3l. März, er schickt unS alle in deu 1. April, (.m-.-) Lschrlich nicht nach Lühne; den» sonst wü,beer "Nm, daß der „Fabrikant,* wie er ihn hart- ^ig nennt, der verdienstvollste Mann !m Otte ist. ^«me Untertanenlreue ist über jeden Zweifel ««haben. Reuser sollte sich in Verschwörungen Klassen? - Lächerlich l — Sollte sich des- «egen mit einem einsachen Leutnant — ? üaeudlich lächerlich! — Da find Exzellenz ein mal gründlich angeführt worden, und ich rate, "«r Kanaille, die solches wagte, nachdrücklich die Hühneraugen zu treten. Zum Glück ist A Drachensaat Noch nicht hoch ins Kraul ge- Mffer.!" . Der General hatte inzwischen Zeit gesunden, zu 'assen und sammeln. Er zeigte sich und kalt. Den alten Donner ließ er glommen aussprechen, und diesem sah man " vanz deutlich an, wie er sich dadurch nach «ld nach wieder in eine zufriedene, wenn nicht behagliche Stimmung brachte. .Herr Oberst Donner l* begann der General ««blich i« gemessenem Tone. Me elektristett fuhr der alte Kanonendonner An Lutz aus, riß seinen Helm en sich und nächsten Augenblick regungslos in «M,cher Haltung da. Der General nahm Notiz von der Bewegung und jetzigen Haltung des Obersten. .Ich sehe die Sache doch mit andern Augen fuhr er vielmehr in dem angeschlagenen '"st- „ich muß Sie jetzt schon bitten, von er Unterhaltung über den Leutnant von Lü Ä""" verlambaren zu lassen. Meine den Fall höheren es Meldung ;n machen. Ich -»erbe den- > selben seiner Exzellenz dem Herrn Kriegs» Minister unterbreiten. Meinen verbindlichsten Dank!' Der General verbeugte sich. Der Oberst tat dasselbe, machte eine Kehrtwendung und verließ geräuschvoll das Zimmer. Ehe die Tür desselben schloß, wurde ein Ton laut, den man sehr gut sür einen hervorgestoßenen Fluch halten konnte. Dann polterte er im Korridor davon. Noch ehe der alle Kanonendonner aus dem Gange verschwunden war, wurde die Tür eines Nebenzimmers geöffnet. Hier befand sich nämlich die Garderobe deS Generals und auS derselben trat der Diener Heinrich hervor. Vermutlich steckte er ziemlich lange in diesem Raume und hatte alles gehört, was zwischen den beide« Herren zur Sprache ge kommen war. Aber wie sah der Mensch jetzt auS! Er schien mehr tot als lebendig zu sein und schwankte haltlos in daS Zimmer des Generals. „Was willst du?* fuhr der letztere den Diener zornig an. Sein bisher verhaltener Un mut brach sich jetzt erst Bahn. „Exzellenz,* stotterte Heinrich, „ich glaube, mir steckt eine schwere Ktankheil in den Gliedern. Es wäre vielleicht gut, wem» ich dieselbe bei meinem Bruder abwartete und durchmachte. Hätten Exzellenz wohl die Gnade, mir zu diesem Zwecke emige Wochen Urlaub zu ettetlen?* Der Anblick des unzweifelhaft schwer er krankten Menschen schien den General einiger maßen wieder zu besän^gen. „Zu seinem Beuoer?' fragte er verwunden, doch weniger barsch alS zuvor. „Kann denn der dir auch die nötige Pflege angedethen lassen ? Sin Umeroifizier, der, soviel ich weiß, nicht einmal verheiratet ist?* „Nicht zu dem will ich, Ezzellenz,* erwiderte der D ener, „sondern zu unserm ältesten Bruder, dem Förster in der Nähe von Lühne — * „Ach so l* meinte der General. „Nun ja, das wird auch daS beste sein. Rapple dich nur bald wieder heraus; ich habe mich zu sehr an dich gewöhnt, um lange ohne dich sein zu können. Bleibe also so lange im Walde, wie du willst. Bist du auch noch mit Geld versehen?* „Ich habe meinen letzten BierteljahrSlohn noch nicht angebrochen, Exzellenz,* antwortete Heinrich. Herr und Diener standen einander einige Zeit gegenüber, als ob jeder von ihnen noch etwas zu sagen hätte. Doch beide unterließen es, dem, was sie auf dem Herzen hatten, Ausdruck zu verleihen. „Es ist gu: I* brummte endlich der General, und Heinrich Seeger wankte hinaus. „Sieht Wittlich elend aus, der Bursche!* murmelle Exzellenz von Huldungeu. „Würde dem jetzt, ohne daß er schuldig wär«, der Dieb- stahl auf den Kopf zugesagl, so könnte er leicht daran zu Grunde gehen. Damit mag ich mein Gewissen nicht beschweren!* Nachdem der General seine gewöhnlichen täglichen Geschäfte mit Einschluß des Glanz punktes derselben, der unvermeidlichen Wacht- Parade, erledigt hatte, begab er sich iu das KriegLmuusrerium, um seme Exzellenz oem Minister über die uuS bekannten Angelegen- hellen, in denen der Leutnant von Weilmann eine so bedeutende Rolle spielte, Meldungen zu machen und Vortrag zu hallen. MS der Kommerzienrat Reus« den Tag bestimmte, au dem die Verlobung des junge« Paares stattfinden sollte, hatte er nichts über die sonstigen Veranstaltungen zu demselben ge äußert. An den Leutnant von Weilmann hatte er nur die Aufforderung gerichtet, sich zu de« feierlichen Akt, wenn nicht früher, pünktlich um zwei Uhr nachmittags einzufinden. Dabei blieb eS auch, als Weilmann fich am Abend zuvor nach der Rückkehr von seiner Reise im Hause deS Kommerzienrats einfaud. Weilmann enthielt fich übrigens der Frage nach den Personen, die bet der Verlobung zugegen sein würden, sowie jedes Vorschlages, diese oder jene Person mit hineinzuziehen. Dagegen er klärte er jetzt seinem zukünftigen Schwiegervater, daß alle seine Schulden getilgt und alle seine verpflichtenden Verbindungen gelöst seien. Reuser belobte den Leutnant und meinte dann lächelnd, daß man infolgedessen am nächsten Tage so recht von Herzen froh würde sein können. Ms Weilmann dann um die bestimmte Zeit — früher hatte er fich nicht sreizumachen ver- macht — bei seiner Braut und deren Baier einiras, fand er außer den beiden Personen noch einen Rechlsanwalt und dessen Schreiber, sowie zwei Werksührer deS Fabrikherrn anwesend. D« ls (Fortsetzung folgt.!