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Ottendorfer Zeitung : 25.04.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190604255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19060425
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19060425
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-04
- Tag 1906-04-25
-
Monat
1906-04
-
Jahr
1906
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 25.04.1906
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vor Weic daS d<S Oie letzte R^ate. Romcm von Karl Schmeling. Ungefähr um die Zeit, zu welcher der General von Huldringen bei dem Obersten Donner anlangte, erreichte ei« Forstmann in voller Jagerrüftung von Norden her die Stadt Lühne. Das Gesicht desselben verriet Auf regung und Besorgnis. Ohne Aufenthalt t urch- eilte der Mann die Straßen und schlug auf der andern Seite der Stadt den Weg nach Neusers Fabrikanlangen ein. Fast auf derselben Stelle, wo Heinrich Seeger gestern seinen Bruder Wilhelm getroffen hatte, stieß der Forstmann ebenfalls auf den Sergeanten, der ihm sofort entgegenkam. „Grüß Gott, Bruders rief der Forstmann. „Heinrich war gestern bei dir?' „Gewiß,* erwiderte der Sergeant, „und jetzt ist er bei dir.* „Gewesen, Wilhelm — ja,* antwortete der Förster, „und ich bin, die Wahrheit zu sagen, in großer Besorgnis um ihn.* „Nun, wie denn?* meinte der Bruder ver wundert. „Hast du ihn nicht ausgenommen, wie es sich gehört?* Überliefere demielüen sofort den üemegciwe» i Brief, Herr Neuser wird es dir Dank wissen. Durch mein Schreiben wird es ihm gelinge«, die Unschuld des Leutnants v. Wellmann nach* zuweisen und dessen Befreiung zu bewirken- Von mir wirst du auch im Laufe des Tag« noch weitere Nachricht bekommen. Lebe wohl! Dein Bruder Heinrich Seeger.* Beide Brüder sahen sich einander erstaun und fragend an. „Aber sage mir nur —* nahm der Först» endlich wieder das Wort — „Später!* unterbrach ihn Wilhelm SEk sich Ms seinem Sinnen, oem er sich eine« Augenblick hiagegeben Halle, empw afiend- „Mir kommt jetzt doch fast vor, als Heinrich irgend eine Dummheit begangen. allen Dingen muß der Brief an seine Avm! gelangen. Gehe in mein Zimmer, hoff«"!« werde ich nicht lange bleiben.* Der Sergeant eilte auf das stattliche Wohn' Haus des Fabrikanten zu. Der Förster wnv> hier bereits Bescheid und folgte dem erhaltenen Winke. , Neuser hatte so ziemlich die ganze Nacht aw Bette seiner Tochter gewacht. Luise lag wE rend derselben bereits in Fieberphantafiew 'M gegen morgen war ste ruhiger geworden, o» Vater hatte infolgedessen sein Lager ausgeMPo jedoch angeordnet, ihn zu wecken, sobald nötig wäre oder sobald jemand ihn zu sprE wümche. Wilhelm Seeger hatte daher kaum 1° Verlangen ausgesprochen, als er auch Ler Oberst haue mehrmals versuch:, ihn zu nsterbrechen, doch stets vergeblich. „Sie tun mir also den Gefallen,* fuhr der Oberst fort. „Eile brauche ich Ihnen nicht anzuemp fehlen, Sie find ja kein Mann des Zomderns." MS der Oberst den Gast hinausbegleitet hatte, ließ er seine kräftige Stimme erschallen, um seinen erst so ohne Umstände hinausbeför- derten Schildknappen wieder herbeizufchassen. „So gut er es nur wünschen tonnte,* er« klärte der Förster. „Aber hast du nichts Auf fallendes M Heinrich bemerkt, Bruder — ?* „Freilich,* antwortete der Sergeant, „er ist krank; das war ja leicht erkennbar.* „Ganz recht, Wilhelm,* meinte der Förster, „doch meiner Anficht nach nicht körperlich, sonder» auch geistig * „Ach,* erwiderte Wilhelm Seeger, „dafür habe ich wenigstens eine halbe Erklärung. Es hat sich etwas zugetragey, wodurch er sehr erregt wurde. Aber er wollte an mich schreiben —* „Den Brief habe ich,* sagte der Förster. „Als Heinrich bei uns augelaugt war, schrieb er einen langen Brief an seinen Herrn. Mein Eleve mußte denselben sofort zur Stadt bringen um ihn eingeschrieben zur Poft zu geben. Dann schrieb Heinrich einen Brief für dich und band mir auf die Seele, dir denselben zu über liefern. Ms ich mich vor dem Abgang noch nach Heinrich umsehen wollte, war er nicht du. Das für ihn ausgemachte Bell stand unbe rührt ; er muß noch gestern abend, wenn auch spät, davongegangen sein. Hier ist der Brief!* „Sonderbar!* murmelte der Sergeant, indem er den Brief in Empfang nahm. „Nun, vielleicht finden wir hier Ausschluß!* Wilhelm Seeger eichrach dann den ihm über gebenen Brief. Derselbe enthielt ein an den Kommerzienrat Neuser gerichtetes Schreiben und ein beschriebenes Blatt. Die Zellen auf dem letzteren lauteten: „Lieber Wilhelmi Ich Hube gleich an Herrn Neuser geschrieben. „Exzellenz Haden gänzlich über mich zu be fehle«' uomnelle derOberst. „Was soll ich ton?* „Ich werde mich zu dem Gerichtsrat Straube begeben,* fuhr der General fort, „gehen Sie inzwischen zu jenem — jenem unwürdigen Menschen und bringen Sie denselben mit Tüte oder mit Gewalt, wie es sich eben tun läßt, zu dem Direktor, dort wird eS sich entscheiden, welche Bestimmungen über ihn getroffen werden können.* „Und deswegen,' brach sich der Unmut des alten Kannonendouner endlich Bahn, „uud des- wegen muß ein Ehrenmann in eine so schreck liche Lage kommen — ?* „Ein Ehrenmann?* fuhr der General auf. „Ich bin der zweite, dessen Ehre dabei verloren geht. Auch der Heinrich Seeger, welcher seine Treue gegen mich durch den Tod besieget hat, war em Ehrenmann. Und die Muller — ste hat gefehlt, doch ihr Fehler heißt Mutterliebe. Sie ist schwer erkrank:, well ich gestern abend in der Hitze und Aufregung mich Hinreißen ließ, ihr die Mitteilung davon zu machen. Mich die Braut Wellmanns soll erkrankt sein, und wie wird Weilmanns Geschick erst auf Eltern und Bruder wirken, die nichts als ihre Ehre ihr Eigen nennen! O, hätte ich doch auf Sie ge- hört, alter braver Freund! Doch wir müssen eilen, gut zu machen, was noch gut zu machen ist. Mag später kommen, was da will, ich bin auf alles gefaßt!* poUnscke Krmäscksu. DeutsÄlaud. »Das Kaiserpaar ist in Homburg v. d. Höhe eingetroffen. »Kaiser Wilhelm ließ dem Präsi denten Roosevelt seine tiefe und aufrichtige Teilnahme an dem durch die Erdbeben- Katastrophe verursachten Unglück aus sprechen. »Der Kaiser spendete 10000 Mk. für die von der letzten Katastrophe des Vesuvs Betroffenen. »Der Kaiser hat jetzt die näheren Be stimmungen tür die Flagge genehmigt, die die Provinzen Ost- und Wefipreußen dem Ge- fchwadNflaggschiff „Preußen* stiften werden. Es wird die frühere preußische Krieg?flagge wieder aufleben, die indes statt des alten preußischen Adlers den heraldischen Adler der ReichLkriegsflaago führen soll. Das Linienschiff „Brandenburg* führt die kurbrandenburgische Flagge, den roten Adler im weißen Felde, die „Preußen" die preußische Flagge als Topp flagge an Stelle der Kriegsflagge. * Prinz Leopold zuSchwarzburg- Sondershausenist Freitag im 74. Lebens jahre in Berlin gestorben. »Über die Beförderung von Leichen auf dem Seewege hat der Bund es rat Vorschriften erlassen, die jetzt veröffentlicht werden. Die zurzeit geltenden Vorschriften über die Beförderung von Leichen auf dem Seewege zwischen dem Schutzgebiet Deutsch-Südwestaftika und einem deutschen Hafen treten am 1. Juli außer Kraft. * Die Wechsel ftempelsteuer hat im Etatjahr 1905 14 7 Millionen Mk., 2,2 Mil- lwnen Mk. mehr als nach dem Etatsanschlag, ergeben. »Die Ratifikationsurkunden für den Staatsvertrag zwischen Preußen und den bei der hessisch-thürin gischen Lotteriegemeinschaft be- teittgten Staaten zur Regelung der Lotterie- Verhältnisse vom 17. Juni v. find bei der groß herzoglich sächsischen Regierung in Weimar hinterlegt worden. »Die ostasiatische Besatzungs- Brigade hat bis auf die in der Provinz Tschili zurückbleibende Abteilung von Tsingtau aus die Heimreise auf dem Dampfer „Neckar" angetreten. »Der Gouverneur von Deutsch-Ost- afrika hat die Standesämter angewiesen, ihre Mitwirkung zu versagen, falls ein Europäer eine Eingeborene zu heiraten beabsichtigt. Diese Maßregel zur Verhütung von Mischehen hat in den weitesten Kreisen Befremden hervorgerufen. »über den öffentlichen Verkehr im deutsch - ostatrtkanischen Schutz gebiet hat der Gouverneur eine Verordnung erlassen. Danach können bestimmte, ihrer Lage und ihrer Grenzen nach näher bezeichnete Teile des Schutzgebietes, deren eingeborene Bevölke rung für die unbeschränkte Ausnahme des öffent lichen Verkehrs nicht reif erscheint, als „ge sperrtes Gebiet" erklärt werden. In dem „ge sperrten Gebiet" ist den Nichteingeborenen der Aufenthalt nur mit schriftlicher Erlaubnis ge stattet. ' Frankreich. » Der französische Ministerpräsident S arri e n weigerte sich, die Abordnung der ausstän digen Postunterbeamten zu em pfangen; er erklärte, er wolle nicht Beamte bei sich sehen, die sich im Aufruhr befänden. »Im nordfranzösischenGruben- gebiet ist der militärische Dienst zur Aufrechterhaltung der Ordnung verstärkt worden. Der Bestand der Truppen beläuft sich jetzt auf 17 000 Mann. Italien. * Der Streit wegen der Haltung Italiens auf der Marokko-Konferenz wird in der römischen Presse noch immer fortgesponnen. Dabet mehren sich die Stimmen, welche der Wahrung derasten, guten Beziehungen zu den Drcibundstaaten eifrig das Wort reden. So; fordert der ,Popolo' ...!s, die törichten und ge fährlichen Erörterungen einMielleu, mit der Begründung, diejenigen, die von neuen Be ziehungen Italiens in den internationalen Fragen sprächen, gehörten ins Irrenhaus. »Die Ruhe hat dem Papst wohlgstan, so daß er die Audienzen wieder aufnehmen konnte. Er ist jedoch sehr trübe gestimmt wegen des Todes seines Freundes, des Kardi nals Callegaris. »ZumGeneralvikar des Jesuiten- orden 8 wurde Pater Freddi, der Assistent deS verstorbenen Jesuitengenerals Martin, bis zur Wah! eines neuen Jesuitengenerals ernannt. Belgien. »Liberale,Radikale und Sozial demokraten haben sich dieser Tage nach langwierigen Beratungen endgültig über das gemeinsame Wahlprogramm geeinigt und das allgemeine und gleiche Stimm recht zu dessen Mittelpunkte gemacht. Somit steht die gesamte Opposition bei den bevor stehenden Wahlen geschlossen gegen die Regie rung. Dänemark. » Im Schoße deS Ministeriums herrsch! Uneinigkeit bezüglich der Festsetzung des Tages für die Wahlen zur Zweiten Kammer, für deren Vornahme der 16. Juni der äußerste Termin ist. Einige Mitglieder der Regierung wünschen eine möglichst lange Hinausschiebung der Wahlen in der Hoffnung, daß die das gegenwärtige Kabinett bedrohende politische Be wegung sich unterdessen legen weide. Andre Minister halten dagegen den baldigen Vollzug der Wahlen für zweckmäßiger, um den der gegn-rischen Werbearbeit zur Verfügung ste henden Zeitraum abzukürzen. Norwege«. * Die Krönung des Königs Haakon ist auf den 22. Juni d. festgesetzt worden. Bormgal. »Die Meuterei in der portugiesischen Marine scheint doch craster zu sein, als dis Regierung anfangs zugeben wollte. 164 Mann vom „Vasco da Gama* wurden m der Festung Caxias inhaftiert. Auch die Ungehorsamen vom „Dom Karlos" find in die Festung San Julia Buna gebracht worden. Privatmeldungcn aus Lissabon besagen, daß die dortige Gar - nisonden Gehorsam verweigert. Die Zeitungen dürfen über die Vorgänge nichts berichten. DaS Arsenal ist geschlossen. Nußlimd. » Graf Witte lud den bekannten Politiker Alexander Gutschkow aus Moskau nach Petersburg ein und teilte ihm mit, der Zar wünsche, ihn als Mitglied des Neich 8 ra t S zu sehen zusammen mit jenen Mitgliedern, dis den Rsichswi vervollständigen sollen. Gutschkow lehnte die Ehre ob mit dem Bemerken, er wücve diese Auszeichnung nur durch Wahl von seitcn des Volkes annehmen, nicht durch Er nennung seitens der Regierung. * Der vom ReichSrat genehmigte Ent wurf über die Unterrichtssprache in denPriv ät sch ulen der baltischen P ovirzen wurde vom Minister für VolksaMämng, Grafen Tolstoj, vorgelegt. Die Vergünstigung soll ausschließlich denjenigen Schulen zugestanden werden, die durch Privatmittel erhalten werden, ohne Unter stützungen seitens des Staates, der Landschaften und der Städte. Um weitere Rechte zu er langen, müssen die Zöglinge jener Schulen ein Examen in allen Fächern in russischer Sprache adlegen, außer in der Religion, die natürlich in der örtlichen Sprache gelehrt wird. * Infolge einer Verfügung des Ministers des Innern haben die Provinzgouverneure unter Mitwirkung der Gerichtsbehörden eine Auf zählung der politischen Gefangenen vorgensmmen und viele dieser Gefangenen entlassen, soweit fie nur als verdächtig inhaftiert waren und gegen fie keine Anklage gründe Vorlagen. Wie Petersburger Blätter wissen wollen, soll dieser Aki auf eine Forderung Wirtes zurückzuführen sein. »Während des Osterfestes find aus den Anfied feit zc belagk Fäisch wiver! gescho' Tlüm schein! Schuf Versuch der Fliehenden, bewegliche Habe mit zunehmen, ist ausgeschlossen. Die Wasserleitung konnte glücklicherweise wiederhergestellt werden, doch ist inzwischen der Brandheerd zu gewaltig geworden, als daß noch irgendwelche Ausficht auf Rettung einiger Bauwerke vorhanden wäre. In Oakland wird noch immer der Knall von Dynamit gehört, und man vermutet, daß noch heldenmütige Versuche gemacht werden, das Feuer mit einem Damm zu umziehen. Unweit der noch vor wenigen Stunden blühenden Stadt erhebt sich jetzt eine Zeltniederlnssung, in der die fliehenden Bewohner der brenwndsn Stadt vorläufig Unterkunft und notdürftige Verpflegung erhalten. Und während das Feuer wütet und das Leben der mntigen Retter fortwährend be droht, rast in einem Teil der Stadt ein ver zweifelter Kampf. Als nämlich das Chinesen- vic-rtel zu brennen begann, rannten die Chinesen in wildem Schrecken aus ihrem Viertel nach Portsmouth Square, ihre Gongs schlagend und wie die Wahnsinnigen brüllend. Hier trafen fie aut die Flüchtlinge aus den spanischen, italienischen und mexikanischen Vierteln, mit dsnen fie einen erbitterten Kampf begannen. Das blutige Ringen raste stundenlang, bis die Truppen mit aufgepflanztem Bajonett Ordnung schafften. Aus aller Welt treffen Beileidskundgebungen und Lie Zusicherung tatkräftiger Hilfe ein. Aber was wollen 2—300 Millionen sagen, wo eine Milliarde nicht genügen würde, um dem aller- bittersten Elend vorzubeugen. So sehr dis Negierung der Ver. Staaten auch Herr- der Lage zu sein scheint, so ist es ihr doch nicht möglich, so zu helfen, als notwendig wäre. Man kann den weiteren Nachrichten nicht ohne geheime Furcht entgegensehen. Tel! Exerzier regimew Bei ihn die Tat Diszipli sollte ih Putzen Der Professi bat in In de schlüpft! von ei brachte lehnen gelang kürzer De. Grube die Las Unglück nordsra Trupv- die St mit jet lung h den Hi wilden In L- das <Z manche hindert wurdet > letzt, Mwist gebiet Die Z Rute: - Ärenn ÜLergr rvordei Streik wolltet samme Mten rüdrer Mück- Rafem laden, zu leit Md. Pferde nur w hat eie Gewa! fiändij auch z Cattu Die « Gems der t Wunde nach die I Warf Mehr K zwölr der <r 'ichen Rub- Der eine dem tötet, bäude find fibirp Von unci Gin Berk ner Gelehrter als Ä rr dreier Inseln. Ein Berliner, Professor Hottinger, hat drei dänische Inseln im Kiemen Belt, die Eilande Bostholm, unweit der schles wig-holsteinischen Küste, gekauft. Der Gelehrte will auf der größten Insel in aller Wcltabge- schiedenheit seine große Büchrrscmmlung, 50 000 Bände, ordnen und katalogisieren. Der neue Jnselherr hat 2700 Krov-n tü'' sein Reich gegeben. Die BergULgSardeitön vm dem ge- funkssieir Torpedoboot 8 L26 schreiten jetzt so schnell vorwärts, daß bereits für die aller nächste Zeit mit der Hebung und völligen Bergung des vorderen Teiles deS Torpedo bootes gerechnet wird. Es werden dann so fort die Arbeiten bei dem größeren Teil ' s Torpedobootes, dem abg> sprengten Sch ffi Hinterteil, in Angriff genommen werden. Wft inzwischen von den Tauchern ftstgcftellt werden ist, find in dem zu hebenden Hinteren SchW- teil noch Leichen vorhanden, während allem Anscheine nach der nun in Kürze an die Ober- fläche kommende vordere Schiffsteil keine Leichen msbr birgt. Überschwemmung iu MeuStmrg. Das Wasser der Flensburger Föhrde ist infolge starken Noroostwindes im Steigen begriffen. Die Hafenniederungen und Straßen find zum Teil überschwemmt und unpassierbar. Zu dem Grudenbraud lm Rnhrrevier Wird dem ,Lok.-Anz/ von fachmännischer Seite mitgeteilt, daß der Brand auf den sogenannten brennenden Berg zurückzuführen sei. Es ist dies ein seit langen Jahren brennender, ge waltiger Kahlenberg, der sich von Sulzbach gegen Dudweiler erstreckt, auf ihn find die häufigen Flözbrände dec Saargruben zurückzu- sühreu, denn das Feuer weiß fich immer Wiede: aus seiner Ummauerung Bahn zu brechen. Nach Genuss von F fchrouserv-u er- keank« in Mainz die dort zum Besuch einer Schwester weilende Familie des Direktors Gutmann von der Dresdener Bank in Nürnberg. Der Direktor selbst, seine Frau und vie eine seiner Töchter find bereits gestorben. Zwei andre Personen find gleichfalls so schwer er krankt , daß fie wahrscheinlich nicht mit dem Leben davon kommen werden. , Moskauer Hastlokalen 14 politische Ge«s fangens entwichen. BiEnAftlrats«. * Disgriechischer.Kammerwahlrn, die zum erstenmale nach dem Gesetze vom 10. Juni 1905 Vollrogen wurden, wonwü nicht mehr wie bisher 234, sondern nur 177 Ab geordnete zu wählen waren, haben mit einem Siege des Kabinetts Theotokis abgeschlossen, der größer war, als dieser selbst erwartet haben mochte. Von den 177 Abgeordneten gehören 120 der Regierungspartei an. Amerika. * Präsident Roosevelt hat dem Kongreß eine lebhaftes Aufsehen hervorrufende Botschaft gesandt, welche erstatt, der jüngst stattgehabte Prozeß gegen die Fleifchkonservenfabrikanten von Chicago sri ein Mißgriffd er Rechts pflege. Der Präsident fordert den Kongreß auf, eine Erklärung mit Gesetzeskraft zu er- lasssn, welche der Regierung dasselbe Recht verleihe, in Strafsachen Bsrufung einzulsgen, das jetzt der Beklagte genießt. Aflsu. »Dreizehn japanische Offiziere aller Waffengattungen, vom Major bis zum Oberleutnant, wurden nach Deutschland komman diert, nm militärische Wissenschaften zu studieren. Zu demselbsn Zwecke werden ein Major nach Österreich, fünf Offiziers nach Frankreich und drei Offiziere des japanischen Heeres nach Eng land kommandiert. Ferner wird ein japanischer Oberstabsarzt zum Studium der medizinischen W ffcnschaft Deutschland aussuchsn. »In Tibet ist ein A u f r u h r ausge brochen. Die chinesischen Negierungs truppen find dabei geschlagen worden. Der Vizekömg von Aünnan hat Verstärkungen entsandt. MWSMlIIIWWS- vom Erdbeben in Kalifornien. Als die ersten Nachrichten von dem entsetz lichen Unglück eintrafen, das die westlichen Lande der Vereinigten Staaten mit so elementarer Gewalt hsimgssncht hat, durfte man mit Rück ficht auf die allgemeine Vszwmung und den namenlosen Schrecken fich der Hoffnung hic- gebcn, das Ereignis werde weniger folgenschwer, der Menscherwettust wesentlich geringer sein. Das Gebiet des Erdbebens in West-Amerika. Allein aus den sich beinahe übersMzenden Nachrichten geht mit unumstößlicher Sicherheit und grausiger Klarheit hervor, daß San Francisco zum größten Teil ein Trümmerfeld ist, daß über tausend Menschen teils unter den eiustürzenden Gebäuden, teils in den Flammen den Tod fanden und daß durch die entsetzliche Katastrophe 200 0lu> Menschen obdachlos geworden sind. Auf Anfrage des Präsidenten Roosevelt telegraphierte der Befehlshaber von Kalifornien, General Funfion, dem Kriegsdepartement, daß San Frans cis co tatsächlich zerstört sei. Die Feuersbrünste scheinen dis auf den Grund ver nichten zu wollen, was das Erdbeben noch unberührt gelassen hat, und die übermenschlichen Anstrengungen der Rettungsmannschaften scheinen dem ungeheuren brennenden Trümmerhaufen gegenüber, in den die Stadt verwandest ist, nichts Wesentliches mehr auSnchten zu können. Die Letzten Nachrichten besagen, daß das Feuer in zwei Wohnungsvierteln fortwüiet, deren Inhaber in der Nacht zu fliehen begannen. Dasselbe wird aus Oakland gemeldet. Ein
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