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A Vie letzte Kate. tz) Roman von Karl Schwelt«-. (Fortirtzlmg-I „Ach, Herr Hauptmann von Lillgenheim !" rief der General mit knurrender Stimme, .bitte auf einen Augenblick * Die in dem Bureau anwesenden Adjutanten und Schreiber waren aufgesprungen, sowie sich das Gesicht deS Generals zeigte. .Zu Befehl, Exzellenz!" rief einer der ersteren und eilte dienstfertig herbei. Doch der General wartete sein Nahen nicht ab, sondern stampfte brummend und knurrend wieder zurück, woher er gekommen war. Der Adjutant bemühte sich vergeblich, ein Wort von dem zu verstehen, waS der General sagte und taumelte deshalb unter etwas gewagten Verdrehungen seines Körpers neben jenem her. Von dem Adjutanten gefolgt, betrat der General daS eben verlassene Zimmer, sein Arbenskabinett, von neuem. Der Hauptmann stutzie, wwie er des Zustandes in demselben ansichtig ward. Der General merkte es sofort. .Ja, da sehen Sie sich den Trödel aut" rief Exzellenz, zugleich die Hände zeigend, .so bin ich schon in Wut gekommen! ES ist aber auch rein um toll zu werden. Der Brief mit den achtzehmausend Mark ist fort — rein ver schwunden. Der Teufel muß ihn geholt haben!" Der Adjutant erbleichte und trat einen Schritt zurück. .Exzellenz!" stotterte er, .ich — ich —* .Ach, — ich will Ihnen gar keinen Vor« über die Vermessung von Schiffen für die Fadrr Eugen Richter -st. "Infolge Einschleppung der Rinder te st in die europäische Türkei hat die bul garische Regierung die vollständige Seuche zunshmen sollte, ist die Absperrung der Grenze durch einen Mliiärkordon geplant. " Der Klub der Altradikalen in Serbien verwarf den Vorschlag zur Bildung einer Koalitions-Regierung mit den Jung radikalen und beschloß, auf der Forderung der Verschmelzung beider radikalen Gruppen zu be stehen. Wurf machen, lieber Lillgenheim l" sagte der General etwas ruhiger. .Sie haben mir ja daS Paket nach der Siegelung tu die Hand gegeben, und ich hatte es noch in derselben, als Sie mich verließen. Ich Hobe den Bries demnächst in mein Pult geschlossen und mich an kleiden lasten. Hiernach habe ich den Brief, welchen ich selbst auf die Post tragen wollte, wieder hervorgenommen und ihn da auf die Tischdecke aelegt, um ihn nicht zu vergessen. AlS ich ihn jedoch einstecken will, ehe ich mir Helm, Degen und Schärpe reichen ließ, ist der Brief verschwunden. ES kann wirklich nicht mit rechten Dingen zugehen!" .Haben Exzellenz denn auch schon gehörig nachgesucht?" stotterte der Hauptmann verlegen, .ich Litte recht sehr um Verzeihung —" „Suchen Sie, lieber Lillgenheim l — suchen Sie nach!" rief der General. „Ich habe Sie ja deswegen gerufen. Vielleicht bin ich gegen- wärtig mit Blindheit geschlagen. Ich habe den Brief ja schon wie eine Stecknadel gesucht und da sehen Sie auch die Flüchte meiner Nach forschung, aber den Bries habe ich nicht ge sunden I" Der Hauptmann ließ seine Augen über den Tisch gleiten, hob noch einige Papiere, jedoch sehr vorsichtig empor, aber der Br'ef zeigte sich nicht. Der Adjutant warf einen Blick zu dem Pult hinüber. .Nur dreist zu!" sagte der General. „Sehen Sie überall nach. Es kann ja sein, ich täusche mich in meiner Annahme. Wir wollen das ganze Zimmer umdreheu und um- wenden lassen!" Aus dem Keicksrage. Im Reichstage widmete am 10. d. Präsident Graf Baltestrem dem verstorbenen Abgeordneten Eugen Richler einen warmen Nachruf. Das Haus beriet dann zunächst den Etat der Reichsdrucksrei, die dem Siaatssekretär des Reichs Postamtes untersteht; eS kam Labei zu Auseinandersetzungen zwischen Herrn Krälke und sozialdemokratischen und einem frei sinnigen Redner wegen der Verhältnisse der Arbeiter und Angestellten der Reichsdruckerei. Dann begann die Beratung deS Etats der Reichsbahnen in Elsaß» Lothringen. Wg. Schlumberger (nat-'lib.) wünschte Fö-d-rung des Baues von Kleinbahnen. Abg. Stolle lsoz.) griff die Verwaltung wegen angeblich übertriebener Sparsamkeit und dadurch hervorge rufener Unsicherheit des Betriebes usw. an, während Abg. Siorz (südd. Vp.) gerade die Tüchtigkeit der preußischen Bahnverwaliung, der bekanntlich auch die Reichsbahnen unterstehen, anerkannte. Am 12. d. wird die zweite Beratung des Etats des Reichseisenbahnamtes fort gesetzt. Abg. Dr. Jäger (Zenir.): Es muß mehr als bisher für den zweigleisigen Ausbau der Bahnnetzes geschehen mit Rücksicht auf die Sicherheit deS Be triebes. Die BetriebSgemeirschäft würden wir trotz deS bayrischen RescrvatrechtS begrüßen, wenn sich ein alle Teile befriedigender Ausgleich finden ließe. Immerhin wäre auch die BeiricbSwiitel- gemeinschaft schon eine Errungenschaft. Redner ommt dann auf die Alpenbahnprojektc zu sprechen. Präsident deS Reichs-Eisenbahnamis Schulz: Auf die Anregungen aus dem Hause in bezug auf lllpenbahnen kann ich eine Subvention des Reichs ür den Splügendurchstich oder für eine Fernpaß- Ortlerbahn nicht in Ausficht stellen. Abg. Graf Kanitz (kons): Preußen kann mit dem Ergebnis seiner Eisenbahnen zufrieden sein. Ich glaube nicht, daß eine Finanzgem-inschaft sämt licher deutscher Eisenbahnen Zustandekommen wird. Die Lage Preußens würde dadurch nicht gebessert, die der süddeutschen Staaten noch verschlechtert werden. Ane Reform der Personenta-ife ist durchaus nicht o notwendig wie die der Gütertarife. Das Ideal >er Zukunft ist für diese der Staffeltarif. Die lersonentarise decken in Preußen noch nicht einmal ie Selbstkosten, vor allem nicht bei der Berliner Stadt- und Ringbahn. Ich spreche den Wunsch aus, diesen billigen AuSnahmctarif, wenn nicht zu beseitigen, so doch zu beschneiden. Das Freigepäck unter 25 Kilogramm sollte unter gewissen Kautelen beibehaNen werden. Aüg. Bassermann mat.-lib.): Wir wissen heute ganz genau, daß auS einer Betriebsgemein schaft nichts werden kann. Hoffentlich ober wird wenigstens noch die geplante BelriebSmUtelgeunin- schaft einmal zustande kommen. Auch ich erkenne die vorzügliche Verwaltung der preußischen Eisen bahnen und die Präzision ihrer Fahrten an. Den Widerstand gegen die vierte Wagenklasse wird man hoffentlich in Süddeutschland fallen lassen. Ich hoffe, daß-im Anschluß an die wünschenswerte Tarisreform auch die Beiriebsmittelgemeinschast zustande kommt. Abg. Schrader <frs. Vgg.): Im großen und ganzen lönnen wir über Verkehrsunsicherheit nicht klagen, wenn sich auch im vergangenen Jahre die Betriebsunfälle sehr gehäuft haben. Den Anstoß politische AuncilckäLS. Deutschland. * Der Kaiser begibt sich am Ende dieses Monats nach Wernigerode zu einem kurzen Iagdausentyalt bei dem Fürsten zu Stolberg- Wernigerode. "PrinzHeinrich wird zum Herbst von der Stellung als Chef der Ostseestation zurück- treten, um ein neues Kommando im Frontdienst zu schalten. * JmB findendes Eisenbahnministers v. Budd e, der an einem Darmleiden erkrankt ist, ist eine Verschlimmerung eingetreien, die den Minister nötigt, fick größte Schonung auf- zmrlegen. Der Hauptmann warf einen verlorenen Blick in daS Pult und kehrte von demselben wieder zurück. Er schüttelte zum Zeichen, daß er nichts gesunden, den Kopf. „Glaube es schon!" rief der General, „aber eine Reinigung muß doch vorgenommen werden. Ich werde meinen Schelm von Diener herbeizitieren —" „Mr noch einen Augenblick bitte ich, Exzellenz," warf der Haup'mann ein. „Ist denn außer Exlellenz jemand im Zimmer ge wesen, seit der Brief seinen Platz auf der Tisch decke gesunden?" „Nun — ja!" meinte der General stutzig, „der Kerl, der Heinrich, hat zweimal die Nase durch die Tür gesteckt, hat jedoch die Schwelle nicht überschritten, und dann war ja der Leut nant von Weilmanu von den Kumberland- Dragonern hier, um seinen Dank für meine Bemühungen wegen seines HeiratSkomenses ab- zustatten. Ein recht überflüssiger Schritt, der mich geärgert hat, denn ich habe für ihn nicht mehr getan, als für jeden andern Offizier in feiner Lage. Wenn die Leute doch nicht immer bei gewissen Gelegenheüen zu dankbar sein möch eu! Aber woran denke« Sie, lieber Lillgevheim?" Der Haup'mann stand da und schaute finster vor sich zur Erde nieder. Ein unbehagliches Gefühl schien in ihm zur Geltung gekommen zu sein. Auf die Frage des Generals warf er den Kopf zurück. „Exzellenz t" sagte er, „ich wage nicht cms- zuspreqen, was mir einen Augenblick durch den Sinn gefahren ist." "Die Gereiztheit, die seit den letzten Straßenunruhen in Barcelona zwischen dem Militär und den radikalen Po li t i k e r n entstanden ist, scheint sich in neuester Zeit noch erheblich verschärft zu haben. Das zeigte sich gelegentlich der letzten SenatSfitzung, in welcher über die Verantwortlichkeit in den kolonialen Kriegen beraten wurde. Mehrere Generale protestierten gegen die gegen die Armee erhobenen Beschuldigungen und drohten, sich selbst zu verteidigen, wenn die Regierung fie nicht beschütze. Der Kriegsminister erklärte: Ich verteidige die Ehre der Generale; die Militärgerichte werden darüber zu entscheiden haben. Rußland. " Am Todestage des Zaren AlexanderN, am 14. d., wird in Rußland eine Amnestie erwartet, die, wie gerüchtweise verlautet, saft ämtl'che politische Verbrechen umfassen soll. Es ollen 98 Prozent aller Inhaftierten freigclassen werden. Ob der Gnadenakt für den unglück lichen, zum Tode verurteilten Leutnant Schmidt noch zur rechten Zeit kommen wird, muß ab gewartet werden. Schmidt hat übrigens, wie alle andern in seinem Prozeß Verurteilten, ein Gnadengesuch eingereicht. "Die zur Untersuchung der Kapitulation Port Arthurs eingesetzte Kommission be- chloß Petersburger Nachrichten zufolge General St 0 ssel vor ein Kriegsgericht zu stellen. "Wie verlautet, wurde den Mitgliedern der organi.rerten Parteien mit Ausnahme der Re- volutionäre zu den Versammlungen für die Dumawahlen Versammlungsfrei« feit gewährt. Baikaustaate». * Die Pforte teilte der belgischen Gesandt- chast mit, daß die belgischen Offiziere in Mazedonien, die von der europäischen Finanz- konttoll-Kommisfion im Etat gestrichen wurden, nunmehr in direkte türkische Polizeidienste nm erhöhtem Gehalt eintreten können. - fiskalisch als die süddeutschen Staaten. Was über die Personeniarifrcform bekannt geworden ist, kann wenig zu ihrer Empfehlung beim Publikum dienen. Die Zuständigkeit des ReichscisenoahnamtS muß er weitere werden; gegenüber der preußischen StaalS- bahnverwaliung besitzt eS so gut wie gar keine Autoritär. Abg. Bock (soz.) führt Beschwerde über die Behandlung der thüringischen Staaten durch die preußische Eisenbahnvcrwaltung. ES fehle an An schlüssen, die Fahrpreise seien zu hoch. Die vierte Wagenklasse müsse abgsschaffl werden. Präsident Schulz bemerkt dem Abg. Schrader gegenüber, daß das ReichLeisenbahnamt von seinen Kompetenzen sowohl SmatS- wie Privatbahnea gegenüber stets uuSgiebig Gebrauch gemacht habe. Abg. Kirs ch lZenir.) tritt für eine Neurege lung des Wohnungsgeldzuschusses der Unterbeambn und mittleren Beamten sowohl wie auch der höheren Beamten ein. Abg. Hieber (nat.-lib.) erklärt unier Bezug nahme auf die gescheiterten Betriebsmittelgeutetn- schaflsverLandlungen, in Süddeutschland bezeichne man die Konferenzen der Berkehrsminister nur noch als Bremscrkonferenzen. In der Betrieb? mitkl- gemeinschast liege ein großer nationaler Gedanke. Wir werden diese Frage deshalb immer wieder anschneiden, bis fie ihrer Erfüllung entgegen gebracht ist. Abg. Kämpf <frs. Vp.) schließt sich dem Be dauern über das Bremsen in der Frage der Be triebsmittelgemeinschaft an. Die angeküodtgie Tarif reform und die Beschlüsse der Steuerkowmissten der Reichstags bedeuten eine eminente Schädi gung deS Verkehr*. Ich empfehle dem Reichs- ciscnbahnamt die Wünsche der Handelskreise nach Reform der Eisenbahnverkehrsordnung zur Berück sichtigung. Präsident Schulz bestätigt, daß das Reichs- eisenbahnamt mit einer Umarbeitung der Verkehrs- ordnung beschäftigt ist. Ein Entwurf darüber ist j im Dezember v. den meistbeteiligten Bundes regierungen zugegangen, und eS steht in Aussicht, daß im Laufe diescs JahreS eine kommissarnche Beratung im Reichseisenbahnamt stattfinden wird. Die Wünsche der HandelSkreise werden einer sorgfältigen Prüfung unterzogen werden. Die nerze Verkehrs- ordnung wird nicht publiziert werden, ohne vorher ben Interessenten Gelegenheit zu geben, auch ihrer seits dazu Stellung zu nehmen. Abg. Gothein ssrs. Vgg.) befürwortet die An regungen des Abg. Kämpf und tadelt eine Ver fügung der Preuß. Eisenbahndircktion Bromberg, wonach die Lieferungsfrist um 10 Tage verlöngerl worden sei, sodaß die russische Verwaltung die Über nahme von Gütern am 1. März, dem Inkrafttreten des neuen Handelsvertrages, verweigern durfte. Präsident Schulz: ES ist richtig, daß di« Direktion Bromberg am 17. Februar wegen außer gewöhnlicher VerkehrSverhälinisis in Wirballen bis auf weiteres eine Zuschlagsfrist von zehn Tage« zrrr reglementarischen Lieferfrist im niedorländüch- deuisch-rufsischen Verbandsverkehr verfügt hat. Sie hat dies damit motiviert, daß der außergewöhnlich starke Güterverkehr nach Rußland ins Stocken ge raten sei. Ursache zu diesen Stockungen gab die russische Zollbehörde, die die Einlegung von Nacht schichten ablehnte. Diese Verfügung ist vom preußischen Eisenbahnminister bestätigt worden. Eine Schädigung wäre auch ohne Festsetzung d« Zuschlagsfrist etngetreten. Mit Anstrengung vo« Klage gegen die preußische Eisenbahnserwaltunz würden die Absender jedenfalls nicht durchdringen. Nach weiteren Bemerkungen wird der Etat ve» Reichs-Eisenbahnamis angenommen. Darauf benagt sich das Haus. durch den Suezkuna! vom 30. März 1895 sowie deS SchWmeßbriefes für die Kanalfahrt den > zuständigen Ausschüssen überwiesen. Die bis herigen Mitglieder des Beirat? sür das NuS- wanderungkwesen wurden wiedergewählt. " Der Reichstags - Abgeordnete Eugen Richter ist in Groß-Lichterfelde, 67 Jahre alt, nach schwerer Krankheit gestorben. Schon seit den Zolltaufverhandlungen nahm Richter nicht mehr an den Beratungen teil; auch sein Mandat sür das Abgeordnetenhaus hatte er seines Leidens wegen am Ende des vorigen Jahres niedergelegt. Die Führer aller Parteien find sich einig darin, daß in Richter ein Parlamentarier allerersten Ranges ent schlafen ist. Er war ein ausgezeichneter Kenner staatsrechtlicher und finanztechnischer Fragen. "Dem Lotterievertrag mit Preußen haben sich jetzt alle an der hesfisch-ihüringischen Lotterie beteiligten Staaten mit Ausnahme der beiden Lippe angeschlossen. "Vom 1. Juli ab wird eine Untersuchung deSFarbenunterfchiedsvermögens der Preuß. Eisenbahn-Bediensteten nach einer neuen, der Nagelschen Methode, durch Augen- Nrzte und geeignete Bahnärzte erfolgen. — Die Bahnärzte haben fich selbst auf ihre Farben tüchtigkeit untersuchen zu lassen. "Die bayrische Kammer der Ab geordneten hat die Forderung der Er richtung einer Feldzeugmeisterei genehmigt. Krankretch. "Die Ministerkrise ist zurzeit noch nicht überwunden, wenngleich als ziemlich sicher gelten darf, daß der ehemalige Ministerpräsident Sarrien di. Leitung des neuen Kabinetts und daS Ministerium deS Nutzern übernehmen wird. Die Verteilung der übrigen Minister» posten bereitet aber ganz unvorhergesehene Schwierigkeiten. Schweiz. * Der Bundesrat hat nach voran gegangener Verständigung mit den an der Genter Konvention beteiligten Staaten diese auf den 11 Juni nach Genf eingeladen, um auf einer neuen Konferenz über die Revision dieser Konvention zu beraien. Italien. * In der Deputiertenkammer entwickelte Ministerpräsident Sonnino das Programm der Regierung. Er wies auf die guten Beziehungen Italiens zu den europäischen Staaten Yin, gedachte mit anerkennenden Worten des D.eibundes und schloß: Was die Be ziehungen zwischen Staat und Kirche angehe, so werde die Negierung die Freiheit des Denkens und deS Gewissens achten, keine Schwäche zeigen, aber auch keine Verfolgung üben. Die vorgelegten Gesetzentwürfe seien ein Beweis, daß die Regierung warm für die Frei heit und die soziale Gerechtigkeit eintrete. Spante«. "Wider Erwarten haben die in einem engeren Kreise von Konferenzteilnehmern in Alge ciras gepflogenen Verhandlungen über die noch der Regelung bedürftigen Punkte derBank - und Polizeifrage zu keinem Ergebnis geführt. Man glaubte fich allgemein dem Ziele bereits sehr nahe gerückt, die Haltung der französischen Unterhändler macht aber noch Von uns fern. »vuo Mk. Belohnung. Der Regierungs präsident von Potsdam hat auf die Wieder« ergieifung deS Raubmörders Hennig eine Be lohnung von 3000 Mk. ausgesetzt. 1. Der LVO0OV Mark-Gewiu« der letztgezogenen dritten Klasse der Preußische« Klasser lotterte ist auf die Nr. 182 484 in die Kollikle deS LoiterieeinnehmerS Metzler in Stettin gefallen. DaS ganze, in Ein-Zehntel-Abschniit- geteilte Los wird in dort g er Stadt gespielt. Beteiligt find an dem Gewinne neben einem jungen Kaufmann ausnahmslos sog. kleine Leute, denen das unverhoffte Glück sehr zu statten kommt. Ei« etgexartiger Unfall ereignete fich i« Barmen, wo der Sohn eines Landwirtes plötz lich infolge schadhafter Beschaffenheit der eisernen Deckplatte in einen Schacht der Kanali sation einsank und lebensgefährlich verletzt wurde. Der Vater des jungen ManneS will die Stadl Barmen sür den Unfall ersatzpflichlig machen. Der General sah den Hauptmann einige Zett starr an. „O, wo denken Sie hin!" brummte er dann unwillig, „ein Edelmann — ein Offizier — ganz unmöglich!" „Ich habe nichts gesagt, Exzellenz l" rief da Adjutant hastig. „Nein, nein — schon gut!" bestätigte da General. „Handelte es fich um einen ander» Manschen, so wäre ich selbst vielleicht auf böse Gedanken gekommen; doch dieser Manntz Nein l Er hat zwar gerade hier gestanden und ich bin, während ich mit ihm sprach, -wische» Tisch und Fenster hin« und hergegangen. Gleich nach seiner Entfernung vermißte ich allerdings auch den Brief — hm!" „Die Sache liegt ganz eigentümlich, Exzellenz l" erwiderte der Adjutant lebhaft, scheint mir die größte Vorsicht bei der Ber« folgung derselben geboten zu sein. Exzellen taten auch des Dieners Erwähnung —" „Nun ja," brummte der General, „doch d« ift ehrlich, und, wie ich schon sagte, seit ich de« Brief dorthin gelegt habe, nicht bis an den Tisch gekommen; mir stehi wirklich der Verstand bei der Geschichte still!" Dasselbe mochte wohl auch bei dem Adi«« tanten der Fall sein; denn er schien vergeblich nach Worten zu suchen, und zuletzt sahen sich die beiden Herren stumm in die Augen. „Ich befinde mich in doppelier BerlegenM durch diese Geschichte," nahm der General end« lich wieder dar Wort. „Die Absendung de» Geldes darf keinen Aufschub erleiden. Ehre und Vermögen stehen für mich dabei auf de» Amerik«. "Der Ausschuß der KohlenSergwerkbefitzsr lehnte die Forderung der vereinigten Bergwerk- arbetter auf Wiederherstellung der früheren Löhne und eine Besserstellung der Lage der Arbeiter in der Anthrazitindustrie ab. (Damit scheint der Ausbruch des be« fürchteten nordamerikanischen Riesenstreiks be siegelt). "In Uruguay scheint die Ruhe wieder singekehrt zu sein. In Montevideo ist die Telegrammzensur wieder aufgehoben, die poli tischen Klubs find geöffnet und die vorüber gehend verbotenen Zeitungen erscheinen wieder. wettere Bemühungen der Neutralen erforderlich, wenn bis zur nächsten Plenarsitzung der Kon- serenz ein nennenswerter Fortschritt erreicht werden soll. Anscheinend fühlen fich die fran zösischen Delegierten durch die noch ungelöste Ministerkrifis in Paris in ihrer Bewegungs freiheit beengt. Die Zugeständnisse der deutschen Regierung find von selten der Franzosen uner widert geblieben. Bezeichnenderweise stehen neuerdings alle Konferenzteilnehmer mit Ein schluß Englands auf fetten Deutschlands. Das läßt der Hoffnung Raum, Frankreich werde dem Drucke der Mehrheit endlich nach geben. * Durch eine amtliche Bestimmung wurden für Spanien die gesamten Einfuhrzölle . auf Getreide und Mehl wieder in Kraft gesetzt. "Im Bundesrat wurt s unter anderm - der Entwurf bete Abänderung der Vorschriften zur Betrieb? mittelgemeinschaft hat Süddeutschland gegeben, um seine Finanzen aufzubessern. Wenn eS trotzdem nicht zu dieser Gemeinschaft gekommen ist, so hat dazu Wohl viel die Furcht vor dem über wiegenden Einflüsse Preußens beigetiagen. Diesen v . . —--- t Einfluß aber wird Preußen stet» auSüben, schon Srenzkperre gegen dre Einfuhr von Vieh aus i weil unsre süddeutschen Freunde nicht zu wirtschaften )er Türkei verfügt. Für den Fall, daß die ! verstehen. Der preußische Staat wirtschaftet weniger I. zöge mit d von ment« Gerg» portic den 1 beftie der Z nach Lorb« fpran Zuge Notle Kenn; gehak dem Gehii unter unglk E Sitzu deS ! brach die Z heim gram einig! meint die 8 geleg dem besser aber «eck Melo dürfte politi wand L einem dem t wurdc Koffer das, l an O Hait. sie di« ställe Leben D 8 jähr auS d Trepp vberg« den doppe! Haus ohne l V schwei, der in Wöhr?' 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