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Tie A«Sfie8u«g der HochzeusZabe«. Die Idee, die Hochzettsgeschenke des Kron- pmiMchaakeS zu wohltätigem Zweck auszu stellen, hat eiue kleine Vorgeschichte. Die bekannte Schriftstellerin Klara Viebig hatte er« Feuilleton über die Noileidenden in der Eifel veröffentlicht. Zum Schluß regte sie die Gründung einer Lungenheilanstalt für die Kranken jner Gegend an. Der Kronprinz las aui der Reise zufällig das Feuilleton und sandte an Klara Liebig sofort 1000 Mark. Die Schriftstellerin bedankte sich in einem Briefe, schrieb aber, daß zu der Heilanstalt mindestens 180000 Mark vonnöten seien. ES wäre daher sehr sckön, wenn der Kronprinz zum Besten der Heilanstalt die Geschenke, die er zu seiner Hoch zeit erhalten, einer Ausstellung überweisen würde. Das ist nun geschehen. Hoffentlich kann die Not in der Eifel aus den Erträgen der Ausstellung gelindert werden. Ei« Künd« strenge« Frostes? Seit einiger Zeit zeigt sich in den Waldungen des UnrereicktzieldeS der Seidenschwanz, jener wunderbar schön gefiederte Bogel aus dem hohen Norden, der »ft Jahrzehnte hindurch bei uns nicht augetroffen wird. Er gilt als ein Vorbote für strenge Kälte und starken Schneefall. Öffnung der Grenz««. Mit der Öffnung der G-enzen für die Einfuhr von Schweinen aus Frankreich und Holland nach dem Groß- herzoatum Baden beschäftigte sich in Karlsruhe, eine Konferenz deS Landwirtschaftsrats und der M, tz jerinnungeu unter Teilnahme von Mit gliedern der badische« Regierung. Das badische Minister«« ist geneigt, die Grenzen zu öffnen, sobald entsprechend« Vorsichtsmaßregeln getroffen find. 8s«d««g auf Helgoland. Der anfäng lich vo« de« Helgoländer Fischern abgelehnte Antrag der Hamburg—Amerika - Linie, die Landungsbrücke zu verlängern, um durch direktes Anlegen der Dampier die bisherige» schwieriges LandlmasverhSUotsss zu beseitigen, ist Diens tag einstimmig von der Gemeinde angenommen worden. Au de« MS»zr»diebst«4l iu Man» heim, der kürzlich während der Nacht bei eine« E-nbruch in die Sammlung des dortigen Aller- tum Vereins verübt wurde, wird weiter berichtet, daß die Staatsanwaltschaft auf die Ermitte lung des oder der Täter urd Wiedererlangung der Münzen oder eines Teils davon eine Be lohnung von 1000 Mk. ausgesetzt hat. Gestohlen wurden insgesamt 400 badische und pfälzische Münzen und Medaillen im Werte von etwa 40000 Mk. Darunter befinden sich etwa sechs besonders wertvolle Siücke. Schweres Bahuuuglück i« Köln. V r- mvtlich durch falsche Weichentteüung hat sich iu Köln ein Zusammenstoß zwischen eirem Zuge der elektrischen Merbohn und einem Zuge der nach Bonn führenden Kleinbahn ereignet, wo bei ein Bahnbeamter getötet und acht Personen schwer verletzt wurde«. Die Leiche i« Br«««e«. Das räisrl- bastc Verichwinden eines Dienstmädchens in Eckenhagen im Rheinland hat jetzt eine traurige Aufklärung gefunden. Vor etwa neun Wochen verschwand daS Dienstmädchen Plack, das trotz »mnw gleichster Nachforschungen nicht erm'itell werden könn e. Der Verdacht, von dem Ver bleib des Mädchens zu wissen, richtete sich gegen den Schneidermeister Sprunkel, der ein Verhältnis mit der Plack unterhielt und sie, wie aus einem in ihrem Nachlaß Vorgefundenen Briefe hervorging, an dem fraglichen Abend zu einem Rendezvous auf den Friedhof bestellt hatte. Zur Aufklärung der Angelegenheit weilten feit einiger Zeit mehrere Kriminal beamte von auswärts am Orte, denen es nun gelungen ist, die Leiche in einem im Keller des verhafteten Schneiders Sprunkel befind lichen Brunnen zu entdecken. Damit ist endlich Licht in die dunkle Angelegenheit gekommen, und daS fernere Leugnen deS Verhafteten dürfte aussichtslos sein. Muffeulmstritt au- der Laudesktrchr. In ^Hendon, wo vorwiegend Industriearbeiter wohnen, beschlossen die Sozialdemokraten, aus der evangelischen Landeskirche auszutreten, weil mehrere sozialdemokratische Gemeindemitglieder, die in den Schulvorstand gewählt worden waren, wiederholt nicht bestätigt wurden. Bis jetzt find 43 Arbeiter aus der Landeskirche aus getreten. Durch eine« Gewehrschutz ermordet wurde in Göttingen am Montag der Zimmer mann Aue aus Herderbausen im Wäldchen in der Nähe Göttingens. A s mutmaßlicher Täter ist der Schwager des Getötete» verhaftet worden. Selbstmord eines LeutuautS. In Magde burg verübte ein Lemnant des Infanterie- Regiments Nr. 68 Selbstmord, indem er fich vor dem Spiegel eine Kugel in den Kopf schoß. locke der Geliebten befand, den Lauf der Kugel etwas abgelenkt. Der Getroffene sank mit einem Aufschrei zu Boden und wurde sofort in ein Privatkrankenhaus gebracht. Di« älteste Fra« WieuS, Frau Maria Therese Kulla, Witwe eines HofkriegSbuch- hakungsbeamten, ist im Aster von 106 Jahren gestorben. Die Verblichene, die fich bis in die jüngste Zeit noch einer bewunderungswürdigen körperlichen und geistigen Frische erfreute, er zählte ost mit besonderem Stolze, daß sie ein mal bei Feldmarschall Radetzky zur Tafel ge laden war. I« d«u Abgrund. Der Goldarbeiter Lorenz Pisetta stürzte fich, nachdem er die Nacht in lustiger Gesellschaft verbracht hatte, Wenn in den übrigen Teilen Rußland« eS der Regierung gelungen ist, der Revolution Herr zu werten und allmählich wieder geordnete Zustände einzu'Lhren, so tobt in den Ostseeprovin-en der blutige Aufstand weiter. ES sind hier hauwsächlich die L tien, die jetzt durch Militärgewalt zur Ruhe gekracht werden wüsten. Sie habe» teilweise ge radezu wie die Barbaren gehaust, e» lind ihrer Zerstörungswut eine Unzahl do« EdeiStzen zum Ovier gefallen, viele M-nschenleben wurden Zeovkert, und unschätzbare Werte sind vernichtet worden. Die russische Regierung ist ger-Siigt, mit ollen ihr zu Gebote stehenden Machtmitteln gegen die Auisiän- dischen vorzugehen; eS ist tatsächlich eine Gegen revolution im Gange. Daß die Regierung nicht mit den santtesten Mi teln gegen die Reaolutionäre vor- pebt, ist ganz erklärlich, denn auf unsern Bilvern ficht man teilweise die Zerstörungen, die auf daS Konto der Revolutionäre zu setzen find. Er Haire erst vor etwa vier Monaten die Tochter eines Oberstabsarztes geheiratet. Seine Verhältnisse waren vorzügliche. Dir Tat soll in einem Anfall von geistiger Umnachtteng be- gangen worden sein. D,e Haarlocke der Geliebt««. In einer Waldung vor der Stadt München fadd am Momag abend ein Pistolendueü unter schweren Umständen statt. Grund dazu hatte eine bs- leidigende Bemerkung deS einen Duellanten über die Braut des andern gegev««- Im zweiten Gange wurde der Fordernde dvrch einen Schuß in die Herzgegend nicht unbedenklich verletzt. Absolut tödlich wäre der Schuß gewesen, hätte nicht eine kleine Kapsel, in der sich eine Haar vom Mörcksberg bei Salzburg in die Tief«. Er fiel zuerst auf das Dach eine? HauseL und von da im weiten Bogen auf die Straße, wo er mit zerschmetterten Gliedern tot liegen blieb. Schwächliche Gesundheit und Hindernisse bei einer angestrebten Httrat hatten ihm den Selbst mordgedanken eir g geben. Schüleraufruhr. Sämttiche dreihundert Zöglinge der Industrie« und Kunstschule tu Eyalons sur-marne (Frankreich) veranstaltete» wegen eines ihnen erteilten strengen Befehls eine Kundgebung. Sie verbarrikadierten fich im Schlaisaale und schleuderte» Eisenßäbe auS den Fenstern. Truppen sprengten die Türen und brachte» die Zöglinge, die revolutionär« Kuntes Allerlei. wmöttg. Agent einer Buchdruckerei (zum Wirr einer Sommerfrische): „Wollen Sie fich nicht eine Beschwerdebuch zulegen?!" — Wirt: „Brauchl's nicht! ... So feine Güst', di« sich beschweren, verkehren bei uns gar nicht!" — I.Uits. BI.-1 Gericktsballe. Hanau. Vor dem Schwurgericht batte fich da» Kammer fräulein Elisabeth PetcrS auS Kassel wegen Kinveslöiung zu o-rantmo-ten. Sie hatte im hiesigen katholischen Schwesternhaus ihr Kind mit einem Bet kiffen erstickt. Sie erklärte, nicht zu wisse», wie sie zu der Tötung gekommen sei. Die Ge schworenen verneinten die Schuldfrage wegen vor sätzlicher Tötung, worauf Freisprechung der Ange klagten erfolgte. München. Vom hiesigen Schwurgericht wurde der Raubmörder Irlbacher, der seinerzeit die Privatiere Radlinger gelötet hat, zum Lode der» urteilt. Lieder sangen, nach dem Bahnhofe. Die Schule ist bis auf weiteres geschloffen. Gs stürz« der FelS . . . Der schon feit Wochen befürchtete Felssturz oberhalb deS Dorfes Grugnay in der Schweiz ist am Mon tag eingetreten. Tausende Tonnen von Felsen fielen ins Tal. Der größte Teil des Dorfes Grugnay ist zerstört. Die Einwohner, die seit einiger Zett auf den Erdrutsch vorbereitet Ware», konnten fich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Todrsmarsch russischer Rekrut««. Der Mililärchef in Budulma im Gouvernement Samara erteilte an 425 Rekruten den Befehl, nach Bugurußlan einen Marsch zu unternehme«. Weden eines furchtbaren Schneefturmes bäte« die Rekruten um Aufschub des Abmarsches, doch vergeblich. In leichter Kleidung begann der Abmarsch. Unterwegs find 25 Rekruten liegen geblieben. Ein großer Teil erreichte das Ziel mit Frostwunden im Gesicht. Die Bevölkerung hat eine Beschwerde an den Kciegtzmimster eingereicht. Ein Eheroman aus Rußland. Bor 13 Jahre» wurde die Frau eines Petersburger Arzte» in einen politischen Prozeß verwickelt. Ihre Schuld wurde erwiesen und in anbetracht deren Größe wurde di« Dame zu Zwangsarbeit »ach Sibirien verurteilt. Alle Anstrengungen fettens deS Gatten, da» harte Los seiner Frau zu mildern, bliebe» erfolglos. Unterdes lernte der Arzt eins andre Dame kennen, ihre vorzüglichen Eigenschaften ließen sie al» Stiefmutter seiner Kinder in jeder Weise geeignet erscheinen. Lange hatte er von seiner Frau au» Sibirien keine Nachricht «hatten, VaS Interests zu ihr war allmählich erkaltet, und er beschloß, sich zum zweiten Male zu ver heiraten. Da alle zu Zwangsarbeit Verurteilten der bürgerlichen Rechte verlustig gehen, trug er keine besondere Scheidung an, sondern fühlte fich voll kommen frei. Nachdem er die neue Ehe ein» gegangen war, begab er sich nebst Fra» «»d Kinder» »ach dem Osten und lebte dort ein glückliche» Familienleben. Durch das Manifest vom ver gangenen Oktober wurde der ersten Frau de» Arzte» ihre Freiheit wiedergegeben. Sie hatte keine Ahnung davon, daß ihr Gatte eine neue Ehe «i«- gegangen war, und gedachte ihre alten Rechte an Mann md Kinder geltend zu machen. Al» sie «fuhr, daß ihr Gatte inzwischen ein neues Familienleben begründet hatte, wollte die „politische Verbrecherin" nicht störend ein greifen und beschloß, ihr Lebe« irgendwo in der Provinz zu beschließen. Dagegen sträubte fich nun die zweite Frau mit all« Energie. „Die rechtmäßige Mutt« gehört zu ihren Kindern," «klärte sie entschieden. Keine Bitten und Vor stellungen der ersten Frau konnten an dem Ent» schl.ß etwas ändern. Die Scheidung ist eingereicht, und nach Erledigung all« Formalitäten wird die erste Ehe wiederbergestelli. «m „üderflu figes" Buch. Ein schönes Geschäft hat die Boolcyanische Bibliothek in Oxford gemacht. Vierzig Jahre nachdem ste «in Exemplar der ersten FolioauSgabe von Shakespeare bekommen hatte — d. h. im Jahre 1664 —, sonderte der Bibliothekar einig« „über- Wsige Bücher" aus und warf diese erste Fol ornSgabe auf den ganzen Haufen, der dann für 480 Mk. verkauft wurde. Jetzt hat die Bod.tyrnische Bibliothek die erfreuliche Aus sicht, daS Buch zuiückzukaufen, allerdings für — 60 000 Mk. ktt'det, den Schrecken in ihren bleichen Ge» sickt.nn, die Geschworenen, die seine Schuld k-efaht und die Richter, die daS Urteil über ihn Wien. Er Hai sick vorgenommen, dem Schafott zu ttrtzm, hoch auigericktelen Hauples und festen Tnttes daraus zuzuschreiten. Die Welt soll sehen, wie ein Unschuldiger in die unverdienten Schocken deS Todes bineingeht. Er halte, wenn er in seiner Zelle gegen den Allmächtigen gemurrt, sich vorgenommen, sich mit dem Dotze der Unschuld bis zm letz en Sekunde gegen sein Geschick und gegen die . Fügungen deS Himmels ouizulehnen. Allein er kühlte, je näher ihm das letzte Siündlein rückte, daß eS feine Kratt doch wohl üb«steigen würde, den letzten grausamen Gang ohne Er- gebung und ohne den Trost der Verheißungen deS Himmels gehen zu müsse«. 8. Verzweiflung klammert fich an einen Stroh halm. Zwar war eS Wahnwitz, nachdem auch die Revision des Prozesses verworren war, noch wir eine Klärung deS Falles und die Errettung Robert Madelungs zu hoffen; indes seine Mutter wariete wie in einem Fieberiraum be fangen von Tag zu Tag doch noch auf das E eigniS, das die Gerechtigkeit der Allmacht klarlegen sollte. Der Zustand der arme« Frau war nicht zu beschreiben. Sie schien bei lebendigem Leibe abgestorben zu sein. Düster und stumm wie eme Nonne saß ste händeringend da. Sie Haire seit dem Besuch i» Rudert* Kerker Berlin N'cht «ehr verlassen. In Maod« bura war ihr HauS aufgelöst. Der SemülS- zustand ihres Gatten hatte seine Überführung in eine Heilanstalt erheischt. Zu ihren Kindern aber zog eS fie nicht. In ibne« fand sie doch keine Verbündete in ihrem Glauben an Robert. Sie war also in Berlin gebliebe«. In der Millionenstadt kannte ste keiner. Hier konnte fie ihrem Jammer »«beachtet nach- hängen. Und hier war auch Läcilie Ra«. Cäc'tte Rru konnte hier Tag für Tag zu ihr gehen. Sie batte da? Mädche« ganz in ibr Herz eingeschloffen. Sie sprach davon, fich nie mehr von ihr trennen zu wolle«. Aber auch fie wagte eS kaum, ihr anders als mit einem gelegentlichen Händedruck oder liebevollen Blick ihr Mitgefühl auSzudrück n. WaS konnten Worte der Armen auch Helten ? Sie svrachen von dem Entsetzlichen, daS ste in Schrecken hielt, nur wenn die Spannung ihrer Seelen zur Unerträglichkeit wurde und sie ihre GeMle zu bemeister« die Kraft nicht mehr harten. Und dann sprachen fie leise, in scheuem Flüsterton miteinander. ES war, als fürchteten ste fich, die Tiefe ihres Schmerzes zu erfassen. So faßen ste eines Tage- nachmittags auch wieder beieinander in Frau Madelungs wohldmchwärmtem Gemach. Der Winter hatte zwar bereits kalendermäßig seine Herr schaft an den Frühling abgetreten. Hier und da lugte in den Gärten wohl auch schon ein KrokuS oder eine gelbe Schlüsselblume auS der braunen Erde heraus, aber die Lust war roch immer recht Honig gebt eben und die Menschen entschlösse» fich nvr langsam, ihre WinterLülle» mit ihrer. Gowm«gemandt«gen «l »«taasSen. E n wohlgeheizter Oten »rar jedenfalls i» den Wohnungen noch gut zu ertraae« und für eine alt« Dam«, au d«r, wie an F au Madelung, auch noch der innere Schauder des Frostes i« der Seel« rüttelte, gewiß kein LuxuS. Sie hatten eine stille Stunde beieinander ge- ttssen, in den Fingern eine Handarbett und dann imd wann von einer Geringfügigkeit ge- p-«chrn, wie fie Cäcilie so gerne aufs Tap-t brachte, nm die Gedanken der armen Mnttrr für eine« Nugenbl ck von ihrem kummervollen Lau e abzulenken, als Frau Modelung Plötz ich, wie sie eine Weile beide geschwiegen, die Augen leidenschaftlich zum Himmel aufschlagend, zu Cäcilie gewendet, auSrief: „Sagen Sie, sagen Sie mir nur, Cäcilie! Will der Himmel denn wirklich dieser furchtbare Geheimnis nicht lüften?" TScilieS Antwort war ein schwere? Sensen. „Will der Himmel zugeben, daß ein Un- schuldiger das Verbrechen eines Schuldigen 'ühnt? Ist denn keiner, kein Mensch m der Welt da, der da aussteht und kommt »nd sagt: Ich Weitz eS, datz hier ein Unrecht geschehen, daß hier ein Irrtum vsrliegt und ich weiß «s und kann es mir denken, wie alles seinen Zu sammenhang hat. Hat die Sonne di« Kraft, di« man ihr zuipricht, auch daS Verborgenste ans Licht zu ziehen, mit einmal vorloren?" Cäcilie Rau beugte ihr Haupt tiefer: „Wenn das Unrecht, das geschehe«, «och auf Erden gut gewachk werden soll, van rec Himmel nicht säumen," same fie leite. Sie schüttelte den Kovß „Ein Wunder müßte ge schehen, aber ge'ch hen heu'e noch Wander? Einen irdischen Zeugen, hat das V rbrechen, Ke« die wm Nesta zum Opfer ge-allen ist, schwerlich gehabt. Die Polizei und die Ge richte Haben nach Merschenmöglichkeit gewiß ihre Schuldigkeit getan. Ab r niemand, ke-n einzi^x kam mit einem EntlastungszeugriS süc ihn. Es mar alles ein Rüttel, tiekes Dunker " Cäcilie war wieder einen Augenbl ck i ill. Sie hielt die Hardarbeit, die fie in ihren Fingern hatte, regungslos an- ihrem Stoß. Sie staute vor sich bin 'n das Leere. S e sann. Plötzlich fing sie wieder an: „Ich weiß nicht," sagte fie, „ich weiß nicht, Frau Madelung, inkes Tag und N'cht will «sr, — so lange nun schon — Sie wiffe», der Menlch, der Vetter von uns, den Sie — S,e müssen sich entsinnen — in dem Zeng°nz umer des Schwurgerichtes gesehen, nicht auS dem Sinn. Tag und Nackt ballt es mir in den Ohre«, wie er mir, „damals heiser zugerannt hat: „Nh, könnte ich sp echen" l* Frau Madelung entsann fich deS Menschen nicht mehr. Sie mochte ihn gesehen habe»! Ja! Aber fie wußte es heute wirklich nicht mehr. War das auch zu verwundern? Was haste fie damals auf die Menschen um fick ge achtet ? Ihr Auge hatte nur ihn, ihren Sohn auf der Anklagebank und das blutige Schicksal, daS über ihn schwebte, gesehen. gm n (Fortsetzung folgt.)