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Poütiseke KunälckLU. Die Wirren in Nußkanv. * Gegen den Chef des Generalstabes General GriaSnow ist ein Bomben anschlag verübt worden. Der General wurde getötet, der Mörder ist verhaftet worden. * In Riga wurden bei einem zweiten An griff revolutionärer Banden auf das Polizei gebäude mehrere Personen getötet. Außerdem wurde von Revolutionären ein Gendarm er- schoflen, mehrere andre wurden verwundet. *Gräfin Mathilde Witte, die Gs- mahlin des Ministerpräsidenten, ist vom Pro« »eftantismus zur orthodoxen Kirche übergetreten und hat dabei den Namen Maria angenommen. » * Deutschland. *Vor kurzem ist der Oberprästdsnt der Provinz Schlesien von der Regierung beauf tragt worden, in die Ausführung der Vor- bereitungsarbeiten für die Kanalisierung der Oder zwischen BreSlau und der Neiße- mündung, für den Probestauweiher bei Krappitz und die Regulierung der Oder in den Probe strecken unterhalb Breslau einzutreten und die erforderlichen Vorkehrungen AU treffen. * Im oldenburgischen Landtage kündigie die Regierung die Einführung des direkten und geheimen Wahl rechts an. * In der badischen Zweiten Kammer hat die liberale Vereinigung folgende, Kas Sub - Missionswesen betreffende Interpellation eingebracht: 1) Welche Hindernisse stehen der Erlassung einer Verordnung betr. dos Snb- mflffonswesen zurzeit noch entgegen? 2> Ist beabsichtigt, vor Erlassung einer solchen Ver ordnung eine Aussprache der Handelskammern und andrer gewerblichen Vertretungen über den Entwurf stattstnden zu lasten? 3s Wird in der beabsichtigten Verordnung den Wünschen der Handwerkskammer dahin, daß die zur Führung deS Meistertitels berechtigten Handwerker bei der Vergebung öffentlicher Arbeiten unter sonst gleichen Verhältnissen den Vorzug erhalten, Rechnung getragen werden? 4) Ist die groß- herzogliche Regierung bereit, eine allgemeine Verordnung dahin zu erlassen, daß seitens der staatlichen Behörden als Sachverständige in Fragen des Handwerks vorzugsweise solche Personen berufen werden sollen, welche zur Führung des Meistertitels berechtigt find? * Die wüittembergische Abgeordnetenkammer bat Artikel 2 bis 11 des Verfaffungsgesetz- Entwurfes erledigt und dabei entgegen der Er klärung des Ministerpräsidenten, daß die Regie rung an dem 30. Lebensjahre für das p a s s i v e Wahlrecht festhalte, den Kommisstonsantrag, der das 2b. Lebensjahr dafür ansetzt, an genommen. Frankreich. *Die französischen Kammerwahlen, welche für den 8. April in Aussicht genommen waren, dürsten eine Verschiebung bis rum 22, vielleicht sogar bis 29 April erfahren. Es wurde als unmöglich erkannt, vor diesem Zeitpunkte an die Wahlen zu schreiten, zumal da nicht anzunehmen ist, daß die endgültige Erledigung des Budgets, auf Grund des dafür notwendigen Eir-verständniffeS zwischen beiden Kammern, vor dem 15. März werde erfolgen können. Italien. "Auf den Grafen von Turin, einen Vetter des Königs, wurde ein Attentat nerübt. Ein Unbekannter schleuderte Steine gegen den Wagen des Grafen, die die Fenster- icheiben zertrümmerten. Der Graf wurde leicht verletz.. * Die italienische Regierung beabsichtigt, in der Armee die zweijährige Dienstzeit durchzuführen. Dänemark. * König Eduard wird wegen Krankheit den B e i s e tz u n g s f e i e i e r l i ch k e i t e n für König Christian terubleiben. Ob der Zar kommen kann, steht noch nicht test. Der neue König Friedrich VIII. zeigt in einer Pro- klama'ion seine Throrno gs an. *Jm Landsthing führte der Präsident aus, die Regierung König Christians habe mit einem großen Unglück für Dänemark begonnen, der König habe niemals diesen Schlag überwunden; später seien ernste Jahre gefolgt, die aber auch dem Lande Fortschritt und Entwickelung gebracht hätten. König Christian sei von seinem ganzen Volke ge liebt worden und habe hohes Ansehen unter den Monarchen der ganzen Welt genossen. Spante». *Die Konferenz hielt am Montag und Dienstag keine Gesamtfitzungen; um so eifriger sind die Mitglieder der Steuerkommisfion an der Arbeit, um ihre Vorlagen fertig zu stellen. Die schlauen Marokkaner möchten gerne die *Wie Meldungen aus Melilla besagen, ist auf den spanischen Kreuzer „Jnfanta Isabel' ein neuer Angriff von feiten der Marokkaner unternommen worden. Der Vorfall trug sich in der Nähe der Faktorei Mar Chics zu, um die die Anhänger des Prätendenten Verteidigungsanlagen auf führen, da sie einen neuen Angriff der Truppen des Sultans voraussehen. Zus dem Aeiekstage. Der Reichstag erledigte am Dienstag dsbattelos dm Gesetzentwurf betr. die Abänderung mehrerer Reichstagswahlkreise und beendete ferner die erste Lesung der Vorlage über die Hilf-kaffen. Abg. König friLäfick VIII. von VänemLpk unä Gemaklm. meisten Steuern den Ausländern aufhalsen, wenngleich man ihren Angaben, daß diese das meiste Geld aus dem Lands holen, nicht gerade widersprechen kann. Wenn aus Marokko nichts zu holen wäre, würden sich die Mächte wenig darum kümmern. Balkaustaate». "Zur Lage in Mazedonien wird aus Konstantinopel gemeldet: Im Wilajet Saloniki haben in den letzten Tagen drei Über fälle auf Griechen durch bulgarische Banden stattgefunden. Im Wilajet Mküb ist es wieder ruhiger. Im Dorfe Kirkle nahe der bulgarilchen Grenze überraschte das Militär eine Bulgaren- bands. Bei dem Kampfe, der sich entspann, wurden fünf Komitatschis und ein Soldat ge tötet, sowie zwei Soldaten verwundet. * Serbien wird schon kirre. Die Regie rung beschloß, von der Einbringung des serbisch-bulgarischen Handelsvertrages in der Skupschtina vorläufig abzusehen. In Regierungskrisen HLl man dafür, baß in dem Konfl kt mit Osterreich-Ungarn bald eine günstige Wendung eintreten werde. Amerika. 'Wie verschiedenseitig aus Washington ge meldet wird, ist König Eduard eingeladen worden, zur Feier der Hochzeit der Tochter des Präsidenten Roosevelt nach Amerika zu gehen, die im Februar stattfinden soll. Afrika. "Während die Marokko-Konferenz sich ab müht, ein Schema für die R formen in Marokko au'zustellen, ist der Prätendent Bu Hamara nicht müßig. Er soll von der Küste eine Ladung von Munition und Schnellfeuergeschktzen erhalten haben und sich jetzt zum Marsche auf Fes rüsten. Ist dieser Marsch erfolgreich, dann sink die Mühen in Algeciras einstweilen umsonst. Bscksr Hessen (nat.-lib.) gab dem Bedenken Ausdruck, daß mit Annahme deS Entwurfs, besten Tendenz angeblich nur gegen Schwindelkaflen gerichtet iß, die segensreich wirkenden HilfSkasssn in ihrem Be stände beeinträchiigt werden würden. Direktor im Reichsamt des Irmern CaSpar vertrat demgegenüber die Ansicht, daß nach Unterdrückung der Schwindel kasten die soliden Hi fskafssn erst recht florieren würden. Abg. v. Brockhausen (kons.) trat für die Regierungsvorlage ein. Die Abgg. Schrader (fts. Bgg.s, Schack lAntis.), Stadthagen (soz.) be kämpften die Regierungsvorlage. Letzterer nannte den Entwurf eine .unbrauchbare Schülerarbeit", die der Reichstag zurückqeben müßte, was ihm eine Rüge eintrug. Die Vorlage ging an eine besondere Kommission. Am 31. v. wird die erste Beratung des An trages Hompesch (Zentr.) u. Gen. über die Freiheit der Religionsübung (Toleranz antrag) fortgesetzt. Abg. Frh. v. Hertling (Zentr.): Meine politischen Freunde find von dem bisherigen Verlauf der Debatte wenig erfreut. DaS liegt besonders an dem Abg. Müller Meiningen, der eine so wichtige Sach; benutzte, um unkontrollierbare Histörchen vor- zubrivgen und Beichistuhlgcschichten zu erzählen, die man überhaupt nicht erzählen sollte. Die Frage, ob dsS Austragen liberaler Zeitungen eine Sünde ist oder nicht, will ich nicht beantworten Dagegen bedaure ich die päpstliche Empfehlung deS vom Abg. Müller-Meiningen erwähnten Gebetbüchleins. Man wird im Vatikan, wo man wenig Deutsch versteht, den Inhal, des schön aus gestatteten Buches nicht recht verstanden haben. Wir denken garnicht daran, die Kirche vom Staate zu trennen. Wenn die protestantische Kirche die Freiheit nicht vertragen kann, so ist das kein Grund, fie der katholischen Kirche zu versagen. Aba. Hoffmann (soz.) beantragt, die Vorlage einer Kommission von 21 Mitgliedern zu überweisen, da er das größte Mißtraue!! gegen die Toleranz des Zentrums wie der Regierung hätte. Die Ge wissensfreiheit m Deutschland sei zum Spott ge worben, ebenso wie die Gesetzlichkeit seit der Duell- erkiärung des R ichskanzlers, nach der man Beamte aus dem Dienst jagt, wenn fie die Gesetze gewissen haft befolgen, das heißt, allzu gewissenhafte Ehren männer seien, Evangelische wie Krtholiken feie« gleich unduldsam gegen Dissidenten. Der Zentrrrms- abgeordnete Brust habe gefordert, daß Sozial demokraten nur auf dem Schindanger verscharrt werden dürften. Gegen den Willen ihrer Elter« werden die Dissidentcnkinder auch zur Teilnahme am Religionsunterricht gezwungen. Dem Vater eines solchen Kindes wurde, als er sich weigerte, eine Bibel anzuschasten, der Regulator gepfändet. DaS Volk soll eben nicht wissen, was die Uhr geschlagen hat. Aus Furcht vor der Sozialdemokratie ist der Staat vor der Kirche zu Kreuze gekrochen. Wir erstreben die Befreiung des Staates von der Bevormundung der Kirche. Abg. Stöcker (wirtsch. Bgg.): Eine solche Rede tm deutschen Reichstag zu hören, ist schmerz lich, nicht nm aus dem Gesichtspunkt der Religion, sondern auch aus dem der Bildung. Daß di« GotteSleugnung auch auf das ganze geistige Leben verheerend wirken mutz, darin kann uns diese Red« nur bestärken. Lehren vom AuSlande, wie Frank reich, können wir nicht brauchen. Die Dissidenten» linder sollen nicht am Glaubensunterricht tellnehmen, wobl aber mit der Geschichte Jesu Christi ein große- Stück Kultur in sich ausnehmen. Die Forderung, auch Freidenker, Deisten und Atheisten in unsre protestantische Gemeinschaft aufzunebmen, die auf der festen Grundlage eines Bekenntnisses steht, kann nur ein Mann wie der Abg. Müller-Meiningen stellen, der über diese Frage niLi genügend nach« gedacht bat. Zur Sache selbst können wir einer so intoleranten Kirche, wie der katholischen, schrankenlose Freiheit nicht einräumen, find aber gern damit einverstanden, daß die kleinen Schikanen gegen die religiösen Gemeinschaften beseitigt werden. Abg. Fürst Radziwill (Pole): Die Red« des Aba. Stöcker war nach der vorhergehenden eine wahre Erquickung. Wir -offen, mit die'em Antrag zu einem gesetzgeberischen Resultat zu gelangen und mit seiner fruchtbaren Anregung allmählich di« religiösen Vorurteile gegen die katholische Kirche zu überwinden, was besonders für uns Polen, die wir unter der ungerechten nationalen Voreingenomulen- heit leiden, ein wahrer Segen wäre. Abg. b. Gerlach (fri. Vgg): Ich begrüße den Antrag deS Zentrums als ersten Schritt auf dem W-ge zm Trennung von Staat und Kirche. Aach da« das Zentrum keinen Wert mehr auf § 166 (Gotteslästerung) legt, freut mich sehr. Hoffenttich ist nun auch das Zentrum damit einverstanden, den Austritt aus der Kirche möglichst zu erleichtern und fie nicht zu einer Zwangsinnung zu machen So wollen wir da? Gute aus dem ZentrumSanirag herauSfuchen und ihn dann der Regierung empfehlen. Abg. Osel (Zentr.) polemisiert gegen die Abgg. Hoffmann und Müller-Meiningen. Das von letzterem zitierte EibauungSbuch des Herrn „Pstschnau" kennt der Abg. Mülle^-Miningen augenscheinlich aar nicht, denn der Verfasser schreibt sich mit einem B. Wenn der Abg. Müller-Meiningen von Grunzen gesprochen hat, so wissen wir ja, daß er sich so viel mit Schwei nereien beschäftigt, daß er damit nicht aus seinen gewohnten Umgangsformen herausfällt. Überhaupt ist Herr Müller-Meiningen weder Protestant, noch Jude, noch Katholik. Abg. Schrader (freif. Vga.): Der Abg. Ofel ist doch der allerletzte, der sich über den Ton eine- andern beschweren dürfte. Wenn das Reich gegen die Auswüchse der Landesgesetz »bürgen auf reli giösem Gebote vorgehen will, so sollte e« in erster Ruhe ein Gesetz wie das jetzige in Preußen über die Schule unmöglich mack-n. Abg. Müller- Muninaen (frs. Vp.): Die un freiwillige Komik der Ausführungen des Abg. Ofel möchte ich nicht durch eine lange Entgegnung ab- schwächen. Besonders übel hat er mir den in der Kampfeshitze gefallenen Ausdruck „grunzen" ge nommen. Aber für die Töne, die das Zentrum bei meiner Rede au«stieß, gab cs keinen parlamentarischen Ausdruck. Die Unduldsamkeit auf protestavi«scher Seite kann mit der Macht der internationalen katho lischen Hierarchie gar nicht verglichen werden. In den letzten Ta en find mir wieder ganze S-öße von Belegen für katholische Intoleranz zugegangen. ES sind Dinge darunter, die wahrhaft zum Himmel schreien. (Lärm im Zentrum. Präsident Graf Ballestrem bittet um Ruhe) Redner verliest weiter einen Briet eine? katholischen Pfarrers, in dem dieser ein Mädchen vor em-r gemischten Ehe warnt und mit kirchlichen und weltlichen Strafen droht. Nachdem Abg. Henning (kons.) mitgcteiit, daß der überwiegende Teil seiner Freunde den Antrag abiebne, schließt die Beratung. Fm Schlußwort erklärt Abg. Spahn (Zentr.)» daß seine Partei den Antrag nicht zurückziebe. u« eine zweite Lesung zu ermöglichen. Adg. Müller- Meiningen habe die Macht des Staates gegen de« Beichtstuhl angerufen. Der Antrag wird, nachdem eine Kommission-- beratung abgelehnt war, in zweiter Lesung i« Plenum beraten werden. ! ! O Der fall f^aäelung. 11s Kriminalroman von Artur Roehl. sForNctzung.i „Sie schrieben: Wenn du von dem Mädchen nicht läßt, wird dich dein Vater verstoßen. Er wird dich enterben —' „Das hab' ich auch geschrieben,' sagte Frau Madelung zu dem fie vernehmenden gericht lichen Kommissar. „Ich habe geschrieben, was ich befürchtete —' „Er nahm sich die Drohung zu Herzen und ging in seiner Ratlosigkeit hin und toi dann, was er aetan hat. ES war vielleicht ein Akt der Verzweiflung. Ein schwacher, hall so'er, unselbständiger Mensch ist er immer gewesen! Er folgte dem Druck, den Sie aus ihn ausgeübt haben!' Und dann die Reise rach London, zu der er sich eingeschrieben, wohin ihn nach Ausweis seiner Bücher und seiner Korrespondenz in Berlin keinerlei Geschäfte riefen. Befand er sich vielleicht auf der Flucht? Seine Haltung bei der Sistierung hatte aus Henn Kraus, der ihn verhaftete, jedenfalls den denkbar ungünstigsten Eindruck gemacht. Der Schreck, mit dem er zufammensuhr, als er Hand auf ihn legte und der Angst schrei : „Was ist denn passiert?' den er dabei nicht zu unterdrücken vermochte, war in den Augen des Kriminalisten so gut wie ein halbes Geständnis. Auf -alle Fälle wußte er also, daß etwas passiert war. Zum wenigsten hafte er auf einmal ausgerufen: „Allmächtiger! Ist Netto etwas passiert?" Und auf einen bloßen Wink des Kriminal listen hatte er hinzugefügt: „Hat fie sich ein Leid angetan?' „Der Schlaukopf,' meinte Herr Krans, der ihm weiß machen wollte, er habe schon immer Angst gehabt, daß daS gute Mädchen sich mit Selbstauwpferungsgedankm trüge, um ihn von Verpflichtungen zu befreien, die ihm, wie fie sich gedacht haben mag, eine Kette scheinen tonnten. Die schöne Ausrede und das ganze Arran gement des Verbrechens, dem der Mörder, indem er sein Opfer an die Wand schleifte, auch den Charakter eines Selbstmordes zu geben versuchte, stimmten vortrefflich überein. Indes, das waren doch nur in der Wahr scheinlichkeit beruhende Momente, die gegen ihn sprachen. Der Polizei, die, um andre Scharten auszuwetzcn, in diesem Falle mit Feuerei-er arbeitete, war es gelungen, noch ehe der Beschuldigte von Hamburg nach Berlin zurückgebracht worden war, noch ganz andre erdrückende Beweise sür seine Schuld auszu bringen. Im Interesse der Sache hielt man diese Entdeckungen allerdings geheim. Indes, es verlautete doch, daß auch die Blutspuren, die man an dem Mittwoch nach der Mord tat auf der Treppe der Konradinstraße 17 sand, ihre Bedeutung hatten. Am Ende sollte, tauchte ein Gerücht auf, das in der Tat ganz romanhaft klang, sogar noch ein Hund, des Mörders eigener Pinscher, gegen ihn als Zeuge auftreten. W-e das geschehen sein sollte, das blieb dem Publikum Geheimnis, aber eS hieß. daß eine Hundeleine in dem Zeugnis eine Rolle spielte und einen unanfechtbaren Schuldbeweis erbrachte. So reihte sich in dem Netz, das die Ge rechtigkeit über Robert Madelung warf, Masche an Masche, bis er darin unentlinnbar verstrick' schien und selbst der stärkste Glaube an ihn irre werden mußte. Inzwischen war freilich dem Gefangenen nicht mit einem einzigen Wort ein Geständnis abzuringen gewesen. „Der Angeklagte bleibt hartnäckig beim Leugnen,' meldeten die Blätter. „Indes scheint doch das Gew ssen an ihm zu nagen.' Es wurde berichtet, daß seine Kräfte in dem Ge fängnis zusammenbrachen. Daß die Kost, die er erhielt und die stete Angst, in der er lebte, und alle die anstrengenden Verhöre, denen er unterworfen wurde, auch dazu angetan waren, die Gesundheit eines Menschen zu untergraben, davon sagte man nichts. Dabei saß er nun schon Monat auf Monat hinter Schloß und Riegel. Die Beibringung einer Kaution, die in den ersten Tagen nach seiner Verhaftung von seiner Familie angeboten wurde, war natürlich von den Gerichten rund weg abgelehnt worden. Der Herbst hatte sein Regiment an den Winter abgetreten, rauhe Winde pfiffen durch die Straßen und über die kahlen Felder, Schnee wirbelte nieder und ward in den Straßen der Städte zu grauem Schmutz zusammengetreten. Der H armel zeigte sich der Well von seiner mürrischsten Seite und doch leuchteten die Augen der Menschen Heller als je. Mag da der Sommer der Blüten Md Blumen noch so viel gebracht haben, der Sommer noch so üppig ins Land gerauscht sein und noch so goldig der Herbst geleuchtet haben, — waS ist das alles gegen die wunschbewegte und ver heißungsvolle Zeit, wenn der Dezember an bricht und Weihnachten naht, allüberall flimmernde Gaben zur Schau gestellt werden, die Tannenbäume kommen, WschnaLtschsräle die Lu»t füllen und Lieder vom Christkind z«M Himmel hoch hallen. Und nun war man wieder mitten darin in dem wunderseligen Monat, und die Mensche« eilten und hasteten, sich gegenseitig zu erfreue« und zu beglücken und konnten die Zeit nicht abwarten, alle ihre fröhlichen Geheimnisse aus kramen zu können. Nur ihnen, die um den unter so emsetzlichem Verdacht hinter Kerker- mauern Schmachtenden bangten, schwand die Zeit mit schreckenerregender Schnelle. Tag am Tag flog dahin und etiler und eitler schien die unbestimmte Hoffnung zu werden, daß irgend etwas Unverhofftes pasfieren, daS schaurige Rätsel auflö en und die Unschuld des A«' g klagten an daS Licht bringen würde. JndeS, es geschah mäus, nur der Tag des Pioziss^, der gleich nach Neujahr auf einen der erist« Tage deS Januars anberaumt war, rückte drohend näher. In der Familie Madelung in Magdeburg, wo das Christkind sonst auch noch stets strah' lenden Kerzenglanz, rauschende Freude und die lachenden Augen aller Angehörigen des Hauses zusammengeführt hatte, verlief Weih' nachten diesmal ohne ein einziges Tanne«' zwei an nicht die ' hast« feine hebu dean schal Plan ügei nicht wer an l schul und Der sich, bürg andr Ek > men Tat diesi Fa« Him eber Den Kun zwu mir Uns. dein Pur Ei hat de lungsn lammt Waffe, napole Staffe 1900, Zellen zum x und Z Ur rheinis Amtsc hat di zugeru Etats gesühi lung suchen durch gelege und I Gerne in Ne rmtwc «greß so un stellm ein U Z Step! Bros« wird Regie Basel bereii Die Ausii kennt nicht, schlag 8 As « dieser bawe passte eines gewa, derick schloß Kind <s in dr Dorst Dmki des L Da L jährst dies bereit zu ur jedock häng' Kenn« vm d sie et nach zwei ihren das nun i U im T 18 jä tröffe komm Schü Kto« Dara schwu Z bei besitz« Hücks Klau schien 4 Krau