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Eine Lehrerin von Schulkindern verfolgt. Die an der sechsklassigen Mädchenschule in Ottakring lWienl angestellte Lehrerin Albertine Peter begab sich nachmittags aus dem Schulgebäude nach Hause. Auf dem Heimwege stieß sie auf freiem Felde auf «ine Schar von Schuljungen, von denen sich zwei in heftigster Weise balgten. Die Lehrerin suchte die Burschen, die im 14. Lebensjahr« stehen mochten, zu trennen. Als ihr dies durch gütlichen Zuspruch aber nicht gelang und die Burschen Schimpfworte und Drohungen gegen sie auSÜießen, nahm sie einem der beiden Jungen den Hut weg, um die Rauter bei dem Schulvorsteher wiedererkennen zu können. Im nächsten Moment stürzte sich eine größere Anzahl von Jungen auf di« Dam«, um ihr den Hut zu entreißen. Die Menge der sie verfolgenden und stoßende« Schul kinder wuchs binnen wenigen Minuten auf mehrere Hundert. Die Mädchen heulte» und schrien, die Zungen schlugen di« Lehrerin, zerrissen ihre Facke und warfen mit Steinen nach ihr. Ein Steinwurf traf die Dame empfindlich. Ein Bursche suchte eine tot« Ratte, die er im Straßengrab«, gefunden batte, der Lehrerin ins Gesicht zu schlagen. Frau Peter mußte sich in eine nahegelegene Tischlerwerkftätte Tüchten. Ihrem Gatten, der Lehrer ist, und der Mlfälliq au» der Schule kam, gelang e», seine Frau muh Hause zu bringen. Ei» otmenschter Vater. Die Gen darmerie entdeckte am Montag im Keller bei dem Bauer Tschonder, der etwas außerhalb Frauenheims bei Marburg lSkdsteiermark) wohnt, auf einem Misthaufen ein vollständig zum Gerippe abgemagertes, fast ganz nacktes und am ganzen Körper mit dichten Schichten von Kot bedecktes menschliches Wesen. ES war der 38 jährige Sohn de« Bauern Tschonder. Tschonder hatte den Sohn in früheren Jahren im Kuhstall, neben der Kuh mit einer eisernen Kette angekettet, gefangen gehalten und ihn erst im vergangenen Jahr in den Keller gesperrt, wo er ihn nicht mehr auzuketten brauchte, weil der arme Mensch die Fähigkeit zu gehen und zu stehen vollständig verloren hatte. Als ein- malige tägliche Nahrung wurde dem Unglück lichen von seinem Vater dasselbe Futter, das er seinen Schweinen gab, verabreicht. Nach der ,Grazer Tagespost' soll sich der Bauer zu dieser unmenschlichen Behandlung seines Sobnes durch die Befürchtung haben verleiten lassen, der Sohn könnte sich das mehrere Hundert Gulden betragende Erbteil seiner Mutter aus zahlen lassen. Heirat einer Achtzigjährige«. Die ehe malige Schauspielerin am Budapester unga rischen Nationaltheater Frau Kornette Brielle, eine einst viel gefeierte Künstlerin, die gegen wärtig im 80. Lebensjahre steht, ist am Sonn tag vor dem Standesamte mit einem 34jährigen Manne, Herrn Koloman Roszuyay, die Ehe eingegangen. Diese Ehe erscheint als der Ab schluß einer in den Budapester Gesellschafts kreisen vielfach besprochenen Affäre. Die Ver wandten der Künstlerin boten alles auf, um sie von dieser Ehe adzuhalten. Sie wollten Frau Brielle sogar unter Kuratel stellen lassen. Die Greift« wußte sich jedoch ärztliche Zeug nisse über ihre vollständige Geistesklarheit zu verschaffen. Frau Brielle erschien zur Trauung in einem weißen Brautkleid und mit weißem Mhrtenbukett. Da sie ihres hohen Alters wegen sich nicht in die Kirche begeben konnte, wurde die Trauung im Hause der Künstlerin dorgenommen. Morganatisch vermählt. Die belgische Leitung ,RöveU de Bruyes' versichert auf das bestimmteste^ daß König Leopold, den die Wett bisher für ernen Witwer hielt, morganatisch ver mählt sei. Die Trauung ist vor ein.m Jahre in der Privatkapelle deS Schlosses Laeken bei Brüssel vollzogen worden, und zwar in Gegen wart zweier Adjutanten. Ler Hoskaplan, der die kirchliche Eheschließung vollzog, handelte im Auftrage des Kardinalerzbischofs von Äecheln. Der König hat sich mit Mme. Vaughan, einem früheren Fräulein Lacroix, einer Nichte des sozialistischen Mitgliedes der belgischen Depu tiertenkammer van Lamgendolck, verheiratet. Als Toqter eines Hausmeisters wurde Mme. Vaughan in Löwen geboren; vor der Heirat ernannte sie der König zur Baronin. Sie lebt aus dem Besitztum des Königs in Kap Verai bei Nizza. Ei« wackerer Seema««. Der dänische Schoner „Wun" geriet bei der Einfahrt in den Firth of Forth (Schottland) bei stürmischem Wetter auf die Klippen bei Durbar und strandete in sehr gefährlicher Lage, über die Rettung der Mannschaft, die schon den sicheren Tod in den Wellen vor Augen sah, berichtet der Kapitän folgendes: In der Finsternis und dem Sturm konnten wir jeden Augenblick den Untergang des Schiffes erwarten. Da trat einer aus der Mannschaft hervor — der 19 Jahr« atte Her mann Steingräber aus Flensburg — und erbot sich, ans Land zu schwimmen, um auf solche Weise eine Verbindung herzustellen. Mit einer Leine um den Leib sprang er über Bord und versuchte, das Land schwimmend zu erreichen. Das erstemal mißglückte der Versuch, aber daS zweitemal erreichte er die Küste und wurde von konischen Bahnen wirft folgender Unfall ein grelles Schlaglicht: Wie aus New Jork ge meldet wird, wurde der Elektrotechniker Louis Spatt während einer Reparatur auf der Hoch bahn von einem Zuge erfaßt und überfahren. Niemand hatte jedoch den Unfall bemerkt, und so blieb der Schwerverletzte auf dem Gleise liegen. Da es ihm nicht möglich war, sich laut bemerkbar zu machen, und das Straßen geräusch seine schwachen Hilferufe übertönte, wurde der Unglückliche von noch fünf andern Zügen überfahren, ehe man ihn entdeckte. Ehe die herbeigerufene Ambulanz eintraf, war der Ärmste verschieden. An der Stelle, wo er ver unglückte, befindet sich keine Beleuchtung, so daß der Unfall auf die Dunkelheit bezw. grobe äen Stralsenkämpfen in Moskau. Die blusigen Straßenkämpfe in Moskau dauern fort. Unausgesetzt rollen die Salven durch di« Straßen, aus beiden Seiten fließen Ström« von Blut, und trotz aller Versicherungen der russischen Regierung, daß der Aufstand in kurzer Zeit be wältigt sein würde, nimmt die revolutionäre Bewegung an Intensität zu. In Moskau selbst sollen in den letzten Tagen über zehntausend Menschen Leben und Gesundheit eingebüßt haben. Die Revolutionäre müssen vorzüglich organisiert sein, denn sie leisten dem regulären Militär den hartnäckigsten Widerstand. Außerdem müssen sie im Besitz ausreichender V rteioigungS- und An- gnffrmittel sein, sie verfügen über die modernsten Waffen, sogar über Maschinengewehre neuester Konstruktion. Die einzelnen Plätze in Moskau werden mit ungedeurer Bravour verteidigt, und ganz besonders zeichnen sich im Kampf die Frauen durw Kühnheit au«. Allmählich aber muß natur gemäß die Widerstandsfähigkeit des Volkes Nach lassen, weil die Organisation selbstverständlich nicht eine derartige sein kann, die auf längere Dauer vorhält. Um den Besitz deS auf unserm Tableau abgcbildeten roten Platzes in Moskau ist zwischen den Revolutionären und dem Militär besonders Heitz g kämpft worden. Zm Interesse der internationalen Wohlfahrt wäre e« allerdings dringend zu wünschen, daß man endlich in Rußland zu geordneten Zu ständen zurückkehrte. den Küstenbewohnern in Empfang genommen. Dadurch hatten wir Verbindung m t dem Lande erhalten und einer nach dem andern mußten wir nun über Bord springen und uns durch die Brandung ziehen lassen. Ich selbst ging als letzter an Bord. Das Rettungsboot war draußen gewesen, hatte aber das Schiff nicht «reichen können. Amerika für „Pri-zeh" Alice. Das demokratische Amerika vrabstchugt der „Prinzeß" Alice, der Tochter des Präsidenten Roosevelt, ein sür eine Republik höchst ungewöhnliches Nationalgeschenk darzubringen. Als Hochzeils- gescheut des amerikanischen Volkes soll Miß Roosevelt die Summe von 800 000 Dollar er halten. Die Anregung zu dieser Ehrung kommt auS dem Staate Oregon, wo auch bereits Sammlungen veranstaltet werden. Durch fechS Züge überfahre«. Auf die mangelhaften SicherheltLelimchlungen der ameri- Nachläsfigkeit der Bahnverwaltung zurückzu führen ist. Gericktskalle. Dresden. Das erste Urteil wegen d«r Straßen- , dewonftrationen in Dresden ist gegen dm 31jährigen > Schmid Dietrich gesprochen worden. Er halte, au» einer Kneipe kommmd, sich unler die Demonstranten gemischt und durch lauteS Schreien und Brüllen die Polizeibeamten verhöhnt und wmde dafür wegen groben Unfugs und Verkehrsstörung zu 3 Wochen Haft verurteilt. Wie«. Die in Paris geführten Vorverhand lungen im EhescheidungSprozetz des Prinzen Philipp von Koburg find so weit gediehen, daß in dem nächsten Termin zu Gotha die Entscheidung fallen wird. Der Prinz hat sich ve> pflichtet, der Prinzessin eine jährliche Apanage von 12000 Mk. zu zahle« und eine einmalige Abfindung von 120000 Mk. Man ist darin übereingekommen, das Schuldmoment, im Prozeß nicht zu erörtern. Der Prinz gestattet I der Prinzessin die Führung deS Titels Prinzessin von Belgien. Zahnpflege unä Ve^äauungs- krankkeiten. Ein etwas realistisches Sprichwort sagt: „Der Mensch ist, was er ißt" und ist ebenso falsch wie manches andre. Nicht was wir effen sind wir, sondern unser Leben und unsre Arbeits fähigkeit hängen von dem ab, was wir ver dauen, da wir keineswegs alles verdauen, was wir essen. Zu einer genügenden Überführung der in den Magen aufgeuommenen Speisen in den Körper gehört zunächst deren richtige Zu bereitung. Das ist Sache der Kochkunst, für die daS Wort „Kunst" unter allen Umstände«, berechtigt ist, da in der Tat zweckmäßiges mW schmackhaftes Kochen ein« Kunst ist, die aber im Interesse der Volksgesundheit ebenso in der Hütte wie im Palast geübt werden sollte. Die zweite gleickwichtige Vorbedingung für ein« auSgiebig« Verdauung der genossenen Mahl zeiten ist die normale Erhaltung unsrer Ber- damngSorgme, als deren erstes der Mund mit semen Zähnen und Speicheldrüsen genannt werden muß. Jede Speise, welcher Art sie auch sei, kann mir dann von den Berdauungs- säften in ausreichender Weise durchdrungen und in die zur Aufsaugung m den Körper geeignete Form umgewandell werden, wenn sie genügend zerkleinert ist, und diesem Zweck deS ZerbeitzenS und Zermalmens der Speisen dienen unsre Zähne. Für ihre Tätigkeit ist weder die Zu bereitungsart als Püree noch die erhöhte Be nutzung von Messer und Gab«! ein vollgültiger Ersatz, weil das Kauen mit der Zerkleinerung auch gleichzeitig die Durchtränkung deS Biffens mit Speichel zm Folge hat. Die ernährungs physiologische Einwirkung des Speichels heißt wissenschaftlich Diastase, und sie beruht auf der Veränderung der mlöslicken Mehlarten zu lös lichem Dextrin, einer Art Zucker. Eben deshalb ist iür den Säugling eine Ernährung mtt mehl- halligen Stoffen so überaus schädlich, weil bei ihm daS Kauen und dadurch die Durch- speichelung der mehlhaltigen Nährstoffe sonfälu, sodaß allein die Verdauungssäfte im Dünn darm sür diesen Zweck in Betracht kommen. Auch sie besitzen die Fähigkeit der Diastase, aber mehr als eine Art Ergänzung, di« nie mals die Wirkung deS MundspeichelL über flüssig macht und seine Bedeutung iu keiner Weise abschwächt. Wenn nun die Zähne schlecht find oder zum großen Teil fehlen, so wird das Kauen nicht so gründlich ausgesührl, als es sür die Zerkleinerung und Durch- speichelung deS Bissens erforderlich ist. Die Speisen kommen in großen Stücken in den Magen und werden hier leicht zu einem Ballast, einer Beschwerung, die sich subjektiv als Vollseiu und unbehaglicher Druck äußert, ganz abgesehen davon, daß die große« Stücke Lei der Passage , durch den Magen und deu verdauenden Dünndarm nur zu einem Teil verdaut werden und ost zum größeren Teil unverdaut wieder aus dem Körper auSgeschieden werden. Lie nachteilige Belastung deS Magens mit zu groß gebliebenen Speijestücken kann mtt der Zett die Ursache eines chronischen Mageuleidens werden und schafft dadurch sür deu Körper eine Quelle dauernder Schwächung der Körperhaft und Störung des Wohlbefindens. Nicht aus Gründen der Eitelkeit, sondern weil sie eine unbedingte physiologische Notwendigkeit ist, muß daher die Zahnpflege auf das dringendste empfohlen werden, und jeder Mensch muß da- sür sorgen, daß Zähne und Mund stets gesund bleiben, um ihrer bedeutenden Aufgabe sür den Körperhauihalt gerecht werden zu können. Wer aber schon mtt Magenstörungen zu um hat, der möge dabei auch an seine Zähne denken und rechtzeitig feststellen, ob nicht etwa bei ihnen die Ursache sür seine Beschwerden liegt. buntes Allerlei. Si« gemiUltches Wir»Sha«S. Kellner: „Drr Fremde verlangt das Beschwerdebuch!" — Wltt: „Geben Sie es ihm. . . und dann schmeißen Sie ihn hinaus." (,M.^ Entsagung liegt io viel Freude, so viel Genuß, wie du kaumst ahnst. Nimm dir ein Beispiel an dieser da unten, sie war die Stärkere, an Kraft übertrat sie euch, die ihr an daS Ge winnen und Erringen alles setzt, wriiauS. Und Regt darin nicht eine Genugtuung, wäre daS nicht eine Sühue für daS, was auf deinem Gewissen lastet? DaS freiwillige Entsagen ist immer ein Sieg, Guntherer, uud wohl dem, der ihn gewinnt " Guntherer weint«, er konnte seine Tränen nicht mehr zmückhalten. „Recht so," suhr der Pfarrer fort, „diese Tränen, di« auf daS Grab deines Kindes fallen, werden aufgehen als eine Glückssaat für dich und dein Haus. Nun weiß ich, daß du deu rechten Weg finden wirst " Die Glocken deS Kirchleins, auf dessen Turm die rote Fahne mit dem weißen Kreuz« fiaiterte, begannen zu läuten. Der Pfarrer entkernte sich leise, ohne daß Guntherer, der am Grabe auf die Knie gesunken war, etwas bemerkte. Die Astern auf dem Totenhügel schwankten im Winde bin und her. Von den Bergen herüber krachten Böllerschüsse, die wie das Nollen des Donners an deu Felswänden wider- hallten. Guntherer erhob sich. „Dir da drüb'n hab' i vazieh'n, du warst o<ma, der's Entsagen nia hat lerna könna und der im Kampf mrtaleg'n is. Es hat wohl so sein müass'n. I aber woaß mein' Weg, und daß er da richtige is, döS schwör' i da, Traudl!" Dann verließ er aufrecht, festen Schrittes den Friedhof. * * * ES ging brretts gegen Mitternackft, als die letzten Gäste mehr gegen ihren Willen als infolge eigenen Entschlusses den „Grauen Bären" verließen. Die Maßkrüge, Flaschen und Teller, die auf dm Tischen Herumstauden, bewiesen, daß man daS Kirchweihfest enilprechend gefeiert hatte. über der von Petroleumlampen nur matt erleuchteten Stube lag eine dichte Schicht Tabak- raucheS. Der Hausknecht hatte di« Lüden ge schlossen und das Tor abgesperrt und sich dann zur Ruhe begeben. Broni war müde. Der heutige Tag hatte ihr schwere Arbeit gebracht, abu freilich auch einm schönen Gewinn. Sie hatte so wenig Zeit gehabt, sich mit Gottfried z« befassen, der heute zum ersten Male wieder seinen Humor gefunden batte, deshalb wollte sie jetzt noch ein Pam Minuten mtt ihm Mammenfitzm. „Hast gssehg'n, wia's heuut in da Kircha d' Köpf z'sammg'ftecki Ham, als da Pfarrer unsa Aufgebot bekannt geb'» hat s" sagte fie, ihn bei der Hand fassend. Gottfried lachte. „Sie können's halt immer noch nicht glauben, daß du mein liebes, sauberes Weiberl werden sollst." Eben wollte er sich hinüberbeugm, um diesm seinen Worten durch einen Kuß entsprechenden Nachdruck zu verleiben, als stark uud laut am Fensterladen geklopft wurde. Beide horchten einen Moment. „Wer mag daS sein?" fragte Gottfried leis«. Broni winkte ihm ab. Wieder klopfte eS, diesmal noch kräftiger. „Wer is drauß'n?' rief jetzt die Bären- wirft». „Nachts auf, da Günthern!' Broni und Gottfried blickten sich be troffen an. „WaS will der?" sagte du junge Mann. „I hab' was Wichtig'? mtt mk z' be sprich'»!' schallte es von draußen herein. „Kumttst denn dös net auf mors'« va- schiebt?" antwortete Vrorft, „so wichtig wird's dengnscht net sein." „Morg'n is z'spat. WaS i z'sag'n hab, ko koa Bozögerung vatrag'n," erwiderte Guntherer. „Mo meineiweg'u." Broni ging hinaus und öffnete daS Tor. Guniherer trat ein und gleich darauf stand er vor seinem Neffen in der Gaststube. Gottfried «nd der Bauer sahen sich ver legen gegenseitig an, ohne daß einer daS Wort gefunden hätte. „Os werd'S m! wohl a bißl wundem," begann Guntherer endlich, nachdem er einer Aufforderung Boni?, sich zu setzen, gefolgt war, „weil i no' so spat Einlaß begehrt hab'. Aba früha habt's Os koa Zeit g'habt und ipäta hab i koane, denn wenn ma an gum'n Vorsatz auSsüahr'u will, soll ma damit net wart'n." „WaS willst du hier, nach allem, WaS zwischen uns vorgesallen ist," sagte Gottfried kühl und Mückhallend. „Dös sollst glei erfahr'»," entgegnete Guntherer. „I hab nämli mei Unrecht ein- g'sehg'n und drum will i'S Wieda guat mach'». Schwär is ma ja war'», Friedl, LSS derift ma glaub'», auf d' Broni z'oerftckt'n, dem i hab's narrisch gern g'habt, aba i hab' da eing'sebg'n, daß Os zwa bessa z'sawmpaßt's, b'sonder? jatzt, wo die oane, die mk in mkm Glück a ewiga Vorwurf hätt* bleib'n müass'n, uimma unta die Lebenden weilt." Guntherer holt« tief Aem. Eisige? Schweigen folgte seinen Wonen, die er mit großer Hast gesprochen hatte. Dann fuhr er fort: „Zum Zesch'« also, daß alle? vergehn und vergeb'» i? von mk wia von mir, übagtb' i da an Hof mit alle«, wa? drum und dran hängt. Wennst döS zum Anwesen da Vroni schlägst, na seid'? die Großen und Ersten im ganzen Ort, ja im ganzen Tal. Mir gebt'? mein Austrag, i hab' wx anders ms der Welt mebr z'ium, als a Grab om Friedhof d'tauß'a z'pfl-g'n, bis s* mi aa 'neileg'n zu meiner Traudl." Es überkam ihn die Rührung und auch Broni sühlte Mitleid mit dem Manne, der einst so anspruchsvoll und stolz vor fie hin- getreten ist. Gottfried vermochte nicht sofort zu ant worten. Ätg« und Freud« zugleich lämpsten in ihm. „No Friedl," sagte nach einer kurzen Pause Guniherer, der scharf beobachtete, welchen Ein druck seine Wolle bei den beiden heroorgerufen hallen, „Haft da d'rauf gar nix z' erwidern?" (Foryetzmtg solgl^