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5964 Nichtamtlicher Teil. ^ 158. 11. Juli 1S04. einem Herzschlag, und kaum vier Jahre später folgte ihm sein Bruder Gustav in den Tod nach. Die Witwe des letzteren führte das Geschäft weiter, bis ihr ältester Sohn, vr. Erich Janke. 1903 in die Firma eintrat. Der Katalog, der sich unter anderen durch die Auf nahme auch der vergriffenen Werke auszeichnet, bietet ein Bild emsigster Arbeit. Namen von gutem und von bestem Klange sind zahlreich vertreten. Es sei nur an Wilibald Alexis. Brachvogel, Dostojewski. Eckstein. Heiberg, Edmund Höfer, Jokai, Hermann Lingg. August Niemann, Otto Ro- quette, Gregor Samarow, Hermann Schmid, Robert Schweichel (langjähriger Redakteur der Romanzeitung). Sienkicwicz. Spielhagen. Telmann, Richard Voß. Wichert erinnert! auch Badenstedt. Dahn. Ibsen. Wilhelm Jensen. Otto Ludwig. Scheffel und unfern besten Humoristen Wilhelm Raabc finden wir darin. Das -junge Deutschland- des neunzehnten Jahrhunderts endlich findet seine Vertretung durch Karl Gutzkow. Gustav Kühne und Theodor Mundt. Vsrlsgsvörrsiolrnis von vunolror L Huniblot in I-oipeiZ. — 1866—1903. — kckit Keblagrvort- Or. ZO. VIII 8. uvä 455 8paltsn. Oeb. in I-rvcl. Der vorliegende Katalog ist vor allem bestimmt, dem praktischen Gebrauche des Buchhändlers und Bibliothekars zu dienen; diesem Zwecke entspricht auch die Anordnung des Stoffes. Das Verzeichnis führt die seit 1866 erschienenen und heute noch vorrätigen Verlagsartikel auf. von älteren dagegen nur die, die für die Gegenwart noch Interesse be anspruchen. Bezüglich der übrigen alten Artikel wird auf den die Jahre 1798—1891 umfassenden Gesamtkatalog und den Nachtrag über die Jahre 1892—1896 hingewiesen. Die äußerst zahlreichen Hinweise und Inhaltsangaben im bibliographischen Teil, die sich nicht nur auf selbständige Teile oder Artikel in Sammelwerken und Jahrbüchern beschränken, sondern auch auf solche in den Zeitschriften ausdehnen, sind in dieser Ausführlichkeit eine nachahmenswerte Einrichtung, die dem praktischen Werte des Verzeichnisses zu besvnderm Vorteil gereicht. Dem sorgfältig bearbeiteten Sachregister, das allein 163 Spalten füllt, ist ein Verzeichnis der seit 1866 erschienenen, aber bereits vergriffenen oder in andern Besitz übergegangencn Bücher vorangestellt. Der gesamte Katalog gibt ein bemerkenswertes Bild ernster, von großen Gesichtspunkten geleiteter Verlagstätig keit, die eine besondere Vorliebe für Geschichte. Volkswirt schaftslehre. Rechts- und Staatswissenschaften und de>en jüngsten Zweig, die Sozialpolitik, hervorkehrt. Aber auch hervorragende Autoren andrer Gebiete sind vertreten, so der Philosoph Hegel, der Dichter Karl Töpfer, der Literar historiker Julian Schmidt, die Geographen und Reisenden Hettner. Hans Meyer. Peschel, Zsigmondy. Zahlreich sind die Werke über russische, besonders baltische Zustande und Geschichte, die infolge ihres national-deutschen Standpunktes von der russischen Zensur viel beanstandet worden sind. Von bedeutenden Vertretern der Geschichtschreibung seien Dropsen. Max Duncker. Giesebrecht und vor allem Leopold von Ranke genannt, während eine ganze Reihe von Sammelwerken und periodischen Schriften der Förderung dieser Wissenschaft dient. Die wichtigsten daraus sind! die auf Veranlassung des Königs Ludwigs II. von Bayern entstandene All gemeine deutsche Biographie (47 Bde.). die Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte, die Jahrbücher der deutschen Geschichte, sowie »Das Staats archiv; Sammlung der offiziellen Aktenstücke zur Ge schichte der Gegenwart» (68 Bde.) Aus dem weiten Ge biete der Volkswirtschaftslehre, der Rechts- und Staatswissen schaften und der Sozialpolitik seien die Autoren v. Bar, Binding, Bödiker, Lujo Brentano. Holtzendorff. Jhering, Miaskowski, Schmoller. Sohin, Werner Sombart, Wach und Woedtke genannt. Weiter sind die Encyklopädie sowie das systematische Handbuch der Rechtswissenschaft, das Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Sozialpolitik, die Zeit schrift für internationales Privat- und Strafrecht, endlich die staats- und sozialwissenschaftlichen Forschungen, die Schriften des Vereins für Sozialpolitik (bisher 112 Bände) und die Zeitschrift »Soziale Praxis- zu erwähnen. Nebenbei sei noch bemerkt, daß auch die Verwaltungsberichte und andere amtliche Berichte und Denkschriften der Stadt Leipzig im Verlage von Duncker L Humblot erschienen sind. Richard Hoffmann. Ein Weltkampf zwischen Holzschnitt und Kupferstich. Von Paul Hermig. einen harten Stand gegenüber dem Kupferstich, du?r zweil)undert Jahre lang das Gebiet der Illustration beherrscht hatte. Die Kupferstecher sahen damals mit Neid auf die Erfolge, die nach dem Vorgänge Bewicks und der beiden Unger der jugendliche Fr. W. Gubitz in Berlin erzielte. Einer seiner Gönner hatte eine Anzahl Holzschnittversuche von ihm auf die Ausstellung der Berliner Akademie gebracht. Im Ausstellungskataloge vom Jahre 1800 war da zu lesen: »Von Herrn Friedr. Wilh. Gubitz. 162. Sieben Vignetten in einem Rahm. 17 2. 6. 13 2. 8.« Handschreiben belobt, Goethe sie 1802 in einem Berichte über eine Weimarer Kunstausstellung freundlichst ermähnt, Aufträge vom Hofbuchdrucker Decker,^ von Cotta, Gräff,^ Vieweg gingen ^ei^ 180^ sprechendenfalls sofort als Mitglied in die Akademie aufnehmen lassen zu wollen, und erbat sich Vorschläge von Gubitz. Bald darauf hatte dieser vor dem Königspaare Friedrich Wilhelm der Theologie Gubitz neunzehn Jahre alt war und seit fünf Jahren neben seinem Verufsstudium sich der Holzschneidekunst widmete, so muß man erstaunen über die Gemessenheit und Würde seiner Entgegnung. Gubitz schrieb: einziges Bestreben mar ihre Vervollkommnung, jeder Schritt näher dem Ziel meine Belohnung. Wie in vielen Künsten, be saßen auch hier die Engländer Meister, zu denen sich kein Deutscher erheben konnte. Mir rühmte man nach, es sey mir gelungen: denn unermüdet, von Nationalstolz ermuntert, arbeitete ich, und jetzt nach fünfjähriger Anstrengung: — sollte inan mir cs wohl übel nehmen, wenn ich lieber mir selbst als meiner Kunst zu nahe treten lasse? »Im ersten Stück der eleganten Zeitung l »Zeitung für die elegante Welt«) befindet sich ein Aufsatz über Holzschnitte, worin dies der Zweck zu seun scheint. .Landschaften', sogt der anonyme Verfasser, .sind für den Holzschnitt völlig unausführbar. Ferner schwimmender Hintergrund und duftende Seen (eigene Worte des Verfassers) sind gar nicht zu erreichen'. -Ich will es übergehen, daß ein Theoretiker niemals ab sprechen sollte, und nur bemerken, daß diese Gegenstände von Kupferstechern noch nie oorgestellt sind, ihre Darstellung viell icht auch nicht in das Reich der Möglichkeit gehört. Auf den Meister-