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Säch fischt WMmig 1875 M 60. Schandau, Mittwoch, den 28. Juli zum Besseren hcrbcigeführt worden ist. Nichts ist wir daö beiden Kammern und mehreren Rcgieruugövertrctern ernannt, so ist dieselbe schon mit der Auflösung be droht. Zwei der gewählte» Senatoren sowohl als auch die der äußersten Linken angehörigen Mitglieder der Deputirtenkammcr habe» ans das ihnen übertra gene Amt verzichtet. Da die Kammern vertagt sind nnd keine Nenwahlcn vornehmen können, so entsteht mindestens ein großer Zeitverlust, der unberechenbaren Schaden anrichtcn kann. Mit Beunruhigung wurden in den letzten Tagen die Nachrichten ans der Türkei erwartet. Die Mit teilung von einem Aufstande in der Herzegowina ließ befürchten, daß in den zu Unruhen geneigten Nachbar - gebictcn der Borgang Nachahmung finden würde. für ein Manöver der chinesischen Negierung, um sich iu der Zwischenzeit für den unvermeidlichen Krieg hin reichend zu rüsten. Die spanische Negierung Hal auch in der ver lassenen Woche nur Erfolge gegen die Karlistc» zu verzeichnen. Aus den letzten von allen Seiten bestä tigten Nachrichten geht hervor, daß, nachdem nunmehr auch der karlistische Baudcuführcr Miravct sich er geben hat, dic Provinz Cartellon gänzlich von bewaff neten Karlistcn befreit ist. Ungleich wichtiger ist aber I wachsende Jugend, in welcher die edle Pflanze der Vaterlandölicbe gepflegt werden soll, soll diesen Tag als ein Dank- und Frcndeufcst begehen; sic soll er wärmt werden für das Aufblühen und Gedeihen des deutschen Vaterlandes; sic soll cingcwciht und hincin- cincn sehr schlechten Gefallen gctha». Au den päpst liche« Nuntius iu München ist vom Kardinal Anto nelli ein offizielles Lobschreibcn des Papstes für die Haltung der bairischen Bischöfe bei den politischen Wahlen gesendet worden. Den drei Bischöfen ferner, welche zu diesem Zweck zuerst Hirtenbriefe verbreitet haben, kündigt Antonelli an, daß der Papst beabsich tige, ihren Eifer durch ein päpstliches Breve zu bc- lohucu, worin er auch seine Befriedigung darüber nuSsprcchcn wird, wie sie die von der Staatöregicr- ung der kirchlichen Freiheit bereiteten Hindernisse be siegten. Das heißt zn dcntsch, der Papst rühmt die Bischöfe für die Umgehung des Placct und damit für die Verletzung der bairischen Verfassung. Und die päpstliche Partei in Baiern nennt sich dabei die bai rische oder wohl gar die Verfassungspartci. Stärker als jetzt von dem Oberhaupt der katholischen Kirche konnte dieser Behauptung wohl nicht in das Gesicht geschlagen werden. Gleichzeitig mit den bairischen Urwahlcu sind auch die ErgünzungSwahlcn für den hessischen Landtag vorgcnommcn worden. Hier haben die Ultramonta- ncn einen kleinen Erfolg errungen, eine überaus ge ringe freilich sowohl im Verhältnis; zn ihren Anstreng ungen und Hoffnungen wie dem Verhältnis; der Konfessionen im Lande. Unter 50 Landtagöabgcord- netcn werden die Ultramontancn künftig 5 zählen, bisher waren sie ihrer drei. In österreichischen Blättern steht die Diskussion über das gemeinsame Budget obenan. Namentlich wird eine Mehrfordcrnng deö NeichökricgSministerö pon 5 bis 8 Millionen Gnlden von den Finanzmini- stern beider Ncichshälftcn energisch bekämpft. Da neben dauern die Debatten über den österrcichlsch-nn- garischcn Handelsvertrag fort, ohne daß mich mir die Möglichkeit eines Einverständnisses zn sehen ist. — Aus Ungarn wird eine partielle Ministerkrise gemel det. Justizministcr Pcrczcl will sein Amt nicht länger behalten. Sein Nachfolger wird unter den Richtern des obersten Gerichtshofes gesucht. In der Versailler Nationalversammlung ist die Vertagung vom 4. August bis zum 16. November beschlossen. Dieser Beschluß wurde offenbar durch ciu Kompromiß zwischen Buffet und Dnfaure ermög licht, denn diese beiden Minister waren bezüglich der Vertagung ebenso wie bezüglich aller principicUen Fra- ! gen sehr gcthcilter Meinung. Die Negierung ist der i Ansicht, daß die Kammer ihre Tagesordnung nicht vor ! dem 31. Dezember erledigen werde nnd daß daher die ; noch die weitere Meldung, daß der tüchtigste Karlistcn-Iz gcncral Dorrcgarah ans französisches Gebiet vcrwnn-I daher natürlicher, als wenn an solchen Tagen, wo sich geführt werden in den Kampf, den das aufstrebende Bürgerthmn gegen innere Versumpfung und gegen äußere Vergewaltigung führt; sic soll, indem ihr an der Hand der Geschichte die Fülle jahrhundertlangcr Leiden unseres Volkes gezeigt wird, erkennen lernen, dnrch welche Bcdiugnngcn und Mittel der Umschwung . 5. August 1875 ist der Schlußtermin für die Emlösnng der Wcimarischen Banknoten zu 10 Thlr. vom 4. Februar 1854. — Seit 24. d. sind bei der Königk. Wasscrbau- dircetiou in Dresden folgende Nachrichten cingcgangen: Politische Wcltschau. Die todtc Saison hat ihren Höhepunkt erreicht; nirgends gicbt es Thatcn von besonderer politische Bedeutung zn verzeichnen. Das wichtigste Ercigni der letzten Tage war noch die Anzeige dcö Fürstin schoss Förster an den Obcrpräsidcutcn von Schlesien wegen seiner Untcrwcrfnng unter das Kirchenvcrmö- genögesctz. Der Papst hat bekanntlich den deutschen Bischöfen die Erlaubnis; zu diesem Schritt gegeben nnd I)r. Förster hat sich beeilt, als Erster davon Ge brauch zu machen, offenbar weil cr wenig Neigung fühlt, das ihm drohende Martyrium auf sich zu neh men. Die von ihm dem Obcrpräsidentcn aiigczciglc Ernennung eines Wcihbischofö darf man jetzt wohl ebenfalls als einen Akt der Untcrwcrfnng unter die Kirchcngcsetzc anschcn. Die Urwahlcu in Baiern sind zn Ende, dic Stärke der Parteien läßt sich mit einiger Genauigkeit berechnen nnd cs bcgiuncn jetzt dic Pcrsonalfragcn, die Aufstellung der Kandidaten für dic Abgcorductcn- wahl, wobei cs im nltramontancn Lager sogleich hef tigen Zwiespalt gicbt, dcr die winzige Majorität von zwei Stimmen, ans welche dic ullramontauc Partei rechnen kann, von vornherein illnsorisch macht. — Dcr Papst hat seinen Bischöfen in Baiern einmal wieder Amts-und Anzeigeblatt für das KönM. Grrichtsamt imd den Stadtrath zn Schandau nnd den Stadtarnmnderath zu HoyMMi. dct übcrgctrctcn ist. Damit ist die Gefahr beseitigt, über große geschichtliche Ereignisse allenthalben laut daß sciue von Martinez Eampos energisch verfolgten die Freude kund gicbt, auch dic Jugend iu geeigneter Truppen nochmals ins Innere von Eatalonicn ein- Weise mit hcrcingezogcn wird. Und so soll und wird dringen. Nachdem dieselben ihres Führers verlustiglnnn Heuer einmal ein allgemeines Kinderfest den geworden, dürfte ihre Auflösung zn erwarten sein, der Mittelpunkt dcr Scdanfcicr bilden. Ein Count«, chwcrste Schlag für Dou Carlos, dessen Gebiet sich welches sich zu diesem Zwecke coustitnirt hat, hat dic immcrmehr cincngt und dcr sich und die Scinigcn mit I nicht leichte Aufgabe übernommen, dic nöhigcn Vor der Hoffnung getäuscht hatte, die militärischen Opera- bcrcitungen z» diesem Feste z» treffen, nachdem vor tionc» in Catalonien würden jetzt unter der gemein-1 allem die hierzu uöthige» Mittel .beschafft worden sind, amen Führung von Dorrcgarah und Saballö wieder Ein, in dcr heutigen Nnmmcr enthaltener, Aufruf läßt bcgiuncn. I an die Stadtbewohner die Bitte ergehen, daß dieselbe» - Allmülig gewöhne» sich dic schweizerischen Kau- durch Gewährung von Geschenken an Geld nnd von toualrcgicrungen in die ncnc Vcrfassungöreforni hinein; Gegenständen, dic für dic Spiele und Vergnügungen wr allem bringen sic mit größerer Ncgclmäßigkcitldcr Kinder als Prämien sich eigne», jene» Zweck dic zum Schutze dcö Staates gegen römische Ucbcr- srcnndlichst fördern helfen. Eine nicht zu kühne Vor griffe verordneten Maßregeln in Anwcndnug. Die läufige Berechnung, eine Grüudcrspeenlation bcschci- Thurgancr Regierung hat den Bischof Greith bei der denster Art ergicbt, daß, wenn ein Jeder, dcr mir ir- St. Gallcncr Ncgiernng dcr unbefngtcn Einmischung gcnd kann, cincn mäßigen Beitrag gewährt, dcr cnt- m dic konfessioilcllcn Verhältnisse Thnrgau's angcklagt. stchcndc Kostenaufwand gedeckt wird, ja das; sogar Die «tallemsche Negierung hat fortdauernd Un-I durch einen vielleicht entstehenden Ucbcrschuß ein Fäß- gclcgcnheitcn durch dic siciliauischen Mißstände. Kaum lein Fcstbicr, welches derzeit noch tief im Verborgenen erst war eine Enquütckommission aus Mitgliedern der blüht, zum Nutzen und Frommen unserer lieben Schul- 'jugend irgendwo loSgccist werde» kam,. Getragen von diesen nnd ähiilichen rosigen Hvffmmgcn wollen amh an dieser Stelle das wohlwollende Publicum auf das Kinderfest aufmerksam machen — freilich, wie erwähnt, ebenso ans das materielle, wie auf das ideelle Fundament desselben. —r. — Dic am 24. d. M. erschienene 14. Nummer der hiesigen Badclistc weist 368 Parteien mit 1045 Personen nach. Die „Sächsische Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Poüauslaltcn, sowie durch die Crpcd ou t» Ilbr er-' Shrlich zu beziehe». — Inserate siir das MitlwochSblait werden bis Dienstag früh l> tlhr, für das Sonnabendsblatt spa , ,n - » beten. — Preis für die einmal gespaltene CorpuSzeilc oder deren Naum lO Pf. — AuSwärtS werden Inserate für dic Elbzcitnng angcnommei Hesse, in Dresden und Leipzig in den Annoncen-Burcaur dcr Herren W. Saalbach, Nud. Mosse und Haasenuein og - Anflönma mt im Mürr 1876 crfolgcn könnte. Diel Indessen hat cü sich jetzt Hcrausgcstcllt, daß nur in Linke bcrAtct wieder cincn Antrag auf Wicdercinfüh- einzelnen Orten d,c Vcvollcri^ rung dcr partiellen Wahlen vor. Momentan smd ihrc Hccrdcn m S^ zwanzig Deputirtcuplätzc erledigt, von denen elf in einen Augnss der-Lurken wchlen Besitz von Ncpnblikancru waren. ES ist nicht nn- ist keinerlei Anzeichen dafür Vorlands ^dun wahrscheinlich, daß dcr Antrag angenommen wird. — Putsth eine er»;le Verwickelung hcivmgclM Ein Brief des Fürsten Hohenlohe an seine Wähler Dcr Fürst von Mcmtcmgro hat sofort nach dem in Baicrn, worin cr sic "ermahnte, keinen Mtramon- Bckanntwcrdcu der Vorgänge in der Herzegowina alle tanen zn wählen, damit dic Jllnsioncu dcr Franzosen Vorsichtsmaßregeln^ damit senn-Untcrtt^ auf Buudcögcnosscu in Süddcutschlaud nicht genährt der Bewegung vollständig fern bleiben, a die hcch- würdeu, hat in dcr französischcn Presse viel Stand blütigstcn Montenegriner wurden imtcr Ansstcht gc- anfgcwirbclt. Nachdem die frculzösischcu Journale «stellt. Eine gleiche Vorsicht hat dic^ Rcgicuiug des fast aller Parteien sich wochenlang mit den Vordere! «Fürsten Milan von Serbien an den -rmg gelegt. Tue tnugcn zu den bairischen Wahlen beschäftigt nnd ei-1 „orientalische Frage" wird daher vorerst die Vvmmcr- gcne Berichterstatter nach München gesandt, gab mau l riihc dcr Diplomatie nicht stören. sich den Anschein, als sei diese innere deutsche Ange-I -------- - - -- lcgcuhcit den Frauzoscu ganz gleichgültig nnd suchte Taacsacschlchtc. die Behauptung dcö deutschen Botschafters stlbst als« — eine Jllnsion hinzustcllcu. Die Heftigkeit aber, null Sachte«». Schandan. L.cr diesjährige Sc- dcr sich dic französischcn Blätter vcrlhcidigtcn, war!danlag wird sich in unserer Stadt zn cincin grö ber beste Beweis für die Nichtigkeit dcr Anslassungeulßcrcii Festtag gestalten. Alt nnd Jung wird der des Fürsten. iGroßthatcu gedenken, die znm Heil und zum Ruhme Der Streit Englands mit Birmas ist dadurch in des Vaterlandes vollbracht worden sind; alle werden eine Phase getreten, das; China, auf welches sich Birma sich au dcm uaticmalcn Gcdcukscste dcr großen Ent- stützt, den Entschluß gefaßt hat, eine Gesandtschaft nach schcidungökämpfc vor 5 Jahren erinnern nnd sich der England zu schicken. Personen, welche mit den Vcr-^Errnngciischaftcn des Krieges freuen. Anch die herau- hültuissen vertrant, halten diesen Beschluß jedoch nur