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KchWe Gbjeitung. Amts-und Auzeigeblatt für das Königl. Gerichtsamt und den Stadtrath zn Schandau nnd den Stadtgemeinderath zn Hohnstein. >874. Schandau, Mittwoch, den 16. September Die „Sächsische Elb-Zeit,ii.g" erschein, Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postnnstnlicn, sowie durch die Erpcd"ion diese- '0 Nstr. jährlich zu beziehen. - Inserate für das MiUwochSbla,, werden bis Dienstag früh » Nhr, für das SonnabcndSbla t bei Herrn beten. — Preis für die einmal gespaltene SorpuSzeilc oder deren Naum l Ngr. — Auswärts werden Inserate für die Elbzcitnng angenommei . , Hesse, in Dresden und Leipzig in den Annoneen-Bureaur der Herren W- Saalbach, Nud. Mosse und Haasenste n og er. Ich nehme Bovct, Hal sich mit Verletzung aller Vorschriften der heiligen römisch-katholischen Kirche in die Probstci zn .NouS cingeschlichen, sich die Jurisdiktion, die er nnr aller Heiligen, kraft der geistlichen Gewalt im Namen des apostolischen Delegaten den Priester Michael K'n- bcczak mit dem großen Mrchcnbannc. Ich erkläre ihn ausgeschlossen ans der heil, römisch-katholischen Kirche, der Privilegien der Diener dieser Kirche verlustig und mit dem Teufel zur ewigen Verdammniß vcrnrtheilt, wenn er in diesem Banne ohne Versöhnung mit Gott aus dem Leben scheidet." Nach Verlesung dieser Bann formel nahm der Dekan das zu diesem Zwecke angc- zündctc Licht, löschte cs aus und zerbrach cS. Durch diese» uuerhörtcn Skandal ist das Gesetz über die Grenzen des Rechts zum Gebrauch kirchlicher Straf- uud Znchtmittcl auf die schwerste Weise verletzt wor den. 200 bis 500 Thlr. Strafe oder 1 bis 2 Jahre Gcfüngniß, dürften Nzeznicwöki für diesen Siet mittel alterlichen Fanatismus sicher sein, während Knbcczak ruhig als Geistlicher vou.Nou weiter fuugircu wird. Die österreichischen Blätter sind gefüllt mit Bc- 'chrcibungcn der Festlichkeiten, welche anläßlich der Aii- vcscuhcit des Kaisers in Prag stattfnnden. Von Po-! tischcr Bedeutung war die Antwort, welche Franz Joseph ans die Adresse der Prager Stadtbehördc gab.! I der dieser Partei sich in klngcr Reserve hielten. Das Festprogramm conccntrirte sich in einem Mahl, bei dem mir Wein nnd Phrasen vergossen wurden nud wobei einige unruhige Auftritte, wie z. B. iu Bor deaux, Lyou, Montpellier u. s. w., vorkamen. Aus all' den gehaltenen Reden und Toasten sprach nur der Geist der Verblendung und Selbsttäuschung — ein unwiderleglicher Beweis, wie unfähig Gambetta und Genossen sind, nm dauernd an die Spitze Frankreichs zu treten. — Mac Mahon beabsichtigt in dieser Woche seine Rundreise im Süden Frankreichs ^n machen; zwar behaupten einige Blätter, die schlechten Aussich ten auf freundlichen Empfang hätten den Präsidenten veranlaßt, diese Reise ganz aufzngcben. Wer Recht hat, wird uns wohl der Telegraph sehr bald melden. In England gehen wieder einmal die Wogen der kirchlichen Bewegung ziemlich hoch, namentlich beglei tet mau die Versammlung der Altkätholikcu in Frci- bnrg mit lebhaften Sympathien. „Vaterland," c.. - u- diese Antwort in folgende Worte: „Wenn ich auch bis jetzt durch die Verhältnisse gehindert war, znm Schutze der Kirche das zu leisten, waö dem Verlangen meines Herzens entsprach nnd ich mir deshalb mich leine Ver dienste nm die Kirche sammeln konnte, so bin ich mir doch dessen bewußt, daß ich vieles verhindert habe, was der Kirche weit mehr hätte schaden müssen, als das, was zn ihrem Nachthcilc wirklich geschehen ist. Truppenübungen anderer Staaten beiwohnen. In Preußen ist über den ersten staatötrcncn Prie ster, der auf Grund der neuen Kirchcngcsetzc ein Pfarr amt aunahm, die große Exkommunikation ausge sprochen worden, nämlich über den Probst Knbcezak in Nou. Es dürfte für mauchcu Leser vou Interesse sein, den Wortlaut eines solchen Bannfluches zu ver nehmen. Derselbe wurde in einer znr Pfarrei Non gehörigen Filialkirche vom Dekan Nzeznicwöki während der Hochandacht vor versammelter Gemeinde wie folgt verlesen: „Der Geistliche Knbcezak, bisher Vikar in Ich verspreche, daß ich, so weit cs.in mciucn Kräften liegt und die Verhältnisse cö zulassen, die Kirche schü tzen werde." Es ist fast unmöglich, daß der Kaiser diese Antwort gegeben, nachdem er kurz zuvor zu den Prager Behörde» eine» ganz aiidcrcu To» augcschla- gc». Mau wird daher gut thun, auch hier den an- thcntischcii Wortlaut der Rede abzuwartcu, ehe man ein Urthcil über dieselbe füllt. Bedauerlich bleibt es immerhin, daß die Officivscu, welche sonst mit. Dc- mcutiö gar schnell bei der Hand sind, in diesem wich- vom Bischof erlangen kann, nngcmaßt, und ist co stwoi tigcn Falle zn schweige» für gnt finde». dcr päpstlichen Exkomnmnikal^ scntcnkmc vcr- I» Italien hat sich Herr Sella schließlich doch fallen. Schon bei seiner nnkanomschcn Einführung! geweigert, durch Annahme eines Portefeuille das Mi- crwähutc ich der kirchlichen Ccnsurcu, die er sich zngc-I nistcrium Minghctti stützen zn helfen. Bei den in zogen hat. Der Unverbesserliche! Statt mit zerknirsch- Florenz geführten Unterhandlungen soll aber wcuig- tcm Herzen Gott wegen dcö gegebenen Acrgcrnisseö stcnö so viel erreicht sein, daß Sella mit Minghctti nm Vcrgcbnng zu bittcn, begeht er mit empörender in der nächsten Kammer für dasselbe Verwaltnugö- Schamlosigkcit Sakrilcgicn. Er liest Messen, vcrrich- Programm zn kämpfen versprochen hat. tct hinterlistiger Weise Fnnktioncii, die nnr dem recht-1 Auch Frankreich hat zwei Tage nach unserer gläubigen Scclcnhirtcu zustehcu. Um die Gläubigen Scdaufeicr ein Nationalfcst gefeiert, nämlich den Ge vor dem Schade» zn bewahren, der für ihre Scclcn burlötag der französischen Republik, die bekanntlich cutstchcn würde, wenn sic dem von ihm verrichtetcn cbcnsowenig lcbcn wie stcrbcn kann. Natürlich feicr- Goltcsdiciiste beiwohnen nnd von ihm die Sakramente tcn nnr die Republikaner und unter diesen wiedernm begehren würden, belege ich, ermächtigt dnrch die Anto- nnr die radikalsten, während die gemäßigten Milglic- ritüt Gottes des Vaters, des Sohnes und des hcili- " ' - - - - gen Geistes, der hh. Apostel Petrus und Paulus und Politische Wcltschau. (D Ucbcr den ErvffmmgStcrmin des Reichstages werden von den Berliner Blättern jedesmal die ver schiedensten Mitthcilnngcn gemacht; die eine Zeitnug nennt diesen, die andere jenen Termin; Tags" daran werden die Nachrichten gewöhnlich widerrufen. Es lohnt also auch diesmal nicht, besonderen Werth au solche Angaben zn legen. Möglich, daß noch gar km Termin bestimmt ist. Der BnndcSrath muß doch zu vor die Gesetzentwürfe fertig stellen, ehe sic dem Reichstage zngchm können. Nun sind aber die Mit glieder des Bundcsrathcs noch zn Hause; erst wenn diese die Vorarbeiten in Angriff gcnomnum haben, was Ende dieses Monats geschehen soll, wird sich eine definitive Bestimmung über die Eröffnung des Reichstags machen lassen. Dagegen dürfte die Frage, ob es zu einer Frühjahrssession dcö Reichstags kom men werde, sobald nicht vou der Tagesordnung ver schwinden, was anch dagegen vorgcbracht werden mag. Eö liegt auf der Hand, daß die Entscheidung von der Abwickelung der Geschäfte und von dem Umstande abhängt, in wie weit die NcichSrcgicrnng die Er- lcdignng bestimmter Vorlagen, für welche die jetzt dem Reichstage cingcrümntcn zwei Monate nicht anSrcichcn, als dringend wünschenswcrth ansieht. So viel aber steht fest, daß auch innerhalb der Bundesregierungen die Stimmung einer Hcrbstscssion znr Zeit keineswegs geneigt ist.. Die traurigen Gesellen dcö spanischen Rinaldo Don Carlos haben also Kugeln mit unsern Schiffen „Albatros" und „NantiluS" gewechselt. Sollte sich die neueste Nachricht bestätigen, wonach der Flecken Zaranz durch die deutschen Kriegsschiffe bombardirt worden sei, weil die Karlistcn zwei deutsche Matrose« erschossen, so dürfte denn doch die Affairc weitere Folgen haben. Zu einer Expedition in großem Maß stabe wird cö freilich nicht kommen. Eö hindert daö aber nicht, daß Fürst Bismarck mit den anderen Mäch ten, welche die spanische Negierung anerkannt haben, eine Verständigung über die besten Mittel zu einer wirksamen Blokade der spanischen Nordküste hcrbci- zuführcn sucht. Das könnte vielleicht durch ei» kom- biuirteö Geschwader geschehen, zu welchem die spa nische Flotte nicht nur das größte Eoutiugent zu stellen, sondern anch den Oberbefehl zu übernehmen hätte. Diesem Gedanken giebt auch die „Times" Ausdruck, indem sic bemerkt: „Ein deutsches Geschwader könnte mit der spanischen Flotte in der Aufrcchtcrhal- I tung der Blokade, die gegenwärtig so unwirksam ist, < cooperiren, nnd mit der Abschneidung einer der Haupt i bczugsquellcn der Jusurgcuteu dürfte cs helfen, die i Rebellion lahm zn legen. Es ist daher bedeutsam, daß, wie cö heißt, die deutsche Negierung droht, daö Geschwader in der Bncht von Biöeaya zu verstärke», im Falle die Karliste» die Feindseligkeiten crnencrii sollten. Wenn die Karliste» z» weitere» Provoeationc» Abonnements Einladung. Auf das mit dem 1. Oktober 1874 begin nende vierte Quartal der „Sächsischen Elbzeitung" nimmt die nntcrzciclmctc Expedition, sowie jede kaiserliche Postanstalt zn dem Preis von 10 Ngr. Bestellungen an. Wir ersuchen unsere geehrten answärtigcn Leser, die Abonnements-Bestellung gefälligst sofort machen zu wollen, indem wir bei späteren Aufträgen für die vollständige Nach lieferung der bereits erschienenen Nummern nicht cinstchcn können. — i finden durch die fortwährend steigende Auflage eine weite Ver breitung. Die Expedition der Dachs. Elbzeitnng. ihrc Zuflmht uchmc», wird die dcutschc Negierung eine I Der anthcnlychc Wortlaut de, Gelegenheit haben, einen Schlag gegen ein Anßcuwcrk den Mir dargebrachten lu^ruck d dcö UltrnmontaniSmnö zu führen, Marschall Serrano lichkeit in Meiner königlichen kaud,^ zn unterstützen, ohne die spanische Eifersucht dnrch eine an Mein HanS nnd mi, daö Reich in Bsticd gnug feindselige Landung auf dem Bodcu Spaniens zn er- entgegen, ^owic bc, meiner Anknnst, s^^ Jch alich wecken, und schließlich die Stärke und Wirksamkeit jetzt die Vcrpchcrung aus, dop mcmc laudcövatcclic^ ihrer Marine anSzuübcu und zu entfalten. Dies sind! Fürsorge dem Wohle und Gedeihen fragS ie b c; Zwecke, für welche cö Fürst Bismarck der Mühe wcrth jederzeit nud überall zngcwcndet sein werde. Wh er halten dürfte, selbst vou au sich so unbcdcutcudcu warte, daß Ihre alte und schöne Lstadt unter dem Dingen wie der Exccß von Guctaria Notiz zn nch-I Schutze der Gesetze und der von Mir gegebene» Jn- mc»." —Wir wolle» zunächst abwartcn, ob die Kar-Istitutioncu einem dancrnden Aufschwünge cutgcgcugch listen wirklich zwei dcnlschc Matrose» gctödtct »»dlDer Bürgers!»» n»d die inlelligcute Betriebsamkeit somit die weitere» Provoeationc» veranlaßt haben. Idcr Bevölkerung Prags lnsscn Mich dies zuversichtlich Waö sonst noch vom deutschen Ncichc über seine!hoffen." An Deutlichkeit läßt diese Antwort mchtö zu Ereignisse der vergangenen Woche zu melden wäre, Iwünschen übrig. Ganz audcrö, ja fast daö pure (_c- bcschränkt sich ans Manöver nnd Eongresse, für gentheil soll der Kaiser ans dem Hradschin dem Kar- wclchc alljährlich der September bekanntlich der frucht-Idinal Schwarzenberg ans dessen Klagen über die Ter tiärste Monat ist. Es tagen gegenwärtig Forstmämicr,!folgung der Kirche geantwortet haben. Das Wiener Naturforscher, Theologe», Strafaustaltsbcamte, Alt-!„Vaterland," ei» allerdiiigö klerikales Organ, kleidet katholikcn, Völkerrechtslchrcr, Postbeamte, Volköwirth- schaftlcr n. s. w. Zn de» Manöver» habe» alle euro päische Staaten, selbst Frankreich, hervorragende Of fiziere geschickt, wie denn anch dcutschc Offiziere den