Volltext Seite (XML)
214 Jacobikirchc, die sächsische Maschinenfabrik (vormals Richard Hartmann), das Gymnasium und das Ma- nufacturgcschäft von Rob. Hösel n. Co. und das Strumpswnarcngcschäft von Hciur. Gulden. Ucbcrall war der Empfang herzlich, oft enthusiastisch. Am Nach mittag besuchten die Majestäten daö neue Aezirkö- schulgcbändc, die Ehcmuitzcr Maschincnbangcsctlschnfl (vorm. Niünnich n. Co.), die höhere Gewerbeschule, die Chemnitzer Acticnspinncrci und die Chemnitzer Wcrkzcugmaschincnfabril. Nach eingenommenem Diner wurde ciu Ausflug »ach Schloßchcmmtz untcrnommcu, woselbst der König einen Trnuk Schloß-Lagerbier ans demselben Glase nahm, anö dem sein Nater, König Johann, bereits zweimal getrunken hat. Am Abend verweilten die hohen Reisende» eine Zeit lang im Ca sino und nahmen dann in ihrem Abstcige-Onarticr einen imposanten Fackclzng der Zöglinge der höheren Gewerbe- und Wcrkmcistcrschnlc, des GhmnasinmS und der Neal-, der Handels- und höheren Wcbschulc entgegen. — Am Mittwoch früh reisten die Majestäten nach Zwick an, woselbst sic gegen 11 Uhr unter Glockcngelänte und dem Jubel der Stadt cinzogcn. Die Stadt hatte sich in ihr festlichstes Gewand ge hüllt, der Einzug erfolgte durch geschmückte Straße», die mit jubelnde» Nolkömassc» gefüllt wäre». I» der Stadt selbst besichtigten die Majestäten die Hanptkirchc zn St. Marien, das Rathhanö, in dem eine Anzahl der interessantesten Altcrthümcr ausgestellt waren, nnd sodann die Realschule. Hierauf widmete die Königin dem Krciökraukcnstifte einen Besuch, während der Kö nig in daö Znchthanö trat, in dem er über eine Stunde verweilte, mit großer Thcilnahmc von de» Einrichtungen, den Arbeitsstilen, dem Jsolirhansc re. Kcnntniß nehmend. Nach einem Besuche der Park- promcnadcu, wobei der König auf dem Schwancu- schlößchcn einen Trnnk guten Zwickauer Bieres nahm, fand das Diner statt. Den Abend verbrachten die Majestäten in einer Abendgesellschaft beim Krciödircctor Uhde und nahmen daselbst einen glänzenden Fackclzng entgegen. Den Schluß des Abends bildete eine vom Bürgermeister Streit geleitete Rundfahrt durch die glänzend illuminirtcn Straßen der Stadt. Am Don nerstag früh setzte das Königöpaar seine Reise fort. Grimma, 29. Juni. In vergangener Nacht ist der hiesige, 34 Jahre alte, nnvcrhcirathctc Bnchbiudcr- mcistcr Friedrich Eichhorn in seiner Behausung durch einen Stich in die linke Seite des Halses ermordet und, mit Hemd und Unterhosen bekleidet, im Keller des Hauses heute aufgcfundcn worden. Die Vcr- muthung geht dahin, daß Eichhorn vorher in seiner Schlafstube betäubt und in den Keller geschleppt, oder durch einen Vorwand dorthin gelockt nnd daselbst er stochen worden ist. Eine Beraubung hat nicht statt- gcfnndcn, so daß der Mord auf andere Motive ge leitet werden muß. Als verdächtig der Frcvclthnt ist ein bei Eichhorn seit anderthalb Jahren in Arbeit stehender, im klebrigen bisher gut beleumundeter Buch bindcrgcscllc aus Danzig gefänglich cingczogcu worden. Die Bewohner Waldheims wnrdcu am 29. Ium früh gegen 4 Uhr durch ein mit äußerster Heftigkeit auftrctcudcö Gewitter aus dem Schlafe geweckt. Das selbe brachte zwar den Fluren den längst ersehnten erquickenden Regen, richtete aber dabei nicht wenig Unheil an. In der Stadt selbst gingen mehrere Blitz schläge nieder, ohne zu zünden; im nahegelegenen Dorfe Kricbcthal dagegen tödtcte ein Blitzstrahl den Hnnöbcsitzcr Voigtländer in seiner Behausung und zündete die letztere an, daß sie mit sämmtlichcm le bendigen und todtcn Inventar ein Rand der Flammen wurde. Auch von Reinsdorf und Flcmmigcn bei Hartha ginge» Nachrichten von FeuerSbrünstc» ein, die jenes Gewitter verursacht hatte. Am 29. Jnui bräunte in Leipzig daö Thccr- dcstillirhauö der Dachpappefabrik von C. F. Weber am Schlenssiger Wege. Ei» »ndurchdringlichcr schwar zer Qualm übcrwogtc die gaiize Umgegend, den» eine Masse von 00 Ctr. rohen Thccrcö stand in Flammen. Nachdem die furchtbare Gluthitze etwas nachgelassen, wurde mit Saudmasse dem Fcuerhccrdc cutgcgcugc- arbeitct und gelang cö gegen 9 Uhr Abends, die Flamme zn ersticken. Preußen. Berlin. Von amtlicher Seite ist an sämmtlichc Staatsanwälte im Staate Preußen die strenge Weisung ergangen, die social-demokratische Partei-Bewegung anfö Sorgfältigste zu überwache» mid überall, wo sie die Grenzen des Gesetzes über schreiten sollte, nachdrücklich und unverzüglich ciuzu- schrcitcn. — Lant dem „Berl. Aktionär" Hütte der Handclö- ministcr die Erhöhung des Pcrsoncntarifö für die Eisenbahnen neuerdings nbgclchnt. Spanien. Madrid. Dem gefallene» Mar schall Coucha soll auf öffentliche Kosten ein feierliches Leichenbegängnis; veranstaltet und ei» Denkmal errich tet werden. Vermischtes. — In Württemberg habe» in den letzten Ta gen dcö Juni heftige Gewitter von Ncgcnströmcn begleitet viel Schade» augcrichtct. Der Neckar, die Fils, die Glems, die Würm, die Marr, der Kocher, sind über ihre Ufer getreten nnd haben viel Hcn fort- geschwemmt, die üppig stehende» Saatfelder gelagert, auch scmst Schade» gctha». Acso»dcrs hart betroffen wurde am 28. Jmü Abends Blaubeuren. Auf der Alb war ciu gewaltiger Wolkenbruch nicdcrgcgangc» und das sonst so stille nnd friedliche Thal bot bald einen schreckliche» Anblick dar. Ein wilder Strom, der von Minute zu Minute höher nnschwoll, brauste durch die Stadt, eine nugchcurc Menge Geröll mit sich führend, so daß die Hauptstraße der Stadt eine» Greuel der Verwüstung darbictct, die jeder Beschreib ung spottet. Ein Verlust von Menschenleben ist, so viel bekannt, nicht zu beklagen. Aber wie groß der Schaden ist und wie weit sich das Unglück erstreckt, kann noch nicht angegeben werden. KandwivthschaftlicheS. Weil'sche Dreschmaschinen. — Niemals ist eine Maschine construirt worden für den Land- wirth, welche solch rapiden Absatz nnd damit so au ßerordentlichen Beifall gcfnndcu hat, wie diese. — Zahlen als Beleg dafür sind folgende: 1872—1873 wurden gekauft bei der Firma Moritz Weil jun. in Frankfurt a. M. Drei Tausend sechshundert Handdrcsch-Maschinen, Ein Tausend zweihundert Göpcldrcsch-Maschincn kür 2 Pferde. Eines wei teren Zeugnisses für diese Maschinen bedarf cö nicht. — Bezogen können dieselben werden durch briefliche Bestellung bei obiger Firma. «Kirchen-Nachrichten. Parochie Schandau. Am 5. Sonntag nach Trinitatiö. Mitfeicr dcö Fcstcü Mariä Hcimsuchnng. Vormittagö-Tcxt: 1. Pctri 3, 8—15. NachmittngS-Tcxt: Luk. 5, 1—11. Katcchiömuöexamcn für die erwachsene Jngcnd bei derlei Geschlechts. Parochic Königstein. Am 5. Sonntag nach Trinitatiö Mitfeicr dcö Festes Mariä Heimsuchung. Text zur Vormsttagöprcdigt 1. Petri 3, 8—15. Ocsfcntliche Communio», Beichte um 8 Uhr. Der NachmittagSgottcödicnst fällt aus. Börse in Leipzig. 2O.FraiicS.Stil-k 5 Thlr. Ngr.-Pf. Dueatcn 3 » 5 - 7V»' Oesterr. Banknoten in Oe. W. 90V» bcz. Die Kan-sparkuffe zu «Königstein (Kass.-Ncnd. Nabis) ist geöffnet Sonntag, den 5. Jnli 1874 Nachm. von 2—4 Uhr. Di inrril. ITilI»tvr, pract. Arzt, Wundarzt nnd Geburtshelfer, Krippen, Sprech;, früh bis 8 Uhr, Nachm. 2—3 Uhr. Bekanntmachung. Nach einer Mitthcilung dcö Königlichen Commissar für den Ban der Schandan-Ncnstädtcr Eisenbahn ist numnchr daö Expropriationövcrfahrcu für gedachten Bahnban in den Flnrcn Wcndischfährc, Prossen, Rathmannsdorf, Porschdorf, Hohnstein, Altendorf, Ulbersdorf, Mittclndorf und Lichtcnhain cinznlcitcn. Zugleich sind als Expropriationölmtcrlagcu zehn Flurvcrzcichuisse, die Namen der von der Bahuanlagc betroffenen Grundstücksbesitzer und die Angabe des zu cxpropriircudcn Areals nach Qnadrat-Mctcrn enthaltend, sowie der Bahngrundriß sammt Längen- nnd Qncrprofilc, welche Profile anch die Bahnstrecke in Ulbersdorf mit betreffen, anher gelangt. Es wird dicß mit dem Bemerken znr öffentlichen Kcnntniß gebracht, daß diese Expropriationönntcrlagcn 14 Tage lang au Gcrichtöamtöstcllc zn Schandan zur Einsicht der betreffenden Grundstücksbesitzer und sonstiger Interessenten auslicgcn. Pirna und Schandan, den 27. Jmü 1874. Die Königliche Straßenbau-Commission des Amtsbezirks Schandau. von lioppvlllcl«. IlUntlLIINI. Vkskinigtk Hanfspinnkteikn 8oli06N3-ki8ges8kIosf, ^etivn. 6ilau2 voai 3l. Ocooiubor 1673. Drundstüeb L Debäudo Lebona Vlasebinen Leböna Inventar Leböna Rendanten Leböna ^Vaarenbestand Leböna Ornndstneb L Debäude Uiegersdork Nasebinen Uiegersdork' Inventar Uiegersdork IVaareubestand Uiegersdork Kobionbestand Debitoren Oaution deponirt Oassenbestand IRIr. Ugo 1'5 61,000 — — 23,380 15 — 5405 17 — 8780 26 9 15,086 — 8 27,OM — — 10,736 — — 1743 15 — 7435 5 5 40 — — 5252 6 3 80 — — 1050 — — 166,989 26 5 Die Dividende dos ersten Oesebäktsjabres pr. 1. ^prU bis 31. cker OeseUsebattshasse in Leböna von beute an xn erbeben. Lebo na, den 29. dnni 1874. v«! ^Ut8ivlLt8L »tl». IT. Svlniitllvr. ^etien-Oapitai Mür. 80,0000 —„ —„ ab: 2U Oesebäktsemvcüte- rung resorvirt . 39,400 —„ —„ Ilz-poOieben L UestbautgLbUr ^etivngeselksekiakt t'ür Vcüegrapb. Uedark in Deriin ^.eeepte Oreditoren Deleredero tür ^.uskäkle Iteservekonds Okemnn . . hiervon: ^bsebreibungen . . Milr. 3299. 24. — Dividende 3 "/<, . . - 913. 15. — Lpeeial-Uesvrve . . - 1000. — — Vortrag pro 1874 . - 252. 16. — Mür. 5565. 25. — Dür. 24 13 19 22 12 40,600 69,250 34,790 5914 8800 667 1500 5465 166,989 j 26 j 5 )eebr. 1873 ist mit 4'/? 'kblr. p. ^Vetie gegen Dividendensebein M. 1 bei