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i. Leckage zu Nr. 148. Sonnabenck, cken 21. Dezember,912. Prinrregent L<uitpoläs Seifetrung. DeS Königreichs Bayern Verweser, der seit 26 Jahren die Geschicke des zweitgrößten Bundesstaates im Deutschen Reiche leitete, ruht nun bei seinen Vätern. Die imposanten Beisetzungsfeierlichkeiten, an denen auch Kaiser Wilhelm mit vieren seiner Söhne teilnahm, schildert der nach stehende Sonderbericht: München, 19. Dezember. Ein wundervoll klarer Wintertag ging über München auf. Gelinder Frost, Heller Sonnenschein. Von früh an ergießt sich von den Bahnhöfen 'ein schwarzer Menschen strom in die Stadt. Vorsichtige hatten schon in der Nacht Aufstellung an den Straßen und Plätzen genommen, über die der Leichenzug sich bewegen sollte. Mit Fensterplätzen wurde ein schwunghafter Handel getrieben, besonders gut gelegene wurden mit 200 Mark und mehr bezahlt. Die Cafss an der Theresien- und Briennerstraße nahmen fünf Mark Eintrittsgeld. Die Straßen tragen prachtvollen düsteren Schmuck. Flaggenmasten mit lang herabwehenden Bannern stehen mit goldenen Schleifen und Lorbeerkränzen verziert zu beiden Straßenseiten. Aus ganz Bayern, ja man darf sagen, aus ganz Deutschland sind die Trauernden zusammengeströmt, um der letzten Fahrt des verstorbenen Regenten das Geleite zu geben. Um 10 Uhr etwa traf Kaiser Wilhelm auf dem Bahnhof ein, begleitet von den Prinzen Eitel Friedrich, August Wilhelm, Oskar. Joachim von Preußen. Nach dem Empfang durch den Prinzregenten Ludwig fuhren die Fürstlichkeiten zur Allerheiligen-Hofkirche, von wo die Überführung der Leiche zur Hofkirche vom heiligen Cajetan begann. Der Trauerzug. Es war nötig, den riesigen Beoölkerungsmassen, die zum Auschauen der Beisetzung des allverehrten Landes- Herrn in München znsammengeströmt sind, Gelegenheit zu geben, sich auf eine große Strecke zu verteilen. Deshalb ging der um 11 Uhr beginnende Trauerzug nicht direkt von der Allerheiligen-Hofkirche, wo die Leiche aufgebahrt war, zur Hofkirche vom heiligen Cajetan. Man führte den Zug die weite Strecke über den Marstallplatz durch den Hofgarten und die Ludwigstraße und dann in weitem Vogen durch die Theresien-, Türken-, Arzis- und Vrienner Straße zur Cajetanskirche. Angeführt wurde der Leichenzug vom Kommandeur der zur Spalierbildung ausgerückten Truppen, Generalleutnant Ritter v. Schmidt, Kommandant der Haupt- und Residenzstadt München, dann folgten das Kadettenkorps, die Angehörigen der Kriegsschule, je eine Kompagnie des Jnfanterie-Leib- regiments und andere Truppen. Hinter dem Militär schritten sodann zunächst die Dienerschaft des Münchener Adels mit brennenden Fackeln einher, die Bruderschaften, unzählbare Abordnungen von Vereinen und Korporationen, die Stadtgeistlichkeit, das erzbischöfliche Domkapitel, der Erzbischof von Bamberg und die Bischöfe, der Erzbischof von München-Freising mit keinen Assistenten, 25 Männer in der Gugel mit den Königlichen Wappen und doppelt brennenden weißen Kerzen. Diese treten seit Jahrhunderten nur beim Begräbnis eines bayerischen Herrschers in Funktion. Dumpf erscholl die Trauermnsik, alle Kirchenglocken Münchens läuteten, Kanonenschläge hallten schwer herüber und aus mächtigen Kandelabern schlugen Trauerflammen empor. Der Leichenwagen. Mit acht Pferden bespannt nahte nun der hohe Aufbau des Leichenwagens. Aus dem Sarge lagen die Reichs insignien und die des Königreichs Bayern. Auf der recht m Seite des Wagens gingen die Königlichen General- und Flügeladjutanten, auf der linken Seile zwölf König liche Kämmerer, das Bahrtuch wurde an den vier Ecken und in der Mitte der beiden Seilen je von einem Kom mandeur des Ritterordens vom heiligen Georg gehalten. Auf jeder Seite schritt je ein Stabsoffizier des Jnfanterie- Leibregiments, 1. und 7. Feldartillerie-Regiments, sowie zehn Königliche Edelknaben mit brennenden Kerzen; neben den Hinteren Nädern des Leichenwagens rechts der General kapitän und links der Generaladjutant im Dienste. Hinter dem Wagen wurde das Leibpferd des Verstorbenen ge- tührt, Kreuz- und Fackelträger schlossen sich an. Die fürstlichen Leidtragenden. Unmittelbar darauf folgte Prinzregent Ludwig, rechts neben ihm der Kaiser in bayerischer Infanterie- Uniform, links der König von Sachsen. Dann der König der Belgier und der Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich, alle Prinzen des Königlichen Hauses, die Söhne des Kaisers, August Wilhelm, Oskar, Eitel Friedrich, Joachim; die Großherzöge von Baden, Sachsen- Weimar, Hessen, Oldenburg, Mecklenburg-Schwerin, die Herzöge von Sachsen-Koburg-Gotha, Sachsen-Altenburg Mit Anhalt, Fürst zu Lippe, der Fürst von Hohenzollern, der Fürst zu Schaumburg-Lippe; die Vertreter und Ab- gemndten der fremden Fürsten, der Thronfolger Herzog Albrecht von Württemberg, der Herzog von Tek in Ver tretung des Königs von England, Don Carlos in Ver- Atung des Königs von Spanien, der Erbgroßherzog von - ^wenburg-Strelitz, Prinz Ernst von Sachsen-Meiningen, alle die Verwandten des Königlichen Hauses. Weiteres Gefolge. Reihen zu drei schließen sich an die Vertreter fremder Negierungen, Behörden und Parlamente. Zu vörderst Reichskanzler v. Bethmann Hollweg, Bundes rat und Reichstagspräsidium, die Mitglieder der baye rischen Kammer der Reichsräte und die bayerischen Ab geordneten einschließlich der Sozialdemokraten, das bayerische Ministerium unter Führung des Minister- prasidenten Freiherrn v. Hertling. Weiter folgt der endlose Zug der Gesandten, her Hofchargen, der Stabs- offtziere, der fürstlichen und gräflichen Familien, der hohen Beamten, der Universitätsvertreter, alles in glänzenden Uniformen. Uber eine Stunde dehnt« sich der Zug aus. Die Beisetzung. Vor der Kirche vom heiligen Cajetan klingt dumpf der Schritt der Ablösungen der Wache auf dem mit Holz bohlen belegten Boden. Infanterie mit aufgepflanztem Seitengewehr sieht man hinter Bergen von Kränzen. Kurz vor 12 Uhr erscheinen die Prinzessinnen Königlichen und Herzoglichen Hauses, die gegenüber dem für den Prinzregenten Ludwig errichteten schwarzen Thronhimmel Platz nehmen. Unter Posaunenchor und dumpfem Trommelwirbel tritt dann die katholische Geistlichkeit ernst dem Sarge voran. Von draußen tönen die Klänge des Präsentiermarsches. Die Gugelmänner tragen den Sarg um den Katafalk hemm und setzen ihn vor dem verhängten Altar nieder. Prinzregent Ludwig und Kaiser Wilhelm folgen. Der Kaiser hält tu der Rechten den Marschallstab. Der Prinzregent nimmt seinen Platz unter dem Baldachin. Seitlich davon die bayerischen Prinzen, rechts der Kaiser mit den Königen von Sachsen und Belgien, dahinter die übrigen Fürstlichkeiten. Der schon draußen begonnene lithurgische Gesang der Geistlichkeit wird fortgesetzt, bis präzise 12^ Uhr die Gugelmänner den Sarg aufheben und damit in dem Eingang zur Gruft mit den Urkundspersonen verschwinden. Keinerlei Leichenrede oder Predigt wurde gehalten. Nach fünf Minuten tiefsten Schweigens folgte Ministerpräsident Freiherr o. Hertling als Minister des Königlichen Hauses in dte Gruft, um die vollzogene Beisetzung und Abschließung der Gmft amtlich festzustellen. Mit geistlichen Gesängen schloß die Feier. Langsam leerte sich die Kirche. Sobald die Pforten der Hofkirche St. Cajetan sich hinter dem Sarge des Regenten geschlossen hatten, wurden im Hofgarten von der Infanterie Gewehrsalven abgegeben. Krachend tönte das Echo von dem Nesidenzschloß zurück, über die draußen in dumpfem Schwelgen harrende Menge. Dte Beisetzung war voll zogen. Nach der Traucrfcier begab sich der Kaiser, begleitet vom Prinzregenten Ludivig, in die preußische Gesandtschaft. Hier fand die Frühstückstafel statt, an der der Kaiser, die Prinzen Eitel Friedrich, August Wilhelm, Oskar und Joachim, sowie sämtliche Mitglieder der Gesandtschaft teilnahmen. Nach der Frühstückstafel stattete der Kaiser dem Prinzregenten Ludwig und seiner Geniahlin im Wittelsbacher Palais einen Besuch ab und fuhr hierauf bei den Prinzen Rupprecht und Leopold vor, um seine Karte abzugeben. Prmzregent Ludwig empfing im Residenzschloß die fremden Militär- und sonstigen Deputationen. Um 4 Uhr war Familientafel für die fürstlichen Gäste und für die übrigen vornehmen Trauergäste. Der Kaiser verlieh den Persönlichkeiten aus der nächsten Umgebung des Prinz- cegenten Ludwig Ordensauszeichnungen und stattete der Tochter des verstorbenen Regenten Prinzessin Therese, sowie der Schwester Herzogin von Modena Beileidsbesuche ab. Abends erfolgte die Rückreise nach Berlin. Se/k. Mg. fresl recket, recket...! Wien, 18. Dez. Im Abgeordnetenhause sprach seit gestern abend 8 Uhr der tschechische Abgeordnete Fresl. Er beendete seine Obstruktionsrede gegen die Wehrvorlagen heute mittag V-12 Uhr, also nach 16'/, Stunden. Mit einigem Grauen denken alte Besucher des Deutschen Reichstags an die Zeit vor zehn Jahren zurück, wo bei der Debatte um den neuen Zolltarif von der Sozialdemokratie uud der Freisinnigen Vereinigung „obstruiert", d. h. die Erledigung der parlamentarischen Geschäfte verhindert wurde. Der Abgeordnete Ulrich bekam in der Dauersitzung, die von früh 10 Uhr bis zum anderen Morgen um 7 Uhr währte, einen Wutanfall, der Abgeordnete Antrick redeke ununterbrochen acht Stunden lang, der Abgeordnete Heine las lange Dichterstellen vor und plädierte abwechselnd gegen und für den Tarif, „damit auch die Ansichten der Gegner zu Gehör kämen", Saaldiener fielen vor Müdig keit um, im Restaurant waren sämtliche Getränke aus verkauft, der Präsident Graf Äallestrem ließ gegen 3 Uhr morgens auf seine Kosten zwei Waschkörbe voll belegter Brötchen aus einem Nachtcafö kommen, um das Bureau und die Beamten des Hauses zu stärken, und überall roch es nach übernächtigen und ungewaschenen Menschen. Der Führer der Freisinnigen Volkspartei, Eugen Richter, war Gegner der Obstruktion; es gehöre zum Wesen der Volksgesetzgebung, daß sie durch Mehrheitsspruch zustaudekomme, und wenn die Minderheit durch Dauerreden, Lärm und sonstige Allotria eine Ab stimmung verhindere, so demonstriere sie gegen den Parlamentarismus überhaupt. Von der äußersten Linken wurde Eugen Richter dafür mit besonderer Hartnäckigkeit bekämpft; Schimpfworte hagelten, Fäuste ballten sich, Haufen von Abgeordneten bedrängten den Redner, so daß er, zum erstenmal seit einem Menschenalter, nicht mehr von seinem Platz aus nach seiner Gewohnheit sprechen konnte, sondern sich zur Tribüne, weit weg von der un holden Nachbarschaft, begeben mußte. Der Zolltarif wurde schließlich doch angenommen, wie ja natürlich die Mehrheit immer zuletzt ihren Willen durch setzen kann. Gleichzeitig wurde auch die Geschäftsordnung wesentlich vereinfacht, um künftigen Obstruktionsversuchen vorzubeugen. Unter anderm schaffte man das „mündliche" und langwierige Verfahren bei namentlichen Abstimmungen ab, so daß nicht mehr durch ewiges Abstimmsn über Nebendinge stundenlang die Zeit vertrödelt werden kann, und erleichterte den Schluß der Debatte. Seitdem haben wir im Reichstag solche Szenen nicht mehr erlebt. In den Parlamenten des Auslandes gehört aber die Obstruktion immer noch zu einem beliebten Sport, zumal er dort — mit Musikbegleitung geübt wird; namentlich im ungarischen Parlament bat man in diesem Jahre obren- zerreißende Konzerte erlebt, La allein ein Dutzend Ab geordnete gleichzeitig mit Automobilhupen einen Höllen lärm verübten, während andere auf Schlüsseln pfiffen oder in Fastnachtstrompeten bliesen. Jetzt ist Wien an der Reihe, und zwar mit Dauerreden der Slowenen, Ruthenen und radikalen Tschechen, die gegen die Militärgesetze obstruieren. Der deutsche Dauerrekord von 8 Stunden war schon in der vorigen Woche geschlagen, dann redete einer 13'/- Stunden, und jetzt — vom Dienstag zum Mittwoch — hat der Abgeordnete Fresl sogar zu einer 16'/- Stunden-Rede die atemlos harrende Menschheit eingeladen. Er redete leise, er brauchte viel Wasser, aber er redete. Überall schliefen Abgeordnete, das Präsidium und die Minister lösten sich dreistündlich ab, auf der Zuhörer tribüne war mit verglasten Augen ein einziger Mensch, der von dieser Stätte des Entsetzens schreckgebannt nicht wegkam. Und Fresl redete und redete. Tschechisch natür lich; vor ihm saßen auf Abgeordnetenbänken zwei Steno graphen und schrieben wutbleich den Blödsinn mit, denn die Stilistik ist mangelhaft und die Sätze stolpern durch einander, aber stenographiert mußte werden, und alle 10 Minuten kamen zwei neue Beamte, und in den Bericht kommt nachher jedes Wörtchen — und der Staat kann Zehntausende von Mark für Druckkosten und alles mögliche sonst noch bezahlen, weil hier ein Abgeordneter an einem Tage ungefähr die ganze Bibel und Goethes Werke noch dazu herunterredete. Irgendeinen vernünftigen Zweck hat die Sache nicht, es sei denn, daß die 20 bis 25 Männerchen den Beweis erbringen möchten, daß der Parlamentarismus eine ganz widerliche Sache geworden ist, eine Karikatur, eine Fratze. Angenommen wird doch alles Nötige, auch wenn die zwei Dutzend Obstruktionisten sich den Stimmritzenkrampf anreden. Und Herr Fresl war noch barmherzig, denn er hatte eine 24-Stunden-Rede angekündigt. Jetzt fehlt nur noch eine blutige Prügelei, und dann stünde das Wiener Parlament unerreicht da: die Blüte der Nation, die Weisesten des Volkes, die Elite aller vaterländischen Gaue, die Erwählten des Stimmrechts fangen an zu verblöden. MrMerrecken. Eigentlich hat man sie satt, diese stets über einen Leisten gehauenen Ansprachen der Staatsmänner über di« auswärtige Politik. Ob sie in Wien, Rom oder London, in Paris oder Petersburg gehalten werden, ist gleich. Immer heißt es: Weltfrieden, Wolken am Horizont, treue Verbündete, Pflege der Freundschaft mit den übrigen, Europas Einigkeit, nationale Würde, Fortschritt der Menschheit usw. Allmählich weiß man das ganze Register auswendig. Es müßte einer schon ein Bismarck sein, um eine neue Note hereinzubringen. . In der russischen Reichsduma hat der Minister präsident Kokowzew sich über die schwebenden Fragen in einer Weise geäußert, daß wir so klug sind, wie zuvor. Es ist eine „Einerseits-andererseits"-Rede. Einerseits wacht das gesamte nationale Rußland eifersüchtig darüber, daß seine Schützlinge, die Balkanstaaten, fortan sich so ausdehnen, wie es ihren Kriegserfolgen und schweren Blutopfern entspricht. Andererseits sei Rußland durchaus für die Erhaltung des Weltfrieden-, halte nicht nur an seinen Bündnissen, sondern auch an seinen Freundschaften fest und wünsche nicht, daß Europa in zwei Lager zerfalle. Wenn Talleyrand darin recht hat, daß dem Diplomaten die Sprache gegeben sei, um seine Gedanken zu verbergen,* dann ist Kokowzew ein großer Diplomat. Wenn irgend welchen Prüflingen, Abiturienten oder Marinefähnrichen oder Referendaren, die Aufgabe gestellt würde, aus dieser Rede in einem klaren Aufsatz herauszudestillieren, waS nun eigentlich Rußland in der Balkanfrage für eine Stellung einnehme, so wäre es für die jungen Herren zum Verzweifeln. Nur die allgemeine „friedliche Tendenz" läßt sich herauslesen. Mit der beschäftigt sich denn auch das sogenannte Echo der Presse, und auch da trifft man nur auf Phrasen, die jedesmal dieselben sind. Vielleicht mit noch größerer Spannung hat man San Giulanos Ausführungen in Rom erwartet. Der italienische Minister des Auswärtigen hatte es eigentlich noch fleichter, die Stellung seines Landes zu präzisieren, denn sie hat sich ungeheuer vereinfacht, feit man mit Osterreich-Ungarn in Herzeinigkeit sich über die albanische und Adriafrage verständigt hat. In der Tat findet San Giulano denn auch einige recht warme Worte über den Nachbarstaat und über den Dreibund, der jetzt ohne jede Abänderung verlängert sei und schon 30 Jahre lang zum Segen auch für Italien gewirkt habe. Aber in dem selben Atem (wieder das „Einerseits-andererseitsl") preist er geflissentlich die Freundschaft mit Rußland und den änderen beiden Ententemächten, obwohl er es wahr haftig nicht notwendig hätte. Natürlich ist das nur ein Zugeständnis an die öffentliche Meinung, von der man sich immer noch mehr führen läßt, als daß man sie führte; ein Rückfall in die Zeiten, wo man in Rom hinüber zur „lateinischen Schwesternation" schielte und in Algeciras eine Extratour mit ihr tanzte. Auch diese Ministerrede findet selbstverständlich ein, wie man sagt, freudiges Echo; es gehört zu dem System der internationalen Höflichkeit, daß alles sich gegenseitig bekomplimentiert. Daß freilich die Weltgeschichte nicht durch Reden ent schieden wird, das hat uns schon Bismarck beigeüracht. Alle diese „Exposes", über die man in den Kabinetten lächelt, dienen im Grunde lediglich dazu, um die Eitelkeit der Abgeordneten zu befriedigen, vor denen sie gehalten werden. In der Duma wie in der Konsulta ist man stolz und glücklich, wen,, die leitenden Staatsmänner ein Zipfelchen des weltgeschichtlichen Vorhangs lüsten. Man sieht dahinter immer nur dieselben steifen Drahtpuppen im Menuettschritt tänzeln. Wir können uns eigentlich nichts Öderes denken, als eine Sammlung solcher Reden, fein säuberlich in Halbfranz gebunden. Die Lalkankrile. Die Situation ist nach wie vor recht wenig erfreulich. Dank der im Grunde aenommen durch nichts.berechtigten