Suche löschen...
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 12.12.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191212123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19121212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19121212
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-12
- Tag 1912-12-12
-
Monat
1912-12
-
Jahr
1912
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
frankrelck. x In der Deputiertenkammer sprach der bekannte Sozialist JaurLs über die französischen und deutschen Kriegsstreitkräfte. In seinen Ausführungen «Märte Jaurös, daß die moralische Einheit der Nation unerläß licher als die materielle Stärke sei, um einen Sieg sicher zustellen. Die Demokratie müsse vollständig Herrin der Leitung der auswärtigen Politik bleiben. Geheime Ver träge dürfte man nicht mehr dulden. Jaures sprach dann ausführlich zugunsten von Schiedsgerichten. Er schilderte warm die Begeisterung, mit der die ganze Nation in den Krieg ziehen würde, nachdem der Gegner das Schieds gericht abgelehnt hätte. Jaures erklärte weiter, es scheine, daß auch Deutschland das System der kasernierten Armee aufgeben wolle. (?) Zum Schluß kam Jaures noch auf das militärische Verhältnis zwischen Frankreich und Deutschland zu sprechen: Die erdrückende numerische Überlegenheit der Deutschen lege Frankreich die Pflicht auf, sein militärisches System von Grund auf zu ändern. Jaures sagte: „Selbst nach Einführung des projektierten Kadergesetzes werden wir nur 1004 Jnfanteriebataillone haben, während Deutschland 1114 Bataillone besitzen wird. Am Tage der Mobilisierung wird die um ihre Reserven verstärkte deutsche Armee eine Million Mann stark sein, während Frankreich nicht mehr als 850000 bis 880000 Mann aufbrinaen wird.* ^us In- uncl Zuslanck. Berlin, 9. Dez. Der Vorstand des preußischen Städte- tages hat beschlossen, in Berlin eine Geschäftsstelle zu er- errichten und mit der Leitung desselben den jetzigen Stadt rat Dr. Luther in Magdeburg betraut. Dresden, 9. Dez. Der Gesamtverband der evangelischen Arbeitervereine Sachsens protestierte in seiner gestrigen außerordentlichen Hauptversammlung gegen die Einmischung der päpstlichen Enzyklika in die wirtschaftlichen Be- strebungen der deutschen evangelischen Arbeiter. Stuttgart, 9. Dez. Wie verlautet, wird der württem- bergische Minister des Innern v. Pischek demnächst von seinem Posten zurücktreten. London, 9. Dez. Der Streik der Angestellten an der North Western Railway Company nimmt bedrohliche Dimensionen an. Im Bezirk Blyth haben sich 3000 Mann den Streikenden angeschlossen. Der Verkehr kann nur mit großen Schwierigkeiten und mit bedeutenden Verspätungen aufrechterhalten werden. Paris, 9. Dez. Der „France Militaire" zufolge werden demnächst sechs Zweidecker nach Nancy entsandt werden, die später wieder durch sechs dreisitzige Flugzeuge von 100 Pferdestärken ersetzt werden sollen. Paris, 9. Dez. Die Wahl Leon Bourgeois' zum Prä sidenten der Republik scheint nunmehr gesichert, nachdem sich alle republikanischen Parteien auf seine Kandidatur geeinigt haben. Die Wahl ist am 7. Januar. - 9- Dez. Das Automobil des Unterrichts- mimsters Alba stieß in der Nähe von Madrid mit einem anderen Ä-ewhrt zusammen. Der Minister wurde auf die Hrlaße geschleudert und blieb mit gebrochenem Arm und Schnittwunden im Gesicht am Wege liegen. Erst nach einer Stunde wurde er aufgefunden. Lissabon, 9. Dez. Der Stadtrat von Lissabon hat seine Demission eingereicht. , Peking, 9. Dez. Der Finanzminister hat mit der Sechs- machtegruppe die Grundzüge eines Abkommens über eine Anleihe bis zu 28 Millionen Pfund Sterling io gut wie vereinbart. Berlin, 10. Dez. Der RetchStagsabgeordnete für Schmetz (Oder) v. Halem (Rp.), besten Mandat von der Reichstagskommisfion für ungültig erklärt wurde, hat sein Mandat niedergelegt. Berlin, 10. Dez. über die Lage unserer deutschen Landsleute in Adrianopel liegt eine Nachricht vor, die durch Funkspruch nach Konstantinopel gelangt ist. Danach ist in der deutschen Kolonie Ädrianopels alles wohl. Für die Sicherheit der fremden Staatsangehörigen wird von den Ortsbehörden nach Möglichkeit gesorgt. Malchin, 10. Dez. Die mecklenburgische Verfassungs- Vorlage ist heute durch auseinandergehende Beschlüsse der Stände wieder abgelehnt worden. Wien, 10. Dez. Aus allen Bevölkerungskreisen laufen Spenden für die an der Grenze stehenden Truppen ein. Die Fürsten Franz und Johann v. Liechtenstein spendeten 80 LOO bezw. 30 000 Kronen, die Gemeinde Wien 10 000 Kronen. Budapest, 10. Dez. Der bulgarische Gesandte in Peters burg Bobtschew erklärte, es könne keine Rede davon sein, daß Bulgarien auch nur einen Fußbreit Landes an Rumänien abtrete. Petersburg, 10. Dez. Durch einen vom Kaiser be stätigten Ministerratsbeschluß wird Reval und seine Um gebung zur Basis für Land- und Seestreitkräfte und Grodno zur Basis für Landstreitkräfte bestimmt. Konstantinopel, 10. Dez. Die türkische Regierung hat beschlossen, den verschiedenen Ministerien sechzehn fremd ländische Räte beizugeben. Bukarest, 10- Dez. Großfürst Nikolaus Michailowitsch ist hier eingetrosfen und hat dem König Karl den russischen Feldmarschallstab überreicht. Monrovia, 10. Dez. Das Leben der Europäer in River Cesz ist durch liberische Soldaten bedroht. Die Europäer beabsichtigen, den Ort zu verlassen. Von deutschen Kriegsschiffen ankert der „Panther" vor River Cesz, der „Eber" vor Monrovia. Washington, 10. Dez. Im Repräsentantenhaus hat gestern der Vertreter Ohios Allen in einer Resolution eins Untersuchung über die Konservenindustrie des Landes beantragt. Älas gibt es Oeries? (Telegraphische und Korrespondenz-Meldungen.) Das Schicksal des Petroleum-Monopols. Berlin, 9. Dez. Das Schicksal des Reichspetroleum- Monopolgesetzes gilt bereits jetzt im Reichstag als besiegelt, zumal auch die Konservativen Gegner der Vorlage sind. In der jetzigen Form wird die Vorlage nicht Gesetz werden, die Reichsregierung will aber, wie im Reichstag verlautet, Zu geständnisse, wie sie verlangt werden, nicht wachen, so daß voraussichtlich die Vorlage in der Kommission begraben werden wird. Im Reichsschatzamt ist man über die etwas überraschende Wendung der Dinge ziemlich bestürzt gewesen Eine Rote-Kreuz-Flotte. Haag, S. Dez. Eine sehr beachtenswerte Anregung für den Sanitätsdienst im Kriege gibt das holländische Rote Kreuz. Es macht den Vorschlag, eine internationale Rote- Kreuz-Flotte schon zu Friedenszeiten zu beschaffen. Diese soll zunächst aus drei Schiffen bestehen und eine inter nationale Mannschaft unter Leitung eines internationalen Komitees haben. Probe-Verproviantierung in Frankreich. Paris, g. Dez. In Frankreich übt man jetzt allent halben „Krieg". Vor kurzem die Probemobilmachung an der Ostgrenze und nun etwas Funkelnagelneues: eine Ver proviantierungsübung. Im Auftrage des Krisgsministers wurde nämlich infolge eines von der Verproviantierungs- Kommission von Varis auk Anregung des Gemeinderats unternommene» Schrittes eine Berprsp'.ani-.rrungssyung lm Bezirk Fismes bei Reims veranstaltet. Hierbei führten 19 von den 21 Gemeinden dieses Bezirks die ihnen über tragenen Lieferungen an Weizen und Hafer in sehr zu friedenstellender Weise aus. Diese seltsamen Übungen lassen doch darauf schließen, daß man in das Funktionieren der Kriegsmaschine im Ernstfälle kein allzu großes Vertrauen setzt. Beunruhigende Gerüchte über die ^Mauretania". London, 9. Dez. Die heutige Ankunft des Riesen- paffagierdampfers der Cunard-Linie „Mauretania" im hiesigen Hafen zerstreute die in Umlauf befindlichen falschen Gerüchte von einem schweren Unfall des Schiffes, die allent halben grobe Beunruhigung bervorgerufen hatten. An Bord der „Mauretania" ist alles wohl und sie hat ihre Fahrt bis jetzt fahrplanmäßig durchgeführt. Der Nobel-Friedenspreis wird nicht verteilt. Christin»!«, 10. Dez. Das Nobelkomitee des Storthing hat jetzt den aufsehenerregenden Beschluß gefaßt, in diesem Jahre den Nobel-Friedenspreis nicht zur Verteilung zu bringen, da keine der ihm zur Prüfung vorgelegten Arbeiten zur Förderung des Friedens und keiner der zur Diskussion stehenden Kandidaten des Preises für würdig befunden wurde. « Eisenbahnerstreik in England. London, 10. Dez. Der anfänglich kleine Streik bei der North Castern Railway hat sich zu einem Riesenausstande entwickelt, über 10 000 Streikende werden jetzt gezählt. Der Bahnverkehr ist fast völlig lahmgelegt, wodurch auch dis Kohlenförderung in Northumberland und North-Durham zum Stillstand gekommen ist. Man hofft die bestehenden Differenzen auf gütlichem Wege beseitigen zu können. Die Aufgabe der rumänischen Armee. Bukarest, 10. Dez. Bei der gestrigen Kammereröffnung verlas König Karl eine Thronrede, die angesichts der russischen Bemühungen, Rumänien vom Dreibund abzu ziehen, von besonderer Bedeutung ist und namentlich dem Heere seine Aufgabe vorzeichnet. Der König sagte u. a.: „Rumänien wird als ein wichtiger Faktor des europäischen Konzerts angesehen, und bei der endgültigen Regelung der durch die Balkankrise aufgeworfenen Fragen wird sein Wort Gehör finden. Das Vertrauen, das die Nation in die aus nahmslos anerkannte Tapferkeit ihrer Soldaten setzt, ist vollauf berechtigt. Die Armee ist imstande, diesem Vertrauen zu entsprechen, und ist immerdar bereit, ihre Mission zu er füllen. Die neuen Kredite, die von Ihnen für die Armee werden angesprochen werden, werden in Ihrem erleuchteten Patriotismus ihre Begründung finden." Greueltaten der Balkanstaaten. Konstantinopel, 10. Dez. Fortgesetzt kommen neue ver bürgte Meldungen von haarsträubenden Greueltaten, die die Soldateska der christlichen Balkanstaaten auf ihrem „Kreuz zuge" gegen die Türken verübt. Ein glaubwürdiger eng lischer Zeitungskorrespondent hat Nachrichten von unmensch lichen Metzeleien erhalten, die die christlichen Soldaten in der Umgebung von Saloniki unter der unbewaffneten mohammedanischen Bevölkerung angerichtet haben. Er fügt hinzu, daß die Einzelheiten dieser Greuel nicht mehr lange unbekannt bleiben würden, da die Konsuln der Großmächte ihren Regierungen bereits ausführliche Berichte telegraphiert hätten. Von zahlreichen Schandtaten der Bulgaren, die die gefangenen Türken verstümmelten, berichtet auch der in türkischen Diensten stehende deutsche Oberst Veit, der in einem Zeitungsartikel einen Appell an die Mächte eichet. Hab unä fern. o Zur Verhaftung des Defraudanten Brüning. Der von Berlin aus mit 260 000 Mark der Dresdner Bank geflüchtete Kassenbote Brüning wurde bekanntlich in Winnipeg in Kanada verhaftet und zwar in dem Augen blick, als er einen von seinem Schwager in Engter ab gesandten Brief mit 6000 Mark in Empfang nehmen wollte. Diese Summe fiel auch der Polizei in die Hände, so daß mit den in Engter beschlagnahmten 67 000 Mark und einer Summe, die Brüning noch bei sich trug, über 117 000 Mark der Beute wieder zur Stelle geschafft sind. Wo der Rest steckt, ist noch nicht bekannt. Um den Betrieb auf der kleinen Wirtschaft des Schwagers nicht zugrunde gehen zu lassen, hat Landrichter Bombe nach der Ver haftung des Ehepaares dessen langjährigen Untermieter zum Verwalter eingesetzt. Sein Hauptaugenmerk hat der neue Verwalter zunächst darauf zu richten, Schatzgräber fern zu halten. Das sind die Leute von Engter, die den Rest der Beute Brünings noch auf dem Gehöft vermuten. Sie erschienen schon wiederholt bei Nacht und Nebel mit Schaufeln und Hacken, um auf der Suche nach dem Schatze das Erdreich an verschiedenen Stellen zu durch wühlen. 0 Sechs Mädchen ertrunken. In Faulbach bei Aschaffen burg spielten auf einer zugefrorenen Stelle des Mains sieben Mädchen im Alter von acht bis zwölf Jahren. Plötzlich brach die Eisdecke, und sämtliche Mädchen stürzten ins Wasser In ihrer Todesangst klammerten sie sich an einander. Sechs Mädchen ertranken und konnten nur als Leichen geborgen werden. Das siebente wurde von ihrem Bruder gerettet. o Bon seiner Frau verraten. Unter dem Verdacht, vor etwa fünfzehn Jahren den 13jährigen Sohn eines Zigarrenarbeiters in Herzberg ermordet zu haben, wurde kürzlich der inzwischen nach Osterode a. H. verzogene Schlosser Meyer in Untersuchungshaft genommen. Bei einem Streit mit seiner Ehefrau drohte ihm diese, sie würde „ihn zur Anzeige bringen, daß er in Herzberg den Jungen ermordet habe". Nachbarn hörten diese Äußerung und erstatteten Anzeige. Bei seiner Vernehmung gab der Verhaftete zu, daß er den betreffenden Jungen nachts in seiner Speisekammer beim Stehlen von Kirschen ertappt habe. Man nimmt an, daß Meyer den Knaben darauf getötet und ihn dann im Ziegenstall aufgehängt hat, um den Anschein zu erwecken, als habe der Junge Selbstmord verübt. D Ein Kind mit zwei Köpfen. In Dijon hat eine Frau ein Kind mit zwei Köpfen, vier Armen und vier Beinen, aber nur mit einer Brust geboren. Dieses Kind lebte allerdings nur wenige Stunden. Der Leichnam wurde der medizinischen Akademie in Paris zu Studien zwecken übergeben. o Das sonderbare Testament einer Berlinerin. Das in Berlin verstorbene Fräulein Therese Großmann ver machte der Stadt Reichenbach i. Schl, ihr gesamtes be trächtliches Vermögen mit der Bedingung, daß ihr Leichnam nach Rom gesandt und dort im Vatikan mehrere Tage zur Schau gestellt werden sollte. Den Leichentransport sollten eine Anzahl weißer Tauben in Käfigen begleiten. Gegen dieses Testament nahm der Bruder der Verstorbenen, der Brigade- Kommandeur Oberst Heinrich Großmann, das gesetzliche Erbrecht an dem Nachlaß in Anspruch. Der Reichenbacher Magistrat hat jedoch beschlossen, diesen Einspruch abzu lehnen. O Muttermord. In Mannheim wurde die 42 Jabre alte Frau des Küsermeisters Benzinger, die von eurem Oes Briefmarkensammlers 6ewmn. Plauderei von Angerius. Die Frage „Warum sammelt man Briefmarken" ist s, alt wie der Briefmarkensport selbst und wird doch immer wieder neu aufgeworfen. Namentlich jetzt wieder, wahrens der Wochen vor Weihnachten, wo W « ^5? Briefmarkenmarkt der Verkehr sehr lebhaft gestaltet. Nehmen doch weiterhin die für diesen Sammelsport not wendigen Utensilien keinen kleinen Naum m den Geschenk artikeln ein. - . . . Wenn wir den Antrieben zum Sammeln der Marken nachgehen, stoßen wir zunächst auf die künstlerische Aus führung, die Art der technischen Herstellung, die uns zu allerhand Betrachtungen und Studien nach der ästhetischen Seite hin sowohl als nach der kultur- und kunstgeschichtlichen anregt. Wir lernen an vielen Marken, die wirklich kleine Kunstwerke darstellen (rch nenne nur dl« kursierende Reihe von Bulgarien oder des hintermdlschen Fürstentums Kedah und die verschiedenen Ermnerungs- ausgaben der Vereinigten Staaten), die Gesetze der Schön heit kennen und erfahren immer wieder, daß die Formel vom Goldenen Schnitt die Grundformel alles künstlerischen Schaffens bleibt. Die Marken erzählen uns ferner, wie sich im Laufe der letzten Jahrhunderte unsere graphischen Gewerbe entwickelt und vervollkommnet haben, wenn wir z. B. die in rohestcm Steindruck aus geführte älteste Marke von Neukaledonien, die ein Sergeant der Kolonialarmee namens Triquera herstellte und die echt heute mit zu den größten Seltenheiten gehört, einem der nicht nur im künstlerischen Entwurf, sondern auch in der Druckausführung vollendeten Miniaturmeiste - werke der obenerwähnten Reihen gegenüberhalten, die in Kupferdruck oder (wie die bulgarischen Marken) in einem Chalkographie genannten neuen Verfahren auf der Buch druckpresse hergestellt werden. Viele Darstellungen aus den Marken, häufig nach den Gemälden älterer und neuerer Meister, geben uns auch anschauliche Bilder aus der allgemeinen Kulturentwicklung der Völker Mann getrennt lebt, von ihrem 19 Jahre alten Sohn mit ihrem Liebhaber überrascht. Der Sohn stach blindlings mit einem Messer auf die Mutter ein, während der Lieb haber sich flüchten konnte. Die schwerverletzte Frau wurde in das Krankenhaus gebracht, wo sie nach einer Operatum starb. Der Täter wurde verhaftet. Die Frau hatte euren sehr schlechten Ruf in der Stadt. s Durch den Balkankrieg ruiniert. In Newyorker Börsenkreisen erregt der Zusammenbruch der dortigen Firma Rudolf Kleybolt großes Aufsehen. Die Unter bilanz beläuft sich auf 3,5 Millionen Dollar, etwa 14 000 000 Mark. Der Zusammenbruch ist in der Haupt" fache auf große Verluste infolge des Balkankrieges zurück zuführen. s Eine furchtbare Brandkatastrophe hat sich in Montpellier ereignet. Dort brach in dem Laden eines Buchhändlers Feuer aus, das mit rasender Schnelligkeit um sich griff und sich bald über das ganze Gebäude er streckte. Der Buchhändler, der gelähmt war, konnte sich nicht mehr in Sicherheit bringen und verbrannte. Drei Frauen sind gleichfalls in den Flammen umgekommen, während mehrere andere Personen mit schweren Ver letzungen aus dem brennenden Gebäude herausgeholt werden konnten. — Lunte Oages-Lkronik. Hamburg, 10. Dez. Der Ewer „Emma" ist auf der Unterelbe gegen die bei der gesunkenen „Vandalia" errichtete Pfahlgruppe gerannt und gesunken. Die Frau des Schiffers und der Steuermann sind ertrunken. Kiel, 10. Dez. Das Torpedoboot v 7 stieß mit 8 64 in der Kieler Föhrde zusammen und erlitt dabei unbe deutende Schäden. Einige Mann der Besatzung wurden ganz leicht verbrüht. Perleberg, 10. Dez. Der Bureauvorsteher Müller des Justizrats Schmidt wurde wegen Wechselfälschung unll Betrügereien im Betrage von etwa 100000 Mark verhaftet. Er ist ein Opfer der Spiel- und Wettleidenschaft geworden. Worms, 10. Dez. Ein Personenzug fuhr bei der Einfahrt in den Bahnhof Worms auf eine Rangierabteilung. Der Heizer des Zuges wurde anscheinend schwer, 10 Reisende leicht verletzt. Petersburg, 10. Dez. Bei der Don-Asow-Bank hat ein junger Beamter der Buchhalterei Sosimowitsch eine halbe Million Mark unterschlagen. Teheran, 10. Dez. Kurden haben in der Nähe von Lohinjan, südwestlich vom Urmiasee, den belgischen Zoll- inspektor Dumez, vier ihn begleitende persische Zoll- assistenten und vier Reiter seiner Eskorte ermordet. Montreal, 10. Dez. Eine hier eingetroffene Meldung besagt, daß in einem Stadtviertel von Winnipeg ein Riesenbrand wütete, der einen Schaden von ungefähr 2 Millionen Dollars anrichtete. Ulm, 10. Dez. Kommerzienrat Schwenk, der Inhaber der Firma Schwenk, Zement- und Steinwcrke, hat 1L0(M Mark zur Einrichtung eines Pensionsfonds für seine An-' gestellten gestiftet. c Berlin, S. Dez. Der bekannte Rechtsanwalt Justizrat Dr. Erich Sello ist, 60 Jahre alt, gestorben. Frankfurt a. O., S. Dez. Bei einem Scheunenbrand fanden zwei Landstreicher, die dort genächtigt hatten, derr Tod in den Flammen. Bautzen, 9. Dez. Die Stadt Bautzen ist von dem in Dresden verstorbenen Fräulein Franziska Weber zur Universalerbin eines 271 000 Mark betragenden Ver mögens eingesetzt worden. Chemnitz, S. Dez. In Pleißa bei Limbach fuhr ein lunger Radfahrer den Fußgänger Schönherr aus Grüna um. Beide stürzten und erlitten schwere Schädelbrüche, denen sie nach kurzer Zeit erlagen. Duisburg, s. Dez. , Auf Zeche „Friedrich Heinrich" wurden fünf Bergleute durch herabstürzende Gesteins« maffen getroffen. Alle fünf wurden schwer verletzt. Kopenhagen, 9. Dez. Hier wurde der Klempnermeister Koch von dem Geliebten seiner Frau, einem Hauseigentümer Hansen, ermordet. Der Täter entkam. Frau Koch wurde verhaftet. Christiani«, 9. Dez. Die grobe Holzschneidemühle- Molendal ist niedergebrannt. Es ist dies der größte Brand, der seit erdenklichen Zeiten hier gewütet hat. Der Schaden beträgt über 1V, Millionen Mark. Wien, 9. Dez. In Baden bat der 24jährige Student Reich aus Suczawa gemeldet, daß er auf dem Calvarienberg seine Geliebte, die 18jährige Kontoristin Olga Berg- Hauser aus Wien, erschossen habe. Die Leiche wurde tat sächlich aufgefunden. Paris, 9. Dez. In einem hiesigen Hotel beging der englische Kapitän John Villis in Gemeinschaft mit einer Dame Selbstmord. Das Motiv soll in einer Liebesaffäre zu suchen sein. Mo de Janeiro, 9. Dez. Hier explodierte in einem Kinematographentheater der Projektionsapparat. Da durch entstand ein Brand, der bald große Dimensionen annabm. Drei Personen wurden getötet, mehrere andere nerietzt. . ..
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)