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MWZWAWIWL in Sardinien ein eines Diebstahls Be, Nllei-lei Ratschläge ! von scemden 8itten Vs; Keich de5 lvissen; Ler die die sehr vier ge- Dutzend Flaschen Les von ihm feierten Weines eintrug. zichtigter schwur, daß er ungerechterwetse bezichtigt werde, wurde er gezwungen, sich Lie Augen mit einem besonderen KtaubNckeeer Rlelclersckrank. Es gibt keinen Kleiderschrank, absolut dicht wäre, denn auch durch kleinsten Ritzen und Fugen dringen Staubatome ein. Für Helle, Das ist die wahre Liebe, die immer und immer sich gleich bleibt. Ob man ihr alles gewährt, ob man ihr alles versagt. drückliche Anerkennung der Bürgerschaft von Reims und dazu noch Nur zwei Tugenden gibt's: o wären sie immer vereinigt, Immer die Güte auch grob, immer die Größe auch gut. Was dein Auge an anderen sah, Wird anderen nicht an dir entgehen. Wir stehen uns selber viel zu nah'. Um unsre Fehler selbst zu sehen. Wehe dem, der zu sterben geht Und keinem Liebe geschenkt hat, Dem Becher, der zu Scherben geht Und keinen Durst'gen getränkt hat. V»s Rlpckrücken. Mehr oder weniger kennt wohl jeder mann den Zustand, den man als Alp drücken bezeichnet, und man bat schon viele Theorien bezüglich der Ursache dieses unbehaglichen Traumzustandes auf gestellt. Bisher steht aber allein nur fest, daß die Erscheinung während irgendeines Traumes vorkommt, mit Atemnot, dem Gefühl des Kräfteverfalls und der Un möglichkeit, sich zu bewegen, einhergebt. Unpassende Körperlage, Mangel an frischer Luft oder Überernährung, die die vollkommene Oxydation des Blutes hindern, scheinen die wichtigsten, dis ponierenden Ursachen der Störung zu sein. Die gelegentlichen nächsten Ursachen, die das Alpdrücken hervorbringen, sind gewöhnlich zu dichte Bedeckung mit Betten, Engigkeit des Schlafraumes, Rückenlage und spätes nächtliches Essen .. . entweder eine von diesen oder Lbsmpsg^nei' ocker Surguncker? Im 17. und während eines Telles Les 18. Jahrhunderts kämpften die Champagne und Burgund in Versen und In Prosa um den Vorrang auf dem Weinmarkte. Ein gewisser Daniel Arbinet hatte in einer schwülstigen und aufgeblasenen Studie behauptet, daß der Burgunder der König der Weine wäre. Gegen diese Behauptung erhoben sich in größter Entrüstung die Winzer der Champagne mit der Gegenbehauptung, Lab ihr Wein das gesündeste aller Ge tränke sei. Nun sandten die Burgunder als ihren Kämpen einen Arzt, den Doktor Mathieu Fournier, ins Treffen: dieser wackere Jünger Äskulaps er klärte, daß der Wein der Champagne allerlei Darm- und Magenkatarrhe und auch die Gicht erzeuge. Darauf er widerte ein Herr Gilles Colleteau, daß der Burgunder Gift sei, und daß zu einem Vergiftungsoersuch schon ein Glas dieses Gesöffs genüge. Der lustige Krieg dauerte fast hundert Jahre, und jede der beiden kriegführenden Parteien hatte ihren weinseligen Tvrtäus. Der Dichter Graflan widmete dem Burgunder eine schwungvoll-bacchantische Ode, und Charles Coffin schrieb unter dem Titel .Die gerächte Champagne" ein moussierendes Gedicht, das ihm die aus ¬ empfindliche Toiletten ist deshalb ein Schutz gegen den Staub geboten. Sofern man nicht für jedes Kleid einen über» wurfsack nähen will, worin die Kleider aufbewahrt werden, läßt man sich — und dieses Mittel ist gerade so gut — vom Tapezier den ganzen inneren Schrank — Wände, Boden, Decke, Türen — mit rotem Schweizerkattun beziehen. Vorn schließt ein Vorhang von demselben Stoff das Ganze ab; er ist an einer Messingstange angebracht und läßt sich mittels Ringen leicht vor- und zurück» schieben. Das Innere des Schrankes gewährt auf diese Weise nicht nur einen sehr netten, sauberen Anblick, sondern ist auch absolut staubdicht. 8ek»n«ilung cte» 8ckuk«erks. Eine sorgfältige Behandlung der Schuhe und Stiefel find eine Quelle von Ersparnissen, denn jeder kann sich leicht davon überzeugen. Laß das Fußzeug bei richtiger Behandlung weit länger in gutem Zustande bleibt und daher weicher und angenehmer zu tragen ist und ein besseres Aussehen zeigt, andererseits viel seltener der Ausbesserung bedarf. Am meisten vernachlässigt wird das so nötige Einfetten des Schuhwerks. Die Alltags schube oder -stiefel, die bei trockenem Wetter ost längere Zeit hindurch jeden Tag, bei nassem Wetter aber wenigstens einen um den andern Tag getragen werden, sollen etwa nach je sechs Wochen gründlich abgeivaschen werden, so Laß alle Wichse entfernt wird. Nachdem das Leder trocken geworden ist, wird es mit einem mineralischen Fett, das nicht ranzig wird, tüchtig eingerieben. Dazu dient eine kleine Bürste, die nur zu diesem Zweck benutzt wird. Den nächsten Tag kann man das Schubwerk wieder benutzen, bei nassem Wetter wird es einen Tag ungewichst angezogen. Nach zwei« bis dreimaligem Wichsen ist der gewöhnliche Glanz wieder vorhanden. Die Dienstboten schmieren oft zu viel Wichse auf, dadurch wird die Arbeit des Blankputzens nur erschwert. Dazu kommt noch der ÜbelstanL, daß bei nassem Wetter leicht der Saum der Kleider und der untere Jnnenrand der Hcrrcnbein- kleider mit Wichse beschmutzt wird. Der kriegstee cler Rmerik»nerinnen. Wenn der amerikanische Offizier ins Feld rieht, pflegt er neben den kriegerischen Traditionen auch die friedliche Kurzweil der Garnisonszeit nicht ganz zu ver gessen. Während des Feldzuges auf Kuba glichen die Zelte der Offiziere von Onkel Sams Armee oft veritabeln Klub räumen: die Ofstziersmeffen wurden durch feine Diners und glänzende Ball feste verschönt, und im Lager tummelten sich, wie bei einem Gartenfest, schöne Frauen in den neuesten Pariser Toiletten. Nun haben aber die Offiziersstauen in El Paso (Texas) und in Douglas (Arizona), um in ihren Veranstaltungen nicht gar zu einseitig zu sein, etwas ganz Neues, den „bsttts tss" oder Kriegstee, arrangiert. Sobald gemeldet wird, daß auf mexikanischem Gebiet sich Auf ständische nähern, und daß es zwischen diesen und Len regulären Truppen zu einem Scharmützel kommen dürste, lasten die Damen, deren Haus oder Garten in der Nähe des voraussichtlichen Kriegs schauplatzes gelegen ist, Einladungen zu einem „battls les" ergehen. Und die ge ladenen Herren und Damen verfolgen bei Tee und Kuchen mit ihren Fern gläsern die Phasen des Kampfes, der sich in einiger Entfernung auf Ler andern Seite Ler Grenze abspielt. Einer der Kriegstees soll sich, nach Bericht eines Augenzeugen, zu einem besonderen Amüsement gestaltet haben: die mexika nischen Rebellen hatten in die Reiter kaserne von Juarez zwei Bomben ein geschmuggelt, und die Teegesellschaft hatte Las Glück, der Explosion dieser Bomben beiwohnen zu können. Gottesurteil«. In Sardinien, wo der Aberglaube noch in hoher Blüte steht, gibt es noch heute sogenannte Ordalien oder Gottes urteile: wer eines Verbrechens beschuldigt wird, tut gut, wenn er sich, um sich von Lem Verdachte zu befreien, einem Gottes« Ursprung cker Visitenkarten. Die Visitenkarten, ebenso wie die in England übliche Art der Verlobungs- und Vermählungskarten (zwei durch ein seidenes Band verbundene Karten) stammen ursprünglich aus China. Dort waren Visitenkarten schon zur Zeit der Tong-Dynastie (618 bis 907 n. Cbr.) all gemein üblich, und aus jener Zeit datiert auch die Einführung der rot- seidenen Schnur bei den Verlobungs karten der Chinesen. Die Visitenkarten Ler Chinesen sind heute noch ebenso be schaffen, wie vor tausend Jahren; sie find von sehr grobem Format, gewöhn lich von hellroter Farbe, und ihr Gebrauch unterliegt genauen Vorschriften. Die Verlobungskarten bestehen aus zwei groben Karten mit den Namen von Braut und Bräutigam sowie den Einzel heiten der Verlobung. Die Karten werden durch eine rotseidene Schnur ver bunden. alle zusammen. Diese Erfahrungen k urteil unterwirft. — Über gewisse Gottes« s/deuten auch auf Lie vernünftigen Maß-1 urteile ist man jetzt allerdings schon nahmen zur Verhütung Les — meist I hinausgewachsen, weil sie gar zu lächer- üarmlosen — Übels hin. Man sorge I lich und kindisch find. Wenn früher z. B. dafür, daß jede Erhitzung, sei es durch I in Sardinien ein eines Diebstahls Be» zu starke Nahrungsaufnahme, sei es durch zu dicke Federbetten vermieden wird; man schlafe auf der rechten Seite, soweit, man diese Lage einzubalten vermag, und Wasser benetzen zu lasten: Lieses Wasser man sorge, je nach der Jahreszeit, für sollte ihn blind machen, wenn er einen genügende frische Luft. Vielleicht ist in falschen Eid geleistet hatte. Bei den an der Kohlensäure, deren Wirkung auf die Ler Goldküste lebenden Akkra spricht in Lungen ja bekannt ist, der Schlüssel zu ähnlichen Fällen Ler Zauberer gewisse der Erscheinung Les Alpdrückens zu Beschwörungsworte vor einer Art Wasch suchen. I Lecken und taucht dann einen Pferde ¬ oder Kuhschwanz in das Wasser; die Be schuldigten werden nach Lieser Prozedur aufgefordert, sich mit dem Wasser das Gesicht zu waschen. Wer unschuldig ist, bleibt heil und gesund, dem Schuldigen aber schwellen unter gräßlichen Schmerzen die Augen an. Bei andern Negern, die an der Sklavenküste wohnen, gibt man den Angeschuldigten ein Gift ein; wenn sie es, ohne körperlichen Schaden zu er leiden, wieder ausspeien, sind sie un schuldig — sterben sie aber daran, so ist ihre Schuld lückenlos erwiesen. WeMt für Mskuff Has», adgehol« von d<r Expedition 1,30 Mk , durch die Post und unsere Landau-träger bezogen 1,54 Ml. La» »S SO V------ vrscheiiil »Scheptstch dreimal and zwar Dien «tags, Dovoeraiag» and Sonnabend«. Ja ferste werden tag« vorher di« mittag« N Utzr angenommen. Bezugspreis in der Stadt viertesiädrsich i,4O Mk. frei inS Mr dir Lönigl. Kmtshsuptmsnnlchakt Meissen. Mr das König!. Nmktmericht und den Stadtrat r» WtlsdruA sowie für das König!. Forstrentamt zu Tharandt. uncl vmgegencl. Amtsblatt 1-1L s^l-. 144I Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag: Arthur Zschunke in Wilsdruff (Nachdruck verboten.? (6 Fortsetzung.) „Vater", sagte sie ganz unvermittelt, „dir geht noch rüderes durch den Kopf." Der Justizrat faßte, ohne seine Stellung zu ver ludern, ihre kräftige, schlanke Hand. „So, meinst du, kluge Lore?" „Ja, ich meine, alter Papa. Ich weiß auch was." Sie schüttelte kameradschaftlich und aufmunternd seinen Arm. „Sag', was ist es mit der Frau auf Niederloh?" Bentin schob hastig seinen Stuhl zurück. „Rühre noch nicht daran, Lore." Leonore schwieg. Sie wußte, in solcher Stimmung oertrug er keine Frage; schweigend verschloß er alles Unklare in sich. Man sah dann förmlich, wie die Ge danken hinter der klugen Stirn arbeiteten, die, in strenge Falten gezogen, mit den dichten Brauen die scharfen Augen fast verdeckte. Leonore kannte aber auch den Hellen Lichtblick, der aus diesen Augen brach, sobald sich deS Denkers Ideen geklärt^ hatten, das Urteil fertig war in diesem Hirn feinster Struktur. Heute wartete sie ver gebens auf solchen Blick. Sie saß da auf ihrem Stuhl in der Dämmerung, die bis auf den Umkreis der Studierlampe schon das Gemach erfüllte, wie jemand, der nicht weiß, was er sagen soll, der nur in unruhiger Hast unklare Gedanken durch seinen Kopf huschen spürt, und der doch die bestimmte Emp findung bat, daß etwas Schweres, Dunkles in der Lust liegt, das bereit ist, sich atemraubend, erdrückend nieder zusenken. Früher, in der Zeit, wo ihr Vater als Notar die größte, auserlesenste Praxis in L . . . besaß, wäre es Leonore nie eingefallen, eine Frage an ihn zu richten. Mit vollem Verständnis seiner eigenen Auffassung hatte sie sein Amt beinahe wie das eines Priesters angesehen. Der große Sessel in seinem Bureau, in welchem er seinen Klienten gegenübersaß, war ihr stets gleichsam als Beicht stuhl erschienen, der ungezählte, schmerzliche Eröffnungen mit angehört und viele Geheimnisse zu bewahren hatte. Jetzt aber beklemmte die Unruhe sie zu sehr, außerdem war ihr Vater Privatmann — sie mußte Gewißheit haben. „Vater —l" begann sie wieder, jedoch zugleich mit dem unsicheren Laut sprach der Justizrat: „Frage mich noch nicht, Lore. Ich weiß nichts, was ich in bestimmten Worten aussprechen könnte. Nur das kannst du erfahren — selbst wenn Etelka geschieden werden könnte — den Lothar Hartmann, den Sohn der Frau auf Niederloh, könnte sie doch nie und nimmer heiraten." Er sagte das alles abgerissen, die Worte hart hervor- gestoßen, so daß er den halblauten Ton schmerzlicher Er kenntnis, der Leonores Lippen entschlüpfte, nicht hörte. Aus der Tiefe der Vergangenheit waren Erinnerungen emporgetaucht, ruheraubend, schreckensvoll ihn erschütternd. Und ihn, den geistig freien, ausgeglichenen Mann, der innerlich nie eine Sache gleichsam zur Seite legte, ohne sich Rechenschaft gegeben zu haben, ob sie auch vor ihm selbst, dem strengsten Richter, bestehen könne, ihn plagten jetzt Zweifel, ob er damals in jener Vergangenheit recht gehandelt. Peinigend, beinahe drohend erhob sich dies L In Etelkas Zimmern standen halbgepackte Koffer, überall, auf Tischen und Stühlen lagen Stücken von Kindergarderobe und Spielsachen umher. Ein Fenster war geöffnet, nachlässig, ohne die Flügel zu befestigen; klappernd schlugen sie hin und her. Harte, naßkalte Herbstluft wehte herein. In den Glanz und die Wärme des Spätsommers war dieser unfreundliche Tag wie eine häßliche Mahnung an Dunkelheit und Kälte gekommen» „Ob" vor ihm. Er fühlte sich plötzlich außerstande, jemand um sich zu haben. Er mußte allein sein. Er konme keinen, auch seine ihm so von Grund aus sympathische Lore nicht sehen. Er mußte mit den Erinnerungen ferttg werden, die Zweifel niederkämpfen, wieder reme Bahn schaffen in Seele und Gewissen. . „Geh', meine alte Lore", sprach er zärtlich. „Warte ruhig und geduldig. Ob ich je mit dir besprechen kann, was jetzt wie ein Gespenst in unser friedsames, freun^ liches Leben hineindroht, das kann ich dir heute noch nicht sagen. Aber du bist ja meine kluge, verständige Tochter, du wirst weder dich noch mich mit überflüssiger Neugier und absurden Vorahnungen und Befürchtungen plagen." Er legte den Arm um ihre Schulter. So gingen sie beide zur Tür. „Ich will nun an den Lothar schreiben. Könnt' ich ihm nur bessere Nachricht geben, dem armen, prächtigen Menschen! Ein häßliches Stück Arbeit, so mft ein paar kaltblütigen Worten Hoffnungen abzutun, darüber hin zufahren, just wie Hagelwetter über lustig sprießende Saat." — Wie er dann aber an seinem Schreibtisch saß und kurz und klar und doch väterlich tröstend an Lothar Hart mann das Ergebnis der Verhandlung mit Peternoffs Anwalt schrieb, fühlte er es als eine ungeheure Er leichterung, daß er nicht gezwungen war, dem jungen Mann einen anderen Grund für die Unmöglichkeit einer Heirat mit Rudolf Lüders' Tochter anzugeben. Er ahnte nicht, daß das Schicksal die Hand schon erhob, um mit zwingendem Fingerzeig auf den Weg der Wahrheit zu weisen. Er, der so unzählige Male den unbestechlichen, ge rechten Schritt der Vergeltung vernommen, der sie hatte kommen sehen, früher oder später, bald in dieser, bald in jener Gestalt, immer aber unerbittlich, sicher wie der Tod, er glaubte noch, vielmehr, er wollte glauben, daß diesmal die Vergangenheit weiterschlafen könne unter ihrem Leichentuch. Er machte in diesen Stunden an sich die herbe Er fahrung, daß auch das vorwurfsfreiste Leben die durch bohrenden Augen des Selbstrichters nicht allerorts ver trägt, daß die Gewissensruhe gerade der feinfühligsten Naturen oftmals nur existieren kann unter den ver hüllenden Schleiern Les Vergesfenwollens. Iki*e leiste Sübne Roman aus dem Leben von Lrika Riedberg.