Suche löschen...
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 10.12.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191212109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19121210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19121210
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-12
- Tag 1912-12-10
-
Monat
1912-12
-
Jahr
1912
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
edles Kraut m ver Taicye. Eure Ligarette will ich «IS Lehrgeld in die Hände meines Meisters legen. Stecken Sie sich den Stengel in ihre Fassade. Hier haben Sie noch meine Streichholzschachtel. Na nun zeigen Sie praktisch, wie man die schlanke Fackel »um Leuchten bringt." Mein Gegenüber setzte sich feierlich zurecht, zog sich eine Helden miene an wie jener Prometheus, der den Göttern die Streichhölzer stahl, und — wuppdichl — bas Holz brannte. ,DaS kann doch ein Kind", sagte ich lachend. »Meinen Sie wirklich?! Sie jedenfalls können eS nicht. Sie streichen das Holz auf sich zu. Da können Sie einmal Ihren Rock an zünden. Sie müssen da- Streichholz von sich weg reiben." Ich reichte ihm gerührt die Hand und brummte den Lehr satz: .Man wirb alt wie 'ne Kuh und lernt immer noch dazu." — Aus dem Landtage. Ani Freitag hielten beide Kammern Sitzungen ab. Die Zweite Kammer erledigte vor leerem Hause eine Anzahl von Eisenbahnpetitioncn, die unendlich lange Debatten lokaler Natur zeitigten. Die Erste Kammer dagegen behandelte in nur kurzer Sitzung einige wichtige Gegenstände unter äußerster Beschränkung der Aussprache. Der Gesetzentwurf über Aenderung des Gesetzes, die Unterhaltung und Körung der Zuchtbullen betreffend, hatte einige Abänderungen dahingehend erfahren, daß den Züchtern unter gewissen Bedingungen in der Wahl der Zuchtbullen eine kleine Bewegungsfreiheit gelassen wurde, während man beim Antrag Castan wegen Nichterrichtung von Landkrankenkassen in Städten mit Revidierter Städte ordnung diesem Verbot nicht zustimmte. Oberbürgermeister Dr. Beutler wies mit Recht darauf hin, daß cs weite Kreise neuer Versicherungspflichtigen gäbe, die unter Um ständen in einer anderen als der Ortskrankenkasse besser aufgehoben wären. Am nächsten Dienstag, Mittwoch und Donnerstag will die Erste Kammer das Gemeindesteuer-, Volksschul- und Kirchen- und Schulsteuergesetz erledigen. — Da- Uslksschukgesetz, wie es von der Mehrheit der Zweiten Kammer angenommen worden ist, enthält u. a.: die Einführung der allgemeinen Volksschule mit einer höheren Abteilung vom dritten Schuljahre an, ferner Schulgeldfreiheit, konfessionelle Volksschule, Befreiung der Disfidentenkinder vom Religionsunterricht, Einrichtung der obligatorischen Mädchenfortbildungsschule, Wegfall des Ge löbnisses der Brkenntnistreue durch den Lehrer, die Möglichkeit, daß Frauen Mitglieder des Schulvorstandes sein können, sowie die Einführung eines Landesschulbeirates. Das Schicksal des Gesetzes ist äußerst ungewiß, da die Erste Kammer die Regierungsvorlage fast überall wiederherstellen und in vielen Punkten noch verschärfen wird. — Die Elektrisierung der Sächsischen Staatseisen- bahnen behandelt eine umfängliche Denkschrift der Regie rung unter dem technischen und wirtschaftlichen Gesichts- punkt. Auch die Sächsische Staatsbahnverwaltung hat die Fortschritte auf dem Gebiet der elektrischen Zugförderung ständig aufmerksam verfolgt. — Die Einrichtung staatlicher AntamobiLinieu wird in einer zweiten Denkschrift der sächsischen Regierung be gründet. Danach hält es die Regierung für geboten, mit der Einrichtung von staatlichen Motorwagenlinien nunmehr unverzüglich vorzugehen, und glaubt daher, die Einstellung und Bewilligung von Mitteln in den Etat der Finanz periode 1914/15 nicht abwarten zu können. — Vogelschutz i» Sachse«. In der 51. Gesamt- sitzung hatte der Landeskulturrat sich mit der Förderung des Vogelschutzes befaßt und die Königliche Staatsregierung ersucht, baldigst eine besondere Kommission für den Vogel schutz im Königreich Sachsen zu berufen. Das Königliche Ministerium der Innern hat daraufhin einen Ausschuß für den Vogelschutz ernannt, dem folgende Herren ange hören: Amtshauplmann Geh. Reg.-Rat Dr. Uhlemann- Großenhain, Professor Groß-Tharandt, Forstmeister Timäus- Colditz, Professor Dr. Bräß-Dresden und Geh Oekonomie- rat Andrä-Braunsdorf. Die Vogelschutz-Kommission in Sachsen hat als technischen Sachverständigen den Ober förster Wolf und als Vogelwart den Waldwärter Werner aus Colditz ungestillt, die ihren Wohnsitz in Tharandt haben. An jedem Lehrerseminar soll ein Lehrer gründlich im Vogelschutz ausgebildet werden, damit die Heranwachsenden Lehrer eingehende Unterweisung erhalten können. Vogel schutzeinrichtungen sollen in den Staatsforsten, in Privat wäldern, in Parks, Friedhöfen, Krankenanstalten, Genesungs- Heimen, an Bahndämmen, in Gärten, Obstalleen, auf Truppenübungsplätzen zur Ausführung kommen Ueber- all aber, wo es nötig ist, sollen im Felde Vogelschutzgehölze angelegt werden. In Sachsen ist der Wald bis auf einige Amtshauptmannschaften gut verteilt. Im Walde sollen vor allem Nisthöhlen, Futterplätze, Tränkplätze angelegt und für Unterholz gesorgt werden. Das Schwierigste er blickt die Vogelschutz-Kommission in der Ueberleitung der Vogelwelt in waldarme, baumlose Gegenden. Gewisse Vögel, z. B. Höhlenbrüter, meiden ängstlich freie Flächen und fliegen fast nur von Baum zu Baum. Man will da her von den Gehölzen nach den Feldern Baumreihen schaffen und auf den Feldern vor allem „Vogelschutzgehölze" anlegen Die Vogelschutz-Kommission hofft bei der Größe Sachsens in einer Anzahl Jahre bei energischer Arbeit viel erreichen zu können, wenn von der Bevölkerung den Bestrebungen das erforderliche Verständnis enlgegengebracht wird. — AnsteckendeFierkrankheiternmKörngreichSachse«. Nach dem amtlichen Bericht des Königs. Landesgesundheits amtes über die am 30. November 1912 im Königreiche Sachsen herrschenden ansteckenden Tierkrankheiten wurden festgcstellt: Milzbrand in 14 Gemeinden und 14 Gehöften (am 15. November 1912 in 11 Gem. und 11 Geh). — Nauschbrand in 3 Gem und 3 Geh. (1 Gem. und 1 Geh). — Maul- und Klauenseuche in 3 Gem. und 3 Geh (1 Gem. und 1 Geh.) — Räude der Pferde in 3 Gem. und 3 Geh. (3 Gem. und 3 Geh). — Rotlauf der Schweine in 11 Gem. und 12 Geh. (17 Gem. und 18 Geh.) — Schweineseuche einschl. Schweinepest in 55 Gem und 65 Geh. (59 Gem. und 69 Geh ). Geflügelcholera in 16 Gem. und 20 Geh (18 Gem. und 21 Geh). — Brustscuche der Pferde in 5 Gem. und 5 Geh. (8 Gem und 8 Geh) — Rotlaufseuche der Pferde in 3 Gem. und 6 Geh. (4 Gem. und 7 Geh.). — Gehirnrückenmarlscntzündung der Pferde in 9 Gem. und 9 Geh. (10 Kem und 10 Geh) — Tuberkulose des Rindviehs in 59 Gem. und 65 Geh. (55 Gem. und 61 Geh.). — Aus der nationaken Arbeiterbewegung Sachsens. Auf der am Sonntag in Dresden stattgefundcnen außer ordentlichen Generalversammlung des Landesverbandes der evangelisch-nationalen Arbeitervereine im Königreich Sachsen, die wegen der durch das Ausscheiden des Herrn Pastor Richter-Königswalde veranlaßten finanziellen Lage einberufen war, gab Herr Pastor Richter die Erklärung ab, daß er heute noch genau auf demselben Boden stehe wie am ersten Tage, an dem er in die Forderung der nationalen Arbeiter bewegung eintrat. Wenn er den Landesverband der evange lischen Arbeitervereine nicht mehr zur Basis seiner Tätig keit benutzen könne, so liege das an dem Verhalten des Landesverbandsvorstandes ihm gegenüber. Um der natio nalen Arbeiterbewegung auch fernerhin dienen zu können, habe er jetzt die Leitung des Deutsch-nationalen Arbeiter- Verbandes übernommen, der den Landesverband der evan gelisch-nationalen Arbeitervereine nicht etwa bekämpfen will, sondern gemeinsame Ziele zum Wohle des deutschen Vater landes erstrebt. — Winke für Heschäftskeute. Die Weihnachtszeit rückt heran. Da ist es für den Geschäftsmann oft eine Lebensfrage, guten und reichlichen Absatz seiner Waren zu finden. Dies kann er indessen nur, nach den jetzt walten den Umständen, wenn er fleißig in den viel gelesenen Zei tungen inseriert. Inseriert er nicht, so bleibt sein Geschäft und seine Ware, wie vorzüglich sie auch sein mag, dem Publikum unbekannt. Die Zeiten haben sich eben geändert! Der Vertrieb jeder Ware geschieht jetzt fast ausschließlich durch Annoncen. Je öfter der Name in der Zeitung er scheint, umso fester prägt er sich dem Gedächtnis des Lesers ein Das Publikum versucht es zunächst einmal, in dem viel angekündigten Geschäft zu kaufen, und siehe da, die Erwartungen werden an Güte, Preiswürdigkeit und Reelität der Waren übertroffen. So hat man einen neuen Kunden erhalten, der wieder unbeabsichtigt andere Kunden für das Geschäft werben wird. Die Abfassung einer Annonce ist die Hauptsache für ein gutes Geschäft. Wie der Titel das Buch verkauft, so verkauft die Annonce die Ware. Kürze und Klarheit sind besonders anzuraten. Knapper Satzbau und auffällige Form, möglichst so, daß die Annoncen leicht in dem Gedächtnis haften, werden den meisten Erfolg bringen. Wer kennt nicht die Anekdote von den beiden Amerikanern? Mr. Cumning sagte zu Mr. Simple: „Ich zahle Ihnen hundert Dollar, wenn Sie imstande sind, alles Geld, das Sie einnehmen, für Annoncen auszugeben." Mr. Simple hielt lachend die Wette. Dock, o Wunder! Je mehr Geld er für Inserate ausgab, umsomehr nahm er ein und desto größer ward sein Umsatz im Geschäft. Er wurde so zum reichen Manne und zahlte gern die hundert Dollar an Mr. Cumning, dem er das Glück seines Lebens verdankt. Den amerikanischen Kaufmann mögen sich alle Geschäftsleute besonders für die Weihnachtszeit als Muster nehmen Wer etwas Gutes hat, der muß es auch dem Publikum sagen, und reit oft sagen, damit es in dem wirren Hasten und Treiben nicht vergessen wird Das Zuhausehocken und auf Kunden warten, die da kommen sollen, taugt in der Jetztzeit nicht mehr Weiter, weiter will alles, strebt alles. Darum inseriere man fleißig zu der Weihnachtszeit, und der Erfolg wird nicht fehlen! — Dezemver-Sternsch«upPe«. Von den sechs wichtigsten Meteorströmen des Monats Dezember nimmt der vom 9. bis zum 12. der Erde begegnende Strom im Hinblick auf die Menge seiner Körperchen die erste Stelle ein. Die Nieteore strahlen in diesen Tagen zwischen den Sternen Alpha und Beta der „Zwillinge" aus, welches Sternbild, leicht kenntlich an den beiden Hellen Gestirnen Castor (Alpha) und Pollux (Beta), abends um 10 Uhr im Osten steht Vermehrt werden diese Meteore noch durch Körperchen, die anderen Strömen angehörend, also auch von anderen Orten des Himmels ausstrahlend, vom 6. bis zum 13. Dezember auftreten. Da der Neumond auf den 8. Dezember fällt, stört das Licht des Mondes nicht. — Laut amtlicher Bekanntmachung werden in der heutigen Nummer die noch Ende des Monats Dezember stattfindenden Stadtverordneten-Krsatz- und -Meuwayken ausgeschrieben. Die Wahllisten liegen von Mittwoch den 11. Dezember bis Dienstag den 24. Dezember 1912 während der geordneten Amtsstunden in der Ratskanzlei zur Ein sichtnahme öffentlich aus. Alles klebrige ist aus besagter Bekanntmachung zu ersehen. — Der Königl. Sächs. Wilitärverei« für Wilsdruff und Umgegend hielt vergangenen Sonnabend bei Anwesen heit von 60 Kameraden eine außerordentliche Hauptver sammlung ab Nach Begrüßung durch den Vorsteher wird mitgeteilt, daß seit letzter Novemberversammlung die Herren Kameraden Amtrstraßenmeister Franze, Töpfermeister Starke und Fleischermeister Schöne heimgegangen sind. Man ehrt das Andenken dieser teuren Verstorbenen durch Erheben von den Plätzen. Aus dem Vereine sind ausgetreten die Kameraden Gießmann-Röhrsdorf, Bäulich-Lampersdorf, Borsdorf-Gompitz. Herr Leutnant Referendar Hampe wird ausgenommen Auf Antrag des Vorstandes wird beschlossen, 12 neue Gewehre für die bewaffnete Abteilung anzuschaffen, da bei der Abgabe von Ehrenfeuern zu viel Versagen Vor kommen. Der Beschluß war einstimmig. Unterdessen ist vom Präsidium die Mitteilung eingelaufen, daß der Verein 12 Stück Gewehre vom Artilleriedepot in Dresden, ä Stück 10 Mark, erhalten kann. Man beschließt weiter, die reparatur bedürftige Fahne zur Zeit nicht wieder reparieren zu lassen, bis das 50jährige Vereinsjubiläum am 27. und 28. Sep tember 1913 vorüber ist. Mitgeteilt wird, daß die alten noch vorrätigen Vereinszeichen aufgebraucht werden können, später aber das vom Bunde vorgeschriebene Militärvereins zeichen getragen werden soll. Besonders wird gebeten, der bewaffneten Abteilung lebhaftestes Interesse bewahren zu wollen. Weiter gibt der Vorsteher einen Bericht über den Verlauf des 25 jährigen Vereinsjubiläums und der Fahnen weihe des Militärvereins Jäger und Schützen-Meißen. Be sonders interessierte, daß Kriegsminister Se. Exzellenz Generaloberst v. Hausen bei leinen Schwarzen erschienen war. 50 Mark Weihnachtsgelder wurden verteilt, darunter die Dr. Bartcky- und die Dr. Gangloff-Stiftung. Als Rechnungsprüfer wurden die Kameraden Heinrich Birkner, Oskar Richter und Gutsbesitzer Leibger gewählt. Nach Mit- teilung der Ein- und Ausgänge wurde die interessante Ver sammlung geschlossen. — Im Evangelisch-nationale« Arbeiterverein fand vorgestern in der Tonhalle die Anszahlung der Weihnachts spargelder statt. Von 88 Sparern war die stattliche Summe von 5918,30 Mark gespart worden. Auch in diesem Jahre hat sich die Summe wiederum erhöht; ein Beweis dafür, daß sich die Weihnachtssparkasse der Wertschätzung der Mitglieder erfreut. 10 Vertrauensmänner haben in eifriger Arbeit die Spargroschen zusammengetragen. Ihnen wie auch dem verehrten Kassierer gebührt Anerkennung und Dank. An Zinsen wurden 73,49 Mk. ausgezahlt. Das- neue Sparjahr beginnt bereits wieder mit diesem Monat. — Die Gewinnliste der am 3. und 4. Dezember er folgten Ziehung der Lotterie der 18. Sächsischen Pferde zucht-Ausffekl««g liegt für Interessenten zur Einsichtnahme in unserer Geschäftsstelle aus. — Dem heutigen Blatte sind zwei Extra-Beilagen über Uadeapparate „System Kraust", Waschmaschinen etc. beigelegt, welche den geehrten Lesern zur gefl Beachtung empfohlen werden. Die Vertretung fürdiese Fabrikate hat Herr Otto Sohr, Klempnermeister, Wilsdruff, am Markt. >o«v — Einem Teil unserer heutigen Auflage ist eine Preisliste von der bekannten Firma Martin Reichelt, Wils druff, am Markt betr „Krone«-Aluminium-Kochgeschirre" beigefügt. Letztere sind aus reinstem Hütten-Aluminium hergestellt und werden vom Reichsgesundheitsamt hygienisch bestens empfohlen. Als praktisches und modernes Weih nachtsgeschenk für die Hausfrau sind die „Kronen-Aluminium- Kochgeschirre" das geeigneste und werden jederzeit ein willkommenes und unentbehrliches Küchengerät bilden. io s — Hrumbach. Bei der am 2 Dezember vorgenommenen Viehzählung wurden im hiesigen Orte gezählt: 159 Vieh- besitzer, 253 Pferde, 1191 Rinder, 2 Schafe, 1636 Schweine, 44 Ziegen, 3855 Stück Federvieh, 29 Bienenstöcke, 18 Haus schlachtungen saugender Ferkel, Zickel usw. und 80 Vieh haltungen mit Lebendgeburten von Fohlen oder Kälbern. — Ura««sdorf. Bei der am 2. Dezember statt gefundenen Viehzählung wurden 36 Pferde, 168 Rinder, 182 Schweine, 33 Ziegen, 706 Stück Federvieh und 7 Schlach- tungen saugender Ferkel, Lämmer und Zickel gezählt. — Dresden, 7. Dezember. Als heute morgen 2 Uhr ein Bahnwärter am Bahnhofe Dresden-Trachau die Strecke untersuchte, fand er auf dem Bahnkörper die verstümmelten. Leichen eines jungen Mannes, dem der Kopf, beide Arme und Beine vom Rumpfe getrennt waren, und eines jungen Mädchens, dem der Kopf abgefahren «ar. Offenbar handelt es sich um den Selbstmord eines Liebespaares. Nach den vorgefundenen Papieren sind die Namen der Toten Max Heim, Laufbursche in Leipzig-Gohlis und Marie Zschenker. — Kelbigsdorf. Fabrikbesitzer Küppers erlegte am Mittwoch auf hiesigem Revier 122 Hasen. — Kerrndorf. Der ehemalige Gasthofsbesitzer von Friedeburg bei Freiberg, Fehrmann, hat am Donnerstag den hiesigen Gasthof für 23000 Mark käuflich von der Witwe Scherz übernommen. — Möhrsdorf. Bei der am vorigen Sonnabend auf hie siger Flur abgehaltenen Treibjagd des Jagdpächters Herrn Dr chem. Duberke, Kötzschenbroda wurden 144 Stück Hasen erlegt. Dieses sind bei einer Jagdfläche von 1200 Acker auf 100 Acker netto 12 Hasen. Angeschossene Schützen und Treiber waren nicht zu bemerken. — Ueusör«e«itz. Am Donnerstag hat sich die zwölf jährige Tochter des Glasmachers Leischke an dem zum Aufhängen der Lampe bestimmten Haken, an dem sie einen Strick befestigt hatte, erhängt. Als Grund wird Furcht vor einer geringfügigen Strafe angegeben. — E*swig. Zn der Küche ihrer Dienstherrschaft vergiftete sich ein 16 Jahre altes Dienstmädchen aus Schwepnitz mit Leuchtgas. Angeblich war dem jungen Mädchen die Stelle gekündigt. — Uiedereuka. Auf hiesiger, etwa 600 Acker um fassenden Flur wurden bei der abgehaltenen Treibjagd 107 Hasen erlegt. — Mosten. Wie sehr die Kriegsfurcht in mancher Leute Köpfe spukt nnd sonderbare Handlungen zeitigt, lehrt folgender Vorfall. Kommt da ein Mädchen aus einem Dorfe zu einer hiesigen Familie, bei der sie früher gedient, und bittet diese, ihr das Papiergeld doch in Gold- und Silbergeld umzuwechseln. Nach dem Grunde hierfür ge fragt, gibt das Mädchen an, daß doch bald Krieg werde, und wenn man das Geld vergrabe, dann halte sich Gold und Silber länger als Papiergeld Als der betreffende Herr sie ihrer Kriegsfurcht wegen auslachte, meinte das Mädchen: „Lachen Sie nicht, glauben Sie vielleicht, ich bin die einzige? Bei uns im Dorfe haben schon viele ihr Geld vergraben!" — Krciberg. Für die Anfang September auf dem Fluge Chemnitz-Berlin tödlich abgestürzten Fliegeroffiziere Berger und Junghans ist jetzt bei Niederschöna auf der Unfallstelle von der Gemeinde und vom Rittergutsbesitzer Schatz ein Denkstein in Gestalt eines Sandsteinobelisks errichtet worden. Dieser ist etwa drei Meter hoch und ruht auf hohem Zementfundament. Der Stein trägt eine Bronze-Erinnerungstafel. Die Familien der Verunglückten haben dem Militärverein! sowie der Gemeinde für wohl tätige Zwecke Geschenke überwiesen — Ghemnitz. Da sich die Zahl der Schulkinder in unserer Stadt beständig vermehrt und bereits verschiedene Bezirksschulen an der Grenze ihrer Aufnahmefähigkeit an gekommen sind, hat die Stadtverwaltung den Bau von drei neuen Schulen beschlossen. Um die Bauten schon für Michaelis des nächsten Jahres nutzbar zu machen, sst in diesen Tagen mit den Herstellungsarbeiten begonnen worden. — Gestern nacht fuhr bei Pleißa der 18jährige Rudolf Bauer den von Wüstenbrand hereinführenden Berg herein und den Strumpfexportgeschäftsinhaber Schönherr aus Grüna so heftig an, daß beide schwere Schädelbrüche er litten. Schönherr starb sofort, Bauer auf dem Transport nach dem Krankenhause. — Leisnig. Die Stadtverordneten beschlossen ein stimmig den Ankauf des an der Fabrikstraße (in der Nähe des Bahnhofs) gelegenen Friedrich Bernhardtschen Feld- und Hausgrundstücks zum Preise von 54000 Mark Auf dem Grundstück soll ein neues städtisches Gaswerk errichtet werden, dessen Baukosten sich auf etwa 400000 Mark be laufen dürften — St. Ioachimstat. Hier ist abermals eine sehr stark radioaktive Quelle entdeckt worden, die auch von außer ordentlicher Ergiebigkeit ist. — Im Radiumbad St. Joachims- tal war es bisher nicht möglich, alle radioaktiven Wässer zu Kurzwecken auszunntzen, da sie teilweise zu tief lagen und auf dem Wege des natürlichen Gefälles nicht an die Erdoberfläche geleitet werden konnten. Ilm nun die radio-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)