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Heues aus aller Mett. Der Reichstag sühne am Freitag nach weiterer Debatte über das Jesuitengesetz die erste Lesung des Etats zu Ende. Gegen den Zentrums redner ergriff der Staatssekretär des Reichsjustizamles das Wort. Am Sonnabend beschäftigte man sich mit der ersten Lesung des Gesetzentwurfs über das Petrvleummonopol. Die Redner säst aller Parteien äußerten starke Bedenken gegen den Entmurs in seiner jetzigen Fassung. Im Reichstage wurde die Anfrage eingebracht, ob die Reichsre gierung Maßnahmen gegen das Vordringen des amerikanischen Tabak- Irusts zu ergreifen gedenkt. Eine Konferenz im Reichsamt des Innern erörterte Mittel und Wege, die den Betrieb englischer Waren mit deutscher Umschrift in Deutschland verhindern sollen. Die Berliner Handelskammer hat sich gegen das Reichs-Petroleum- monopol ausgesprochen. ... ^h- Dr. Karl Zeiß ist zum artistischen Leiter des König- "Hcn Schauspielhauses in Dresden ernannt worden. .preußischen Landwirtschastskammern sind zwecks Versorgung Schweinefleisch auf Grund mehrjähriger Verträge " Landwirten in Verbindung getreten. dl- Ner°bl»i^^^ Regierung betreibt mit aller Energie die Verabschiedung des Kriegsleistungs-Gesetzentwurfs. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Inserate werden tags vorher bis mittags 11 Uhr angenommen. Bezugspreis in der Stadt vierteljährlich 1,40 Mk. frei ins Haus, ab^eholt von der Expedition 1,30 Mk., durch die Post und unsere Landaurträger bezogen 1,54 Mk. Jnsertionspreis 15 Pfg. pro fünfgeipaltene Korpuszetle, Außerhalb des Amtsgerichtsbezirks Wilsdruff 20 Psg. Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 50 Prozent Aufschlag Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß od. der Auftraggeber in Konkurs gerät Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. r unä Nm gegen ä. Amtsblatt für die König!. Nmtshauptmannfchaft Weihen, für das König!. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff sowie für das König!. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt kün MilsäruU, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühnoorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdurf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Spechtshausen, Tanneberg, Taubenheim, Ullendorf, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. Mit lauftüder UlllerhallMgs-OoMil-Mlagt, »schtnllicher illustrierter Maze „Wett im M" und mrlatlHo KerlaKt „Unsere Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Zschunke, Wilsdruff. Hr. 14z. H Dienstag, clen io. DezemberAgjI. ! 71. ^akrg. Hu8M V6?6ÜrI. IN86I'6üt6U kitten üitzräureü, äitz UU8 Mr äio >V6iÜNU6Üt8- uuä XooMrEit LUMäuoüteu Iu8Mlt6 frükrvitig aufrugkbkn, >vouu 68 86IU 86Ü0U 61060 0Ü6r 2^V6I IcOK6 vor Ü6M Lr86Ü6iu6u äer botr. I^ummor. 816 86t26o uu8 äaäureü in äi6 IiUZ'6, äio ^.u8Mdo ä68 LIatt68 reedt/oitiK 20 ermoZIieüeu; weiter Kami äoo Iu86rat6u vom 8ot26r auoü meür 8or^ül1t iu äer ^uMürmiK Lu^o^venäet vveräon. Umtticker Teil. AtLLdtveVsvöuetEwsLtziLn. . Nachdem das Königliche Ministerium des Inner« Mit Retordnung vom 21. Novem ber 1912 genehmigt hat, daß die Stadt Wilsdruff vom 1. Januar 1916 ab ihre Ber fassung nach der Revidierten Stödtesrdnun- vom 24. April 18/3 regelt, und das hiernach ausgestellte Ortsgesetz vom 28. November 1912 unterm 6. Dezember 1912 ebenfalls die ministerielle Genehmigung gefunden hat, sind gemäß 88 8 bis 20 in Berbindung mit N 42, 43 dieses Ortsgesetzes die Ersatz- und Aenwatzlen ZINN Stadtverordnetenkol- tegium noch im Monate Dezember vorzunehmen. Von den bisherigen Stadtverordneten scheiden mit Ende dieses Jahres aus die Herren Stellmachermeister Kugo Loßner und Apotheker H'auk Mchaschcl als ansässige Stadtverordnete und Möbelfabrikant Adolf Schlichenmaier als bisher unansässiger Stadtverordneter. Für diese haben Ersatzwahlen stattzufinden. Sie sind wieder wählbar, der letztere jedoch nur als ansässiger Stadtverordneter. Da sich das Kollegium künftig aus 14 Stadtverordneten zusammensetzt, sind über dies vier Stadtverordnete neu tzinzuzuwählen. Tie wahlberechtigten Bürger zerfallen in Ansässige, d. h. solche, die selbst oder deren Ehefrauen mit einem Wohnhause im Stadtgebiete angesessen sind, und Zlnansässige und in beiden Abteilungen wiederum je in zwei Gruppen. zur Kruppe A der Ansässigen gehören alle ansässigen Bürger mit einem Einkommen bis 2200 Mark, zur Kruppe k der Ansässigen alle ansässigen Bürger mit einem Einkommen über 2200 Mark, zur Kruppe A der Anansässigen alle unansässigen Bürger mit einem Einkommen bis 1400 Mark, zur Kruppe 8 der Ilnansässigen alle unansässigen Bürger mit einem Einkommen über 1400 Mark, Maßgebend für die Zuteilung zu einer Gruppe ist das Ergebnis der letzten Ein schätzung zur Staatseinkommensteuer. Die ansässigen wahlberechtigten Bürger haben nur ansässige, die unansässigen nur un- ansässige, die Angehörigen jeder Gruppe nur soviel Stadtverordnete zu wählen, als auf ihre Kruppe bei dieser Wahl entfallen. Die Wählbarkeit ist innerhalb der Ansässigen und Unansüssigen nicht von der Zu gehörigkeit zur Gruppe abhängig. Von den insgesamt in diesem Monat zu wählenden sieben Stadtverordneten sind vier von den ansässigen und drei von den unansässigen Bürgern zu wählen und zwar zwei von Gruppe der Ansässigen zwei „ „ ö „ einer von Gruppe der Unansässigen und Zwei „ „ 6 „ Won denselben Kruppen ist nach denselben Krundsätzeu die gleiche Zahl Ersatz männer zu wähle«. Die Wähl der Stadtverordneten und der Ersatzmänner erfolgt in ein und derselben Wahlhandlung. Jeder Wähler einer Gruppe hat soviel Namen auf seinen Stimmzettel zu schreiben, als Stadtverordnete und Ersatzmänner von seiner Gruppe zu wählen sind, also vier in der Gruppe A der Ansässigen, vier „ „ „ 6 „ zwet „ „ „ „ Unansässigen und vier „ „ „ 8 „ Zu Stadtverordneten gewählt sind in Gruppe und 8 der Ansässigen und 8 der Unansässigen diejenigen zwei, auf die, in Gruppe V der Unansässigen derjenige, auf den die meisten der abge gebenen gültigen Stimmen entfallen sind; Zu Ersatzmänner« gewählt sind in Gruppe und 8 der Ansässigen und 8 der Unansässigen diejenigen zwei, auf die, in Gruppe der Unansüssigen derjenige, auf den die nächstmeisten gültigen Stimmen entfallen sind. Die Ersatzmänner sind also auf dem Stimmzettel nicht besonders als solche zu bezeichnen. Die Mitglieder des Stadtrates, die im Kollegium verbleibenden Stadtverordneten und die besoldeten Gemeindebeamten sind nicht wählbar. Das Stimmrecht ist in Person auszuüben. Niemand darf ein mehrfaches Stimm recht ausüben. lieber die wahlberechtigten Bürger sind vier nach Gruppen getrennte Wahllisten aufgestellt worden. Diese liegen 14 Tage lang und zwar von Mittwoch, den 11. Dezember vis Dienstag, den 24. Dezember 1912 während der geordneten Amtsstunden in der Hlatskanzlei zur Einsichtnahme öffentlich aus Unter Hinweis auf 88 51 und 52 der Revidierten Stüdteordnung wird hervorge hoben, daß jedem Beteiligten freisteht, bis zum Ende des siebenten Tages nach Bekannt machung und Beginn der Auslegung gegen die Wahlliste beim Stadtrate Einspruch zu erheben, daß nach Ablauf der 14tägigen Auslegungsfrist die Wahllisten geschlossen werden und alle Bürger, welche in den geschlossenen Listen nicht eingetragen sind, an der bevor stehenden Wahl nicht tcilnehmen können. Die Wahl findet im Rathause in dem als Wahllokal bestimmten Sitzungssaale des Stadtgemeiuderates von früh 10 bis nachmittags 3 Ahr statt Der Tag der Wahl wird noch bekannt gegeben. Wilsdruff, am 9. Dezember 1912. iou Der Stadtrat. venklpruck für 6emüt unct Verllanä. Sei stark, dich selbst zu zwingen, Sei schnell, um Hilf' zu bringen, Sei treu, im Jugendstreben, Sei mild, dem Feinde zu vergeben, v. Mris. Dicktamtlicker ^eil. Dem österreichischen Abgeordne'cnhaufe liegt ein Gesetzentwurf über neue Steuern vor, der auch die Einführung einer Junggesellensteuer verlangt. Die Entspannung zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland macht sich dadurch bemerkbar, daß beide Mächte die Rüstungen an den Grenzen eingestellt haben. Nach einer englischen Zeitungsmeldung hat Griechenland mit der Türkei einen besonderen Waffenstillstand abgeschlossen. Aus Stadt unä Lanä. Merkblatt für den 8. und S. Dezember. - Sonnenaufgang (8°') ff Mondaufgang 8" (9*0 V. Sonnenuntergang 8" (3") ff Monduntergang 2°- (3") N. 8. Dezember. 65 v. Ehr. Römischer Dichter Quintus Horatius Flaccus in Benusia geb. — 1815 Maler Adolf v. Menzel in Breslau geb. — 1882 Norwegischer Dichter Björnstjerne Björnson in Ktrkne geb. — 1857 Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg-Schwerin, Regent von Braunschweig, geb. — 1903 Englischer Philosoph Herbert Spencer in Brighton gest. — 1907 König Oskar II. von Schweden in Stockholm gest. — 1909 Historienmaler Hermann v. Kaulbach in München gest. — 1910 Belgischer Blumenmaler Jean Robin in Brüssel gest. 9. Dezember. 1608 Englischer Dichter John Milton in London geb. — 1641 Niederländischer Maler AnthoniS van Dyck in London gest. — 1717 Altertumsforscher Johann Winckelmann in Stendal geb. — 1822 Maler Wilhelm Gentz in Neuruppin geb. — 1848 Architekt Gabriel o. Seidl in München geb. — 1867 Nikolaus v. Dreyse, Erfinder des Zündnadelgewehrs, m Sömmerda gest..— 1891 Englischer Geologe Andrew Ramsay in Glasgow gest. Merkblatt für de» 10. Dezember. Sonnenaufgang 8°' ff Mondaufgang 10^ V. Sonnenuntergang 3" ff Monduntergang 4^ N. 1804 Französischer Romanschriftsteller Eugene Sue in Paris geb. — 1805 Maler Karl Sohn in Berlin geb. — 1816 General August Karl o. Goeben in Stade geb. — 1830 Simon Bolivar, der Befreier Südamerikas, in Santa Marta gest. — 1845 Hans Herrig, der Dichter des Lutherfestspiels, in Braunschweig geb. — 1849 Novellist Karl Herloßsohn in Leipzig gest. — 1868 Theologe Friedrich Krummacher in Potsdam gest. — 1889 Dichter Ludwig Anzengruber in Wien gest. — 1896 Chemiker Alfred Nobel, Stifter des Nobelpreises, in San Remo gest. — 1910 Germanist Bernhard Kahle in Heidelberg gest. O Die Kunst, ein Streichholz anzuzünden. Eines Tage? — so erzählte Freund Lehmann — fuhr ich in unserem »Bähnle" ein paar Strecken. Es war mürrisches Wetter, und so gedachte ich mir einen „Sorgenscheucher", einen wackeren Glimmstengel anzuzünden. Ich nahm meine Streichhölzerschachtel hervor (ich liebe immer die modernsten Sachen, die Feuerzeuge „Marke: Vielleicht doch" sind die Mode von vorgestern) und will gerade einem schlanken Hölzchen den Kopf Heib machen. Da fällt mir ein Herr, der mir geradeüber saß, in den Arm und sagt: .Halt, mein Lieber, Sie scheinen ja nicht einmal ein Streichholz anzünden zu können." Darauf sage ich halb ärgerlich und halb be- lustigt: „Nanu, ist das auch schon eine Kunst? Muß man da auch erst eine dreiiährige Lehrzeit durchmachen?" Der andere erwiderte kaltlächelnd: .Das hängt ganz von der Begabung ab. Manch« lernen's nie." Nun fing die Sache an, mir.Spaß.zu machen.. Und^ch sagte: .Ich habe hier ein