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Erscheint wSckewlich drelm«! und p»«r Werr-W^, Donner,lag» »nd Sonnabend». Juscral« »erde» Mzs »»rher bi» »nillag» 11 Uhr ange«»»»«n. Bezugspreis in brr Stadt viertekjilhrNch 1,4H Mk. frei in» Haus, ab geholt von der Expedition 1,30 Mk., dnrch die Post nnd unsere Landausträger bezogen 1,54 Mk. uncl ^lmgegenci. Amtsblatt Jnfertivntprel» 15 Pfg. Po» Mchptzatto« K-rpuSzetle. Unhocholb do» Amtsgerichttboztrk» Mtt»»ruff >0 Pss Zeitrmibender xad tabellarischer Satz »tt 50 Prozent Aufschlag. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, w«m der Betrag durch Klage eingezogen werden muß od. der Auftraggeber in Konkurs gerät Fernsprecher Ar. S. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilüdruff. für die Rönigl. Amtsyauptmannschaft Weihen, das König!. Amtsgericht und den Stadtratzu Wilsdruff sowie für das Rönigl. Forstrentamt zu Tharandt. LokLldUtN für Mrlsclruff, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardswalde, Graitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Harths bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Huhndorf. Äaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotze«, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, PohrSdors, Röhrsd^e? bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bet Mohorn, Spechtshausen, Tanneberg. Taubenheim, Ullendorf, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. Mit laufender Mterhaltnußs-Oomil-jKtilase, Wöchentlicher illustrierter Beilage „Welt im Bild" und muatlichtt Beilage »Mne Heimat". Druck und Berlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Zschunke, WilSdruss. Dienstag, cien 24. Dezember >912. l 7>- Jabrg. Meiknacbten. In niedrer Hütte wird geboren, Oer aller Mell cien frieden bringt. Our leite lönt zu Wensckenokren Oas Lied, ctas ikm cier Hirninel singt. Mill niemand seine Augen wenden vortkin, wo man äas Höchste sckaut. Our keiligen und reinen Händen Hat Gott sein Kleinod anvertraut. Schon stekt cler Raifertkron erricbtet, Vor dem clie kalbe Mell sieb neigl. Oer Völker freikeil isl vernicklet, Oer Wund cler Meisen seufzt und sckweigl. llnd eine Rette kört man sckmieden, Vie alles Leben scknüret ein. v» klingt äas Lied: auf Srden frieden, Skr in cler Höke Sott allein. Vie Völker treffen Kart zusammen, Terlrümmernd jede Scheidewand, In jedem klick cles Hasses flammen, Km Griff ctes Schwerles jede Hanci. Kuf Rains trotzigen Sebärden Stellt fick ctas clüstre Teichen ein. va klingt clie Stimme: fried auf Srden, Skr in cler Höke Sott allein. VerlaS «las wilde Lustgelöle, L^ritt unters Leit cler stillen Oackl; klick auf zu veines Schöpfers SröKe, ver über allen ewig wachl. Sin neues wunderbares Mercle Sekt mäcktig aus vom ^kron des Herrn; Sin Glanz sckwebl auf der ganzen Srde And über ketklekem cler Stern. Oun ist er wieder wach geworden, äer alte, liebe Weih- nachtszauber mit seinem Lannen- unä Würzeduft, seinem Lichter schein unä äen vielen groben unä kleinen Gaben auf festlich geäecktem Lische. 6s ist äoch etwas Köstliches um äie herz innige Poesie äes Volkes, äie dies fest äes Lichtes unä äer freude mitten in kalter Mitternacht sich schuf! Onä gerade Weihnacht ist recht eigentlich äem germanischen Gemüt ent sprungen. GewiK, äie forschende Wissenschaft hat auch vor dieser dichterischen Phantasie äes Volkes nicht Halt gemacht. Sie hat uns klar unä vernehmlich nachgewiesen, daß weäer Lag noch Jahr äer Geburt Jesu genau bekannt, dab äie strahlenäe Licht- unä äie Gebefreuäigkeit Reste aus äer Teit äsr heidnischen vaturreligion unserer Vorfahren sind, dab drr Weihnachtsbaum selbst noch den Lagen Martin Luthers unbekannt war. Aber zerstören konnte sie uns die wunderschöne, geheimnisvolle Weihe der Lhristnacht deswegen doch nicht; sie hat nur bewiesen, wie tief und heilig von unvordenklicher Leit her im deutschen Volksgemüt die Sehnsucht nach Licht, Liebe, Leben geglüht Kat, und wie es, als das wahre Licht der Menschenseelen aufging, Kites zu vertiefen, das Oeue, Gröbere tiefsinnig und doch lo bezwingend kindlich-naiv aus Leberkommenem umzuwandeln verstand! Aber freilich! das eigentlich Weihevolle der stillen, heiligen Oacht kann seinen Tauber nur solange ausüben, als es getragen ist von jener Kratt des vaiven! Lnd was be- bedeutet dies anderes als das kindlich Vertrauende, das schlicht und selbstverständlich Glaubende! Je mehr dieser leuchtende Schatz jedes echten Volkswesens seinen Glan; verliert, dstto rascher zerstiebt auch der eigentliche Tauber der Weihnacht in nichts! Vann bleiät nur noch ein kärglicher Rest, eine inhaltslose Schale überkommener Volkslitte, dann überwuchert die geheimnisvollen Liefen schöpferischer Poesie das öde Schlinggewächs der Ver flachung und Veräuberlichung. Lnd dieser Gefahr verfällt heute mehr und mehr unser deutsches Volk. Vas aber wäre nicht nur jammerschade, es wäre auch verhängnisvoll! Venn in jeder echten Poesie ruht als eigentlicher Mesenskern der Glaube an eine tiefe, eine bwigkeitswahrheit! Vieler Glaube umrankte sie auch äußerlich mit allem Lichten, Lieben, Schönen. Aber es verklagt und verstummt in dem Augenblick, wo der Tweittl an der ewigen Wahrheit selbst sein zerstörendes Werk beginnt! — Wir rühmen an unserer heutigen Teil den Mirklichkeitsünn. Lnd recht erfabt, kann er auch nur ein Huell lauteren Segens lein. Wenn dieser Wirklichkeitslinn unser deutsches Volk dahin führt, die in Jesus ostenbarte Wahrheit Gottes, wenn auch in neuer Ausdrucksweise, immer wirksamer an sich werden zu lasten, die eminenten realen Kräfte, die mit dem Kind von Bethlehem zum Heil der ganzen Menschheit emporwuchsen, auch als solche zu erkennen und zu werten, dann wird auch alle Weihnachtspoesie sich wieder neu vertiefen können, dann wird sie ihren eigentlichen Mert und Zinn bewahren, aber auch nur dann wird sie zu Recht bestehen! Gott gebe, dab unser deutsches Volk in diesem Sinne eine wahrhaft fröhliche, selige, gnaden- bringende Weihnachtszeit feiere! 0 c> 0 o 0 o