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! MWIM flll MMfi Erscheint wöchentlich dretmrl und zwar Dienstag?, unä gegenci Amtsblatt j 71. Iakrg. Lonnabenck, clen 7. Dezember 1912 )Im1licker ^eil Wilsdruff, am 15. November 1912. Arbeit ist der Tugend Quell. Herder. wir Ingenieur Pathologe 2 L t 2 6» V. 2-» N. z i Wilsdruff, am 5. Dezember 1912. V l^e§. 165/12. ime Ver Bürgermeister. Auf Blatt 4 des hiesigen Genossenschaftsregisters, den Darlehns-, Spar- und land wirtschaftlichen Konsumverein zu Kaufbach, eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht, betreffend, ist heute eingetragen worden: in Abteilung II: Paragraph 17 Absatz 1 des Statuts ist am 27. April 1912 da hin abgeändert worden, daß der Aufsichtsrat nur aus 3 Mitgliedern besteht. in Abteilung III: Anton Klotzsche in Unkersdorf ist aus dem Vorstande ausge schieden. An dessen Stelle ist der Gutsbesitzer Htto Kreutzer in Kaussiach als Stellvertreter des Vorstehers gewählt worden. 7" ii Mondaufgang 8" !i Monduntergang — Aus dem Landtage. Am Mittwoch standen nur kleinere Gegenstände auf der Tagesordnung der Zweiten Kammer, aber die Debatten trugen dieser Tatsache wenig Rechnung Im Gegenteil erregte gleich die erste Petition auf Umgestaltung des Landeskulturrats lebhaft die Gemüter. Von den Abgeordneten Clauß, Göpfert und Uhlig wurde die Regierung lebhaft angegriffen wegen der Zurückziehung des Gesetzentwurfes über die anderweite Zusammensetzung des Landeskullurrats auf einen bloßen ablehnenden Antrag der Ersten Kammer hin Man erblickte darin eine Miß achtung des diesseitigen Hauses. Ministerialdirektor Dr. Roscher verteidigte die Regierung in längeren Ausführungen Kleine Differenzen zwischen den Herren Schönfeld und Friedrich aus der einen und Dr. Dietel und Göpfert auf der anderen Seite verliefen schließlich im Sande, und ziemlich einmütig bekam die Regierung die Petitionen zur Berücksichtigung. Ein Antrag Castan auf Anstellung eines Landesgewerbearztes erfuhr eine wohlwollende Aufnahme, und auch verschiedenen Petitionen von unteren Beamten kategorien der Staatsbahnen zeigte man sich schließlich geneigt, obwohl Ministerialdirektor Elterich erneut erklärte, daß die Regierung an eine Aenderung der Besoldungs- ordnung nicht denke — Aus Lehrerkreisen schreibt man uns: Zum Gelöbnis Konfessinnelker Freue. Die Beschlüsse der Schulgesetz deputation der II. Kammer haben das bisher von den Vollsschullehrern Sachsens geforderte Gelöbnis konfessioneller Treue aufgehoben. Grundsätzlicher Natur ist diese Aenderung des Schulgesetzentwurfs keineswegs. Das zeigt schon die Tatsache, daß eine solche besondere konfessionelle Verpflich tung gesetzlich nur noch in Reuß ä. L besteht. Weder in Preußen, noch in Oldenburg, noch auch in dem ultramon tanen Bayern wird eine konfessionelle Verpflichtung dieser Art gefordert, und die Konfessionen haben dort augenscheinlich nicht den geringsten Schaden davon gehabt, daß sie auf das Gelöbnis konfessioneller Treue verzichteten Auch die geschichtliche Entwicklung begründet diesen Vorschlag der Drputationsmehrheit. Zunächst bestand das Religionsge lübde als Religionseid, und zwar — auch für die Beamten. 1811 wurden die Beamten davon befreit, und der Eid der Volksschullehrer erhielt eine kürzere Form. Später wurde Jnsertionspreis 15 Pfg. pro sünfgespaltene Korpuszetle. Außerhalb des Amtsgerichtsbezirks Wilsdruff 20 Psg. Zeitraubender und tabellarischer Satz mit SO Prozent Aufschlag. Jeder Anspruch aus Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß od. der Auftraggeber in Konkurs gerät Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adressei Amtsblatt Wilsdruff. Here V6l-6ürl. InserMtM bitten dieränreb, clitz UN8 für äie imä ^6MÜr8Mit sruKtzärlMtzn Ilmenite frübrsilig aukrugöben, 68 sein Krum, seüon oinM oäer vor Ü6m Lr86Üein6n äer bett. Kummer. 8ie setteu uns änäureü in die I/äM, äis ^us^abe des L1att68 reelitMtiS ermoMeützn; >v6it6r kann den In86rnt6n VOIN 86t26r NN6Ü rnoür 8or^üüt in Ü6r ^uMbrunF AUMvenäet werden. 1005 Königliches Amtsgericht. venkspfuck tür Gemüt anel VerNanä. Arbeit ist des Blutes Balsam, Sonnenaufgang Sonnenuntergang ,8 rH Neues aus aller Mell. Die Zmlschendcputation der Elsten Kammer beantragt in ihrem etzt erschienenen Bericht über den Kirchen- und Schulsteuergcsetzentwurs die Annahme des Enuvmss. Der Reichstag setzte am Mittwoch die erste Lesung des Etats mit der Besprechung der inneren Politik fort. Reichsschatzsckretär Dr. Kühn gab eine liebersicht über den Elat und Dr. Spahn gab wegen der BuudesratSentscheidung über den Jesuitenerlaß eine Mißtrauenselkläruug des Zentrums gegen den Reichskanzler ab. Herr von Bethmann Holl weg erwiderte in einer längeren Rede. Vorgestern setzte man die Etalbe- ratung fort: im Mittelpunkte der Aussprache stand wieder die Auslegung des Jesuuengeietzes duich den Bundesrat. Dem Reichstage wird demnächst eine Vvtlage zur Erhöhung der Beihilsen für Kriegsteilnehmer zugehen. Der Reichstags- und preußische Landtagsabgeordncte Will (Kons.), Vertreter des pommerjchen Wahlkreises Slolp-Laucndurg, ist aus seiner Besitzung SchweSlin gestorben. In den deutjch-englischcn Beziehungen steht nach der Meldung eines englischen Blattes eine allgemeine Verständigung bevor. Prinz Heinrich wird auch dcm König Georg einen Besuch abstattcn. Tie englischen Frauenstünmrechtlerinnen haben sich in London wieder neue Ausschreitungen zuschulden kommen lassen. Eine Abteilung der deutschen Neu-Kameruner Grenzexpedition hatte mit Eingeborenen ein Gerecht zu bestehen. Aus Slaäl unä Lanä, Mitteilungen aus dem Leserkreise für diese Rubrik nehmen sederzeit dankbar enigeaen. Merkblatt für de« S. Dezember. 'S 8« D. 2°' N. Vekanntinach»ing. Das Befahren der Wieland- und Mismarckstraße sowie des Gezinges in Wilsdruff mit Lastfuhrwerk und Kraftwagen im Durchgangsverkehre wird unter Verweisung dieses Verkehrs auf die Meißner-, Zellaer- und Freiberger Straße hiermit untersagt. Zuwiderhandlungen werden nach Z 366 Ziffer 10 des Reichsstrafgesetzbuchs in Verbindung mit 1 und 2 der Verordnung vom 9. Juli 1872 mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 8 Tagen geahndet. Donnerstags und Sonnabends. Inserate werden tags vorher bis mittags 11 Uhr angenommen. Bezugspreis in der Stadt vierteljährlich 1,40 Mk. frei inS Haus, ab geholt von der Expedition 1,30 Mk., durch die Post und unsere Landausträger bezogen 1,54 Mk. i» 'rs der Religionseid für die höheren Lehrer aufgehoben, die keinen Religionsunterricht erteilten, und 1881 wurde der Eid durch das konfessionelle Gelöbnis ersetzt Die Landes- kirche nahm weder von der Beseitigung des Religionseides der Beamten, noch von all den übrigen Wandlungen dieser Verpflichtung irgendwelchen Schaden; sie büßte dabei trotz aller gegenteiligen Prophezeiungen nicht das gerinste ein. Nach der Aushebung des konfessionellen Gelübdes für Volksschullehrer, das übrigens schon 1872 durch nahezu einmütigen Beschluß der II. Kammer erheblich eingeschränkt werden sollte, wird das nicht anders sein. Jeder Lehrer wird beim Antritt eines ständigen Lehramtes an und für sich zur treuen und gewissenhaften Ausübung seines Be rufes verpflichtet, und es ist wirklich nicht einzusehen, warum gerade für dieses eine Fach, für den pädagogischen Reigi- onsunterricht, noch eine besondere Verpflichtung nötig sein soll. — Sächsisches Staatsfchuldbuch. Eingetragen waren Ende November 1912 2301 Konten im Gesamtbeträge von 156151800 Mark. — Am 4 d. M. und folgende Tage hat eine abermalige Auslosung Königl. Sächs. Staatspapiere stattgefunden, von welcher die auf 3l/,°/o herabgesetzten, vormals 4°/» Staatsschulden-Kassenscheine von den Jahren 1852/55/58 59/62/66 und /68 betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten Staatspapiere werden hieraus noch besonders mit dem Hinzufügen aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner An zeiger veröffentlicht, auch bei sämtlichen Bezirkssteuerein- nahmen, sowie bei allen Stadträten, Bürgermeistern und Gemeindevorständen des Landes zu jedermanns Einsicht aus gelegt werden. Mit diesen Listen werden zugleich die in früheren Terminen ausgelostcn bez. gekündigten, aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder aufgerufen, deren große Zahl leider beweist, wie viele Jnteresfenten zu ihrem Schaden die Auslosungen übersehen. Es können dieselben nicht ge nug davor gewarnt werden, sich dem Jrrtume hinzugeben, daß, solange sie Zinsscheine haben und diese unbeanstandet eingelöst werden, ihr Kapital ungekändigt sei. Die Ein- lösungsstellen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsentierten Zinsscheine nicht vornehmen und lösen jeden echten Zinsschein ein. Da nun aber eine Verzinsung aus geloster oder gekündigter Kapitale über deren Fälligkeits termin hinaus in keinem Falle stattfindet, so werden die von den Beteiligten infolge Unkenntnis der Auslosung zu viel erhobenen Zinsen seinerzeit am Kapitale gekürzt, vor welchem oft empfindlichen Nachteile sich die Inhaber von Staatspapieren nur durch regelmäßige Einsicht der Ziehungs listen (der gezogenen wie der restierenden Nummern) schützen können. — Auch ein Zeichen der Geldnot. Die Landesver sicherungsanstalt iür das Königreich Sachsen läßt den Ge meinden, die um Anleihemittel nachsuchen, erklären, daß zurzeit keine verfügbaren Mittel vorhanden und auch in nächster Zukunft nicht zu erwarten sind. — Ersatzleistungen kür Wachnalimesendungen. Ist eine Nachnahmesendung ohne ordnungsmäßige Einziehung des Nachnahmebetrages ausgehändigt worden, so leistet die Postverwaltung dem Absender fortan bei Einschreib- und Wertsendungen, sowie bei gewöhnlichen Paketen mit Nach nahme für den entstandenen unmittelbaren Schaden bis O T°d «nd Tan». Auf der Bühne steht die Musik. AAn drehen sich die Paare im .Ale Luft fft schwul von Lebenslust. Wie fliegen Pulse! Die Wangen glühen. Die Lippen flüstern LkEche Worte von Liebe und von der Seligkeit. Ein Taumel der Sinne, der den Alltag weit, weit verscheucht °ou dem sonnigen Genießen des Paradieses nur M 5" '-E- Und m diesem Brande fröhlicher Seelen vsdt ein junges Weib allein. Sie hat eben eine schwere rum»A" überstanden, und noch pocht ihr Her, in un- -Tanzen dürfen Sie nicht!" hatte der " .^Oagt. Und wie ein Balsam auf diesen Schmer, hatte l gestattet, die Hochzeit der Schwester mitzumachen. Das HiclNaniNicker war gütig und doch so grausam. Die Geige singt: HUM doch, du junges Weib, im Schwarme der Jugend. Die Flöte kichert: Du Dummchen, schicke den sorgenden Doktor zum Teufel. Und der patschige Batz brummt: Mensch, sei keine Kuhl Sie rufen und locken, und nun lacht noch das Auge des Mannes. Er möchte sie wieder in seinen Armen halten wie einst, da ihr Bund sich schloß. Und arm an Worten, schwer im Geblüts, will er sich im tollen Tanz, wo jeder Muskel und jede Fiber süßer als alle Sprache von Liebe spricht, in seiner Freude stark machen und will ein neues Bekenntnis sagen. Die Geige singt. Tue Flöte kichert. Der Baß brummt. Und nun schon ärgerlich. Da sinken alle Ängste hinab. Und in der Lust des Lebens mit zuleben, in dem Jubel des Tanzes Hinzuschweben, umfaßt sie ihren Mann, und der Atem fliegt. Die Pulse pochen. Eine Glut des Glückes steigt aus den seligen, trunkenen Augen empor. Hastiger eilen die Schritte. Lockend bis rum Wahnsinn tollt die Musik: „O wonnesame Jugendzeit! Kannst niemals schwinden." Die Lippen lechzen nach süßen Küsten. Ein Rausch des Sichvergessens hebt die Seele empor in die Himmel. .Du Holder!" flüstert die Liebe. Da sinkt sie um! Tot. Die Geige verstummt. Die Tanzlust flüchtet ins Freie. Trauer füllt den Hellen Saal. Nur ein Antlitz lächelt im Glück, das starre Antlitz der Toten. für die Königl. NmLshauMnannschäft Weihen, für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff sowie für das Königl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt kür Milsäruff, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha sie» Gauernitz, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Höhndorf, Äaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, RöhrSdurf bei Wilsdruff, Noitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Spechtshausen, Tanneberg, Taubenheim, Ullendorf, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. Mit laufender Unterhaltungs-Gsman-fKeilage, wöchentlicher illustrierter Beilage „Welt im Bild" und mouatlichli Beilage „Unsere Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Mr die Redaktion verantwortlich: Arthur Zschunke, Wilsdruff. 1815 Kunstschriftsteller Theodor Gaedertz in Lübeck geb. — 1823 Sprachforscher und Orientalist Max Müller in Dessau geb. —1827 Schriftsteller Karl Frenzel in Berlin geb. —1834 General major Adolf Freiherr o. Lützow in Berlin gest. — 1858 Schau- Matkowsky zu Königsberg t. Pr. geb. — 1864 Schrifstteller Rudolf Stratz in Heidelberg geb. — 1869 Dichter RudolfLerzog in Barmen geb. — 1892 Physiker und Ingenieur Ernst Werner v. Siemens in Berlin gest. - 1908 Pathologe Eduard v. Rindfleisch in Würzburg gest. Merkblatt für den 7. Dezember. Sonnenaufgang 7°« » Mondaufgang Sonnenuntergang 8'° s, Monduntergang _ 0. Ehr. Römischer Staatsmann Marcus Tullius Cicero des ^mordet — 1724 Thorner Blutbad: Enthauptung lvieler mit neun Bürgern — 1801 Schau- " 1816 Johann Repomuk Nestroy in Wien geb. Ney in Paris gest. - 1835 Eröffnung der Nürnberg—Fürth — 1863 Italienischer ^"scagni in Livorno geb. — 1894 Ferdinand des Suezkanals, gest. - 1910 Genre- Maler Ludwig Knaus in Berlin gest.