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stände zubilligen und war für Anrechnung eines Teiles der Untersuchungshaft. Das Urteil lautete wegen gefähr licher Körperverletzung, Sachbeschädigung und Bedrohung unter Zubilligung mildernder Umstände auf vier Wochen Ge- fängnis, wovon eine Woche durck die erlittene Untersuchungs haft als verbüßt gilt, und auf Tragung der Kosten des Verfahrens. — 2. Verhandlung gegen den Kistenbauer Bruno Mende aus Neuhausen bei Sayda wegen Bettelns. Ter wegen letzterem und anderer Vergehen mehrfach vor bestrafte Angeklagte hatte am 10. ds. Mts in hiesiger Stadt gebettelt und war durch die städtische Polizei einge liefert worden. Er war geständig, worauf der Vertreter der Staatsanwaltschaft seine Bestrafung wegen Bettelns und die Ueberweisung an die Landespolizeibehörde bean- tragte. Er wurde zu sechs Wochen Haft und zur Tragung der Kosten des Verfahrens verurteilt. Von einer Ueber weisung an die Landespolizeibehörde wurde abgesehen. — 3. Verhandlung gegen die Dienstmagd W. in Steinbach bei Kesselsdorf wegen Ueberredung zum Verlassen des Dienstes. Die Angeklagte soll am 7. Juli d. I ihre Mit bedienstete Heidenreich zum Verlassen des Dienstes aufge fordert haben, weshalb sie von der Königlichen Ämtshaupt- mannschaft eine Strafverfügung über 20 Mk. erhielt. Sie bestritt das ihr zur Last gelegte Vergehen und beantragte gerichtliche Entscheidung. Die Beweisaufnahme ergab nichts von Belang, da die Heidenreich bis heute nicht aufzufinden war, weshalb auch der Vertreter der Staatsanwaltschaft eine Bestrafungin das Ermessen des Gerichts stellte. Dieses sprach die Angeklagte frei und fallen die Kosten der Staats kasse zur Last. — 4. Privatklage der Dienstmagd P. in Röhrsdorf gegen die Dienstmagd K. ebenda wegen Körper verletzung Vor Eintritt in die Verhandlung schlossen die Parteien folgenden Vergleich: Die Angeklagte bittet die Privatklägerin und deren gesetzlichen Vertreter wegen des in Frage kommenden Vorfalles um Verzeihung und über nimmt die Kosten sowie die der Privatklägerin und deren gesetzlichem Vertreter erwachsenen notwendigen Auslagen. Die Parteien versprechen, sich in Zukunft in Ruhe zu lassen. Hierauf nahm die Privatklägerin und deren Vertreter die Klage zurück, worauf durch Urteil das Verfahren eingestellt wurde Die Verhandlung unter 4. fand unter dem Vorsitz des Hilfsrichters Gerichtsassessor Hänel statt. — Beginn der Verhandlung 9 Uhr, Ende nach Vr11 Uhr vormittags. — Da die Wilsdruffer Keimatsammlung, eine Schöpfung des Vereins für Naturkunde, seit dem 1. Oktober d. I über ein sicheres Heim verfügt, will sie wiederum mit einer Ausstellung vor die Oeffentlichkeit treten Auch diese Schaustellung wird nur eine Teilausstellung sein, da mit dem Platze gerechnet werden muß und da eine solche Schaustellung auch in der Absicht der Aussteller liegt. „Klub und Kammer aus der Witter Zeit" soll gezeigt werden Nicht vom Standpunkt des Gelehrten will die Ausstellung betrachtet sein, die Stilperiode ist nicht immer gewahrt, mußte doch überall mit Resten, zum Teil kümmerlichen Resten, gearbeitet werden, und unsere Gegend ist durch die Dresdner Aufkäufer schwer heimgesucht Nein Volksfreunde haben die Ausstellung in rührigem Eifer geschaffen, um den Sinn für ererbtes und über- kommenes Gut, Heimatsinn und Heimatliebe, zu wecken und zu pflegen. Darum sind auch all die tausenderlei Sachen, Möbel, Krüge, Hausgerät, „stimmungspoetisch" gruppiert worden: Hier die Stube des Jnnungsmeisters, dort die mit bemalten Bauernmöbeln ausgestattete Schlafstube. — Geöffnet ist die Sammlung mittags von 1—3 Uhr, Sonntag, den 24 Nov. (Herr Kühne), den 1. Dez. (Herr Gerhardt), den 8. Dez. (Herr Leonhardt), den 15. Dez. (Herr Leuschner) und von 2—4 Uhr Mittwoch, den 27. Nov und 4. Dez (Herr Leonhardt) und am 11. Dez. (Herr Gerhardt). Am Eingänge wird wiederum eine Sammel büchse aufgestellt sein. Mögen ihr im Interesse der guten Sache reichlich Gaben zufließen l ---- Nach längerer Sommerpause fand am Montag die erste Versammlung des Landwirtschaftlichen Vereins Wilsdruff im Hotel weißer Adler statt, die vom Vor- sitzenden, Herrn Geh. dekonomierat Andrä-Braunsdorf, mit Begrüßung der Erschienenen eröffnet wurde. Nach Ver lesung des Protokolls der letzten Sitzung durch den Schrift führer, Herrn Kantor Kranz-Grumbach, sprach der Vor sitzende seinen Dank für die ihm übermittelten tele graphischen Glückwünsche anläßlich der ihm gewordenen Ordensverleihung und anläßlich der Hochzeit seiner Tochter aus und gab die Eingänge bekannt Unter diesen sei die Mit teilung des Landwirtschaftlichen Kreisvereins erwähnt, daß die Frühjahrs-Bezirksversammlung am Mittwoch, den 12. März stattfinden soll. Sodann wurden die Herren Baumschulenbesitzer Quantz und Gutsbesitzer Edwin Stange in Wilsdruff, Gutsbesitzer Georg Kranz in Grumbach, Gutsbesitzer Klotzsche in Unkersdorf und Rittergutspachter Helbig in Gauernitz als Mitglieder aufgenommen. Bei seinem Rückblick auf das zurückliegende Geschäftsjahr be sprach der Vorsitzende zunächst die Erscheinungen während und nach besonders trockenen Sommerszeiten, deren Fol gerungen und Nutzanwendungen, um sich dann des längeren mit den Erträgnissen des letzten Jahres zu beschäftigen, wo er hier und da verschiedentlich!! Ratschläge gab. Zu konstatieren sei in diesem Jahre, daß sich die Bestellung der Felder infolge der nassen Witterung etwas verzögert hat. Diesem Rückblick folgte der ausführliche Bericht des Vorsitzenden über die Verhandlungen des Landeskulturrats im November 1912. Bei Festsetzung eines jährlichen Bei trages auf fünf Jahre für Vogelschutzmaßnahmen schlug der Vorsitzende, nachdem er schon beim ersten Punkt der Tagesordnung näher auf die Maßnahmen leitens des er richteten Ausschusses, dessen Vorsitzender er ist, eingegangen war, 5 Mark jährlich vor, der aber auf Wunsch aus der Versammlung auf 10 Mark jährlich für die nächsten fünf Jahre erhöht wurde. Zum nächsten Punkte „Empfiehlt sich die Inanspruchnahme der Deutschen Landwirtschaft lichen Treuhandbank in Leipzig?" sprachen die Herren i Gutsbesitzer Walther - Sachsdorf und Rittergutspachter Böhme-Klipphausen und konnten nicht empfehlen, sich dieses Instituts zu bedienen Es verspreche in seinem Prospekt soviel, daß es unmöglich sei, dies alles durchzuführen. Zu dem hat die Landwirtschaft bereits derartige Institute, die dem Landwirt in jeder Beziehung mit Rat und Tat zur Seite stehen Im Fragekasten befand sich ein Zettel, der sich mit der immer geringer werdenden Beschickung des Wilsdruffer Ferkelmarktes befaßte. Aus der Aussprache erhellte, daß ein Wegfall des Marktes nicht wünschenswert sei und daß die Schweinezüchter möglichst allseitig den Ferkelmarkt beschicken möchten Zum Schluß brachte Herr Gutsbesitzer Kirchner-Birkenhain angesichts des jetzigen Leutemangels und der baldigen Zuführung von elektischem Strom folgenden Antrag ein: „Der Landwirtschaftliche Verein wolle beschließen, den Landwirtschaftlichen Kreis verein zu Dresden zu bitten, eine Prüfung resp einen Wettbewerb behufs Anfertigung von Strohpressen mit elektrischem Antrieb, die für bäuerliche Wirtschaften ge eignet erscheinen, in Aussicht zu nehmen" Nach ein stimmiger Annahme des Antrages erfolgte Schluß der Versammlung. — Am Abend desselben Tages hatte der Landwirtschaftliche Verein Wilsdruff in demselben Lokale Herrn Tierzuchtinspektor Moritz vom Oberschweizerkursus in Niederottenhain zu einem Vortrage über „Die große Bedeutung des Melkprozeffes bei den Kühen" gewonnen, der namentlich die Kuhmeister, -Wärter und -welker mit dieser wichtiger Materie vertraut machen sollte. Herr Gutsbesitzer Kirchner-Birkenhain eröffnete die Versammlung und hieß die Erschienenen, insbesondere den Vortragenden, willkommen. Hierauf ergriff letzterer das Wort, verbreitete sich zunächst über die Bedeutung des richtigen Melkens, um sodann des näheren auf die Produktion der Milch ein zugehen und hier die Beschaffenheit des Euters und die Behandlung desselben zu besprechen. Zu einer guten Milchbildung gehört natürlich auch gutes, gesundes Futter und Wasser, gute Luft, Schutz gegen Fliegen und Rein haltung der Tiere. Beim Melken selbst ist dem Tiere schonend und mit Ruhe zu begegnen, da andererseits die Milchabgabe beeinflußt wird. Das Tier ist vor dem Melken erst zu reinigen, was namentlich Bezug auf das Euter hat. Auch hat die Luft im Stalle möglichst staubfrei und frei von fremden Gerüchen zu sein, da sich diese leicht der Milch mitteilen. Daß die Milchgefäße und die Kleidung des Melkers stets sauber sein müssen, betonte der Vor tragende besonders; am besten sei es, wenn die Kleidung vor dem Melken gewechselt wird. Im Stalle selbst hat während des Melkens möglichste Ruhe zu herrschen. Von den verschiedenen Arten des Melkens sei das sogenannte Fäusteln oder das Melken mit der ganzen Faust die beste Methode. Ganz zu verwerfen sei das Schrippen, da bei ihm leicht Verletzungen des Zitzenkanals und Zerreißungen im Innern Vorkommen können. Aus diesem Grunde sei auch das Knebeln nicht zu empfehlen. Besser sei dann noch eine Verbindung von Knebeln und Fäusteln. Ebenso sei aus Gründen der Reinlichkeit das Trockenmelken dem Naß- melken vorzuziehen. Weiter muß man noch unterscheiden zwischen einseitigem Melken, Melken übers Kreuz und gleichstrichigem Melken, welch letztere Art als beste zu be zeichnen ist Auch ist Wert ans einstrichiges Melken zu legen. Ueber den Beginn des Melkens sei zu sagen, daß der erste Strich in ein Gefäß zum Verfüttern und der zweite Strich in die hohle Hand zwecks Prüfung auf die Beschaffenheit der Milch zu melken ist. Aus letzterer läßt sich dann leicht auf eine etwa vorhandene Eutererkrankung schließen. Von Bedeutung ist noch die Massage des Euters vor Beginn des Melkens, die das Einschießen der Milch in das Euter bewirkt. Sodann wurde noch^das Nein- und Nachmelken eingehend erörtert. Hieran schloß sich die Mahnung, daß der Melker sich bewußt sein müsse, daß er mit dem Euter ein wertvolles Stück in die Hand bekäme und dementsprechend für sorgfältige Pflege desselben be sorgt sein müsse. Die interessanten Ausführungen des Vor tragenden wurden beifällig ausgenommen und stattete ihm Herr Gutsbesitzer Kirchner den Dank der Zuhörer ab, worauf nach Bekanntgabe der Bedingungen für Aufnahme in die Schweizrrschule zu Niederottenhain Schluß der Ver sammlung erfolgte. — Theater im Löwe«. Am Dienstag Abend machte uns die "Direktion Richter mit einer weiteren Dichtung Otto Ernst's, mit dem Lustspiel „Flachsmann als Erzieher" bekannt. Wie seinen übrigen Werken liegt auch diesem eine abfällige Kritik bestehender Zustände zugrunde und zwar beschäftigt er sich mit veralteten Schulverhältnissen, an den sein Flächsmann zäh festhält und mit ihm die ihm unter stellten Lehrkräfte, die ihr Amt oberflächlich versehen, während wieder andere sich nicht wagen, diesem Diktators gegenüber Stellung nehmm. Nur der junge Lehrer Flem ming, der mit Lust und Liebe seines Amtes waltet, tritt seinen Vorgesetzten des öfteren scharf entgegen, wofür er bei der vorgesetzten Behörde angeschwärzt wird. Der Re gierungsschulrat Professor Dr. Prell findet bei einer Inspektion arge Mißstände vor, entfernt die Säumigen aus dem Amte und setzt den strebsamen jungen Flemming als Leiter der Schule ein. Dieser letztere wurde durch Herrn Curt Richter sehr gut dargestcllt, während der Oberlehrer Flachsmann in Herrn Banse einen würdigen Vertreter fand Auch die übrigen Herren und Damen des Lehrerkollegium, sowie der Schuldiener Nogendank, ein gedienter Soldat (Herr Bruno Sandow) und der Schulrat (Herr Direktor Richter) füllten die ihnen übertragenen Rollen bestens aus, nur machte sich während des Auftreten des letzteren der Souffleur recht störend bemerkbar, was allseitig Unwillen heroorrief. Im Allgemeinen sprach die Aufführung, die wiederum von Vorträgeen der Stadtkapelle umrahmt war, gut an und erntete lebhaften Beifall. — Vorgestern Abend ; führte uns das fünfaktige Volksschauspiel „Der Hcrrgott- schnitzer von Ammergau" von Ganghofer und Neuert ins Hochgebirge und gab Gelegenheit, die Sitten und Gebräuche der Bewohner, die sie sich bis heutigen Tages erhalten haben, kennen zu lernen. Daß dem Nichterschen Ensemble auch die Wiedergabe derartiger Volksstücke gut gelingt, be- wies die Aufführung am Donnerstag Herr Curt Richter als der Herrgottschnitzer Pauli mit seiner Geliebten Loni (Frl. Susel Richter), der alte Pechlerlehn'l (Herr Dcllmar) und der lustige und übermütige Gaisbub Lois'l (Frl Marga Richter) wußten neben dem Klosterwirt Anton Höf'lmeier (Herr Brvno Sandow) und der Lohner-Traud'l (Frau Direktor Richter) die ihnen übertragenen Rollen aufs beste mrzustelleu und ernteten neben der Stadtkapelle für ihre Zwischenmusik wohlverdienten Beifall. Zu erwähnen wären noch der Röthelbachbauer (Herr Banse) und dessen Sohn Muck'l (Herr Christian Richter), der Landschaftsmaler Fritz Baumiller (Herr Borchert) der Hochzeitslader (Herr Herr mann), und die Kellnerin Res'l (Frau Borchert) die eben- alls dazu beitrugen, daß die Aufführung allseitig Anklang and — Große Vorsicht ist dieses Jahr beim Verabreichen der Futterartike!, hauptsächlich des Kasers als Vferdefutter. ge- ;oten. Dieser ist im Allgemeinen nicht richtig trocken eingeerntet worden Durch das diäte Zusammenlegen der Garben in der Sckeunejist er auch später nicht völlig ausgetrocknet, sodaß das Stroh meist dumpfig und die Körner weich und aufgelaufen sind, was für die Pferde ein geringes und sogar schädliches Futter ergibt, das Krankheiten oder gar Einbuße der Pferde herbeiführen kann. Um nun den Hafer zum Verfüttern geeignet zu machen, ist es geboten, denselben nachzutrocknen, mmit er als vollwertiges und haltbares Pferdefutter ver wendet werden kann. Geeignete Trockenanlagen dürften nicht überall vorhanden sein. Wir verweisen darum an dieser Stelle auf das betr. Inserat in vorliegender Nummer. — Am Bußtag gegen 5 Uhr morgens ereignete sich in der Nähe der Fischerhüttte ein Mnglücksfall, der leicht üble Folgen haben konnte. Frau Adam von hier, Rosen straße, befand sich um diese Zeit auf dem Wege nach dem Bahnhof. Bei der noch herrschenden tiefen Finsternis brannte wohl die Lampe in der Nähe von Fleischermeister Lange und eine andere beim Barbier Weiße, nicht aber diejenige in der Nähe der Brücke, die übrigens schon seit 8—14 Tagen ihr Licht nicht mehr gespendet haben soll. Infolge der herrschenden Dunkelheit ist Frau Adam von der Brücke etwas zu weit rechts abgekommen und von der Brückenufermauer über zwei Meter tief in die Saubach ge stürzt, da das dort angebrachte Holzgeländer unglücklicher weise auch fehlte Dasselbe war am Montag von unartigen Kindern umgebrochen worden. Jedenfalls mußte aber der Schaden bei einiger Aufmerksamkeit unserer städtischen Ar beiter längst wieder abgestellt gewesen sein. Ein nach kommender Straßenpassant, der gleichfalls zum Zuge wollte, wurde durch die Hilferufe der Frau Adam aufmerksam und beorderte Bahnbedienstete, die die Frau aus ihrer wenig beneidenswerten Lage befreiten. Sofort nach Kenntnis nahme ordnete unser Herr Bürgermeister die Herstellung der Barriere und genügende Beleuchtung an, wie er über haupt auf die Nachtbeleuchtung sein besonderes Augenmerk richtet. Sie wird in Zukunft beständig von den dienst habenden Nachtwächtern kontroliert werden. Bei dieser Ge legenheit dürfte es angebracht sein, auch an dieser Stelle dem auf der Brücke fehlenden Trottoir Erwähnung zu tun. Die Brücke erweist sich bei starken Fährverkehr als viel zu eng und ist es zu verwundern, daß dort nicht schon mehr Unheil angerichtet worden ist. Hoffentlich trägt der eben geschilderte Vorfall dazu bei, daß die schon lange ge- plante Straßen- und Brückenverlegunst und -Verbreitung unter Anbringung eines erhöhten Trottoirs zur Ausführung kommt — Volizeiöericht. Beim Betteln in hiesiger Stadt aufgegriffen und an das hiesige Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert wurde der Arbeiter Bormann aus Grumbach. — Durchgcörannt ist dieser Tage der Lehrling eines hiesigen Bäckermeisters mit einem geringfügigen Geldbe träge. Bis heute konnte sein Aufenthaltsort nicht ermittelt werden. — Seine« 90. Hevnrtstag feiert nächsten Montag hierorts Herr privat. Beutlermeilter Kirsten. Vor einigen Jahren bereits beging er das 50jährige Bürgerjubiläum. — Aerztlicher Sonntagsdienst von mittags 1 Uhr ab Herr Dr. med Bretschneider. — Die Gewinnliste der Sachsenfest-Lotterie liegt für Interessenten zur Einsichtnahme in unserer Geschäfts stelle aus. — Unsere heutige Nummer enthält eine Sonderbeilage von der Firma Dr. med. K. Schröder, G. m. ö. K., Merlin W 35, betr. Dr. Schröders Blutsalznahrung „Renascin". — Gshlis. Wenig Speck von 15 Schweinen. Ein recht ärgerliches Versehen trug sich an einem der letzten Tage bei einem Besitzer in einem benachbarten Dorfe zu Dort erschien in der kaum beginnenden Morgendämmerung der bestellte Fleischer, um einem fetten Baschel den Garaus zu machen Da das dazu benötigte Wasser bereits die nötigen Hitzegrade hatte, erlitt das Schlachtgeschäft keine Verzögerung, und das Schwein hatte bald seinen letzten Schreirich getan. Zu spät und zum allgemeinen Schrecken nahmen aber der Schlächter und der Schlachtherr wahr, daß man in der Dunkelheit nicht das zum Schlachten be stimmte fette Borstentier, sondern eine hochtragende Fcrkel- sau erwischt und abgekehlt hatte Das Versehen war da durch entstanden, daß ohne Wissen des Besitzers die Schweine tags zuvor umgestallt worden waren. Die später festgestellle Tatsache, daß die gemordete Sau in den nächsten Tagen 14 kräftige Ferkel geworfen hätte, trug natürlich nicht das geringste zur Besänftigung des nun einmal vor handenen Verdrusses bei; auch die bei Schlachtfesten sonst vorhandene Fröhlichkeit soll nickt weither gewesen sein. Diese zeigten zumeist nur die lieben Freunde in ihrem Spott, für den der, der den Schaden Hal, ja wohl niemals . zu sorgen braucht.