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«»KSSSSSSKSSSSSKSSSSKKASSSSSSLLSSS-SE«* Welt tm Bild erfassen und trat, seine Pantoffeln an der Tür lassend, mit bloßen Füßen vom Fuß ende her unhörbar an das Bett heran; die Kerze vorsichtig hoch emporhaltend. Beim Scheine derselben sahen wir nun auf meinem, wie schon vorerwähnt, glück licherweise frei liegenden Oberschenkel ruhend, den häßlichen, breitgedrückten Kopf einer Puffotter, während der plumpe, abge flachte Leib teilweise unter meinem Beine verschwand. „O Massa, böse Sache das," flüsterte der Neger, „wie Schlange sangen, ohne daß beißen?" Auf einmal verzog sich sein breites Ge sicht zu einem fröhlichen Grinsen. „Ich es wissen, Hassan Gabel holen und Strick!" und eilig schlüpfte er lautlos aus dem Zim mer, um nach kurzer Zeit mit einer großen Fleischgabel und einer festen Schnur zurück zukehren. War der Kerl wahrhaftig auf den Ge danken gekommen, das Reptil auf meinem Schenkel mittels der Gabel direkt lünter dein Kopf sestzuspießen und, nachdem die Schlange auf diese Weife am Beißen verhin dert War, dieselbe sodann mittels der Schnur zu erdrosseln. Ich war, nachdem mir diese Erkenntnis gekommen, natürlich im ersten Augenblicke nicht sonderlich erbaut über diesen Plan, sah aber bald ein, daß derselbe die meiste Aussicht auf Gelingen hatte, da die Schlange im Moment, wo sie durch die Berührung munter wurde, durch die das Genick niederdrückende Gabel auch schon am Beißen verhindert wurde. Zu meinem Glücke schien das Reptil ein sehr apathisches und träges Exemplar und nur der Wärme nachgegangen zu sein, denn das Naturell der Puffotter ist ganz unberechenbar. Manche sind jähzornig wie der Teufel, andere wieder sind äußerst träge und apathisch, so daß man sich ihnen ruhig nähern kann. sich gab also, nachdem Hassan mit den vorerwähnten Gegenständen zurllckgekehrt War, auf seinen fragenden Blick durch ein Nicken mit dem Kopfe mein Einverständnis mit seinem Plan zu erkennen. Er hob dis Gabel, senkte sie vorsichtig hinter den Kopf der Schlange, so daß die beiden Zinken über den Körper griffen und stieß sie im nächsten Moment blitzschnell mit aller Kraft in meinen Oberschenkel und zwar durch bis auf den Knochen. Ich fuhr mit einem lauten Schrei in die Höhe und hätte dem Kerl am liebsten eine kräftige Ohrfeige gegeben, dann aber packte ich mit beiden Händen die Gabel, dieselbe selbst fest womöglich noch tiefer in 'nein eigenes FlAsch drückend, während Hassan schnell eine Schlinge in die Schnur machte, die er dem Reptil über den durch den Druck im Genick hochstehenden Kopf um den Hals legte, worauf er die beiden Enden mit aller Kruft zusammenzog. Kaum war dies geschehen, so zog ich mit einem Ruck die Gabel aus meinem Fleische und gleichzeitig schwebte die Schlange zwischen Haüans aus gestreckten Armen an der Schnur in der Luft." Mit einem Satze war ich trotz meines schmerzenden Beines aus dem Bette und überzeugte mich, nachdem ich das Blut sorg fältig abgewaschen hatte, zunächst, daß mein Oberschenkel außer der durch die Gabel verursachten keine weitere Verletzung auf wies; worauf ich der Schlange mit Hilfe Hassans völlig den Garaus machte. Ich hatte zwar eine schmerzende und infolge der Tiefe langsam heilende Fleischwunde da- vongetragen, war aber im übrigen Gott sei Dank gesund und heil aus der Affäre her vorgegangen. Die ausgestandene Todes angst und Aufregung möchte ich aber meinem ärgsten Feinde nicht wünschen. Während meines weiteren Aufenthaltes in Afrika habe ich von da ab auch vor dem Schlafengehen stets sorgfältig mein Lager untersucht und fast nur noch in der freischwe benden Hängematte geschlafen. Wie die Schlange dazumal ins Zimmer und in mein Bett gekommen ist, weiß ich heute noch nicht; jedenfalls aber soll man sich in jenen Gegenden nicht auf die Sicherheit des Hau ses verlassen, denn das hätte mir beinahe das Leben gekostet. Ich habe die Schlange auch nicht, wie der Herr Oberförster, ohne weiteres zum Fenster hinausgeworfen, son dern ihr die Haut abgezogen und trage in meiner Brief- und Zigarrentasche, sowie in meiner Börse, welche Gegenstände ich sväter daraus anfertigen ließ, stets die Erinnerung an die schrecklichste Nacht meines Lebens mit mir herum." Mit diesen Worten Präsentierte der Er zähler dem Oberförster sein Zigarrenetui und dieser meinte, dasselbe nach Entnahme einer Zigarre aufmerksam betrachtend: „Man sollte nicht glauben, was in einer solchen soliden und dauerhaften Haut oft für eine heimtückische Gefahr lauert. Ihrs Gesundheit, Herr Oberzollinspeltor, Prosit!" Interessantes über FalsAmiinrerei. Von W. K. ß laß die Falschmünzerei als „Gewerbe im Uscherztehen" ausgeübt s werden kann, zeigt ein Kriminalfall, der vor wenigen Jahren in England passierte. Mark Leclerque war Besitzer eines Wachsfiguren kabinetts, mit dem er die kleineren Städte besuchte. Leclerque führte seine Requisiten in zwei großen gedeckten Wagen mit, in ein in dritten wohnte er mit seiner aus fünf Köpsen bestehenden Familie. Jahrelang hat er, wie er späler eingestand, mil Hilfe von Gnßsvrmen in seinem Wohnwagen Falsifi kate von kleineren Silbermünzen hergestellt, die den Lenken, die an der Kasse seiner Schaubude Geld wechselten, geschickt ange dreht wurden. Wenn Leclerque die Falsch münzerei auch nur in bescheidenem Umfange betrieb, so muß er dadurch doch einen ganz bedeutenden Gewinn erzielt haben. Jeden falls hinlerließ er, als er im Gefängnis in Liverpool 1910 starb, laut Testament seiner Familie, deren Mitglieder wegen Teilnahme an dem Münzverbrechen zu geringeren Frei heitsstrafen als Leclerque selbst verurteilt worden waren, außer dem Wachsfiguren kabinett das nette Sümmchen von 120000 Mark, Ersparnisse, die ein wandernder Schau steller nicht oft zuriicklegen dürfte. Im Dezember 1910 waren vier Häft linge des Militärgefänguisses in Algier von einem Aufseher dabei überrascht worden, wie sie nächtlicherweile in einer der Zellen, in denen sie untergebracht waren, falsche Frank- und 25 Centimesstücke fabrizierten. Die näheren von der Gesängnisverwallung nun angesteltten Nachforschungen ergaben, daß die Soldaten eine ganze Falschmünzerwerkstatt sn nüniaturs in jener Zelle eingerichtet hatten. Aus dem Boden einer alten Flasche war ein Recipient hergestellt worden, in den die Falschmünzer etwas Mörtel gebracht hatten. Dieser diente als Gußsorm und trug einen Rand aus gekautem und angefeuchtetem Papier. Oben in der Form war ein kleines Loch an gebracht, durch das die flüssige Metallmassc eingegossen wurde. Als Material dienten zinnerne und kupferne Uniformknöpfe, die die Leute von überall zusammenstahlen Aus einer alten Konservenbüchse und einer Spi ralfeder, die man aus einer Bettmatratze ge zogen hatte, wurde dann kunstgerecht eine zwar ebenfalls recht primitive, aber den an sie gestellten Ansprüchen doch immerhin ge nügende Gießlampe gefertigt. In einen anderen Konseroenbüchsen-Boden kam das zu schmelzende Metall. Es wurde, wie ge sagt, nur nachts gearbeitet. Ans dichten Bettdecken hatten sich die Leute eine Art Zelt gemacht, damit die Aufseher den Licht schein der Lampe nicht durch das Guckloch der Tür sehen konnten. Die aus diese W eüe hergestellten Geldstücke sahen auf den ersten Blick garnicht so übel aus, ließen sich aber durch ihr falsches Gewicht und durch den Klang sehr leicht als uachgemachte erkennen. Trotzdem haben die Gefangenen eine große Menge Falsifikate in Umlauf gesetzt, da Ne bei den gemeinsamen Erdarbeiten Gelegen heit fanden, von vorübergehenden eingebore nen Händlern allerhand Waren einzutaufen. Die Soldaten mußten ihren erfinderischen Sinn vor dem Militärgericht bitter büßen. Sie wurden zu fünf Jahren Einzelhack ver urteilt, — eine Strafe, die in dem Klima Algiers nichts anderes als ein langsames Siechtum bedeutet. rierbstllirnmung. Die Blätter fallen zur Erde hernieder, Verstummt sind der Nachtigall schluchzende Lieder, Ein Mollaccord durchzittert die Luft, Dem Garten entströmet ein sterbender Duft - Der roten Astern glühende Pracht Aus schwarzbrauner Erde entgegenlacht — Die goldgelbe Traube hängt schwer am Spalier — Der Jäger durchstreifet des Waldes Revier. Der scheidende Sommer zum letztenmal Küsset die Wipfel im grünen Tal, Schlingt seine Fäden dnrch's weite Land, „Altweibersommer" im Volksmund benannt. Mein Herz, was schlägst dn so todesbang? Horchst auf des Sommers Abschiedsklang? Seele spürest das Sterben der Flur, Ew'ge Vergängnis in Gottes Natur — Fühlst bei dec Rosen welkendem Laub, Daß auch dein Körper dereinst fällt zu Staub? — E. v. Hatten. 9innlpvücke. Worte fliegen, Geschriebenes bleibt. * * * Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem mir nicht vertrieben werden können. * * * Die Liebe macht blind, der Haß taub.