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Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 26.11.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191211260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19121126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19121126
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-11
- Tag 1912-11-26
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Monat
1912-11
-
Jahr
1912
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heften eine besonders gesunde ist und 3. die abwechselungs reichsten Naturgenüsse bietet in nächster und weiterer Um gebung, zu denken an die herrlichen Ausflüge in die Täler und auf die Höhen der Umgebung Im Anschluß an den mit außerordentlicher Anerkennung gehaltenen Bortrag, der übrigens der Oeffentlichkeit durch die Beilage „Unsere Hei mat* bekannt gegeben werden wird, betonte man die Not wendigkeit, in unserer Jugend die Liebe zur Heimat noch mehr zu wecken, sowie das Werk der Wegemarkierung und die Errichtung eines Ausfichtsturmes, etwa an der Höhn dorfer Straße zu fördern. Zum Zweck der Wiederherstel lung der Jacobikirche hat sich der Verein mit dem Kirchen vorstand an weitere interessierende Körperschaften gewendet. Der Jahresbericht des Vorsitzenden, Herrn Lehrer Kühne, zeigte, welch tüchtiges Stück ehrlicher Arbeit geleistet worden ist Gegen 200 frankierte Postsachen gingen aus und ein. Mit dem Gemeinnützigen Verein wurde treue Kamerad schaft gehalten. Die Ausstellung „Heimatliches im Bilde" brachte dem Verein viele Anerkennung ein. 544 Personen und 12 Schulklassen trugen sich in die Besucherliste ein. Die Mitgliederzahl wuchs auf 145. Die Beilage „Unsere Heimat" fand überall günstige Beurteilung. Größere und kleinere Schenkungen an Geld und Material spornten den Vorstand zu freudiger Weiterarbeit an, und kann der- selbe mit Befriedigung auf das verflossene Jahr zurück blicken. Der von Herrn Gerhardt erstattete Kassenbericht wies eine Einnahme von 777,93 Mark und eine Ausgabe von 773,54 Mark auf und brachte ihm für sein schweres und gewissenhaft durchgeführtes Rechnungswerk herzlichen Dank ein. Bei den Wahlen gingen die Herren Kühne und Ger hardt als Vorstände, Reichelt und Martin als Kassierer, Leonhardt und Lehmann als Schriftführer und Zieschang, Leuschner und Tzschaschel als Beisitzer hervor. Mit der Bekanntgabe des nächstjährigen Arbeitsplanes, der den Mitgliedern gedruckt zugehen und der auf Nichtlehrer be- ondere Rücksicht nehmen wird, schloß die Versammlung. — Seit einigen Tagen führt die Neickspost und Tele graphen-Verwaltung unter Leitung des Telegraphenbau führers Richter aus Deuben in hiesiger Stadt Kabel- kegungsarveite« aus. Die Erdarbeiten sind der Firma E und H. Möge! in Tharandt übertragen. Wie wir er fahren, werden die Fernsprecherdkabel vom Postamt aus in verschiedenen Richtungen ausgelegt, und zwar nach der alten Schule, Zellaerstraße, Meißnerstratze, im Wege nach Sachs- dorf, nach dem Bahnhof und nach der Tharandterstraße Die Kabel werden unmittelbar in den Erdboden gebettet und mit Ziegelsteinen abgedeckt, an verschiedenen Stellen auch mit Eisenrohren umkleidet. Die Kabel haben, wie vielleicht schon beobachtet worden ist, verschiedene Stärken, es sind solche mit 50, 100, 150, 250 und 350 Drähten. Jeder Draht ist durch Papier isoliert, was bei Herstellung der Lötstellen beobachtet werden kann Die Kabellegung hat den Zweck, den größten Teil der oberirdisch verlaufenden Fernsprechanschlußleitungen des hiesigen Ortsfernsprechnetzes künftig unterirdisch zu führen Dadurch wird eine erheb liche Entlastung der oberirdischen Linien auf Holz- und Dachgestängen erreicht, auch sind Störungen z. B. Berüh rungen ausgeschlossen. Würden die Kabel aber beschädigt werden, so treten erhebliche Störungen ein. Es ist daher bei Aufgrabungs-, Schleusen- und Wasserleitungsarbeiten große Vorsicht geboten. Würde bei solchen Arbeiten auf das Kabel gestoßen, d h, werden die zum Abdecken des Kabels benutzten Ziegelsteine bezw. Eisenrohre sreigelegt, so Wäre sofort das hiesige Postamt zu verständigen, damit die erforderliche Aufsicht von der Postverwaltung gestellt werden kann. Die Erdarbeiten werden voraussichtlich dieser Woche beendet werden. — Wenter im Löwe«. Die am Sonntag zur Auf führung gelangte Tragödie „Barbara Ubryk oder das Nonnen grab zu Krakau" hatte sich eines zahlreichen Besuches zu erfreuen und wurden die Anwesenden durch die aus einer wahren Begebenheit fußende erschütternde Handlung tief ergriffen. Es war dies aber bei dem tragischen Geschick der Anna Ubryk auch nicht zu verwundern, dieser beklagens werten Dulderin, die durch die Ränke der Jesuiten um ihr Lebensglück gebracht wurde. Das einst so frohe und lebens lustige junge Mädchen, im 18. Lebensjahre stehend, wurde auf Anraten ihres lieblosen, habsüchtigen Oheims durch den Jesuitenprior Cleto bewogen, ihre Erziehung in einem Kloster zu vollenden. Es sollte dies auf Wunsch ihres ver storbenen Vaters geschehen, in Wirklichkeit aber hatte es der saubere Oheim auf das bedeutende Vermögen seiner Nichte abgesehen, das nach Verschwinden derselben hinter den Klostermauern zur Hälfte an die Kirche fallen sollte. Obwohl ihr Jugendgespiele Edmund Wisty sie vor diesem Schritt warnte, gelang es dennoch der Ueberredungskunst des falschen Jesuiten, das Mädchen dahinzubringen, daß es in das Kloster ging. Hier wurde von Seiten des letzteren sowie der ihm ergebenen Oberin fortgesetzt in sie gedrungen, den Schleier zu nehmen, was sie auch tat, nachdem ihr der Wahrheit zuwider mitgeteilt worden war, daß ihr Jugend gespiele und Geliebter den Tod in den Wellen gefunden habe. Zu spät kam dieser zurück und mußte seine Ge liebte im Kloster zurücklassen, die nunmehr im Kerker schmachten mnßre, aus den sie endlich nach 21 langen Jahren, auf Veranlassung ihres Geliebten, durch den Bischof erlöst wurde, während die Oberin der Obrigkeit überantwortet wurde. Die vielen ausgestandenen Leiden hatten jedoch an ihrem Lebensmark gezehrt, sie verfiel in Irrsinn, von dem sie zwar langsam wieder genas, aber auch bald darauf starb. Den Geliebten berührte dieser Verlust überaus schmerzlich und schwer klagte er die falsche Jesuitenbrut an, die zur Er reichung ihres Zweckes selbst vor einem Menschenleben nicht zurückschreckt. Frl. Susel Richter bot mit ihrer Anna Ubryk eine Glanzleistung, ihr zur Seite stand würdig als ihr Geliebter Edmund WiSky Herr Curt Richter, während den falschen Jesuiten Cleto Herr Bruno Sandow die Oberin Frau Direktor Richter und den Oheim, Herr Banse wahrheitsgetreu Wiedergaben — „Minna von Barn helm", das entzückende Lustspiel unseres sächsischen Dichters G. E. Lessing, wird von der Direktion Richter am Donners tag, neu einstudiert, hier in Szene gehen Wohl seilen werden von einer Provinzbühne derartige wertvolle klassische Werke so gepflegt und dem Publikum gegen geringes Eutrec zugänglich gemacht. Darum versäume auch niemand diesen interessanten Abend und erweise sich der Direktion gegen über dankbar durch seinen Besuch Neben dem hohen li terarischen Wert verfügt dies wirkungsvolle Lustspiel noch über einen reizenden ungezwungenen Humor, der Jedermann entzücken wird. Schließlich erfordert es wohl auch die Pietät für unsern Landsmann Lessing, daß wir auch nach seinem Tode seine Werke anerkennen und feiern. — Wie wir hören, steht die Genehmigung zur Hi«- führnng der revidierten Städteordnung nahe bevor. — Kttnstschwindet. Unter dieser Rubrik lesen wir in den „Leipziger Neuesten Nachrichten": „Eine Vereinigung von Betrügern, bestehend aus den sogenannten Kunstmalern Fritz Sage, 31 Jahre alt, Egon Sage, 25 Jahre alt, Egon Kieler, Andras Ruhnau, 31 Jahre alt, und dem Reisenden Simon, auch Orischnig, 26 Jahre alt, treibt seit einiger Zeit ihr Unwesen. Sie hat es insbesondere auf Gutsbesitzer und Landwirte abgesehen. Die Schwindler suchen die Leute auf und geben an, photographische Auf nahmen für eine Gewerbe- und Jndustrie-Ausstellung in Chemnitz Herstellen zu wollen, wobei sie infolge ihrer Rede gewandtheit und ihres vornehmen Auftretens es verstehen, die Leute zu Bestellungen auf ein Oelgemätde zu bewegen. Ist jemand in das Garn gegangen, so erheben sie An zahlungen in Höhe von 5 bis 50 Mark. Bei Lieferung des Oel- gemäldes lassen sie sich den Rest durch Nachnahme bezahlen. Beim Auspacken des Gemäldes starrt dem Empfänger nun ein gewöhnlicher, mit Leinewand überzogener Holzrahmen entgegen und ein buntes Bild, auf dem Menschen, Tiere und Geräte kaum zu erkennen sind. Das ganze Bild ist eine elende Reproduktion im Werte von 3 bis 4 Mark, die mit hohen Preisen bezahlt worden ist Außer im Königreich Sachsen sind die Schwindler bisher in den Provinzen Posen, Schlesien und Sachsen aufgetreten. Die sogenannten Oelgemätde werden von einer Steglitzer Firma fabrikmäßig hcrgestellt. Die Gauner verstehen natürlich zeitgemäß zu leben und benutzten auf ihren Touren neuer dings einen Kraftwagen mit der Erkennungsnummer IN 1031, sowie ein Motorfahrrad mit der Nummer I. lA 5129. Im Besitze der notwendigen Führerscheine sind die Gauner nicht. Zahlreiche Anzeigen liegen gegen diese Schwindler vor. Es empfiehlt sich daher, die Festnahme der Betrüger zu veranlassen." — Den Abdruck dieser Notiz haben wir, um den Behörden keine Schwierigkeiten zu bereiten, in unserer Sonnabendnummer unterlassen. Den hiesigen städtischen Polizeiorganen gelang es nun, nachdem ent- fprechende Weisungen von Steglitz und Leipzig eingegangen waren, einen der Schwindler, die bekanntlich auch in Wils druff fo auftralen, wie sie in vorstehender Notiz geschildert werden, im Hotel goldner Löwe am Freitag mittags gegen l/z l Uhr zu verhaften und dem hiesigen Königlichen Amts gerichte zuzuführen. Der Verhaftete soll der Reisende Si mon auch Orischnig sein, hier unter den Namen Sio Orisch nig bekannt. Durch Unachtsamkeit einzelner hiesiger Ein wohner haben leider zwei der Betrüger, Egon Kieler und Egon Sage, von dem Vorgehen gegen sie Kenntnis erlangt, worauf sie sich aus dem Staube machten, nachdem noch einer derselben Freitag abends gegen 6 Uhr im Löwen und beide zusammen gegen 8 Uhr abends in der Park schänke geseven worden waren. Den Schwindlern gelang es auch in der hiesigen Gegend, eine Anzahl Landwirte bez. deren Ehefrauen hineinzulegen, so auch noch am Frei tag nachmittag mehrere derselben in Seeligstadt um Be träge bis zu 30 Mark zu prellen. Der vierte der Gauner, der vor mehreren Tagen wegen ungültiger Papiere mit dem Automobil m 1031 von hier verschwand, soll nunmehr in Frankfurt a. O. verhaftet worden sein. Ob die zwei anderen inzwischen verhaftet wurden, konnte nicht mit Sicherheit festgestellt werden, obwohl das Gerücht hier kursiert. - Auf Azetylens«-- Dunkelkammertaternen sind seitens des Kaiser!. Patentamts zwei Gebrauchsmuster für Erich E. Werther, hierselbst, eingetragen worden, wie uns das Patentbüro Lehnert, Dresden-A., Johannesstraße 20 (Mitgl. d. Verb ) mitteill. — Ein Luftballon flog vorgestern nachmittags in der zweiten Stunde nördlich unserer Stadt in der Richtung von West nach Ost vorüber — Die Gewinnlisten der 3. Geldlotterie zum Besten der Königin Carola-Gedächtnis-Stiftung sowie diejenige der 22 Geldlotterie für das Völkerschlachtdenkmal bei Leipzig liegen für Interessenten zur Einsichtnahme in unserer Ge schäftsstelle aus. — Hliederwarth«. Auf dem gegenüberliegenden Elb- ufer von der Brücke aus in der Richtung Naundorf—Cos wig befand sich, wie öfters bemerkt, die Straße in einem derartigen Zustande, daß sich damit der Landtag beschäftigte. Vor mehreren Wochen wurde, wie berichtet, der Neubau dieser Straße in Angriff genommen. Steigungen wurden abgegraben, Gefälle durch Auffüllen gemildert, wie auch eine Verbreiterung und teilweise Verlegung der Straße er folgte. Die Arbeiten sind seit Sonnabend beendet, sodaß nunmehr die Straße im wesentlich verbesserten Zustande dem Verkehr übergeben werden konnte. — Von einem be ladenen talwärts fahrenden Frachtkahne stürzte am Mitt woch abend, kurz nachdem der Kahn die Niederwarthaer Elbbrücke passiert hatte, der Steuermann ins Wasser. Derselbe war vom Steuer, über welches er wahrscheinlich die Gewalt verloren hatte, da das Fahrzeug infolge des heftigen Sturmwindes nur schwer im Kurs zu halten war, beiseite gedrückt und über Bord geschoben worden. Noch ehe sich die durch die Hilferufe aufmerksam gewordenen Bootsleute anschicken konnten, das Boot flottzumachen, hatte sich derselbe an der Schaluppe «ngeklammert und konnte so dem nassen Element wieder entrissen werden. — Hoffebaude. DieBauarbeitenfürdashiesigeBismarck- Denkmal (Bastion mit Feueraltar) sollen in aller Kürze vergeben werden, sodaß im kommenden Frühjahr das Denkmal der Oeffentlichkeit überliefert werden kann. Mit der Bauleitung ist der Architekt Rudolf Kolbe in Loschwitz, von dem der Entwurf bezw. das Modell stammt, beauftragt. Es wurden in letzter Zeit noch eine ganze Anzahl Material stiftungen gemacht. Auch ein Unterhaltungsfonds ist ge schaffen worden. — Wadeöeul. Die Parentationshalle auf dem hiesigen Friedhöfe ist kürzlich vergrößert und im Innern fn künst lerischer Weise würdig erneuert worden. Bemerkenswert ist die elektrische Heizungsanlage, soweit bekannt, die erste in einer Friedhofskapelle. — Koßmannsdorf. Für Zwecke des Volksbades, das kürzlich geweiht wurde, stiftete ein hiesiger Industrieller, der nicht genannt sein will, 10000 Mark. — Meißen. Die Einwohnerzahl der Stadt betrug Ende Oktober 1912 35248. — Mohorn. Fabrikbesitzer Küppers erlegte bei einer' Treibjagd auf hiesigem Revier 79 Haien, 1 Reh, 4 Kaninchen, 2 Fasanen und mehrere Rebhühner. Die Jagdgesellschaft nahm im Bahnhofsrestaurant das Jagdessen ein und teilte einige angenehme Stunden — Grund. Der König! Bezirksarzt hat ungeordnet^ daß die hiesige Schule auf 14 Tage geschlossen werden soll, da der vierte Teil der Schulkinder an Masern und einige an Scharlach erkrankt sind. — Siebenlehn. Die Stadtgemeinde Siebenlehn be absichtigt, den Nachbarort Breitenbach einzuverleiben. - Wüsseina. An einem geschlachteten Schwein des hiesigen Hausbesitzers Max Peitz ist die Schweineseuche festgestellt worden. — Woßwein. Mit der veralteten Sitte der Zuckertüte am ersten Schultage soll Ostern 1913 nach Beschluß des Schulausschusses gebrochen werden. — Grimma. Einem hiesigen Lotterielosvcrkäufer irr Grimma waren verschiedene Lose der Sachsenfest-Lotterie übriggeblieben, die er kurz vor dem Ziehungstage an den Hauptkollekteur zurückschickte Aus der Gewinnliste ergab sich, daß nnter diesen zurückgeschicktcn Losen die Nummer gewesen war, auf die das große Los fiel — Leipzig, 21. November. In Leipzig sind mit denn Vertriebe von Fleisch aus dem Auslande gute Erfahrungen gesammelt worden. Es hat sich bereits ein Ring von vier zehn Geschäftsinhabern gebildet, die an jedermann die Ware zu dem festgesetzten Preise von 80 Pfennig für ein Pfund Kochfleisch und 95 Pfennig für Bratfleisch unter der Zusicherung verkaufen, daß nicht mehr als ein Fünftel des Gewichts auf Knochen entfallen darf. Auch ist bestimmt,, daß einem Käufer wohl unter einem Pfund, aber jnicht mehr als Ich- Kilogramm und zwar immer nur gegen Barzahlung abgegeben werden. Diese Bestimmungen sind vom Rote der Stadt genehmigt worden. — Aus seiner Unterkunftsstelle in Greiz ist am 6. November der außer ehelich geborene vier Monate alte Knabe Fritz Albert Kraft durch seinen Vater, den Lagerhalter Emi! Rudolf Thieme aus Olberndorf, weggeholt worden. Thieme ist seitdem tüchtig, während von dem Kinde jede Spur fehlt. Es be- teht die Befürchtung, daß es sofort getötet oder sonstwie ieiseite gebracht worden ist. — Planitz. Am 1. Januar 1913 werden die Ge meinden Planitz und Deila zu einer Landgemeinde unter dem Namen Planitz-Deila vereinigt. — Anuaöerg. Die Fleischerinnung hat den Preis für Rindfleisch von 1 Mark auf 96 Pfg. und von 96 auf 90 Pfg. herabgesetzt. — Glaucha«, 22. November. Ueber die hiesige Firma A. Fiernkrantz 6- Ehret ist wegen Differenzen in der Ueber- stundenlohnzahlung seitens des Deutschen Textilarbeiter- Verbandes die Sperre verhängt worden. Daraufhin hat der Verband sächsisch-thüringischer Färbereien beschlossen, am Dienstag sämtliche Betriebe zu schließen, wenn nicht bis Montag die Sverre aufgehoben ist und die Aus ständigen die Arbeit wieder ausgenommen haben. — Werzdarf bei Löbau. Ein Grubenbrand wütet seit reichlich acht Tagen in dem Braunkohlenwerk zur Hoffnung Gottes. Aus der ersten Sohle hat sich durch Selbstent zündung ein größerer Brandherd gebildet. Gegenmaßregeln zur Eindämmung und zum Ersticken des Brandes haben bisher keinen Erfolg gehabt. Schon von großer Entfernung sieht man die Rauchwolken aus der Grube hervor brechen. Wenn sick der Brandherd noch erweitern sollte, so wird es sich nötig machen, die Grube unter Wasser zu setzen, was einen beträchtlichen Schaden für den Besitzer bedeuten würde. Menschenleben sind durch den Brand nicht gefährdet. — Wnlsnitz. Seit voriger Woche ist ein regelmäßiger Automobilverkehr zwischen Pulsnitz und Königsbrück ein gerichtet worden. unä fern. 0 Naturschutzpark im Schwarzwald. Das Gebiet deS geheimnisvollen, dunklen Wildsees unweit des RuhesteinS an der badisch-württembergischen Grenze soll als Natur schutzgebiet erhalten werden. Das Schongebiet umfaßt etwa 73 Hektar, liegt auf BaierLbronner Gebiet ungefähr 1000 Meter hoch und bildet mit seinem düsteren, tiefen See, den umgebenden Bergabhängen, dem sumpfigen Moorgrund und herumliegenden Moränenschutt ein Bild unberührter Natur. In Zukunft wird weder Holzhauer noch Jäger das Gebiet mehr betteten. 0 Höhenweltrekord einer Fliegerin. Der russischen Fliegerin Galantschikow, einer Schülerin Fokkers, gelang es, auf ihrem Eindecker mit 100 Pferdestärke-Motor inner halb 30 Minuten auf 2200 Meter Höhe zu steigen. Dann begann sie den Abstieg, der in einem prächtigen Kurven- gleitflng endete, der sechs Minuten dauerte. Mit dieser bewundernswerten Leistung hat Fräulein G. den im Herbst 1911 von Melli Beese aufgestellten Rekord ge schlagen. o 5 Deutsche zur Fremdenlegion verschleppt. Ein 18jähriger Bursche aus Saarbrücken besuchte die Kirmes in einem benachbarten Dorfe, von wo er nicht wieder znrückkehrte. Zwei Tage später bekamen die Eltern aus Nancy eine Karte von ihrem Sohn, in der dieser mit teilte, daß er mit noch vier anderen jungen Leuten nach Nancy verschleppt und zur Fremdenlegion angeworben worden sei. Der Vater begab sich sofort nach Nancy, wo er im Geschäftszimmer des 79. Infanterie-Regiments aus dem Rapportbuch ersah, daß sein Sohn tatsächlich zur Fremdenlegion angeworben und bereits nach Afrika ab- geschoben worden war. 0 Nach siebe« Jahren die Sprache wiedergewonne»- Der in Schlesiengrube wohnhafte Karl Manura erkrankte im Jahre 1905 als Schulknabe an Genickstarre und verlor infolge dieses Leidens die Sprache vollständig. Bei der Arbeit hatte sich der junge Mann vor einigen Wo«.^ überanstrengt. Es bildete sich an der rechten Brusts" eine Anschwellung, die der Arzt operierte. Hierbei sch^ M. infolge der Schmerzen plötzlich laut auf. Seit der Operation, die glücklich verlief, spricht M. wieder völlig normal. Der eigenartige Fall erregt allgemeines AM- sehen. Nach ärztlichem Gutachten handelte es sich bei der Stummheit Ium eine schwere funktionelle Störung r^P- Lähmung des Sprachsinns, die durch die gewaltsame Er schütterung des Nervensystems bei der Operation beyooen wurde. 0 Ein Opfer ihres Berufes ist auf dem Balkan- Kriegsschauplatz die Krankenschwester Martha Fabel aus dem Krankenhause der Vinzentinerinnen in Kulm tu WM' vreußen geworden. Sie war vor vier Wochen zur Pm'cn der Verwundeten nach dem Krieasichauvmü aerent uno
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