Volltext Seite (XML)
AdrjngtllMk^ödönfürKkLekMMöuM eene (-n) > «Z6 Erneuert äas «lul, llrLkü^t Ti<»rp«r, M«rv«u unä «et««, b i j-e«u»«te, tetsvt»« k^»rt»e unck uvav L<et»vii8eiivr^te. Lekr vtoklsckmeckenä. ?r<-is ^4, 3.—, überall erbältlick. „«»teuu«," Ckemi-icbe Inäuslris, 6. m. b tj, W'rsmktnrt »/tl. — Zheater im ^Löwen. Die vorgestrige Aufführung des gewaltigen Werkes Sudermanns, das Schauspiel „Die Heimat" hatte leider wieder nicht den Besuch aufzuweisen, den sie verdient hätte. Es sollte sich niemand die günstige Gelegenheit hier am Orte entgehen lassen und derartige Vorstellungen besuchen. Vielleicht ermöglicht es die Direktion, die Aufführung zu wiederholen, damit das großartige Werk weiteren Kreisen bekannt wird. Auf die Handlung selbst einzugehen, versagt uns der zur Verfügung stehende be schränkte Raum. Bezüglich der Wiedergabe der einzelnen Rollen verweisen wir auf das bereits in voriger Nummer über die Aufführung in Borna Gesagte mit dem Zusatz, daß dies auch für vorgestern Abend in vollstem Maße zu treffend war. Der laute Beifall nach den einzelnen Akten bewies weiter, daß das Publikum von der ergreifenden Aufführung vollauf befriedigt war. — Die heute Donners tag stattfindende Aufführung von „Freund Fritz" seitens des Richterschen Ensembles fand überall wegen seiner vor züglichen Inszenierung, Darstellung und kostümlicher Aus stattung ungeteilten Beifall Die beiden Hauptrollen David Sichel und Suselchen liegen in den besten Händen. Er wähnt sei besonders, das diese Aufführung als 25jähriges Schauspielerjubiläum für Curt Richter zu den glänzendsten Abenden der Bornaer Saison im letzten Winter gehörte. Auch die Charakterszenen „Die Gustel von Blasewitz" sind von solch packender Wirkung, wie sie selten in einem so knapp bemessenen Werk erzielt werden können und nur auf Rechnung des poetischen Inhaltes voll Stimmung und Sentimentalität kommen. Die Szenen geben die Ursache wieder, welche Schiller veranlassen, die urwüchsige Gestalt der Gustel von Blasewitz in seinem Werk „Wallen- steins Lager" als Marketenderin einzuflechten. Schiller, welcher, wie in nachfolgendem Gedicht erwähnt, durch Wäsche waschen aus seiner Stimmung gerissen wird, be gegnet auf einem Spaziergang in Blasewitz der Gustel und ihrem Geliebten. Da er Ursache zu einer Eifersuchts szene zwischen beiden gewesen ist, versöhnt er sie und er fährt aus dem Munde des Reiters, daß er, der Reiter, bei der Erstaufführung der „Räuber" zugegen gewesen ist und sich am Ende nicht besseres zu wünschen gewußt habe, als den Kerl kennen zu lernen, der solches Stück schreiben könne. Er scheidet am Schluß mit dem Wunsch, wieder einmal das Glück haben zu dürfen, einen Eierkuchen wie den von Gustel bereiteten genießen zu dürfen und die Gustel nebst Pater von Itzehoe in einem seiner Werke zum Dank aufzunehmen. Aus „Die Gustel von Blasewitz." Untertänigstes Promemoria an die Konststorialrat Körner'sche weibl. Waschdeputation eingereicht von einem niedergeschlagenen Trauerspieldichter in Loschwitz. Dumm ist mein Kops und schwer wie Blei, Die Tabakdose ledig, Der Magen leer — der Himmel sei Dem Trauerspiele gnädig. Ich kratze mit dem Federkiel Auf den gewalkten Lumpen, Wer kann Empfindung, wer Gefühl Aus hohlem Herzen pumpen? Feu'r soll ich gießen auf's Papier, Mit angefror'nem Finger? O Phöbus, hassest du Geschmier, So wärm' auch deinen Sänger. Die Wäsche klatscht vor meiner Tür; Es scharrt die Küchenzofe, Und mich, mich ruft das Flügeltier Nach König Philipps Hofe. Ich eile durch die Galerie Und stehe da: belausche Die junge Fürstin Eboli Im süßen Liebesrausche Jetzt sinkt sie an des Prinzen Brust Mit wonnevollem Schauer, In ihrem Auge Götterlust, Doch in dem seinen — Trauer. Schon ruft das schöne Weib: Triumph! Schon hör ich — Tod und Hölle! Was hör ich? — Einen nassen Strumpf Geworfen in die Welle! Und weg ist Traum und Feerei! Prinzessin, Gott besohlen! Der Teufel soll die Dichterei Beim Hemdewaschen holen! Gegeben in unserer jammervollen Lage unweit dem Keller. Friedrich Schiller, Haus- und Wirtschaftsdichter. — Zu unserer Notiz aus Waöenau in Nr. 117, betr. die Angelegenheit über das angebliche Verschwinden des Kassierers Wolf bei der Sächsischen Holzindustrie-Gesell schaft in Liquidation in Rabenau, teilen wir heute auf Wunsch des Herrn Wolf, der persönlich auf unserer Re daktion war, mit, daß von einem Verschwinden keine Rede sein kann, sondern er vielmehr mit dem Einverständnis des Liquidators seinen Posten verlassen und sich auf einer Reise in seinem eigenen Interesse befunden hat. — Marandt. Ein Erzeugnis aus Hölzern der Kolonie Kamerun, die in dieser Form in Deutschland noch nicht verwendet wurden, ist in der Möbeltischlerei von R Schubert hierfelbst geschaffen worden. Zwölf verschiedene Hölzer sind zu einem Schrank verarbeitet worden, der in der Kgl. Forstakademie zu Sammlungszwecken dienen soll Professor Jentsch hat die Hölzer auf einer Expedition durch den Ur wald gesammelt. Kolonialfreunde können bei Besichtigung des Möbelstückes ein anschauliches Bild über die Holzarten unserer Kolonie und ihre Verwendbarkeit gewinnen. - Dresden, 21. Oktober. Die Agenten der französischen Fremdenlegion find gegenwärtig wieder in Sachsen an der Arbeit. Jetzt wird bekannt, daß ein minderjähriger Dresdner verlockt worden ist, von dem am letzten Freitag erscheint jedes Geschäftshaus, das seine Inserate in dem „WMM für Mdriif' erscheinen läßt. Ohne In serate in diesem weitver breiteten Blatte ist ein gutes Herbst- und Wintergeschäft :: :: :: unmöglich. :: :: :: von Belfort aus bei seinen Eltern in Dresden ein Brief eingegangen ist, in dem er um Hilfe bittet, da er sonst nach Afrika transportiert werde. Die Angelegenheit ist dem Auswärtigen Amt in Berlin übergeben worden, von dem aus die nötigen Schritte getan werden, die die Aus lieferung des jungen Mannes an das afrikanische Kommando verhindern sollen. Wie weiter gemeldet wird, haben die Angehörigen in Dresden und Chemnitz ein Telegramm aus Mühlhausen i. E. erhalten, in dem der Sohn ihnen mitteilt, daß er im Laufe des Donnerstag in Dresden wieder eintreffen werde. Danach haben also die vom Aus wärtigen Amte unternommenen Schritte sofort Erfolg gehalt — Das Vermögensvcrzeichnis auf das Jahr 1911 ist soeben erschienen und umfaßt einen Band von nicht weniger als 187 Seiten. Nach dem Verzeichnis belief sich das Stammvermögen der sächsischen Residenz Ende 1911 auf 226073801,88 Mk., das Betriebsvermögen auf 6080057,87 Mk. und das Sondcrvermögen auf 16246 441,36 Mk.; insgesamt beträgt der Vermögenszuwachs gegen Ende 1910 9756551,82 Mk. — Wurkhardtswalde. Am Montag abend war hier in der Scheune des Gutsbesitzers Hamann gegen Uhr Feuer ausgebrochen, welches diese sowohl als auch das anstehende Seitengebäude vollständig in Asche legte. Während das Vieh gerettet wurde, ist die in der Scheune aufbewahrte gesamte Ernte mit verbrannt. Die Scheune war noch mit Stroh gedeckt. An der Brandstelle erschienen die Feuerwehren von Groitzsch, Seeligstadt, Munzig und Burkhardtswalde. Die erstere erhielt die Prämie. — Im hiesigen Gasthof explodierte vergangenen Sonntag eine Benzin lampe, ohne jedoch größeren Schaden anzurichten. — Deuischenöora, 20 Okt. Der Zweigverein Nossen des evangelischen Bundes hielt heute im Heffeschen Gasthofe hier einen Familienabend unter Vorsitz des Seminarober lehrers Polster ab, bei welchem Pastor Martens aus Mitt- weida das sehr zeitgemäße Thema „Deutsch-evangelisches Volk werde hart" (ein Wort gegen die Jesuiten) in be geisternder Weise behandelte. Ansprachen des Ortspfarrers Hartenstein und des Vorsitzenden sowie gut zum Vortrag gebrachte Gesänge des Äinderchores und des hiesigen Männer gesangvereins und musikalische Darbietungen des Nossener Posaunenchors umrahmten den Vortrag. Im Anschluß an denselben wurde nachstehende Resolution gefaßt, die an den Vorsitzenden des sächsischen Hauptvereins vom Evangelischen Bunde abgesandt werden soll: „Die in Deutschenbora ver sammelten Mitglieder des Zweigvereins Stossen vom Evan gelischen Bunde fügen ihre Stimme denen hinzu, die die hohe Reichsregierung bitten, unser deutsches Vaterland im Interesse des religiösen Friedens vor einer ausgedehnten Tätigkeit der Jesuiten zu schützen und ihre Hand nicht zu bieten zur Aufhebung des 8 1 des Jesuitengesetzes." Eine Tellersammlung ergab 16,65 Mark. M. T. — Weimersdorf. Ein Unglücksfall trug sich am Sonntag abend auf dem Tanzsaale des hiesigen Gasthofes zu. Die beim Gutsbesitzer Pietzsch dienende zwanzigjährige Magd Quack glitt beim Linkstanzen aus und fiel so unglücklich, daß das Mädchen einen komplizierten Unter- schenkeldruch-erlitt. — Kolmnitz. Ein schwerer Unfall hat sich hier ereignet. Die etwa 63 Jahre alte Wirtschaftsbcsitzerin Friederike Wilhelmine verehelichte Prakkatzsch war damit beschäftigt, in dem bei ihrem Hause befindlichen Brunnen Butter zu waschen. In den Brunnen führt eine Treppt. Beim Herabsteigcn ist sie anscheinend ausgeglitten, in das 1,5 Meter tiefe Wasser gestürzt und ertrunken. Das Schick sal der Frau erweckt allgemeine Teilnahme. — Klingenberg. Der Gasthof „Sachsenhof" der am 20. Oktober 1862 eingeweiht wurde und der jetzt der Stadt Dresden gehört, konnte am Sonntag auf ein 50 jähriges Bestehen zurückblicken. — Dippoldiswalde beabsichtigt zur Linderung der Fleischnot versuchsweise einen Seefischverkauf einzurichten. — ßhemnitz, 22. Oktober. In einem Grundstück der Arndtstraße scheute ein vor einen Tafelwagen gespanntes Pferd. Der Arbeiter Pätz, der das Pferd hielt, wurde mitgeschleift und auf der Straße so gegen einen Kandelaber gedrückt, daß er einen komplizierten Oberschenkelbruch und innere Verletzungen erlitt, an denen er alsbald starb. — Waunhof. Auch hier wurde seit einigen Wochen ein städtischer Seefischverkaus eingerichtet, durch den Freitags und Sonnabends Seefische zum Verkauf gelangen. Die Fische finden einen reißenden Absatz — Grimma. Im Busseschen Steinbruch in Lüptitz wurde der 24 Jahre alte Arbeiter Scholz aus Wurzen vom einem Kraftwagen an den Anhängewagen gedrückt. Dew dabei erlittenen schweren inneren Verletzungen ist Scholz, im Stadtkrankenhaus Wurzen erlegen. — Kohndorf bei Lichtenstein. Ein schwerer Unglücks fall trug sich auf dem Steinkohlenwerk „Helene" zu. Mehrere Bergleute waren mit dem Herablaffen eines elek trischen Kabels beschäftigt, als plötzlich das Seil riß unk das Kabel aus bedeutender Höhe in den Schacht stürzte. Dabei wurden die Bergarbeiter Schönherr und Uhlig schwer verletzt. Zwei andere Arbeiter erlitten leichtere Verletzungen. — Wlauen, 22. Oktober. In der Nacht zum Diens tag stürzte sich die etwa 26jährige Rosa Schneider von der Friedrich-August-Brücke. Sie erlitt eine schwere Gehirn erschütterung und starb vier Stunden später im Stadt krankenhaus. Angesichts der zahlreichen Todesstürze von der Brücke beschäftigt sich der Stadtrat und das Stadt bauamt seit längerem mit Plänen von Schutzvorrichtungen,, die das architektonische Bild der Brücke nicht zerstören. — Hersnitz i. V., 18. Oktober. Der Teppichweber streik nimmt von Tag zu Tag schärfere Formen an. Es haben zwar von den 1400 Webern, die am Dienstag mittag in den Ausstand traten, am Mittwoch und Donners tag etwa 100 Nichtorganisierte die Arbeit wieder ausge nommen; die Kalamität greift aber auch bereits auf andere Betriebe über. So waren zwei große Teppichgarn, färbereien genötigt, zu schließen, während in zwei anderem Färbereien der Betrieb eingeschränkt werden mußte. Die städtische und die Bezirksbehörde warnt die Streikenden eindringlich vor Ausschreitungen und vor Belästigung der Arbeitswilligen. Zur Unterstützung der städtischen Polizei und der Ortspolizei in den benachbarten Dörfern sind so wohl aus dem amtshauptmannschaftlichen Bezirke, als auch aus anderen Landesteilen eine größere Zahl Gendarmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung hierher abkommandiertz worden. — Großenhain. Nach heute vorliegenden Mitteilungen ist fast mit Sicherheit anzunehmen, daß die Ballonkatastrophe der Ingenieur Hans Gericke und Oberleutnant Stieler zürn Opfer fielen, infolge unrichtiger Bedienung des Ballons eingetreten ist. Von Gericke ist das kaum anzunehmen, möglich aber ist es, daß Gericke bei dem Höhenpflug in der dünnen Luft ohnmächtig geworden und sein Begleiter die Leinen verwechselt hat. — Weustadt (Bez Pirna), 21. Oktober. Gestern nach mittag fand man im Räderwerk des Dampfsägewerks von Adolf Heyde die Leiche eines 17jährigen Arbeiters, namens Röllig, der aller Wahrscheinlichkeit nach beim Riemenauf legen von der Welle der Transmission erfaßt und von dieser mit herumgeschleudert worden war, so daß der Tod Neue /ec/s eaÄe Os/Ä/r?Ä'e Le/-///? O.