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gäbe von 675,28 Mk. zu verzeichnen und gähnende Leere im Geldsack macht sich bemerkbar. Hoffentlich bringt der heutige öffentliche Theaterabend im Hotel Adler wieder Rüstmittel kür die Männer vom Roten Kreuz. Möchten recht viele in Stadt und Land der Einladung Folge leisten, gilt es doch ein Institut zu fördern, das jedem zu seiner Zeit freudig und gern zur Seite steht. Nicht um für sich fröhliche Stunden zu schaffen, sondern um anderen helfen ;u können, betreten die sonst zum ernsten Beruf Freiwilligen die Bretter, darum ihr Lieben von Stadt und Land, dankt ihnen und füllt das Haus und damit auch die Kasse. (Siehe auch Inserat in vorliegender Nummer). — Theater im Löwen. Am Sonnabend gelangte das Volksstück „Buschliesel" oder „Im Edelgrund und tiefen Wald" zur Aufführung, eine spannende, wirkungsvolle Handlung, reich an Scherz und Ernst, die sicher ein volles Haus verdient hätte, was aber leider nicht der Fall war. Die Darstellung war eine gute zu nennen, bis auf die vorkommenden Gesangsnummern, die zum Teil nicht ganz einwandfrei zum Vortrag gebracht wurden. Da das Stück selbst noch vom Vorjahre her bekannt ist, braucht wohl nicht nochmals näher darauf eingegangen zu werden. Bester besucht waren die Vorstellungen am Sonntag, so wohl das Zaubermärchen „Aschenbrödel" am Nachmittag als auch das historische Lustspiel „Annaliese" oder „Des alten Dessauers Jugendliebe" am Abend. Die Handlung versetzte uns in das Ende des 18. Jahrhunderts und schildert den alten Dessauer in seiner Jugend, wie er schon damals jeder Gefahr trotzt und jedes Hindernis, daß sich ihm in den Weg stellte, bei Seite räumt. Seinem eisernen Willen müssen sich alle fügen, nur seine Geliebte, die Apothekerstochter Anneliese, das sanfte kleine Mädchen, hat noch Macht über ihn. Dieses Paar verkörperte Herr Curt Richter und Frl. Susel Richter recht gut, aber auch die übrigen Darsteller waren auf ihrem Posten. Zu nennen wären hier noch Frau Else Richter als Fürstin von An- Halt-Defsau, Herr Curt Richter als Hofmarschall von Sal berg, Herr Udo Borchert als Marquis von Chalisac und Herr Banse als Apotheker Föhse. — Gestern abend ging das Offiziers-Lustspiel „Die Damen des Regiments" in Szene, dem am Donnerstag zu Otto Ernst's 50. Geburts tag das Lustspiel „Flachsmann als Erzieher" folgen wird. — Ansteckungsgefahr. Verschiedentlich ist die Be obachtung gemacht worden, daß die Geschwister der an Scharlach erkrankten Kinder in die Geschäfte der Stadt ge schickt werden, um Einkäufe zu besorgen. Da sie hier mit anderen Kindern Zusammentreffen, liegt die Gefahr der An steckung sehr nahe. Den Eltern der erkrankten Kinder wird deshalb zur Pflicht gemacht, dies in Zukunft zu unterlassen, um dadurch einer Verbreitung der Krankheit zu begegnen. — Kin Angtücksfall, der leicht schlimmere Folgen haben konnte, ereignete sich in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag in der Nähe des Schützenhauses. Um seinen Weg zur Kirmes in Steinbach bei Mohorn abzukürzen, hatte ein Passagier des Nachtzuges vom Bahnhof aus den Bahnkörper benutzt und war in der Nähe von Rupperts Lagerplatz von der Eisenbahnbröcke abgestürzt. Gegen 3 Uhr wurde er, durch seine Rufe aufmerksam gemacht, vom Schützenhauswirt Herrn Schumann aufgefunden und und mit Unterstützung hilfsbereiter Personen nach dem Schützenhaus gebracht, wo ihm sofort ärztliche Hilfe zuteil wurde. Mitglieder der Freiw. Sanitätskolonne bewirkten am Sonntag mittag den Transport nach dem Bezirks krankenhause. Wenn sich auch der Verunglückte gefährliche Verletzungen nicht zugezogen hat, so dürfte doch ein längerer unfreiwilliger Aufenthalt im Bett die Folge des Sturzes sein. — Kin Luftballon wurde vorgestern an unserer Stadt vorüberfliegend beobachtet. — Die Gewinnliste der 10. Warenlotteiie desLandes- vereinssächsischerStaatsbeamten für Wohlfahrtseinrichtungen liegt für Interessenten zur Einsichtnahme in unserer Ge schäftsstelle aus. — Kine grausig komische Gespenstergeschichte ist kürzlich in einem nahen Dorfe passiert! Wollte da eine biedere Arbeitersfrau gegen Abend Holz vom Oberboden holen. Oben angekommen, sah sie sich plötzlich einem Manne gegenüber, in dem sie sofort einen nächsten Nachbar erkannte. Vor Schreck brachte sie kaum ein Wort heraus. Was mag den sonderbaren Nachbar, der sich übrigens unter einer sehr schlagfertigen Ausrede schleunigst verduftete, be wogen haben, den Oberboden des Nachbarhauses zu kontrollieren? — Güterverkehr auf den Stationen der Amgegend im Jahre 1811. Verkchrsstelle Güler- Güterverkehr überhaupt (Vers. u. Lmxf. zusammen) Kohien- empsang K Ver sand Emp- sang 1911 1910 1911 1910 Birkenhain-Limbach . 1864 2516 4380 4521 1259 1064 186 Cossebaude .... 28093 43399 71492 62990 16964 13500 39 Grumbach .... 1443 4178 562W 5921 19l7 2048 170 Helbiqstorf .... 1442 2924 4366 3907 513 474 187 Herzogsmalde . . . 404 1302 1706 1842 587 466 216 Kesselsdors .... 509 4594 5103 4990 432 407 173 Klipphausen. . . . 794 1744 2538 2584 821 520 205 Mohorn 922 4085 5007 5690 1959 2035 175 Niedekwartha . . . 174 46 220 2< 3 — — 238 Taubenheim. . . . 23S 101 336 W3 — — 237 Ullendors-Nöhrsdorf . 2958 6946 9904 9208 3917 3347 138 HL/ *1 Bedeutet dietz 289" Stationen des Dr -teile, a csdncr n welche Handels r die be kammer treffend bezirks Stativ 'teht. n unter den — Kossebaudc. Am Donnerstag mittag wurde in Wildberg ein weiblicher Leichnam aus der Elbe gelandet. Die unbekannte Tote ist etwa 28 Jahre alt und mit Tuch mantel, braunem Rock und durchbrochener Bluse bekleidet. Der Leichnam wurde nach dem Wildbergcr Spritzenhaus gebracht. — Stetzsch. Den fortgesetzten Bemühungen des hiesigen Gemeindevorftandcs ist es zu danken, daß einige Verkaufs stellen dänischen Fleisches auch in Stetzsch eröffnet werden. Herr Fleischermeister Oskar Müller, Meißner Straße Ar. 3, und Herr Fleischermeister Richard Schober, Bismarckstraße Nr. 5, haben den Verkauf bereitwilligst übernommen und werden von Montag, den 11. November, ab ff. Ware zu den Dresdiflr Verkaufspreisen zur Verfügung halten. — Wadeveuk. In der letzten Gemeinderatssitzung wurde u a. auch für Radebeul zur Bekämpfung der Fleisch- teuernng die Einführung ausländischen Fleisches beschlossen. Mit den hiesigen Fleischern will man ein Abkommen zwecks Verkaufs des Fleisches zu erreichen suchen. — Dresden, 9. November. Die Eingemeindung von Reick ist nunmehr auch von den Stadtverordneten geneh migt worden. Eingemeindungstermin ist der 1. Januar 1913. — Bei der Ziehung der Sachsenfestlotterie fielen Hauptgewinne noch auf die Lose Nr. 97469 (Presto-Auto- mobil im Werte von 10000 Mark), Nr. 56847 (Wohnungs einrichtung im Werte von 10000 Mark), Nr. 42862 (ein Kutschwagen mit zwei Pferden im Werte von 5000 Mark). — Kamenz, 8. Nov. Die Klempnergesellen Alfred Messenbring und Hansbach, die in den Zschipkauer Familien häusern der Niederlausitzer Kohlenwerke beschäftigt waren, hatten sich zur Mittagszeit in einem neuerbauten Stallge bäude schlafen gelegt, das sie mit Klempnerlötofen durch ein offenes Kohlenfeuer erwärmten. Da die beiden gegen 4 Uhr nachmittags noch nicht an ihrer Arbeitsstelle erschienen waren, wurde die Stalltür erbrochen. Hier fand man Messenbring bereits tot vor. Er war durch Kohlengase erstickt. Hansbach gab nur noch schwache Lebenszeichen von sich. Wiederbelebungsversuche waren bei ihm von Erfolg. — Zittau. Insgesamt 300 Zentner dänisches Rind fleisch hat der Stadtrat bisher bezogen. Da trotz dieser Maßregel ein Sinken der allgemeinen Fleischpreise nicht eingetreten ist, hat der Rat beschlossen, 1000 Mark im zu einem glänzenden Wintergeschäft — der Schlüffe! heißt „Inserieren!" Eine rechtzeitige und ständige Inserat-Reklame in dem weitverbreiteten und überall be achteten „Wochenblatt für Wilsdruff" erschließt einen großen Kundenkreis In- serieren ist der Schlüssel zu einem großen geschäftlichen Erfolge in der Wintersaison. ganzen zur Beschaffung und Verwertung (ausgegeben sind bis jetzt für diesen Zweck 470 Mark- bereit zu stellen. Falls hierdurch die Fleischpreise bis zum 1. Dezember d. I. nicht merklich niedriger geworden sind, soll das Fleisch künftighin in den dem Bedarf entsprechenden Mengen städtischerseits zum Einkaufspreis verkauft werden. — Dippoldiswalde, 8. November. Wie die „Weißeritz- Zeitung" berichtet, hat der hiesige Kirchenvorstand mit 9 gegen 7 Stimmen beschlossen, die evangelische Nikolaikirche zu katholischen Gottesdiensten zur Verfügung zu stellen. — Kreiverg. Die Ziehungsliste der Lotterie der Erzgebirgischen Ausstellung wird erst Ende dieser Woche zur Ausgabe gelangen. — Gschatz, 7. November. Der Verband der Saalin haber der Amtshauptmannschaft Oschatz hat seinen im Oktober gefaßten Beschluß, seine Säle den Sozialdemo kraten nicht zur Verfügung zu stellen, wieder aufgehoben. — Die hiesige Stadtverwaltung beabsichtigt, mit den Städten Wurzen und Riesa zusammen dänisches und schwedisches frisches Fleisch einzuführen. Sie ist an die hiesige Fleischerinnung mit der Frage herangetreten, ob sie den Verkauf des Fleisches übernehmen wolle. Die Innung wird in den nächsten Tagen dazu Stellung nehmen. Wurzen, 9. Nov. Um der Fleischnot zu steuern, stimmten gestern die Stadtverordneten in öffentlicher Sitzung einem Ratsbeschlusse zu, aus Dänemark 3000 KZ Rind fleisch einzuführen und dieses durch die Fleischer für 85 Pf. das Pfund verkaufen zu lassen. — Leipzig, 8. November. Heute früh wurde in der Nähe des Forsthauses in Leutzsch ein weiblicher Leichnam gefunden. Der Kopf war verbunden, Arme und Beine fehlten. Später ermittelte man auf dem Bahnhof einen Karton, in dem die fehlenden Gliedermaßen verpackt waren. Offenbar handelt es sich um einen Lustmord. — Hier kamen vor einigen Wochen die Plakatsäulen und Plakat- takeln zur Wiederverpachtung, jedoch im Gegensätze zu früher auf dem Wege der Submission. Die bisherige Pachtsumme betrug 7500 Mark, eine im Verhältnisse zur Größe der Stadt lächerlich geringe Summe. Nun liefen aber auf das Ausschreiben Angebote ein, die selbst die kühnsten Hoffnungen des städtischen Schatzmeisters übertrafen. Es wurden nämlich Angebote gemacht von 30000, 3200 », 40000, 72000 und 95000 Mark Das letzte und höchste Angebot, das die bisherige Pachtsumme beinahe um das Zwölffache überstieg, hatte die bisherige Pächterin selbst gemacht!! Daraus läßt sich schließen, daß die Firma Bär 6- Hermann mit dem Plakatwesen seither außerordent lich hohe Gewinne erzielt hat; sonst hätte sie wohl schwer lich selbst die kühnsten Angebote übertrumpft. — Leipzig, 9. November Der Verüber des grauen haften Verbrechens, das man in der Nähe des Forsthauses Leutzsch entdeckte, ist gestern spät abends in der Person des Maurers Rote ermittelt worden. Der die Leichenteile enthaltende Pappkarton trug Zeichen einer Firma, von der die 23jährige Kellnerin Rote öfters Waren bezog. Diese war die Ehefrau des Verhafteten. Die Polizei traf Rote allein in der Wohnung, der Kratzwunden im Gesicht hatte. Seine Frau sollte zu seinen Eltern nach Erfurt gereist sein,, was jedoch nicht zutraf. Der 33jährige Note ist vielfach vorbestraft, er dürfte feine sehr leichtlebige Frau in einem Anfall von Eifersucht getötet haben. Er hat dem Rumpf in den Wald getragen und die Glieder verpackt und das Paket im Bahnwagen liegen lassen. — Gahkenz bei Oederan. Die Pferde des hiesigen Gutsbesitzers Oswald Otto scheuten vor einem Auto und> schlugen dabei aus. Der Gutsbesitzer wurde von den Pferden derart verletzt, daß er auf der Stelle starb. — Zwsta Der Wirt vom hiesigen Bahnrestaurant: gibt bekannt, daß er dieser Tage wegen Mangel an Geld ein größeres Quantum Erlanger Bier verzapft, das GlaA zu 10 Pfg-, und bei 10 Glas Rabattmarken gibt. — Aalkenstein, 8. November. Heute vormittag wurden in Elberfeld zwei Schulmädchen beim Rodeln von einem Lastautomobil überfahren. Das eine Mädchen wurde so schwer verletzt, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. — Meerane. Das inländische Fleisch hat nach An» sicht der hiesigen Fachleute seinen Höchstpreis überschritten und dürfte bald auf einer annehmbaren Preislage ange langt sein. Das geht aus einer Resolution hervor, die die dortigen selbständigen Fleischer in einer starkbesuchten Ver sammlung gefaßt haben und die lautet: „Die selbständigen Fleischer von Meerane können in dem Bezug von auslän dischem Fleische ein wirksames Mittel zur Vermeidung der Fleischteuerung nicht erblicken, da solches Fleisch ohne städtischen Zuschuß nicht unter 90 Pfg für das Pfund zu verkaufen ist. Sie sind vielmehr der Ansicht, daß die Fleischteuerung bereits den Höhepunkt überschritten hat und daß es ihnen schon in 14 Tagen bis 3 Wochen möglich sein wird, inländisches Fleisch bester Qualität um 90 Pfg. für das Pfund zu verkaufen. — Hberwiesenthat, 9. Nov Kurz vor seiner Be hausung wurde der frühere Totengräber von Stolzenhain erfroren aufgefundcn Er war am Mittwoch abend von Oberwiesenthal weg nach Stolzenhain gegangen. — flauen, 8. Nov Der Stadtrat hat erneut eine Sendung dänischen Rindfleisches bestellt, diesmal 20 Rinder. — Muldenberz i V. Der fieberhaften Tätigkeit der hiesigen Gendarmerie ist es gelungen, den Verbrecher fest zunehmen, der in vorletzter Woche ein kleines Mädchen überfallen und vergewaltigt hatte. Es ist der 17jährige Sticker Anton Ficker aus Mulde. Der Unhold, der in Falkenstein verhaftet worden ist, wurde der kleinen Camilla Seidel vorgestellt, die ihn wiedererkannte, worauf der Ver brecher denn auch die Tat eingestand. Er hatte nach der Tat das kleine Mädchen vom Bahndamm in einen Wassergraben gestoßen, wo es von der Mutter gefunden wurde. Ferner hat Ficker auch die ihm zur Last gelegte Gefährdung der Eisenbahnzüge, die er seinerzeit durch Auflegen von Steinen beging, zugestanden. Er soll vollkommen zurechnungsfähig, aber geistig schwach sein. Das Mädchen befindet sich auf dem Wege der Besserung. — Schleiz. Das Fleisch wird hier wieder etwas billiger. Besseres Schöpsenfleisch ist jetzt hier bereits um 10 Pfg. das Pfund zurückgegangen, Schweinefleisch wird bald folgen. Der verkannte Spion. Wer schleicht dort in den Gassen umher, Das Haupt umrahmt von Locken schwer, Von schwarzer Farbe — und kühn das Gesicht, Fremdländischer Typ! — so geht das Gerücht. Vielleicht ein Spion? He! habt Ihrs gehört: Ein Spion? Wie das Wort in die Runde fährt 1 Ein Spion, der dem Feinde das Land verrät! Ihr Patrioten ans Wert — ehs zu spät! -- Und während im Löwen man zecht und trinkt, Im schwellenden Ton das Piano klingt, Bereitet das Schicksal mit ernstem Gesicht Ein niederschmetterndes Strafgericht. „Ihr Sünder, ihr bösen, bald ist's euch gelegt,. Das schmähliche Handwerk, das ihr gepflegt; Und früher noch, ehe ihr's gedacht, Seid ihr hinter Schloß und Riegel gebracht! 4- Man legt sich zur Ruh. Es leuchtet der Tag, Die Sonne scheint hell in das Schlafgemach. Da nahen Schritte! Es pocht an die Tür! Ein Schnarchen tönt lieblich von drinnen herfür Da klopft man energisch! „He! aufgemacht!" Der traumverlorne Schläfer erwacht, Er dehnt sich und streckt sich. Da pocht es erneut. Er springt aus dem Bett und wenig erfreut, So fragt er nach drauß: „Was soll denn das sein?' Und rauhe Stimmen: „Wir wollen herein! Sie öffnen sofort!" Und jener kommt nach Dem Wunsche und öffnet die Tür zum Gemach. Es treten herein zwei Herrn. „Bitte schön, Wir dürren wohl Ihre Sachen sehn?" — „Wieso?"— „Jawohl, und Ihre Papiere dazu." „Ach lassen Sie mich mit den Scherzen in Ruh; Ich bin noch müde". — hier gähnt er laut. „Wir sind Kriminelle!" — Erstaunt er schaut — „Und hier unsere Marke!" — „Ich begreife nicht" — „Nun bitte!" — der eine von beiden spricht: „Sie zeigen uns wohl die Legitimation!" „Gewiß doch." — Sie öffnen die Tasche — „Pardon». Das sind alles Briefe von zarter Hand"! „Tut nichts". — O, diese Kleine schreibt scharmant. „Die Papiere sind echt! Nun der Koffer dort" — „Beherbergt nur Kleidungsstücke, aufs Wort!" Doch wird auch dieser genau inspiziert. Dann eine Verbeugung. — „Wir haben geirrt Verzeihen Sie, mein Herr, unsre Pflicht, Jst's lediglich, der hier wir genügt." Sie wollen geh'n. „Verzeihen die Herren, Ich hätte nur die Erklärung gern, Weshalb das alles?" ..Weil man diese Nacht, Von hier aus nach Dresden die Meldung gemacht Man schöpfe Verdacht gegen Sie — mit Verrat Am Lande mau Sie verdächtigt hat." Da reißt der Spion seine Augen auf Und drunten läuft schon das Volk zu Hauf. Er legt sich wieder ins Bett hinein