Volltext Seite (XML)
gibt einschließlich der 5000 Mk., die Tharandt opfert, die Summe von 30000 Mk. Hierzu kommen 30000 Mk. vom Staat, sodaß die Herstellungskosten für die Straße, zusammen 60000 Alk , gedeckt sind. — Pöhlen, 19. September. In der hiesigen Gußstahl- fabrik stürzte heute vormittag ein Hängekorb herab und tötete den in Niederhäslich wohnhaften Arbeiter Pötschke und verletzte den Arbeiter Meißner aus Braunsdorf bei Tharandt lebensgefährlich. — Dresden, 18. September. Der frühere Landgerichts rat Dr. Walter Snell ist heute vormittag wegen fortge setzter Betrügereien zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis ver urteilt worden. 6 Monate gelten als verbüßt. Die gestrige Verhandlung ergab für ihn so belastende Momente, daß der günstige Eindruck der ersten Verhandlungstage voll ständig verwischt wurde. — Am Sonntagnachmittag sprang von der Friedrich-August-Brücke in Dresden aus ein 19 Jahre alter, bei seiner Mutter in der Haydnstraße wohnender Arbeiter in die Elbe und verschwand sofort in den Fluten, sodaß die Rettungsversuche vergeblich waren. Der Lebensmüde ließ auf der Brücke Uhr und Kette, Porte monnaie, eine Photographie und eine Postkarte zurück, auf welcher er die Gründe seiner Verzweiflungstat angab. Die Eltern leben getrennt. Die Mutter erstattete erst vor einigen Tagen Anzeige wegen Körperverletzung, da sie von ihrem Sohne mißhandelt worden war. — Dresden, 19. September. Das Ministerium des Innern hat im Einverständnis mit dem Finanzministerium die Erbauung einer Zahnstangenbahn von Cossebaude nach der Niederwarthaer Hochebene genehmigt. Der Eisenbahn- Inspektor Richard Müller in Dresden hat bereits mit den generellen Vorarbeiten begonnen. — Ein schwerer Fahrstuhl unfall trug sich heute in der Schokoladenfabrik von Hartwig und Vogel in der Rosenstraße zu Der 49 Jahre alte Arbeiter Richard Schurig, der bei der Benutzung des Fahr stuhles aus diesem sich herauslehnte, geriet mit seinem Kopf zwischen den Fahrstuhl und die Wand, so daß sein Schädel vollständig zertrümmert wurde. Das Unglück geschah in Gegenwart seiner Ehefrau, die in derselben Fabrik be schäftigt ist. — Das vom Rate der Stadt Dresden ver schriebene dänische Rindfleisch ist von bester Qualität ge wesen und fand einen ausgezeichneten Absatz. Die zweite Sendung wird bereits am Sonnabend hier eintreffen. — Die nächstjährige Bundesversammlung von Sachsens Militär vereinsbund findet am 5., 6. und 7. Juli in Dresden statt. — Die Vertreter-Versammlung, die der Sächsische Lehrer verein alljährlich abhält, wird Anfang Januar 1913 iu Dresden tagen. Sie wird sich hauptsächlich mit Organi sationsfragen und mit dem Pensionsgesetz beschäftige». — Den Kindern der oberen Klassen der „Mittleren Volksschule" in Vorstadt Plauen hat Geh. Kommerzienrat Theodor Bienert wiederum 6600 Stück Blumenzwiebel» (900 Hyazinthe», 900 Narzissen, 1800 Tulpen, 3000 Krokus) zur Behandlung und Pflege schenkungsweise überwiesen. — Elstra, 19. September. Gestern vormittag wurde iu emem Steinbruche der 69 Jahre alte Bruchmeister Karl Krautschick, der die Feldzüge von 1866 und 1870/71 mit gemacht hat, durch Rutschen einer losgearbeiteten Wand 18 Meter in die Tiefe gerissen. Der Tod trat auf der Stelle ein, da dem Verunglückten der Brustkorb eingedrückt wurde. — Pulsnitz, 18. September. Gegen 500 Geldmünzen (Leopoldstaler, Maria-Theresiataler und Scheidemünzen aus den Jahren 1603 bis 1804) wurden zwischen der Fachwerksschwelle und dem Mauerwerk emes alte« Hauses, das jetzt abgebrochen wird, gefunden. Die Münzen waren in Papier eingehüllt. — Bautzen, 18. September. Ein schwerer ttnglücks- fall ereignete sich heute vormittag im städtischen Elektrizitäts werke beim Bau einer Kohlenbunkeranlage. Infolge Bruches eines Gerüsthakens sind drei daselbst beschäftigte Schlosser zehn Meter tief abgestürzt. Dabei hat der 19 Jahre alte Schlosser Gollmann so schwere Verletzungen erlitten, daß er bald darauf verstarb. Die beiden anderen Verunglückten, die Schlosser Tiehle und Reiche, haben außer Oberschenkel- und Knöchelbrüchen schwere innere Ver letzungen erlitten. - — Klessig bei Starbach. Von hier trifft die be trübende Nachricht ein, daß der ehemalige Vertreter des 7. sächsischen Reichstagswahlkreises (Meißen-Lommatzsch- Großcnhain), Herr Gutsbesitzer Gäbel, auf seinem Landgute verschieden ist. Dem verstorbenen Reichstagsabgeordneten Gäbel war es wiederholt gelungen, seinen Wahlkreis gegen den Ansturm der Sozialdemokratie mit Erfolg zu ver teidigen. Gäbel war bekanntlich von der Reformpartei zur Wirtschaftliche» Vereinigung übergetreten. Sein Ab leben wird znan namentlich auch iu Jmkerkreisen sehr be dauern, da sich der Verstorbene um die Hebung der Bienen zucht sehr verdient gemacht hat. — Döbeln. Ein hiesiger Gastwirt wollte durch das Kaisermauöver ein „gemachter Mann" werden. Hatte ihm doch ein Kommerzienrat 50 Mann ins Quartier gegeben und ihm für jeden Tag 5 Mark für die Person zugesichert. Macht täglich ein Vierteltausend und in 14 Tagen — denn so lange blieben die Soldaten am Orte — 3500 Mark. Aber als der Kommerzienrat die ersten Tage im Quartier erschien, um sich nach dem Befinden der Leute zu erkundigen, da gab es finstere Gesichter, und endlich rückten die Soldaten damit Herans, wie schlecht sie aufgehoben feien Hierauf nahm der Kommerzienrat alle 50 Mann mit in seine Fabrik, erzählte es seinem Personal und fragte, wer einen Soldaten mit ins Quartier nehmen wolle, er zahle für jeden Tag 6 Mark. Da griffen Arbeiter und Beamte zu, und als die Soldaten von Döbeln «brückten, waren sie ob ihrer guten Quartiere des Lobes voll. — Höerlnngwitz. Der hier wohnende 58 Jahre alte Kräuterhändler und Otternfänger Emil Fischer — weit und breit unter dein Namen „Otternkönig" bekannt — hat in diesem Jahre wieder eine große Anzahl Kreuzottern ge fangen. Der Sonderling liefert aber die Tiere nicht auf den Gemeindeamt ab, da sie ihm dort zu billig bezahlt werden, sondern schickt sie mit Ringelnattern und Blind schleichen lebend zu Hagenbeck nach Hamburg, wo er für das Stück bis 1,25 Mk. erhält, oder er schält die Kreuzottern ab und verläuft die Häute an die Landwirte, da sie ein gutes Fliegentötuugsmittel bilden. Es hat Jahre gegeben, wo Fischer etwa 500 Slück dieser gefährlichen Tiere ge fangen hat. Er ist beim Fang sehr vorsichtig, trotzdem hat er insgesamt 68 Bisse erhalten. Seine Hände und Arme sind vollständig voll vernarbter Bißwunden, auch zeugt ein amputierter und ein verstümmelter Finger von der Ge fährlichkeit des Schlangengiftes. — Burgstädt, 19. September. Seefischmarkt unter städtischer Kontrolle hat der hiesige Stadtrat an Stelle der bisherigen städtischen Seefischverkaufsstelle eingeführt, um jedermann die Möglichkeit zu gebe«, billige, frische Seefische zu kaufen. Der Verkauf erfolgt nunmehr in fünf privaten Ftschhandlungen. Die Preise werden vom Stadtrat festgesetzt. — Auerbach (Vogtland), 18. September. Heute nacht gegen V2I2 Uhr brach in der Eisengießerei von Robert Müller 8- Co. in der Nähe des unteren Bahnhofs Groß feuer aus, das die ganze Fabrik in Asche legte. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt, jedoch immerhin ziemlich bedeutend, da die Arbeiter bis auf weiteres brot los sind. — Blauen i. M., 18. September. Gegen die neue Fünsklassen-Wahlvorlage fanden gestern abend zwei zahlreich besuchte sozialdemokratische Protestversammlnngeu statt. Nach Beendigung der Versammlungen zogen die Teilnehmer von zwei Seiten demonstrativ gegen das Rathaus. Die gewaltige Menschenmenge wurde von einem stark bewaffneten Schutzmannsaufgebote empfangen. Gegen die Masse war dieses jedoch machtlos. Vor dem Rathause, wo die Stadt verordneten gerade wegen der Fleischteuerung verhandelten, kam es zu Unruheu. Die Schutzleute zogen blank und. Verhaftungen wurden vorgenommen. Die Menge schrie nach dem allgemeinen gleichen Wahlrecht, beschimpfte die Polizei mit Worten wie Bluthunde usw. und drang nach dem Rathanse vor. Erst in der 10. Stunde gelang es der Polizei, einige Ordnung zu schaffen. Wie eine weitere Meldung besagt, wurden bei den Unruhen über 60 Personen durch die Polizei verhaftet. Man zählte etwa 12 Verletzte MrckennaekriMen für 16. Sonntag nach Trinitatis. Milsckruff. Vorm. 9 Uhr PrrdigtgoUesdienst. (Text: Psalm 37, 4—6). Nachm. 1 Uhr Christenlehre mit der konfirmierten weiblichen Jugend. Rachm. 2 Uhr Tausgottesdimst. Abends '^8 Uhr ebängel.-luth. Jungsrauenberein im Pfarrhause. Grumbach. Borm. 9 Predigtgottesdienst. Nachm. I Uhr Kindergoltesdienst. Nachm. 2 Uhr TausgöUesdienst. kleslelsclorf. Vorm, h.,9 Uhr Predigtgoltesdienst: Hilfsgeistlicher Kupfer. Nachm 1 Uhr Kindergottesdienst: Pfarrer Heber. Nachm. 2 Uhr Tausgöttesdimst: derselbe. Sora. Vorm. 2 Uhr Hauptgottesdienst. Nachm. V-2 Uhr KindergoUesdienst. Limbach. Vorm. 8 Uhr Erntedankfest-Gottesdienst. klankenllem. Vorm. 8 Uhr: F-estgottesdienst. Im Anschluß daran Kindergotlesdienst. Danneberg. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. Neukirchen. Vonn. 8 Uhr PredlgtgotteSdienst. Marktbericht. Freitag, den 20. September 1912. Am heutigen Markttage wurden 141 Stück Ferkel ein- gebracht. Preis derselben pro Stück, je «ach Größe uud Guatttät 15- 25 Mark. 48SS v. 22.N Ms // bis zu den feinsten Ausführungen 4101 iw.nm. Doppelflinte», Kal. I6 Gartenbüchsflinteu Drillinge, Kal 16,93 Scheibcubüchsen . . Gartenteschings . . Luftgewehre . . Revolver, 6 chüssig . Pistolen . * . . . Mk. V ^lockacktunASvoU Lonix ^okannstr. 9. Na 2 um» ül. Da ick meine in Uer Zeit vom 1887 bis W.uilv 1807 s«i« Ist«» will, bitte ick, etwnixe 4»1sj»ß<- bis spätestens Iv»2 an mick gelangen ru lassen. Hierbei xebe ick bekannt, Nass ick von jet^t ab meine v«i ««111»^», »utuvlsinv. Ilm Irrtümern an be^exnen, teils ick mit, dass Reisekosten nickt erstattunkstäkix sinck, claker nickt berecknet werden Oresäen, l7 September 1912. 15,- 89, - 34,50 4,80 3,20 3,20 1,05 «gl« ^tt per 1. Oki. Stellung. Gefl. unter K. 100 a. d. Exped. erb. HMuder». Meiller M sichen billig unter Garantie zum Verkauf. Richard Bennewitz. MlWWPMil. Suche per 1. Oktober 2 Stuben, Kammer und Küche zu mieten. Offerten unter » f an die Ex pedition dieses Blattes. E »0109 M. Mündelgeld zu 4°/„ später auf Hypo thek auszuleihen. Offerten erbeten u. A. B. a. d. Exped. d. Bl. Deutsche Waffensabrit Georg Kuaak, Berlin 8W. 48. Ein frischer Transport «g„ Im »arlct Ivlvfon 66 Wilsdruff, Tel 86 klsUSKnttUNZL Hsrcls empfiehlt äout80ksn 81offvn «91» MM MM »M freiberger Strasse 5. HakerlijuaZ eleZsvler' Serren-Lsrüerobe. ^ockvrnoto Darmon. Vollonästs /iusfüb- rung. llonicdsr biNigstv ?rsisv. Auf- morkssmstv Soctisnung. ^ustvr vrst- lcls88igor fsbriksto in sngllovbon unä Ich empfehle mich zur Vermittlung beim lllxlnmk vsn gesetzlich als münöelücher SimkanMk OMmiWWn MO- »O MMiM. sowie Gewichte empfiehlt billigst, «ms Martin Reicheit Teleion: Amt Wilsdruff Nr. 66. Wmf-, M-, Kuller- Lk«»L Es/snKs«d md VirWP-NüW Alft am 1. Oktober 1912 fälligen Zinsscheine löse ich schon von dea:< ab >in, besorge neue Zinssch inbogen und übernehme die Losimgs-Km. trolle ko'teil frist kflskulJtur eittgezäunt, über 2000 gm groß, am Bahnhof gelegen, mit Schuppen ab 1 Okt. zu vermieten Näheres in der Expedition dieses Blastes «»«, Nach llrssctvn wird floissigss » LksusrrrALkvLlsZL (bis 18 Jahre) in gstm, kleineren Haushalt mit '/«jährigem Kinde per 1 November gesucht. Offerten unter I. K. 242 an die Exped. d Bl. ?rov. Vsrtrstsr, bei hies. Möbelfabriken gut einge führt, für Verkauf von Möbelbe- schlügen gesucht. Offerten n. i. 243 an die Expedition erbeten ES MMlMiiils nach Berlin unter sehr günstige» Bedingungen Ostern 1913 gesucht. Näheres bei ^rtbur fuoks, Wilsctrutf, «9«? cm Markt 8. Junger Mann, 20 Jahre alt, sucht per 1 Januar Stellung als Gefl Offerten unter tzl. 0. 244 an die Expedition d. Bl. erbeten E verkauft cliv vniolcürkiäs. Mattos, frauen für Gartenarbeit für sofort gesucht Ttadtgu 1 Vorwerk Wi»sd< riff