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WMM U MsW beilage zu Dr. 109. Donnerstag, clen 19. September 1912. Mas ilk Alrkrkeit? Die alten Römer verehrten als einen besonders wichtigen Gott den Janus. Dieser Herr trug die Eigen» rümlichkeit an sich, zwei Gesichter zu haben, eins vorn, eins hinten. So konnte er also vor- und rückwärts schauen, was sehr ersprießlich war für die ihm übertragenen Obliegenheiten eines obersten Türhüters, der die Eingänge vor bösem Gesindel und Diebespack bewahren sollte. Zu Ehren deS JanuS baute man im vorchristlichen Rom allerlei Bogen oder Tore, die mit seinem Bilde geschmückt waren. Das wichtigste Bauwerk dieser Art wurde allemal luftdicht verschlossen, wenn allgemeiner Reichsfriede eintrat, aber geöffnet, falls die Legionen zum Waffen tanz ausrückten. Es sollte wohl dadurch angedeutet werden, daß den Kriegern draußen an den Grenzen das Tor der Heimat niemals ein Hindernis sein solle, gleich gültig, ob sie siegreich oder geschlagen heimwärts strebten. Gott Janus ist längst in Vergessenheit geraten, seine Ehrenbogen sind nur noch Trümmerhaufen, und die inter nationale Kriegs- und Friedenspolitik kümmert sich den Kuckuck um seine Meinung. Und das ist recht gut, denn in den letzten Wochen wären sicherlich alle Tage die Türschließer des Krieg und Frieden andeutenden Janusbogens nach moderner Art in den Streik getreten. Wegen Über- bürdung! Nicht nur im Zeitraum von heute bis morgen, nein, fast allstündlich widersprechen sich die feierlichen Meldungen vom Stande der kriegerischen Verwicklungen auf dem italienisch-türkischen Streitgebiet. Bald hängt der milde Frieden seine blendend weiß ^gewaschenen Fahnen aus, bald tutet gellend die Angriffstrompete. Die „Kölnische Zeitung" wußte soeben erst zu melden, die türkischen Friedensunterhändler hätten nunmehr die Schweiz verlassen, da die Friedensvorbesprechungen mit den italienischen Abgesandten ein befriedigendes Er gebnis erzielten. Sofort, ehe noch chie verheißungsvolle Botschaft infolge Eintrocknens sder Druckerschwärze unge fährlich für die Finger des Lesers geworden war, sprudelt eine „authentische Quelle" in Konstantinopel Zorn und Entrüstung. „Nichts von Verträgen, nichts von Übergabe", Tripolitanien wird niemals an Italien fallen. Die otto- manischen Delegierten hätten diese stolze Ansage den italienischen Friedensunterhändlern ins Gesicht geschleudert und grollenden Herzens Lausanne verlassen. Der Krieg werde weitergeführt bis anS bittere Ende. Was ist Wahrheit? Die offiziöse Stimme der deutschen Reichsregierung, die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung", betonte in ihrer Wochenschau am Sonntag Lie einmütige Entschlossenheit der Großmächte zur Aufrechterhaltung deS Friedens auf dem Balkan. Denn fast mehr wie die Italiener mit den zahlreichen gewonnenen Schlachten im Wüstensande ängstigen die tapfern Balkanvölker die gute Mutter Europa mit ihrem Fehdegeschrei. Montenegriner, Bulgaren, Mazedonier und andere würdige Genossenschaften, die sonst nur um die Zeit der Frühlingswinde Krakehl machen, blieben sommersüber bis in den jetzigen naßkalten Herbst hinein in dauernder Aufregung. Der Türke, den die einzelnen allesamt fürchten, ist in heftiger Bedrängnis. Seine innerpolitischen Verhältnisse bilden einen wüsten Kuddelmuddel, auf dem Meere und in Tripolitanien lauert der Italiener. Die Gelegenheit darf man nicht vorbeigehen lassen. Heroisches Hochgefühl schwellt die Brust der jüngsten „Nationen" des Balkans. Bulgarien tut so und tut so und möchte gern ein Tänz- lein wagen, den Padischah beim Bart nehmen — mög licherweise fällt etwas ab. Nikita aber, der früher ein Fürst war der „Schwarzen Berge" und plötzlich ein König geworden ist im Lande Montenegro, schlägt mit Gewalt an den Heerschild. Er findet seine Grenzen bedroht, sein Volk erregt, er sieht fortwährend Übergriffe der Söhne des Propheten, die seine friedlichen und sanften Unter tanen belästigen. „Ich sehe sehr schwarz in die nächste Zukunft", sagte er in einer Unterredung. Der Ausbruch des Krieges soll bei dieser Stimmung nur eine Frage von Tagen sein, telegraphiert man aus Cetinje. Was ist Wahrheit? Die interessanten Völkerschaften Les Balkans, die so vortrefflich Len Mund aufzutun wissen und wie ungebärdige Insekten seit der Väter Zeiten die europäischen Großmächte peinigen, hätten ohne Zweifel alle Lust, den ratlosen Türken noch etwas ratloser zu machen. Wenn nur die verständnislosen Mächte nicht wären, die so wenig Verständnis für „nationale" Entrüstungen drunten in den „Schwarzen Bergen" und verwandten Gegenden haben! Wenigstens kann man fürchterliche Schwüre in die Welt senden von Mord und Brand und Totschlag. Die werden wir wohl noch einige Zeit aushalten müssen, rbe wir wissen, was Wahrheit ist. Sturm im ungarischen Parlament. Ki. Budapest, 17. September. Heute vormittag ist das ungarische Parlament nach Mger Sommerpause wieder zusammengetreten und der bpEakel aufs neue losgegangen. Präsident Graf Tisza, der letzthin nur mit knapper Not der Kugel des Mörders entgangen ist, ist auch diesmal wieder das Ziel des oppositionellen Spektakels. Als er das Wort ergreifen wollte, ging gleich ein Höllenlärm los. Es wurde gepfiffen, auf Trompeten geblaffn, geschrien und mit Pultdeckeln geschlagen. Präsident Graf Tisza ver- wchte, sich Gehör zu verschaffen, doch gelang ihm dies nicht, ^ooald er die Glocke in die Hand nahm, schwoll der Lärm noch stärker an. Graf Tisza notierte sich Lie Namen der Lärmenden, wobei ihm mehrere Schriftführer behilflich waren. Es wurden ihm und dem Ministerpräsidenten Grafen iir. » heftigsten Beschimpfungen zugeschleudert. Gegen 10V« Uhr kam es in der Mitte des Saales zu einer heftigen Tnmultszene und es hatte einen Augenblick den Anschein, als ob es schon zu Tätlichkeiten kommen sollte. Dem Grafen Julius Andrassy gelang es, den Tumult zu verhüten. Präsident Graf Tisza uerlas unter ungeheurem Lärm etwas, wovon man jedoch Verlaufe der Sitzung intonierten «looeordnete der Volkspartei die ungarische Nationalbumne und sodann das Kofsutylleo, dann begann wieder Pfeifen, Lärmen und Toben. Einige Abgeordnete der Linken sangen ein Schmählicd auf die Deutschen. Um '/«12 Uhr unterbrach der Präsident die Sitzung und verließ den Saal. Um 12 Uhr wurde die Sitzung wieder eröffnet. Der Lärm setzte jedoch von neuem ein. Auf der Präsidententribüne kam es zu einem Wortwechsel zwischen den Abgeordneten Erbsey und Graf Batthyanyi. Beide ballten die Fäuste gegeneinander. Erbsey eilte schließlich die Tribüne herunter, wurde aber von seinen Freunden festgehalten. Präsident Tisza ruhte in seinem Sessel und griff wiederholt zur Glocke, um sich Gehör zu schaffen. Sofort begann erneuter Lärm der Opposition, deren Mitglieder die Instrumente austauschten und sich so gewissermaßen ablösten. Das Haus blieb andauernd gefüllt. Um 1-/, Uhr unterbrach der Präsident die Sitzung aus kurze Zeit. Politische Armäschau. Deutsches K.eich. * Der Deutsche Handelstag hat jetzt seine Eingabe an de.l Reichstag vom 30. Oktober 1911 zur Lsbensmittel- teuerung mit der Begründung wiederholt, daß zwar der Reichstag in seiner Sitzung vom 5. Dezember beschlossen habe, in eine Erörterung der Petition nicht einzutreten, weil sie durch die Verhandlungen des Reichstags über die Teuerungsinterpellation für erledigt zu erachten sei, daß aber nach wie vor eine Lebensmittelteuerung besteht. Der Handelstag bittet, daß wirksame Maßregeln getroffen werden. Eine Konferenz sämtlicher Bürgermeister Ler badischen Städte hat in Freiburg stattgefunden und sich mit der Fleischteuerung befaßt. ES wurde beschlossen, die sofortige Einberufung des Deutschen Städtetages in die Wege zu leiten. Ferner einigte man sich noch dahin, eine Abordnung an Len Minister des Innern zu entsenden wegen Einfuhr gefrorenen Fleisches und Schlachtvieh vom Ausland. Der Minister soll auch gebeten werden, bei der Reichsregierung die zeitweise Aufhebung der Einfuhrzölle auf Futtermittel zu befürworten. * Der Entwurf zur reichsgesetzlichen Regelung der Sonntagsruhe ist bekanntlich zu Anfang dieses Jahres den beteiligten Kreisen zur Stellungnahme vorgelegt worden. Die Regierung ist jetzt mit der Sichtung deS eingegangenen Materials beschäftigt, da die Vorlage dem Reichstage in seiner nächsten ^Tagung zugehen soll. In der Regierungsvorlage ist für offene Verkaufsstellen als Höchstmaß der Beschäftigungszeit drei Stunden vorgesehen. Jedoch soll die höhere Verwaltungsbehörde befugt sein, eine Beschäftigung bis zur Dauer von vier Stunden zu- zulafsen in solchen Orten, in Lenen die Bevölkerung aus der weiteren Umgegend an Sonntagen ihre Einläufe zu machen gewohnt ist. LvLnkreich. X In einer halbamtlichen Note wird eine Erklärung für die neueste Flottenpolitik, die Konzcutricrung aller Lc-.- strcitkräfte im Mittelmeer, gegeben. Danach bezwecke diese Maßnahme durchaus nicht, England allein den Schutz der französischen Nord- und Westküste zu überlassen oder Frankreich die ausschließliche Rolle der Wacht im Mittel meer zuzuweisen. Schon vor Jahren sei der Beschluß ge faßt worden, die Gesamtheit der Geschwader unter einem einzigen Befehlshaber zu vereinigen, der in Kriegszeiten den Oberbefehl führen solle. Frankreich werde demgemäß eine einzige Hochseeflotte haben wie England, Deutschland und Italien. Aber daraus folge nicht, daß diese Flotte im Mittelmeer bleiben solle. Sie werde sich in dem einen oder anderen Meere für ihre verschiedenen Aufgaben vor bereiten können. Wenn man den gegenwärtigen Zeitpunkt für die Konzentrierung gewählt habe, so sei dies geschehen, weil gerade jetzt die äußeren Beziehungen Frankreichs derartig seien, Laß keine Nation an ihr Anstoß nehmen könne. blexiko. X Man befürchtet hier ernstlich, daß anläßlich des be vorstehenden Unabhängigkeitstages eine Gegenrevolution der nördlichen mexikanischen Bundesarmee in Juarez aus brechen werde. Man bringt das in Zusammenhang mit der fortgesetzten Untätigkeit der Bundesgenerale. In der Harrptstadt durchzogen Hunderte die Straßen, indem sie Madero auspfiffen, während sie auf den früheren Präsidenten Diaz Hochrufe ausbrachten. Die Demon stranten waren vorher auf Befehl Maderos aus der De- putiertenkammer vertrieben worden, wo sie großen Lärm erregt hatten, well di« Inhaber bestrittener Ntandate ihren Sitz in der Kammer einnahmen. Der Botschafter der Vereinigten Staaten in Mexiko Wilson hat an das Staats departement eine Depesche gerichtet, daß die Amerikaner in Mexiko mit Rücksicht auf den Unabhängigkeitstag äußerst besorgt seien. Er sei der Meinung, daß es ganz gut zu einer Erhebung kommen könne, in deren Verlaufe die Fremden gelötet werden würden. Obin«. X In den amtlichen Kreisen Chinas erwartet man nach den Petersburger Besprechungen und der Rückkehr Katsuras nach Tokio ein energisches Vorgehen Japans in der Mandschurei. Als erste Maßnahme wird das Einrücken einer starken japanischen Streitmacht in die Mandschurei erwartet, die die Schlichtung der Grenzstreitigkeiten zur Aufgabe erhalten wird. Die Aktion dürste mit Ende der japanischen Hof- und Landestrauer ihren Anfang nehmen. Aus In- «Nil KuslrnL ... _ Der«», 16. Sept. Der Kaiser hat an dsn Herzog vr« Sachsm-Attenburg ein Handschreiben gerichtet, in dem er seiner Befriedigung über die Haltung der Altenburger Truppen im Kaisermanöver Ausdruck gibt. , Berlin, is. Sept. Der Abgeordnete Obermeister Rahardt hat seine Ämter im Hansabunb und in der MrtMtandsoereinigung niedergelegt, um sich seine volle Unabhängigkeit und Bewegungsfreiheit im Interesse des Handwerks su wahren. Mtenbwrg, 1«. Sept. Der sachsen-altenburgische vor« fitzende Minister v. Borries gedenkt in nächster Zeit zurückzutreten. Sein Nachfolger wird der bisherige deutsche Gesandte in Abessynien Dr. Scheller-Steinwartz. Dortmund, 16. Sept. In Sachen Traub beschloß das Presbyterium der Dortmunder Reinholdigemeinde eins Beschwerde an das Staatsministerium zu richten. Paris, 16. Sept. Die Abteilung des Obersten Savy, die einen Lebensmittelttansport begleitete, hat einen Angriff von etwa 100 Reitern und Nichtberittenen während des Durchzuges durch Bu Krisch« zurückgeworfen. Marseille, 16. Sept. Mulay Hafid ist heute an Bord der „Mongolia" nach Gibraltar abgereist. Vor seiner Ab* reise sprach er den Vertretern der Behörden seinen Dank und seine Befriedigung darüber aus, daß er Frankreich Habs kennen lernen dürfen. Konstantinopel, 16. Sept. Die Regierung beschloß, den Truppen die Teilnahme an den Wahlen zu untersagen. Dieses Verbot wird von den Jungtürken stark bekämpft. Belgrad, 16. Sept. Die Regierung hat den Mächten, eine Denkschrift über die in der Türkei an Serben ver übten Greuel während des vorigen Jahres überreicht. Darin wird betont, Serbien könne nicht länger ruhig der Ausrottung seiner Stammesbrüder in der Türkei zusehen. Peking, 16. Sept. Um mit den Unruhestiftern kurzen Prozeß machen zu können, hat die chinesische Regierung über die Mandschurei den Belagerungszustand verhängt. Schlettstadt, 17. Sept. Bei der gestrigen Reichstags- Ersatzwahl für den verstorbenen Abgeordneten Dr. Will (els. Z.) erhielten von 12197 abgegebenen gültigen Stimmen Redakteur Dr. Haegy-Colmar (elf. Z.) 7112, Gewerkschafts sekretär Jmbs-Strabburg (Soz.) 2769 und Weingutsbesitzer Andlauer-Schlettstadt (els. Fortschrittspartei) 2306 Stimmen. Haegy ist somit gewählt. Haag, 17. Sept. In der Thronrede zur Eröffnung der „Generalstaaten" heißt es, daß die Entwicklung des Landes günstig fei. Es werden Vorlagen über die Verfafsungs- revision, über eine Jnvaliditäts- und Altersversicherung und über die Kanalisation der Maas angekündigt. Konstantinopel, 17. Sept. Der Ministerrat hat be- fch'ossen, den Belagerungszustand, der beute abläust, mcht zu verlängern. Mas gibt es fleuss? (Telegraphische und Korrespondenz.Meldungen.) Der schnellste Dreadnought der Wett. Kiel, 16. Sept. Das auf der Kaiserlichen Werst in Kiel erbaute Turbinen-Linienschiff „Kaiser" ist mit 23,6 Seemeilen das schnellste Linienschiff der Welt. Der Kaiser hat aus diesem Grunde Veranlassung genommen, an Len Oberwerstdirektor folgendes Telegramm zu richten: „Ich spreche der Werft meine vollste Anerkennung und meinen Glückwunsch aus zu dem vortrefflichen Resultat beim Abschluß der Probefahrten deS neuen Linienschiffes „Kaiser". Ich Lanke allen Offizieren, Beamten und Arbeitern, die an dem Bau beteiligt waren, für ihre An spannung und Hingabe bei ihrer Arbeit. Wilhelm." Pestkranke in Hamburg. Hamburg, 16. Sept. Auf einem englischen Dampfer, der aus Rosario hier singetroffen war, sind zwei Pest erkrankungen vorgekommen, von denen ein Fall tödlich verlief. Der zweite Kranke befindet sich im Ouarantäne- lazarett in Groden bei Cuxhaven. Der betreffende englische Dampfer ist schon wieder abgefahren. Grund zur Beunruhigung ist nicht vorhanden, da genügend Vorsichts maßregeln getroffen sind. Hamburg und Bayern in Kriegszustand! München, 16. Sept. Nach einer hiesigen Korre spondenz befinden sich Hamburg und Bayern in einer Art gesellschaftlichem Kriegszustände, Ler eines komischen Bei geschmacks nicht entbehrt. Der schwierige Fall ist der: In Hamburg ist es unliebsam bemerkt worden, daß an läßlich des Todes des regierenden Bürgermeisters kein Beileidstelegramm des Prinzregenten gekommen ist. Um gekehrt ist man in Bayern darüber ärgerlich, daß der hamburgische Staat stillschweigend an dem 90. Geburts tage des Prinzregenten vorbeigegangen ist. Hamburg allein fehlte unter den Gratulanten. Was daraus wohl noch werden mag! Erdbebenkatastrophe in Thrazien. Konstantinopel, 16. Sept. Zuerst unbestimmt lautende Meldungen von einer Erdbebenkatastrophe in Thrazien werden heute von Kapitänen verschiedener hier eingetroffener Schiffe bestätigt. Danach sind u. a. die Orte Gallipoli, Ganos, Chora, Myriophiton an der thrazischen Küste durch Erdbeben völlig zerstört. Die ganze Küste zwischen Heraklitza und Afdinion hat sich stark gesenkt. Die Zahl der Toten ist unbekannt. Die Bevölkerung leidet an Hunger, da alle Backöfen zerstört wurden. Blutige Arnautenschlacht. Konstantinopel, 16. Sept. Nach einer Meldung auS Mbanien versuchten die aufständischen Arnauten eine zwischen Tirana und Durazzo gelegene Ortschaft an zugreifen, wurden jedoch zurückgeschlagen. Sie hatten 40 Tote und 80 Verwundete. In Skutari wurden mitten auf dem Markt zwei Gendarmen getötet und ein Major schwer verwundet. Aus den Ian der montenegrinischen Grenze gelegenen Ortschaften sind zahlreiche Beamte nach Skutari geflüchtet. Spione im Manöver. Allenstein, 17. Sept. Bei den gestern um Lötzen ab gehaltenen Festungsmanöoern kam es zu einer aufregenden Szene. Zwei elegant gekleidete Fremde photographierten und zeichneten die Befestigungen. Als sie sich beobachtet sahen, ergriffen sie die Flucht. Einer der Spione konnte erwischt werden, während der andere entkam. Die Unter suchung wird streng geheim geführt. ?