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Oke Sefckickte «les Lienes. LLLL fcijon? M.? Weshalb denn?" fragte er» Eine Person von 20 Jahren hat durchschnittlich noch 41 Jahre des Lebens zu erwarten, wenn sie aber das 61. Lebens ahr erreicht, so stehen ihr durchschnittlich noch 13Vr Lebensjahre bevor. Die Donau.durchströmt Länder, in denen 62 verschiedene Sprachen und Mundarten gesprochen werden. Sie vermittelt vier Fünftel von dem Handels verkehr des europäischen Ostens. Die französischen Theater liefern zehn Prozent von ihren Bruttoeinnahmen an die Armenanstalten ab; diese sollen da durch jährlich gegen 60 Millionen Frank (48 Millionen Mark) erhalten. ' Ein etwa 18 Meter langer Walfisch liefert durchschnittlich 1°/. Tonnen (1760 Kilogramm) Fischbein. In Boisö Cito (Idaho) verwendet man zum Sprengen der Straßen heißes Wasser, das aus natürlichen Thermal quellen stammt. Vernüntttg« Lekren. In jeder Dorfgemeinde in Frankreich sind Brettertafeln errichtet, die folgende Vorschriften enthalten: .Diese Tafel ist dem Schube des Ehrgefühls und gesunden Menschenverstandes des Publikums unter stellt. Die Igel leben von Mäusen, Schnecken und Kornwürmern — lauter Tieren, die dem Ackerbau schädlich sind. Man töte deshalb keinen Igel. Die Kröten nützen der Landwirtschaft, jede einzelne vernichtet 20 bis 30 Insekten stündlich. Man töte keine Kröte. Maul würfe vernichten KornwürMer, Larven und dem Landmann schädliche Insekten. Keine Spur von Pflanzenspeise sinket sich in ihrem Magen; sie nützen also mehr, als sie schaden. Man töte keinen Maulwurf. Der Maikäfer und feine Larven sind Todfeinde des Landmannes. Er legt 70 bis 100 Eier. Man töte die Maikäfer. Die Vögel — jedes Depar tement von Frankreich verliert jährlich viele Millionen Frank durch den von Insekten angerichteten Schaden — die Vögel sind deren einzige Feinde, die im- lande sind, sie machtvoll zu bekämpfen: ie bilden eine grobe Unterstützung des Landmannes. Ihr Kinder, nehmt nie mals Vogelnester aus!" aber vernünftig gehandhabt. Ent weichungen kommen nur selten vor, ob gleich sie hier so leicht ausführbar sind. Zum Teil verdankt man das wohl der Tüchtigkeit der japanischen Polizei, die als die beste der Wett gerühmt wird. Die Gefangenen werden in drei Klassen geteilt und erhalten verschiedene Nahrung, e nachdem sie träge und widerspenstig ind, oder sich der Disziplin willig fügen, oder endlich sich besonders gut verhalten. Die einzige Disziplinarstrafe besteht hier in Einzelhaft in einer Art Kerker, beträgt edoch niemals mehr als fünf Tage. Kein Gefangener darf, so kurz oder lang die ihm zugemefsene Strafzeit auch war, entlassen werden, ohne daß seine An gehörigen oder Freunde eine weitgehende Verantwortung für ihn auf sich nehmen. Als Folge hiervon sind im ganzen Lande viele Hilfsgesellschaften für entlassene Sträflinge entstanden. und Natriumphosphat bestand. Am meisten erstaunt aber waren die Gäste über die Zubereitung des Gefrorenen. Der .Giftmischer" nahm zuerst ganz gewöhnliches Baumwollenöl und mischte es mit Wasser. Die Mischung brachte er in eine Zentrifuge, die sich eine Zeitlang mit einer Geschwindigkeit von dreitausend Umdrehungen in der Minute drehte. Aus der Maschine kam dann eine Creme von prächtiger Farbe: diese Creme wurde künstlich kalt gemacht und zuletzt mit Vanille, Glyzerin und Nitrobenzol ge würzt ... Ob die beneidenswerten Herrschaften, die sich an diesem herrlichen Essen beteitigen durften, vorher ihr Testament gemacht haben, wissen wir nicht. Kautschukbäume, die einen Tag um den andern angezapft werden, liefern länger als 20 Jahre Saft, und es ist eine merkwürdige Tatsache, daß die ältesten und am häufigsten angezapften Bäume die größte Saftmenge geben. Fspanikcbe Gefängnisse. Der Anblik eines japanischen Gefäng nisses ruft eher den Eindruck einer Villen kolonie hervor. Inmitten eines Parkes oder Gartens mit Zwergbäumen, der statt von einer Mauer nur von einer Hecke umschlossen ist, sieht man javanische Häuser, die den landesüblichen Bauern häusern gleichen. Die Gefangenen sind, je nach ihren Kenntnissen und Fähig keiten, alle mit einer nutzbringenden Arbeit beschäftigt. Einige dreschen und schroten Mais, andere verfertigen einen groben, dunkelroten Stoff, woraus die Tracht der Gefangenen hergestellt wird, und die Alten und Schwachen schneiden staunt die Mutter, die den Arzt gar nicht kannte. — .Es steht doch an seinem Schild geschrieben, daß er ein Prachtarzt wäre, der würde Lili gewiß gleich wieder gesund machen können!" Erklärlich. Bei der Übernahme der Kompagnie durch einen neuen Haupt mann fiel ein und derselbe Soldat an dauernd .dumm" auf. Zu allem Über fluß entpuppte sich dieser Held auch noch als Gefreiter. Auf die Frage des Herrn Hauptmanns, wie er denn überhaupt zu dieser Charge gekommen, antwortete der Biedere: .Wir haben zu Hause Metzgerei, Herr Hauptmann." Sehr rücksichtsvoll. Musiker: .Warum kommen Sie denn nie in unsere Soireen für Kammermusik?" — Maler: .Die reine Rücksicht..." — Musiker: .Wieso denn?" — Maler: .Ja, sehen Sie, ich kann nicht schlafen, ohne zu schnarchen." Kindermund. Ein kleiner Knabe kam bei seinem Schulweg kürzlich an der Wohnung eines Arztes vorüber, an dessen Tür das Schild Dr. M„ prakt. Arzt, angebracht war. Als eines Tages sein Schwesterchen leicht erkrankte, sagte er altklug zu seiner Mutter: .Warum schickt ihr denn nicht zu Herrn Doktor Ein «bemikches Diner. Ein Diner, wie man es wohl noch nie und nirgends gesehen hat, soll vor einiger Zeit in Newvork serviert und — gegessen worden sein. Alle Speisen, mit Ausnahme Les Fleisches, der Austern und des Salats, waren auf chemischem Wege hergestellt worden. Im Speise saal standen auf einem groben Tisch, wie man ihn in chemischen Laboratorien findet, Retorten, Apparate zur Dosen messung, Präzisionswagen, Glasfilter und eine ganze Anzahl Flaschen mit Pülverchen und Flüssigkeiten, aus welche das violette Licht eines Bunsenbrenners fiel. Als gemeldet wurde, daß das Esten beginnen könne, begann ein Chemiker, der die Rolle des Kochs spielte, allerlei merkwürdige Manipulationen vorzu- nehmen. Eine Mischung von .Abfinthin", Alkohol und Eis, Ler noch ein wenig Die erste zuverlässige historische Nach, richt über Verfertigung einer bestimmten, noch jetzt bekannten Sorte Bieres stammt aus dem Jahre 1492, in welchem Christian Mumme in Braunschweig das nach -^N/V^er zu oer/ch,ebenen Zwecken zu. / Änilingelb beigefckgtwvrde, kieferkeöett M/Me erbasten einen Test von ihrem Ver-/Gästen einen ausgezeichneten (?) Cocktail. Ws/Lienste. Die jüngeren Gefangenen müssen /Man kann das Menu hier nicht bis ins -"/eine Schule besuchen. Die Disziplin er-/ einzelne Lurchnehmen; es sei nur gesagt scheint äußerlich militärisch streng, wirb/daß Ler Wein aus Weinsäure, Alkohol Essigsäure, Glukose, destilliertem Wasser, Sacharin, Natriumbikarbonat, Kasein wurde, ähnliches Bier herzustellen, welches nach ihm Breihahn oder Broy- hahn genannt wurde. 1433 braute man in Deutschland das erste Bier aus Hafer, welches sich aber keiner langen Gunst zu erfreuen hatte. — Hans Kräne aus Bvern braute 1544 in Nürnberg das erste Weißbier aus Weizen, von welchem eine Abart, die Gose, zuerst in Goslar bergestellt wurde und nach dem dortigen Flüßchen Gose, dem man das Wasser zu dem Gebräu entnahm, seinen Namen er hielt. — Einen Übergang zu den Lager bieren bildeten die in Mitteldeutschland gebrauten leichteren, gelbbräunlichen, halbbitteren Biere, die man noch heute in Thüringen und Böhmen findet. Vor etwa 100 Jahren erhielten die stärkeren Biere aus Regensburg, Mannheim und Erlangen grobe Verbreitung; aber auch sie wurden durch das stärkere, kräftigere und wohlschmeckendere sogenannte baye rische Bier, welches sich jetzt die ganze Wett erobert hat, nach kurzer Zeit ver drängt. Segen clie Schulreform. Als der Staatsminister Karl Abraham von Zedlitz im Jahre 1772 auf eine ernste Reform der Volksschulen in Preußen bedacht war und Friedrich dem Großen namentlich den Vorschlag machte, in den Elementarunterrichtsanstalten den Unterricht in der Geographie einzuführen, erhob sich in den militärischen Kreisen ein wahrer Sturm und man nannte ihn einen Desertionsbeförderer. Auch gegen den Schreibunterricht in den Schulen er hoben sich Bedenken. Die Mädchen, wurde eingewendet, würden Liebesbriefe schreiben lernen und aus den Jungen zöge man „mutwillige Querulanten". Etwa siebzig Jahr später sprach Lord Brougham im englischen Parlament das gewichtige Wort: „Der Schullehrer ist der Beherrscher der Erde; sein Alphabet ist mächtiger als alle Soldatenbajonette." seinem Namen genannte Bier erfand, Las in früherer Zeit große Verbreitung hatte, ja sogar nach Ostindien versandt wurde. Außer den gewöhnlichen Be standteilen des Bieres und einem sehr stark gerösteten Malz enthielt es Wach holder, Majoran, Pflaumen und Sirup, welche Zusätze ihm einen süßlichen, nicht sehr empfehlenden Geschmack gaben. Im Jahre 1526 versuchte Kurt Breihahn in Hannover nach seiner Rückkehr von Hamburg ein dem englischen Biere, welches dort mit Vorliebe getrunken MMt siir »kH unil vmgegenä. Außerhalb b«4 Vmt4gericht*beittkA DilSdruss 20 Psg. Aitt,uke«ber tsbellarilcher S«, «st SO «usschlaG, Setzer A»lvr»ch "Usch,. wenn der vett«a tz«» «*,e^«^z»qe» muß »tz. der «ustr.,Ober in Konkurs grrckt. Kenisprrcher Nr S. - refe^mm-Rdresse: V«,«bi,tt vilttsxff. vr,(dei>it »Sckxvtlkv dre««al und zwar Dien4«aq«, Dsmursta-I u»d ko««abends, Inserate werde« «a-s vor-e» dt» mittag« ll Uhr angenommen. Vr.»,S»r»«4 in der Stadl v-rteii-b.ttch ,.40 «k kni Kt» I VV H«4, ad^daii von der En>edi,toa l.30Mk. durch die «ost uad III H Hi unsere Laadaueträaer be^q«, 1^4 Ml. . Mr die Lönial. LmtshauvtmannschsN Weihen, Mr das König!, kmksgerichk und den Stadtrat ru WilsdruLk sowie Mr das Lünigl. Forstrentamt lu Tharandt. ^N.io8 Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag: Arthur Zschunke in Wilsdruff I 1912 Hinter den Müssen Roman aus der Gegenwart von Hans hqan. (15 Fortsetzung.) Aber war die Wahl der Lieder nicht die richtige, oder war dieses Publikum nicht bergekommen, um eine so einfache und klare Kunst zu hören, Fräulein Attala Dobrenko fiel vollständig ab. „ , , Und um diese Niederlage zu vergrößern, trat, nach dem sich die Sängerin empfohlen hatte, Herr von Ganders heim vor und entschuldigte sich, wo absolut nichts zu ent schuldigen war. Er sagte dasselbe, was er schon vorher gesagt hatte, nochmal, und er bat das Publikum wiederum, doch freundlich und ruhig zu bleiben, selbst dann, wenn ihm irgendeine der Darbietungen nicht so gut gefallen sollte. Einzelne Leute fanden dies komisch, andere wußten überhaupt nicht, was sie daraus machen sollten, und nur ein kleiner Teil ließ seiner Spottlust die Zügel schießen und lachte. Dann trug der Baron, dessen weitblickender Geist vielleicht schon jetzt die große Niederlage ooraussah, selbst ein paar von seinen eigenen Gedichten vor, wieder ohne besonderen Applaus. Diese Gedichte waren auch nicht besonders gut, aber in früheren, besseren Tagen hatte schon sein bloßes Auftreten genügt, um die Leute zum Jubel fortzureiben. Heut war das anders! Herr von Gandersheim verlor zum erstenmal seine sichere Haltung. Ihm ging es wie einem Reiter, der die Herrschaft über sein Pferd einbüßt. Das Tier ist nicht stärker und nicht ungebärdiger wie sonst, aber ihm selbst gebricht die Kraft, und er sieht den Moment kommen, wo er abgeworfen wird. Als er abtrat, stieß er in der Kulisse auf Emilie Lechner, die, in einem nicht üblen Phantasiekostüm ihrer eigenen Erfindung, die Gitarre an einer rotseidenen Schnur um die Schulter gehängt, auf ihr Stichwort wartete. „Du gehst jetzt nicht heraus", sagte er rasch. Sie lächelte. „Du meinst, sie werden mich auszischen?" Er zuckte unwillig die Achseln. „Jedenfalls ist das nicht der Moment für ein Debüt! . . . Warte einen Augenblick, ich werde Alfredo inzwischen rausschicken, wir sprechen dann noch. . ." Die junge Debütantin nickte. Und während der Baron dahinschob, um nach der Garderobe hinaufzuklingeln, damit der Komiker Alfredo herunterkäme, bedachte Emilie Lechner noch einmal alles, was sie jetzt hier an diesem Platze und in diesem Kostüm stehen ließ. Das Gitarrenspiel hatte sie schon seit vielen Jahren getrieben und hin und wieder auch ein Liedchen geträllert. Aber auf die Idee, dieses Können theatralisch zu ver werten, darauf war sie erst durch die Verlobung mit dem Baron gekommen. Er hatte nichts dagegen und freute sich, daß sie ihm auf solche Weise helfen wollte. Viel Vertrauen hatte er nicht zu ihren Leistungen, und eben weil er sich wenig davon versprach, hatte er es vermieden, irgend welche Nachrichten über Emilie LechnerS Auftreten (Nachdruck verboten.? vorher in die Presse zu lancieren, ebenso wie er auch sein Verlöbnis mit dem jungen Mädchen nicht öffentlich bekannt gemacht hatte. So war der Baron sehr unangenehm überrascht ge wesen, als er eines schönen Tages in einem bekannten Sensationsblatt die nicht von ihm hineingegebene Nachricht las, daß ein neuer Stern am Überbrettl-Himmel auf gegangen wäre in der Braut des Herrn von Ganders heim, die höchst selbst mit ihrer Gitarre aufs Brettl steigen wollte. . Er wie sie waren damals nahe daran gewesen, ihren Plan wieder aufzugeben, aber schließlich hatten sie sich mit dem Gerede und dem Zeitungsklatsch abgefunden und hatten sich gesagt, daß, wenn man einmal an dem Plane festhielt, ein bißchen Reklame schließlich auch nichts schaden könne. Nun aber, wo sie zum erstenmal sich anschickte, vor daS Publikum hinzutreten, schlug ihr das Herz doch bis an den Hals hinauf. Denn was man auch Emilie Lechner nachsagen mochte, arrogant und eingebildet war sie nicht. Sie war sich vollkommen darüber klar, daß das, was sie zu bieten hatte, nicht welterschütternd war. Aber sie hoffte, daß ihr die Schwingen wachsen würden und daß es ihr früher oder später doch gelänge, sich ihrPublikum zu erobern... Der kleine, dicke Komiker, dessen Alraunengesicht mit der schwarz pomadisierten Tolle in einem beinah schauer lichen Widerspruch stand, tänzelte an ihr vorüber und sagte in dem aus Hochachtung und Vertraulichkeit ge mischten Tone, den alle Theatermitglieder ihr gegenüber anschlugen: „Na, wohl 'n bißchen Lampenfieber, was? ... Ah, das überwindet sich! . . . Wenn Sie man erst draußen sind! . . . Und die Bestie immer anstarrenl Und dann recht kräftig losgeschallert! . . . Scll n mal sehen, wie sie klatschen! . . ." Damit war er draußen, und Emilie Lechner hörte gleich darauf seine krähende Stimme, mit der er „Das hohe Lied vom Rhinozeros" vortrug, das aus Liebe zu einem Krokodil wahnsinnig wurde und sich an einer Sagopalme aufhing. Gleich darauf war der Baron wieder bei ihr und fragte sie, ob sie nicht doch vielleicht lieber an einem der nächsten Abende auftreten wolle? Dann würde er jetzt hinausgehen und sagen, daß sie unpäßlich sei und heute nicht singen könne. Sie widersprach entschieden: Was er denn wohl von ihr dächte? Sie ist doch kein kleines Kind, wenn sie sich mal etwas vornimmt, dann führt sie es auch aus. Er wollte noch Einwendungen machen, aber schon war die Nummer des Komikers zu Ende, und da zu einer abermaligen Änderung des Programms gar keine Zeit mehr blieb, mußte Emilie Lechner wohl oder übel vor den inneren Vorhang. Sie tat es wie im Traum, aber auch mit der Sicher heit, welche Traumwandelnde zu haben pflegen. Als sie auf der Hellen Bühne stand und in das von einem matten