Volltext Seite (XML)
MM für »von fNVMLN Lilien nrrtlichsr Ratgeber unä vmgegenä ^mtsbiatt o >! Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag: Arthur Zschunke in Wilsdruff 1912 Hinter den Rulifsen Roman aus der Gegenwart von Hans hyan. Aufschieb ist ein Tagedieb. O 0 0 süß? U Lustige Lcke Z Warum sind Sie von mieten will): vom jahrnwrkt des Lebens Herrschaft vorigen Dienstmädchen: das Mädel ist doch blutarm! B. entlassen .Nanu? des mit -nicht so hart anfassrn sollen Brandt zuckte verächtlich die Ihrer worden? meine arme Friedel ist ja noch kaum der kann ich's vorläufig gar nicht wesen wäre aufgestanden .Ach nee!" aber alles auf! (Nachdruck verboten). in meinem Artikel . . .' Achseln, „als ob ich mir Man fragt die Kinder grob nicht, was sie klein getragen haben. Habe ick Ihnen denn schon gefragt, warum Ihre Vorichte nich bei Ihne» ausgehalten hat?" Der schlaue Studio. A.: »Wie, du poussierst die Tochter deiner Hauswirtin: Egon Fransecky, der Lokalreporter, der sich eben ein Mohnkipferl zu Gemüte führte, sagte nur das eine Wort: .Pakasch!' . . . womit er jedenfalls nicht seine Kollegen meinte. ,DaS wäre ja gar nicht so schlimm', sagte Brandt, .wenn nur nicht eben letzt der Klapperstorch bei uns ge- Mr die Lönigl. Lmtshauptmannschatt Weißen, für das Lünigl. Amtsgericht und den Stadtrat ru WUsdrusi sowie für das Lönigl. Forsirentamt zu Tharandt. Unsere Dienstboten! Dame (zu einem Berliner Dienstmädchen, daS sie .Das tut nichts: die Mitgift bleibe ich jetzt schon allmählich bei ihrer Mutter schuldig!' . - meine Meinung diktieren ließe! . . Er trank rasch seinen Kaffee aus und stand auf. »Gehst du denn schon?" fragte Weinfeld. »Ja, ich muß mir die Situation mal allein übev schauen . . . Ihr nehmt's doch nicht übel?" Die Taschentücher der Frauen sind weiße Batistfahnen mit Säumen und Chiffern in Gold gestickt, die im kleinen Kriege dieselbe Bedeutung annehmen, welche sie im groben haben. Sie auf- ziehen bedeutet: Der Platz ergibt sich. Viel zu viel Wert auf die Meinung andrer zu legen, ist ein allgemein herrschender Irrwahn. Marurn man kick beim 8cbl»k«n ructeckt. Das Zudecken mit einem Bette oder ähnlicher Hülle bat den Zweck, dem Organismus die Wärmemenge zu sichern, die ihm infolge verlangsamten Blut umlaufs im Schlafe sonst verloren ginge. In wagrechter Lage macht das Herz in der Minute zehn Schläge weniger als bei aufrechter Haltung, das ergibt in der Stunde eine Abnahme um 600 Schläge. In den acht Stunden, die man durchschnittlich zu schlafen pflegt, werden dem Herzen also nahezu 5000 Zusammenziehungen erspart. Da es nun mit jedem Schlage 150 Gramm Blut forttreibt, bewegt es in der Nacht 750 000 Gramm Blut weniger, als in der gleichen Zeit am Tage. Da nun die Wärme des Körpers von der Intensität des Blut kreislaufs abhängt und das Blut in den Adern weit langsamer fließt, wenn man ausgestreckt daliegt, muß die durch den verminderten Kreislauf eingebübte Wärmemenge durch besondere Bedeckung des Körvers, d. h. durch Verhinderung der Wärmeausstrahlung, ersetzt werden. Du kannst ein ehrliches Gemüt nicht tiefer kränken, als wenn du es der Un wahrheit beschuldigst. erst kommen die gleichfalls sehr fein ge- wiegten, gedünsteten, einzelnen Zutaten, z. B. Zwiebel, Speck, feine Kräuter, Trüffel usw. und je nach Geschmack noch zu streichen oder zu formen, muß man Mester oder Löffel in heißes Wasser tauchen. — Wenn man erweichte Semmel nimmt, so soll dieselbe etwa ein Drittel des Fleisches ausmachen und Fett oder Butter soll eben soviel wie Semmel ge- nommen werden. man täglich nach dem Hause -es Kranken und läßt sich nach seinem Befinden er kundigen. Bedienung bet Tisch geschieht mit dem linken Arm von Ler linken Sette des Tischgastes, damit dieser mit der Rechten bequem die Speisen nehmen kann. Man soll richtig sprechen, rein sprechen, unnötige Fremdwörter vermeiden, nicht schreien oder über den Tisch hinüber rufen, einen Sprechenden nicht unter brechen. sich nicht unaufgefordert in die Unterhaltung Dritter mischen, in Gesell schaft nicht über Geschäftssachen sprechen. kleine „Verk«kr»"-K«geln. Wer die Entschuldigung gebraucht, daß vor lauter Arbeit nicht einmal Zeit gewesen ist, sein Haar und seinen Haus anzug zu ordnen, dem fehlt es an dem notwendigsten Ding des menschlichen Lebens: an der richtigen Zeiteinteilung. Krankenbesuche sind nur bei leichteren Krankheiten gestattet; in schweren schickt Wahrhaftig?' . . . ,Na da hört doch . So klang es durcheinander, und Was sagst du denn zu ihm? ... Ist er nicht Wird er nicht jeden Tag dicker? . . . Vorhin manches Gewürz, dazu. — Auch aus ge bratenen Fleischresten lassen sich sehr wohlschmeckende Farcen bereiten. Man gibt auch gern in Rahm eingeweichte Semmel und Eidotter Lazu, doch muß dann die Farce noch mit allem zu sammen passiert werden. — Um Farce Frau Frieda Brandt war eben dabei, ihren kleinen Jungen zur Nacht znrechtzumachen. Das kleine dralle Ding lag auf dem von einem Wickeltuch bedeckten Kissen auf dem Tisch, und die junge Mutter, deren Schönheit die zarte Blässe des eben über standenen Wochenbetts vielleicht noch erhöhte, bemühte sich mit dem Dienstmädchen um die Wette, die blanken Gliederchen des kleinen Heinz mit dem Frottiertuch trocken zu reiben. So hingenommen war sie von den Sorgen ihrer jungen Mutterschaft, daß sie das Kommen ihres Mannes ganz überhörte. Und als er neben ihr stand und rasch einen Kuß bekommen hatte, mußte er vor allen Dingen seinen Sprößling bewundern. brlt« Kilt« bei Vergiftungen «iurck Lauren, wie Salzsäure, Schwefelsäure, Salpeter säure (Scheidewasser), Karbolsäure u. a.m. ist, Erbrechen zu verhüten, so dann sofort reichliche Mengen einer dünnen Lösung von gewöhnlicher Soda in Master ver abreichen. Auch Hausseifen, klein ge schabt in Master gelöst, oder doppel- kohlensaures Natron mit Master an- gcrübrt, ist in großer Menge zu geben. Hinterher lasse man viel Milch ober schleimige Getränke trinken. Es ist schleunigst nach einem Arzt zu schicken und dem Boten wenn möglich schriftliche Meldung über Ort und Art der Ver giftung mitzugeben. Kukkritchong »bgtkoektrn Matter». Von besonderer Wichtigkeit ist be kanntlich die Reinheit, d. h. hier die Keimfreiheit, des Trinkwassers: diese läßt sich jedoch durch das Abkochen sicher erreichen. Solch abgekochtes Master aber schmeckt »abgestanden, schal'. Dem ist nun leicht dadurch abzuhelfen, daß man das Master in der freien Luft aus mäßiger Höhe wiederholt in dünnem Strahle aus einem tiefen Gesäß in ein anderes fließen läßt, bis es gründlich durchlüftet ist. Das wird etwa in fünf Minuten zu er reichen sein, wonach das Wasser wie frischgeschöpftes schmeckt. festlichkeit wird dann im Hause Bräutigams begangen und meist Freude und lautem Jubel gefeiert. Vir seltsamst« krackt «ter Ercke 1. Journalistensorgen. ES war die sechste Nachmittagsstunde, um welche die Cafös gewöhnlich ziemlich leer sind. Die Kellner im „Friedrichshof' in ihren weißen Jacken und Schürzen, sehr sauber und immer dienstbereit, standen an den Säulen und starrten in die träge Luft des großen Raumes, durch dessen Stille nur das leise Klappern der Zuckerschälchen, welche die Büfettdamen füllten, und die gedämpften Worte der Journalisten klangen, die an dem breiten Tisch hinter dem Mittelpfeiler saßen. Sie unter hielten sich über einen Kollegen, und der Theater-Redakteur Doktor Weinfeld, dessen scharf geschnittenem interessanten Gesicht der rote Henriquatre einen etwas französischen Anstrich lieh, meinte gerade: „Ich kann mir nicht denken, daß sie ihn daraufhin entlassen werden . . . jetzt gerade, wo sich der Mann in den größten Schwulitäten befindet . . .' »Pst! . . .' machte der kleine Scharff, der mit dem hübschen, schwarzen Lockenkopf, dessen Feuilletons aus der Gesellschaft in der letzten Zeit so beliebt geworden waren, ». . . er kommt!' In der Tat sah man eben den politischen Redakteur der „Berliner Nachrichten', Robert Brandt, von der Straße her in die Luftschleuse eintreten, welche dem Cafe als Eingangstür diente. Es war ein gut gewachsener, ziemlich großer Herr von etwa dreißig Jahren, mit ruhigen, eleganten Be wegungen und scheinbar mit der noblen Lässigkeit des Gentleman gekleidet. Beim Näherkommen sah man indessen, daß der lange schwarze Mantel und ebenso der darunter zum Vorschein kommende Gehrock eigentlich schon ihre Zeit abgedient hatten. Brandt reichte jedem von den am Tisch Sitzenden die Hand und sagte, sich niederlassend, mit einem halb verlegenen, halb satirischen Lächeln: „Ich habe euch mit zuteilen, daß wir uns über ein kleines nicht mehr sehen werden . . ." »Was heißt das?' rief Weinfeld, und die andern sahen ihn fragend an. Brandt nahm die Zigarette, die ihm der kleine Scharff eben offerierte, und sagte ruhig: „Ich bin entlassen.' sagen . ..' „Was haben sie denn als Grund angegeben?' fragte Weinfeld, indem er seinen roten Spitzbart malträtierte, v »Na, die Sache mit dem Direktor ... Ich hätte ihn ist wohl Nany Harm, der Sitz der könig lichen Familie von Siam. Die Eigen tümlichkeit der Stadt liegt vor allem darin, daß sie nur von Frauen und Kindern bevölkert ist. Im Mittelteile Bangkoks gelegen und von hohen Mauern umschlossen, hat sie zwar 9000 Bewohner, darunter aber keinen einzigen Mann, außer daß der König sie zeitweise mit seinem Besuche .beglückt". Der Name Nany Harm bedeutet „verschleierte Frauen". In der Stadt gibt es Läden, Marktplätze, Tempel. Theater, Straßen und Alleen, Parke, Seen, Bäume und Blumengärten, auch ein Gerichlsgebäude, Richter, Henker, Polizisten, Soldaten und Generale — doch alle diese Ämter und Berufe werden von Frauen ver treten. Der einzige Siamese, der die Stadt betreten darf, ist der König. Nany Harm ist der Wohnsitz feiner Familie und der Familien seiner Vorgänger. Der Beherrscher von Siam darf so viele Frauen haben, wie es ihm beliebt. Jede Frau bat ihre eigenen Kinder bei sich und auch ihre eigenen Sklavinnen, des halb ist eine richtige kleine Stadt nötig, alle unterzubringen. Urschet>t »GzMMch tzrrt»al jwor Dimstaq», Lsvurrtzta-» »tz S—»adevds. Jus,rate werde« »«-4 voeM dH wittags l l Uhr »nzen»«»e«. 1 i» der Stadt vteNeljödrNch 1.40 Vik. frei dt« adDrhoit — der Enxdision l.ZOMk. durch di« Post «ad Einfache, aber gute Pastete. 250 Gramm ganz dünne Makkaroni werden weich gekocht, eine Form mit Butter be strichen, mit Brosamen bestreut und die Makkaroni kranzförmig hineingelegt. In der Mitte bleibt ein Loch und das wird mit feingehacktem Roastbeef (irgendein anderes Fleisch ist gleich gut) angefüllt. Hat man nicht genug Fleisch, so weicht man ein Brötchen ein, tut Salz, Pfeffer, Zwiebel und Petersilie hinzu, feuchtet das Ganze mit etwas Bratensauce an und bedeckt die Form wieder mit Makkaroni. Dies wird 20 Minuten in mäßig heißem Ofen gebacken, umgestürzt und mit gekochten Tomaten und etwas Sauce in der Schüssel auf den Tisch ge geben. Fleisch-Farce. Die Farce wird aus verschiedenen Fleischsorten bereitet und zu mannigfaltigem Zwecke, z. B. zu Füllen, Einlagen usw. verwendet. Wichtig ist, saftige und zarte Fleischgattungen zu wählen, weil im entgegengesetzten Falle die Masse sehr leicht krümelig und trocken wird. Die Bereitung geschieht in der Weife, daß das Fleisch von den Häuten, Sehnen, Knochen usw. befreit, hierauf gewaschen, geklopft und durch die Fleischhackmaschine zweimal getrieben wird. In Ermangelung einer Fleisch- Hackmaschine ist es am besten, das Fleisch mit scharfem Messer auszustreichen und hat er schon sprechen wollen! . . .' „Aber Kind, er ist ja noch nicht drei Wochen!' Doch die junge Frau ließ sich nicht beirren. »Nicht wahr, Babette, Sie haben's doch auch gesehen?" Selbstverständlich bestätigte das Dienstmädchen die Wahrnehmungen ihrer Herrin und setzte hinzu: „Ich glaube, gnädige Frau, er kriegt schon 'nen Zahn!" „Und nächstens wird er sogar 'nen Leitartikel schreiben', lachte Brandt und ging ins Wohnzimmer, wohin ihm seine Fran bald darauf nachkam. Nach dem Abendbrot, bei dem sie ziemlich einsilbig gegenübersaßen, arbeitete sie an einem Mützchen für das Kind, während er gewohnheitsmäßig die Abendzeitung zur Hand nahm. Aber die Buchstaben tanzten ihm vor den Augen . . . Seine Frau hatte längst gesehen, daß er nicht war wie sonst. Leise fragte sie: „Was ist dir, Robert?' Er schüttelte den Kopf und, um sie von ihrer Be sorgnis abzulenken — denn er war fest entschlossen, sie bei ihrem zarten Gesundheitszustände nicht mit dieser neuen Sorge zu belasten, nahm er eine Notiz in der Zeitung auf, die er zufällig bemerkte, und sagte: »Hast du schon gehört, daß aus dem Merbrettl nun doch waS wird?! ... Ich lese hier eben, paß mal auf!' Und las ihr vor: „Das oielberufene Merbrettl, dessen so oft an gekündigtes Jns-Leben-treten immer widerrufen wurde, dürfte nun doch in dieser Saison zustande kommen: Wie wir hören, ist Herr von Gandersheim, der in dieser Sache vielgenannte Schriftsteller, sehr eifrig mit der Aus gestaltung seiner neuen Idee beschäftigt. Dieses Kunst- Lklnesiscbe veiraisgedräucke. Für das Zustandekommen eines Ehe- Lundes spielt in China die Liebe keine Rolle. Die betreffenden jungen Leute haben dabet nur selten überhaupt eine Stimme. Der junge Mann, der sich etwa weigert zu heiraten, würde sich der größten kindlichen Pietätlosigkeit schuldig machen, da es jeder Vater für seine heiligste Pflicht hält, seinem Sohne eine Gattin zu sichern. Hagestolze gibt es deshalb in China nur sehr wenige und alte Jungfern sind völlig unbekannt. Der junge Chinese wird gewöhnlich schon vor erreichtem 20. Lebensjahres ver heiratet, und die Mädchen werden selten über 16 Jahre alt, ohne Ehefrauen zu werden. Mit Unterstützung von Heirats maklern, einer ganz volkstümlichen Klaffe von Gewerbetreibenden, sind passende Persönlichkeiten beider Geschlechter stets leicht zu finden. Sobald gewisse Einzel heiten geordnet sind, schicken die Eltern des Bräutigams eine bestimmte Geldsumme an die Eltern der Braut, wofür diese gewöhnlich die Aussteuer einkaufen. Das ist die ganze Förmlichkeit. Wird dein jungen Mädchen mitgeteilt, daß sie ver lobt worden sei, also nicht, sich verlobt habe, so schickt es sich für sie, höchst betrübt zu erscheinen und ihre Gefühle in gewähltester Sprache auszudrücken, und die, die das am kunstvollsten im stande ist, erntet die Lobsprüche ihrer Angehörigen und Bekannten. Diese scheinbare Traurigkeit zeigt sie auch bis zum Hochzeitstage, wo sie in Tränen gebadet und schmerzlich seufzend das Elternhaus auf dem scharlachrot bezogenen Trauungsstuhle verläßt. Die Trauungs- dann noch überdies zu wiegen und zu stoben. Die nötige Feinheit des Fleisches !ist erreicht, wenn dasselbe gleichsam fflW schmierig wie Butler geworden ist. Dann sninrnpn Kit» alpifiistisls spkr spin 6t». ZLstrtloiivr»!* 15 Plq vro Mulaespoftme SorMzeL. Außerhalb de4 AmtSg-rickUsbezlrlS WilSdruff 2V Psg. Heitraubender und tabellarischer Latz mit 50 Prozent Aufschlag. Aay« eiagezoqen >verbe« muß ob. der Austrnggeber in Konkurs gerät» Fernsprecher Nr S. — Telegramm-Adreste: Amtsblatt WilSdruff.