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hurtig l : Mädel r Pflege Kaum machte sie von ihr n dieses ng ge- ts sollte Kebiing i Kind lädchen wohlhabenden Familien hatten sich dieser armen, meistens sehr jammervollen Ge schöpfe angenommen. So konnte Frau Dr. Redling diese Bitte nicht gut abschmgen; sie willigte ein, wenn auch widerstrebend und mit dem festen Vor satz, sich wohl um das leibliche Wohl des Kindes zu kümmern, im übrigen aber den kleinen Gast soviel als möglich ihrer alten Marie zu überlassen. — Als sie ihrem Man., ihren Entschluh mit geteilt, hatte es freudig in seinem Auge aufgeleuchtet. Er knüpfte eine Hoffnung an diesen Be such. Die Hoffnung, daß durch das Kind seine Frau ein w.nig von ihrem Schmerz abge- lenlt würde und sich demzufolge auch die un gerechten Vorwürfe gegen ihn abschwächten: denn ungerecht war die blonde Frau zu ihrem Manne; sie empfand es manchmal selbst und doch sie konnte nicht anders Sie verzieh es ihm nicht, daß er ihren Liebling hatte sterben lassen; sie Hatzte seine Wissen schaft, die nicht gegen die Krankheit, die den kleinen Körper zugrunde richtete, ankämpfen konnte. Sie meinte, daß er nicht genügend seine Pflicht getan und obgleich ihr Ver-. stand ihr sagen mußte, daß diese Vorwürfe unsinnig waren, so ging der Frau in dem Egoismus ihres Schmerzes das Empfinden für jene maßlose Ungerechtigkeit vollständig verloren. So kam es, daß sich die beiden, die sich einst so herzlich lieb gehabt, ent- fremdeten und wenn Dr. Redling gemeint hatte daß der kleine Gast, der ihm ins Haus geflattert kam, Besserung bringen würde, so irrte er sich gewaltig. Jemchr sich das Herz der Frau dem Kinde zuwandte, desto verschlossener wurde sie gegen ihren Mann. Nach und nach schien es, als wollte sie die Liebe, die sie für ihren toten Liebling empfunden, diesem kleinen Fremdling zuwenden, als füllte dies neu- erwachende Gefühl ihr Herz so aus, daß ! nichts für ihren Mann übrig blieb, — Dr. Redling erbitterte diese Tatsache. Er, der in seiner gütigen Art so freundlich zu dein Kinde gewesen, beachtete es gar nicht mehr, konnte manchmal sogar recht hart und ungeduldig sein, und wenn die blonde Frau dann wie schützend die Arms um den kleinen Gast legte, dann glaubte er das Kind manchmal zu hassen. Er konnte es aber nicht hindern, daß die großen Kin deraugen ost voller grenzenloser Verehrung an ihm hingen, daß es dankbar in ihnen ! aufleuchtete, wenn er ein wenig freundlich ! war. Für Klein-Lilli schien der ernste Onkel Doktor, der doch alle Leute gesund machen konnte, ein höheres Wesen zu sein, und das aufgeweckte Kind zerbrach sich oft den dunklen Lockenkopf mit der brennenden Frage: wodurch es wohl den Onkel erfreuen könnte; nur um ein freundliches Lächeln aus sein Gesicht zu zaubern. Besonders heute hatte sie viel über diesen Punkt nachge grübelt, denn durch die alte Mane erfuhr sie, daß morgen Onkel Doktors Geburtstag sei. Wenn er sich doch irgend etwas wün- schen wollte! — „Warum weinst du?" fragte Doktor Red ling, als er auf die Veranda trat. Die Frau schrak zusammen; sie kämpfte sichtlich mit einem Entschluß. Dann als sie noch immer die forschenden Blicke ihres Mannes auf sich gerichtet fühlte, kam es hastig von ihren Lippen: „Kurt, ich wollte dich schon länger um etwas bitten, gestatte mir, daß ich das Kind behalte/ D^s gibt eine ganze Reihe von Insekten, die sich in des Wortes ureigenster Bedeutung von Büchern aller Art nähren. Unter diesen kleinen Papier fressern spielen die größte Rolle die Bücher laus, der Bücherskorpion und eine bestimmte Art der weißen Ameise. Die beiden ersteren, Tisrch.n von 2 Millimeter Körperlänge mit starken Beißkiefern, finden sich namentlich in den aus Holzmasse hergesleUten und in ge färbten Papieren. Während die Bücherlaus die Buchseiten von ob.n nach unten durch- frißt und glatte Löcher erzeugt, treibt de: Bücherskorpion zwischen den Seiten sehr Wesen und verursacht weitverschlungene, un regelmäßig ausgezackte Gänge. Die Nach kommenschaft dieser gefährlichen Bücherzev störer wird zumeist in den Einbänden und zwar an Stellen abgesetzt, wo der zum Ein „Nein," sagte der Doktor und dieses - nein klang hart und schneidend, die ganze § Erbitterung lag in dem einen Wort. Die Frau fuhr auf, ihre Augen blitzten: „Nein, sagst du," rief sie empört. „Mit einem kurzen Nein speisest du mich ab, ohne zu überlegen, daß für mich Freude und Glück davon abhängt. Aber du hast ja kein Verständnis für mein Sehnen, dir scheint das Bedürfnis nach Liebe abhanden ge kommen zu sein." „Ich spreche nicht gern davon," sagte der Doktor ernst, „doch der Himmel weiß, wie brennend ich mir warmherzige Liebe ersehne." Er wünscht sich etwas, dachte Klein-Lilli, die unten an der Veranda die letzten Worte gehört. Ihr Herzchen klopfte freudig. Zum erstenmal wünschte sich der Onkel Doktor etwas und das mußte er auch haben auf jeden Fall. Aber was war es wohl und i wo sollte sie es herbekommen? Die Tante, die alte Marie? Nein, nein, er hatte ja auch was vom Himmel gesagt. Halt, jetzt wußte sie es, ganz heimlich und still würde sie es besorgen. — Doktor Redlings saßen beim Morgenkaffee. Es wollte keine rechte Geburtstagsstimmung zwischen ihnen auflommen. Soeben brachte die alte Marie lächelnd einen Brief herein, den sie draußen im Briefkasten vorgefunden, sie gab ihn dem Doktor. Auf dem Kuvert stand in ungelenker Kinderschrist: An den lieben Gott im Himmel. Liber Got. Scheng Onkel Dogdor morgen Libe, er Wil das haben, ober warm fol das sein. Liber Got, ich hab auch, Geburtag, aber erst schenk Onkel Dogdor da. Onkel Dogdor ist so gut, ich hab in lib. Es grüs Dich Deine Lilli. Stillschweigend gab der Doktor das Schrei ben seiner Frau. Die hatte noch nicht zu Ende gelesen, als sich die Tür öffnete und Klein-Lilli strahlend mit einem großen Blumenstrauß auf den Doktor zustürzte. Der hob das Kind empor und küßte es innig, in seinen Augen schimmerte es feucht, dann schob er es seiner Frau zu: „Es soll dein sein," sagte er leise. „Unser, unser," rief die Frau und warf schluchzend die Arme um des Mannes Hals kleine Kuckerfemäe Von K. W. binden benutzt« Leim, die Zeugst» isen und Lederstücke der Brut bequeme Nahrung bie ten. Einen wirksamen Schutz gegen diese kleinen Schädlinge gibt es kaum. In großen Bibliotheken w-rden von Zeit zu Zeit"sämt liche älteren Werke, in denen man Spuren von diesen Insekten findet, besonderen Dämpfen ausgesetzt, die den Büchern selbst nicht das geringste schaden, so hauptsächlich nicht die Schrift ausblechen, dafür aberrdie papierfressenden Tierchen unfehlbar ver nichten. Leichter ist die Abwehr der weißen Amei sen, die feuchte, mit mineralischen Bestand- teilcn durchsetzte Papierso ten bevorzugen. Diese Ameisenart hat grauweiße, bis zu 5 Millimeter lange Körper und ist ebenfalls mit Beißkiefern ausgerüstet. Sie greisen Bücher nur von der Außenseite an, zernagen besonders gern Ledereinbände und fressen aus den Rändern große Höhlungen aus. Der beste Schutz gegen diese Zerstörer sind völlig trockene Räume, in denen die Bücher aufbewahrt werden müssen, ferner das Be streuen der Regale mit Naphthalin-Pulver. Welch ungeheuren Schaden diese klonen Bücherfeinde anrichten können, dafür nur ein paar Beispiele. Im Jahre 1888 wurden zufällig einmal vier in Schweinsleder ge bundene Folianten, eins Uebersetzung der Schriften des heiligen Ambrosius, aus der vatikanischen Bibliothek hervorgesucht, da sie zu Kirchenforschungen eingesehen werden sollten. Das betreffende Werk, von dorn überhaupt nur das eine Exemplar vorhan den war, hatten Bllcherskorpione d rart zer nagt, daß so gut wie nichts davon übrigge blieben war. Der Verlust war unersetzbar. Ebenso hatte die Heidelberger Universitäts bibliothek vor einem Jahrzehnt den Verlust dreicr uralter Werke zu beklagerst die die Kriegszüge Karls des Großen behandelten. Hier waren es Büchecläuse gewesen, die die Bände in einen Haufen von wertlosen Pa- picrkrümeln verwandelt und damit der Ge schichtsforschung eine ihrer umfangreichsten Quellen der Karolingerzeit entzcgen hatten. In anderer Hinsicht können diese kleinen Bücherfeinde aber auch wieder ein wirksamer Schutz gegen Fälscherkünste werden. So wurde einmal dem Pariser Buchhändler Porquet von einem Privatgelehrt.'n ein al ter, seltener Foliant zum Kauf angeboten. Porquet, ein sehr vorsichtiger Mann, unter suchte das Buch jedoch erst ganz genau, be vor er den geforderten Preis zahlte. Hier bei sand er mitten zwischen von Wurm löchern bedeckt, n Blättern auch eins, das auffallend wenig Löcher aufwies. Eine Ver gleichung dieses mit den vorhergehenden und den folgenden Blättern zeigte, daß es aus einem anderen Exmplar des Werkes herausgenommen und an der betreffenden St lle eingeklebt war. Denn die durch die anderen Blätter durchgehenden Wurmlöcher fehlten auf dieser eingefügten Seite. An diese Kleinigkeit hatte der Fälscher nicht gedacht. Später gestand er dann auch ein, daß er zwei unvollständige Exemplare jenes Wer- kes besessen und auf diese We.se ein vollitan diges hatte herstcllen wollen. Ginnsprucst. Es ist ein kleines Wort, Zu wissen, was man will — Doch bleibt's ein guter Hort Und macht gor hell und still.