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Dippoldiswalde liegen in kälterem Gebiet; sie haben im Durchschnitt 7—8" Wärme. Erstere Orte befinden sich in einer schmalen Zunge, die, von einem großen Terrain Gera-Zeitz-Grimma-Döbeln ausgehend, um den (wärmeren) Elbgau herumläuft. Diese schmale Zunge überschreitet bei Pirna, das also die gleiche Durchschnittstemperatur wie Wilsdruff und der Plauensche Grund besitzt, die Elbe und mündet, sich zunächst nord-östlich vom Elbgau hinziehend, schließlich in ein weites Becken Großenhain-Kamenz-Bautzen. Der Elbgau (Dresden) hat bis Riesa 8,5° Durchschnitts temperatur. Er ist neben der Leipziger Gegend der wärmste Strich Sachsens. — Interessant ist, daß Grillenburg und Frauenstein auf gemeinsamer Durchschnittsstufe liegen. — Saatenstand im Königreich Sachsen Anfang August 1912. (Zusammengestellt in der Kanzlei des Landes kulturrates.) Note 1 — sehr gut, 2 — gut, 3 — mittel, 4 — gering, 5 — sehr gering. Wir bringen in dieser Zusammenstellung eine Uebersicht über den Saatenstand in den für unsern Leserkreis in Frage kommenden Bezirken: Winterweizen Sommerweizen Winterroggen Sommerroggen Wintergerste ro is Sommergerste Haser Flachs is is is ^s es n IS Kartoffeln Runkelrüben Zuckerrüben Kohl, Kraut Luzerne Andere Wiesen Klee, auch mit Gräscrbeimijchung Hülsenfrüchte (Erbsen, Wicken) Bewässerungs wiesen R oc> oo 02 ch L IS IS s- es is^ § b s l ^>IS^ 'M cs I IS IS 'M " > IS 10 d- rs IS 'M 'M ! L o- ! K> I- k- s Io VI cv Qv L do io Ho w ro dS u> LO IS IS es es IS s s s s M M I M v> M — Mariä Kimmelfahrt. Unter der erheblichen An zahl kirchlicher Festtage der katholischen Kirche nimmt der heutige Tag eine besonders bevorzugte Stellung ein. Nach katholischen Glaubensritus hat auch die Mutter Gottes gleich ihrem Sohne, dem Heiland, den sichtbaren Weg zum Himmel genommen, wie ihn die evangelische Kirche als Christi Himmelfahrt nur dem Möser selbst zugesteht. Schon zu Zeiten Karls des Großen wurde deshalb in Aachen bet Tag der Himmelfahrt Mariä festlich begangen, allgemein bürgerte er sich als Festtag jedoch erst ein, nachdem im 11. Jahrhundert der Muttergottes-Kultus von der katholischen Kirche allgemein geübt wurde, sodaß er im Laufe der Jahr hunderte inzwischen ein untrennbarer Bestandteil der kath olischen Kirche aller Länder geworden ist. In katholischen Gegenden finden am heutigen Tage feierliche, farbenprächtige Prozessionen statt, in den Kirchen wird an diesem Tage die Kräuterweihe vollzogen. Besonders eindrucksvoll wegen des dabei aufgewandten Prunkes gestaltet sich die Feier jedoch in den Ländern lateinischer Zunge — Frankreich, Italien und Spanien. Gutes Wetter und kräftiger Sonnen schein am heutigen Tage verheißen dem Winzer eine be friedigende Ernte, denn die Bauernregel besagt: „Hat unsre Frau gut Wetter — wenn sie zum Himmel fährt — ge wiß den braven Winzern — sie guten Wein beschert." — Wetterausstchiett sür Kevs;; Südwestwind, zeit weise aufheiternd, etwas wärmer, kein erheblicher Nieder- schlag. Luftwärme gestern mittag -j- 17° O. — Kestelsdorf. Vorvergangene Nacht versuchten Diebe hier beim Milchhändler Gerschner einzubrechen, wurden jedoch dabei ertappt und in Gewahrsam genommen. — Wotschappel. Die diesjährige Vogelwiese findet von Sonnabend, den 17. bis Montag den 19. August statt und wird am Sonnabend abend durch einen Fackelzug ein geleitet und Montag abend durch ein Brillantfeuerwerk beschlossen. — Dresden, 12. August. Das Ministerium des Innern macht folgendes bekannt: Ein Dresdner Warenhaus hat in letzter Zett an die Bürgermeister der mittleren und kleinen Städte und an die Gemeindevorstände ein Rundschreiben gerichtet, in dem es unter der Maske des Menschenfreundes erklärt, „es wolle, weil im Königreich Sachsen der ländlichen und kleinstädtischen Bevölkerung keine Möglichkeit geboten sei, in bequemer und angenehmer Weise ihre Einkäufe durch Postversand zu decken, einen wohlorganisierten Versand für ganz Sachsen einrichten und speziell den Einwohnern ihres Ortes durch größte Bequemlichkeit und vorteilhafte Ange bote entgegenkommen". Gleichzeitig hat dieses Warenhaus „um möglichst vielen Personen diese Vergünstigung zugäng lich zu machen" die Bürgermeister und Gemeindevorstände um Mitteilung aller Adressen von Eheleuten, selbständigen Handwerkern, Gutsbesitzern usw. ersucht und ihnen als Be lohnung hierfür Geschenke in Gestalt von einer Schere, einer vergoldeten Brosche, einer Kinderschürze u. a. m. an geboten. Einem Gemeindevorstande, welcher dieses Ansinnen sehr bestimmt abgelehnt hatte, hat die Firma hierauf sogar mit Drohungen und der von hier aus ohne weiteres für unwahr gehaltenen, übrigens auch von dem Vertreter der Firma als „den Tatsachen vielleicht nicht allenthalben ent sprechend" bezeichneten Behauptung geantwortet, daß sämt liche übrigen Gemeindevorstände der Firma Adressenmaterial übersandt hätten. Das Ministerium des Innern weist da rauf hin, daß es sich mit der Berufspflicht der Bürgermeister, Gemeindevorstände und Gemeindebeamten nicht verträgt, ein solches zum mindesten nicht unbedenkliches Gebaren zum Nachteile der örtlichen Handel- u. Gewerbetreibenden irgend wie auch nur außerdienstlich zu unterstützen. Insbesondere ist die Annahme von Geschenken für derartige Auskünfte, die unter Benutzung von Kenntnissen der örtlicher Verhält nisse gegeben werden, welche wenigstens teilweise auf Grund der amtlichen Tätigkeit oder amtlichen Unterlagen erlangt sind, unter allen Umständen unzulässig und kann nach Be finden gerichtliche Bestrafung nach sichziehen. Die Bürgermeister und Gemeindevorstände wollen in Zukunft durch ihre Aufsichts behörde dem Ministerium de-S Innern Anzeige erstatten, wenn wieder mit ähnlichen Ansinnen an sie oder Gemeinde beamte herangetreten werden sollte, damit gegen derartiges Gebaren mit allen gesetzlichen Mitteln-vorgegangen werden kann." — Höerwartha. Größere Felddienste seitens ver schiedener Truppen der Dresdner Garnison finden in den nächsten Tagen im Dresdner Nordwesten statt. Hierbei wird auch mehrfach kriegsmäßig abgekocht. Auch in der übrigen Umgegend von Dresden sind größere Felddienste als Vor bereitung für das Kaisermanöver für die nächsten Tage in Aussicht genommen. — Gohlis bei Cossebaude. In der Nacht zum Diens tag rannte der große Schleppdampfer „Württemberg" in die hiesige Dampfschifflandebrücke hinein, wobei diese er heblich beschädigt und der Landesteg zerbrochen wurde. Auch die auf der Landungsbrücke befindliche Frachtbude wurde völlig zertrümmert. Wie der Unfall entstanden ist, ist noch nicht völlig geklärt. — Aördergersdorf. Sonntag, den 11. August, nach mittags V24 Uhr fand im Pfarrwald ein Waldgottesdienst zum besten der Heidenmission und des luth. Gotteskastens statt. Die Gesänge wurden vom Posaunenchor des Christl. Vereins junger Männer aus Dresden begleitet. Es sprachen Professor Goldberg, Dresden über die Lutherstätten in Wittenberg; ?. Dr. König, Fördergersdorf, über die Mission bei den Wadschaggas und Wakambas in Deutsch- und Britiich-Ostafrika; ?. Zinßer, Somsdorf, über die Arbeit der Kirche unter den Deutschen in Paris; ?. Große, Sora, über die Arbeit des Gotteskastens in der Evang Bewegung in Böhmen, besonders in Lxitmeritz und zur Sammlung der Glaubensgenossen in Südbrasilien. Die Kollekte ergab bei de ca 125 Besuchern 31 Mk. 30 Pfg. Die Schriften wurden für reichlich 6 Mk. alle verkauft und Misstons- und Gotteskastensammelbüchsen zu weiterer Sammlung für die großen Liebeswerke in großer Anzehl mitgenommen Im Anschluß an das Fest wurde die Gründung eines Zweig vereins für den Gotteskasten im Dresden-Meißner Bezirk in Aussicht gestellt. — Waffen. Der Kellnerlehrling eines hiesigen Hotels ist in der Nacht zum Montag mit 80 Mk. Tageskasse flüch tig geworden. Er ist, wie die Hamburger Kriminalpolizei der hiesigen Polizei mitteilt, dortselbst verhaftet worden. Infolge von in Dresdner Blättern gelesenen Auswanderungs- Anpreisungen von Agenten hatte sich der junge Mensch zur Auswanderung nach Amerika entschlossen. In Hamburg aber ereilte ihn bereits sein Schicksal. Ein hiesiger Polizei beamter wird den Ausreißer von Hamburg abholen. — Wegis, 13. August. Im Tagebau der Regiser Kohlenwerke wurden der 33 Jahre alte Hugo Wald und der 32 Jahre alte Ernst Näther, beide verheiratete Bergar beiter aus Hagenest, in einer Strecke von hereinbrechenden Köhlen verschüttet. Da das Unglück nicht bemerkt worden war, vermißte man die beiden Leute erst beim Schichtwechsel. Leider konnten die Verunglückten nach einstündiger Rettungs arbeit nur als Leichen geborgen werden. — Leipzig, 12. August Die Leipziger Michaelismesse beginnt für den Groß- und Kleinhandel am 25. August und endet am 15. September. Die MusteMgermesse für Kera mik, Metallwaren, Luxus- und Sportartikel erstreckt sich nur auf die erste Woche. Die Ledermesse wird am 11. Sep tember eröffnet und die Meßbörse für die Lederindustrie an demselben Nachmittag 2 bis 4 Uhr im großen Saale der neuen Börse am Blücherplatze abgehalten. LKMWM-i 8 — Lengenfeld i. W. Z)er Bau eines Stadtbades ist von Rat und Stadtverordneten beschlossen worden. Die Stadt Lengenfeld wird ein in jeder Beziehung modernes Bad erhalten. Es besteht aus einem 50 Meter langen und 20 Meter breiten Schwimmbassin, mit großem Luft- und Sonnenbad sowie Turnplatz. Das Schwimmbad ist ein offenes Bassinbad und wird mit angewärmten Brunnen wasser gespeist. Auch wird ein Wannen- und Brausebad angegliedert. Die Kosten für das Bad betragen 50000 Mk. — Spitzkunnersdorf. An Blutvergiftung starb hier der Landwirt Kuntsche. Er hatte durch den Stoß einer Kuh eine Verletzung am Bein erhalten. Vor einigen Tagen war Kuntsche mit Abwiegen und Verladen von Kohlen be schäftigt, und es mag wohl hierbei Kohlenstaub in die schon ziemlich verheilte Wunde gedrungen sein. Politische R-Unäschau. 4 - Deutlest«» Kniest. 4- Dl« Einführung der Barfrankierung von Brief» sendungen ist ein Wunsch unserer Hanbelswelt, dem das Reichspostamt bisher ablehnend gegenüberstand. Da die Barfrankierung in Bayern aber viel Anklang gefunden und sich außerordentlich gut bewährt hat auch für die Ver waltung, so trägt sich das Reichspoftamt mit der Absicht nun für das Reichspostgebiet Versuche in dieser Richtung anzustellen, und zwar zunächst probeweise auf einigen Ämtern Berlins. Wenn die gehegten Bedenken sich als unerheblich erweisen, so soll die Einrichtung auf weitere Ämter und andere große Städte ausgedehnt werden. * DK königlich sächsische Regierung hat im BundeSrat den Erlab eines Gesetzes zum Schutz der Arbeitswillige« beantragt. Sie begründet ihren Antrag damit, baß namentlich Mr die sächsischen Verhältnisse die bestehenden gesetzlichen Bestimmungen sich al- nicht mehr ausreichend erweise». Dieser Antrag wird von mehreren anderen Bundesregierungen, darunter auch Bayern, unterstützt. LuÜlancU re Seit dem S. August befindet sich nun schon Frankreichs Ministerpräsident in Petersburg, ohne daß er bis jetzt «inen besonders durchschlagenden Erfolg erzielt hätte. Man behandelt ihn sehr höflich, wie es sich einem solchen Gaste gegenüber geziemt, aber seine Ausbeute ist herzlich mager und die sensationslüsterne Pariser Lärmpresse, die bereit- glaubte, in großen Triumphen französischer Staatskunst schwelgen zu können, kommt um die erhofften Orgien. Sie ist sehr verstimmt und muß sich darauf beschränken, hin und her zu orakeln. Das hat natürlich zur Folge und entbehrt nicht eines komischen Beigeschmacks, daß jedes einzelne Blatt eine andere politische Großtat „tipt" und man in Paris überhaupt nicht weiß, was los ist. Tat sache ist jedenfalls, daß es mit dem berühmten Flotten abkommen nichts ist, denn das russische Ministerium deS Äußern äußert sich klipp und klar dahin, daß kein Marine-Abkommen unterzeichnet wurde. Die Meldung französischer Blätter von einem bevorstehenden Abkommen mit England wird als Phantasiegebilde bezeichnet. Rußland werde auf keinerlei Vorschlag eingehen, welcher eine Spitze gegen eine dritte europäische Großmacht hat. Damit ist es also nichts geworden und von einer Truvpenvermehrung an seiner Westgrenze will Rußland ebenfalls nichts wissen, da es keine Veranlassung zu einer solchen Drohung gegen Deutschland hat. Das einzige, was in den Konferenzen zwischen Poincars mit dem Minister des Außem Ssasanow erzielt worden ist, ist ein Abkommen über — die chinesische Anleihe, wobei sich Frankreich auch noch den Wünschen Rußlands hat anpasfen müssen. Das ist vorläufig der ganzen Mühe Preis. Kus ^n- unck Kuslanck. Rom, 13. Aug. Aus Anlaß der lebten Erkundungs fahrt der italienischen Torpedoboote in den Darda nellen hat der König die beteiligten Offiziere und Mann schaften mit Auszeichnungen und Geschenken bedacht. Brüssel, 14. Aug. Bei seinem heutigen Besuche Ant werpens wird König Albert von dem deutschen Panzer kreuzer „Viktoria Luise" begrübt werden, den der Kaiser dorthin entsandt bat. Triest, 13. Aug. Der erste österreichische Dread nought „Viribus unitis" hat bei schwerer See seine erste Probefahrt glänzend beendet und hervorragende Eigen schaften gezeigt. Montevideo, 13. Aug. Der Kaiser hat an Stelle deS in den Ruhestand getretenen Gesandten Schäffer den bisherigen Generalkonsul in Rio de Janeiro, Freiherrn v. Nordenflycht. zum deutschen Gesandten bei der Republik Uruguay ernannt. Christiani«, 13. Aug, Der Minister der öffentlichen Arbeiten Braenne hat seine Entlassung eingereicht. Lima, 13. Aug. Die Parteien haben sich geeinigt» Billinghurst zum Präsidenten der Republik Peru zu wählen. Tanger, 13. Aug. Der abgedankte Sultan Mulay Hafid erhält von der französischen Regierung eine jährliche Rente von 350 0M Frank und für seine Reise nach Frank reich einen einmaligen Zuschuh von 400 000 Frank. —Mas gibt es sleues? lTelesraphische und Korrespondeni-Meldunge«) § Meuterer auf dem Zarenfang. . Petersburg, iS. Aug. Die soeben geschloffene, von dem K^egSgericht in Sebastopol streng geheim gefüllte Verhandlung gegm Martnemannschaften wegen Meutere^ die mit einem Todesurteil gegen zehn Mann endete, gibt zu allerhand Kommentaren und Gerüchten Veranlassung Nach einer Variation hatten diese Meuterer nicht- Ge ringeres vor, als di« Kaiserjacht .Standard' zu überfallen und den Zaren gefangen zu nehmen. Man wollte diesen dann mit Gewalt zwingen, abzudanken oder em konstitutionelle- Regime zu proklamieren. Gleichzeitig damit sollte ein allgemeiner Flottenaufstand und ein Bom bardement von Kronstadt und Petersburg erfolgen. Daß °n der Geschichte etwas dran ist, schließt man daraus, daß allen Offizieren bei Strafe der Degradation verboten worden ist, mit Zivilpersonen und ihrer eigenen Familie über die Unruhen unter den Mannschaften ru sprechen. zoyy Arbeiter ausgesperrt. F Bvandenburg (Havel), 13. Aug. Die hiesigen bekannten Drennabor-Werke haben plötzlich wegen Differenzen mit der Arbeiterschaft ihren Betrieb Megen müssen. Die Firma sah sich veranlaßt, zwei Arbeiter, die sich weigerten, einen ihnen gewordenen Auftrag auszuführen, zu entlassen. Darauf legten sämtliche im gleichen Saale befindliche Arbeiter die Arbeit nieder, wodurch eS unmöglich wurde, den ordnungsgemäßen Betrieb aufrecht zu erhalten und die Firma sich genötigt sah, ihre gesamten 8000 Arbeiter auSzusperren. > Gründung einer neuen Stadt. Petersburg, 13. Aug. In Väterchens Reich geht alles gleich inS Große: die Unterschleife, Desertionen und Meutereien, Attentate, Aufstände usw. Deshalb nimmt «S auch nicht wunder, wenn jetzt ein Kaiserlicher Befehl be stimmt daß an der Stelle, wo der Fluß Seja die Amur bahn kreuzt, am heutigen achten Geburtstage des Thron folgers Alexei zu dessen Ehren eine funkelnagelneue Stadt mit dem Namen Alexejews! erbaut werden soll. Bulgarien will Krieg. Sofia, 13. Aug. Das Gemetzel unter den Bulgaren in dem türkischen Ort Kotschana hat in ganz Bulgarien eine große Erregung hervorgerufen, überall wurden unter Führung von Offizieren und ehemaligen Ministern Protest oersammlungen abgehalten. Die großen Blätter verlange» direkt den Krieg und empfehlen .angesichts deS offenen Grabes" von einer Feier des Regierungsjubiläums LeS Königs Abstand zu nehmen. Ein soeben ins Leben ge tretenes Organisationskomitee veröffentlicht ein Manifest,' in dem es heißt: .Die Bevölkerung müsse einmütig de« Krieg gegen die Türkei verlangen." Wenn die Regierung sich nicht als sehr stark erweist, so kann es leicht zu kriegerischen Verwicklungen auf dem Balkan kommen, deren Tragweite nicht abzusehe» ist. Mexikanische Greuelkaken. Newyork, 13. Aug. Nach einer Meldung auS Mexiko nehmen die Greueltaten der mexikanischen Ausrührer ständig an Wildheit zu. So haben die Zapatisten, nach dem sie aus dem äußersten Norden vertrieben worden find, die Stadt Jxtapan gestürmt und die ganze Besatzung, die aus 200 Einwohnern und Bauern bestand, nieder- gemacht. Nach dieser Heldentat marschierten die Rebellen nach der Stadt Toluca, der ein gleiches Schicksal droht, wenn sich die Regierung nicht endlich zu energischem Vor gehen entschließt. Unterwegs machten sie noch einm An griff auf einen aus der Stadt Mexiko kommenden Personenzug und Meten 25 Begleitsoldaten uns 20 Passagiere. Nur wenigen Reisenden gelang eS zu ent kommen. " "