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Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 30.07.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191207306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19120730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19120730
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-07
- Tag 1912-07-30
-
Monat
1912-07
-
Jahr
1912
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mehr Berücksichtigung fände. H- L. — Wctteraussichten für Heute: Südwestwinde, auf heiternd, wärmer, trocken Luftwärme gestern mittag -s- 21'L. 0 von Ve Noch en d o fei !w t i d v r ni kc K vi de B di^ fü tck da bai noch genügend Zeit hat, die alte getreue Bcrgstadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten und herrlichen Promenaden kennen zu lernen. In den letzten Tagen ist der Besuch ein außerordentlich reger gewesen. Vereine der verschiedensten Art und Schulen haben die Ausstellung besucht und weitere Anmeldungen gehen täglich ein. Besonders rege am Be suche ist die Beteiligung der Arbeiterschaften größerer Fabriken usw., ein Zeichen, daß das von der Ausstellung Gebotene auch seitens der Arbeiterschaft gewürdigt wird. — Maröach. In den Wäldern des Zschopau- und Flöhatales treten in neuerer Zeit die Füchse in großen Scharen auf und bedrohen bisweilen die Bauernhöfe. — Waldheim. In tiefe Betrübnis wurde eine hiesige angesehene Familie dadurch versetzt, daß am Tage der Hochzeit der Haustochter der Bräutigam plötzlich erklären ließ, daß er diesen Schritt nicht tun könne, man möge nicht auf ihn warten. Und tatsächlich kam der Bräutigam auch nicht, er war schleunigst verreist. — Lunzenau. Der engere Ausschuß des Landwirt schaftlichen Kreisvereins im Erzgebirge hat beschlossen, im Jahre 1914 in Lunzenau eine Landwirtschaftliche Aus stellung mit Preistierschau zu veranstalten. — Werkhausen bei Sayda. Am Sonnabend nach mittag kam hier der Kaufmann Hugo Kutzner, früher Ver treter der Riesaer Mühlenwerke Gebrüder Schönherr in Döbeln, zuletzt hier, mit seinem Rade die steile Straße von Heidelberg nach Neuhausen hereingefahren. Hierbei verlor er die Gewalt über sein Rad und fuhr gegen einen Chausseebaum Er erlitt einen Schädelbruch, der seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. K t — Mauen. Hier ereignete sich vorgestern eine ent setzliche Familientragödie. Während die Ehefrau des Mauers Zumpe in der Fichtenstraße 9 im Waschhause be schäftigt war, schnitt Zumpe dem zweijährigen Sohne Pauk die Kehle durch. Zumpe ging dann in die Schlafkammer und erhängte sich. Eheliche Zwistigkeiten sollen der Grund zu der Tat gewesen sein. Po Zenomn begreift rosen r seiner E kreisen I ^ussuf l ^glich i seil der »Si hier gern Got dem 80; so s einst und läng! kam Seck der < Die verzn stand war die schleu und ( einer Folge Nach i k., L k a tama- Mikkel erform Nasser, geschehe aufgew vor der vräfekt Perbrel ohne ei Dehaup Junggesellenkegelklub „Ostercster la komme!" vorgestern seinem Namen treulich nach und machte ihm alle Ehre. Mit 19 Jungfrauen hatte man sich in dem hierzu Vorzüglich geeig neten Konzertgarten des „weißen Adlers" zu einem Garten fest vollzählig eingefundcn. Das Fest eröffnete eine Kaffee tafel. Ein vorzügliches Streichorchester sorgte für musika lische Unterhaltung. Der Vorstand Herr R. E. entlastete diesmal den Klubredner und begrüßte persönlich in längerer Ansprache die Erschienenen, insonderheit die Damen. Hier auf nahm Herr O. W., dem übrigens das so prächtig ge lungene Arrangement des Toges zu verdanken war, eine Ordensverleihung vor. Nach beendeter Kaffeetafel begann ein Vogelschießen. Es war ein eigenartiger Vogel. Hoch in den Lüften sah man einen — Kcgeljungcn mit ausge streckten Armen, barfuß und in den Händen je eine Kugel und einen Kegel haltend. Die Königswürde erwarb sich Herr Fritz Kletzsch. Bis zur eintretenden Dunkelheit sorgte ein Tänzchen für frohe Stimmung. Alsdann trat eine feenhafte Beleuchtung in Wirksamkeit. Bei Buntfeuer unv Lampionbeleuchtung begab man sich zur Abendtafel. Oft wurde Gietzelts Küche gelobt. Das edle Naß durfte natür lich nicht fehlen. Der verehrte Klubscnior Herr K. R. hatte eine äußerst seine Bowle bereitet Gerade die letztere wars, die eine so wunderbare Harmonie dem Schluß des Festes verlieh. Der vorgestrige Tag wird Allen eine schöne Erinnerung bleiben Die effektvolle Beleuchtung, dieliebliche, zarte Musik und das bunte Leben und Treiben gaben dem Ganzen etwas märchenhaftes. — Zu wünschen wäre nur, daß der herrlich gelegene Garten bei Sommerfestcu usw. Sörnewitz größere Uebungcn des Pionierbataillons Nr. 12 im Brückenschlägen im Anschluß an das kleine Pontonieren auf dem Uebungsplatze im Ostragehege abgehalten werden. — Horvitz, 26. Juli. Nach jahrhundertelanger Ver bindung mit der uralten Kirche Briesnitz feierte am ver gangenen Sonntag die selbständige Kirchgemeinde Gorbitz die Einweisung ihres ersten Pfarrers, des bisherigen Dia konatsvikars Alfred Schnauß.- Die Einweisung vollzog für den Ephorus Pfarrer Leonhardi-Blasewitz. — Dresden, 29. Juli. Der Kricgsminister General oberst Freiherr von Hausen war mit der Vertretung Seiner Majestät des Königs bei der Beerdigung des verstorbenen Staatsministcrs Dr. von Otto beauftragt. — Die Samm lung des deutschen Luftflottenvereins, Landesverband Sachsen, zu einer Nationalspende für die deutsche Luftflotte gilt nunmehr als abgeschlossen und hat den Betrag von nahezu 115000 Mark erreicht. Diese Summe soll in nächster Zeit dem König überreicht werden. — Kempinski in Dresden, zwar nicht der Berliner, aber ein Namens vetter, der ebenfalls ein langjähriger, bewährter Fachmann auf dem Gebiete der kulinarischen Genüsse ist. Der Wein großhändler Paul Kempinski hat, nachdem auch in Breslau und Hamburg gleiche Unternehmungen gegründet worden waren, gestern abend an der Marienstraße 26 ein vor nehmes großstädtisches Weinhaus eröffnet. Aus der Reihe der mit hübschen Vorgärten versehenen Häuser der verkehrs reichen Straße fällt das blendend weiße neue Restaurant den Passanten in die Augen. Der geräumige Garten mit seinem reichen Blumenschmuck bietet Platz für allerlei Nischen, Lauben und Kolonnaden, in denen man, in un mittelbarer Nähe des Stadtzentrums, dennoch in völliger Abgeschiedenheit sich dem Genüsse eines vorzüglichen Tropfens und sorgsam zubereiteter Speisen hingeben kann. Die Kcmpinskische Einrichtung der beiden feststehenden Preise — 90 Pfg. und 1 Mk. 40 Pfg. — ist auch hier beibehaltcn worden. Wenige Stufen führen vom Garten zu einer mit künstlerischen Malereien ausgestatteten Glas- Veranda, die den Vorzug hat, daß sie im Winter heizbar ist. Schon der erste Blick in das angrenzende Haupt restaurant zeigt, daß hier Künstler am Werke waren, um den modernen Anforderungen der Weinhausbesucher hin sichtlich Eleganz und Behaglichkeit zu genügen. Mit Wohl gefallen schweift der Blick über die brokatrot drapierte eichene Wandverkleidung mit ihren reizenden Nischen und den entzückenden Beleuchtungskörpern, die dem Raume viel Anheimelndes verleihen. Eine bequeme, mit Schnitzwerk versehene Eichentreppe führt zu den Gesellschaftsräumen im ersten Stockwerk empor, zum eleganten, mit wertvollen Oelgemälden geschmückten Kaisersaal, an dessen Außenseite sich ein geräumiger Balkon hinzieht, und zum sogenannten Königszimmer. Mit modernen Einrichtungen ausgestattet ist die Küche, die in ihrer Anlage als mustergültig be zeichnet werden kann. — Ein in dem Grundstück Waisen hausstraße 22 gefundener Münzenschatz besteht aus etwa 200 österreichischen silbernen 20-Kreuzerstücken, aus etwa 100 silbernen sächsischen Talern, aus einer Münzensammlung, der auch einzelne Stücke des alten Nom angehören, und verschiedene ältere sranzösische Münzen. Die jüngste der Münzen trägt die Jahreszahl 1805. Zwei goldene Ringe, von denen einer eine Gemme trägt, zwei silberne Arm spangen, ein Paar silberne Sporen waren ebenfalls dabei. Die Gegenstände lagen in kleinen Häufchen in der Erde; sie sind seinerzeit offenbar in Lederbeuteln oder in Leinen- fäckchen vergraben worden, die im Laufe der Jahre ver witterten. — Ein gesellschaftlicher Skandal erregt hier Aufsehen, die Affäre des früheren Seeoffiziers Schalm, der sich vor mehreren Jahren mit einer Tochter des Majors von Hocwel verheiratete. Schalm geriet in Differenzen mit seiner Frau, die geschieden werden wollte. Auf eine ihrer Anzeigen hin wurde Schalm im Herbst 1909 unter dem Verdacht schwerer Sittlichkeitsverbrechen an einem zwölfjährigen Mädchen verhaftet und zu zwei Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrverlust verurteilt. Die Ehe wurde geschieden. Schalm, der in der Verhandlung fort gesetzt seine Unschuld beteuerte, hat die Strafe verbüßt. Er strengte nach seiner Freilassung das Wiederaufnahme verfahren an. Er wurde jetzt in geheimer Verhandlung völlig sreigesprochen. In der Urteilsbegründung wird ausgeführt, daß das zwölfjährige Mädchen von der Blutter der Frau Schalm beeinflußt worden sei, um Material zur Scheidung zu beschaffen. Auch die Aussagen der Frau Schalm seien keineswegs glaubwürdig. Es sei auch er wiesen, daß Frau Schalm vor der damaligen Haupt verhandlung eine andere Zeugin zuungunsten ihres Mannes beeinflußt habe. Schalm, der des Offiziersranges verlustig ging, hat Strafantrag gegen seine ehemalige Frau und eine Schwiegereltern wegen Meineides und wissentlich alscher Anschuldigungen gestellt. — Hiseuverg-Woritzburg. Am Sonnabend, den 3. August, findet hier, wie schon berichtet, der dritte dies jährige Markt statt, und zwar erstmalig wieder in vollem Umfange. Neben dem Roßmarkte wird auch Vieh- (Rinder-, Schweine- und Ferkel-Markt sowie Krammarkt abgehalten. — Ireikerg. Am 28. Juli vollendete die Erzgebir- Ausstellung ihr sechswöchiges Bestehen. Die erste Hälfte der ^"sstellungszeit ist abgelaufen. Die Richtigkeit des Sprichwortesi" Mer Anfang H schwer" hat die Aus- stellung seit der Eröffnung cm vouuen umfange erfahren. Ungünstige BMerung beeinträchtigte in den ersten Wochen den Besuch der Ausstellung ganz erheblich, Schwierigsten der Mannigfachsten Art begegneten der Ausstellmigsleitung, Und zu verwundern war es, daß diejenigen, welche sich freiwillig in den Dienst der Ausstellungssache gestellt hatten, noch ausharrten. Dies geschah aber in der Er kennung, daß das Ganze nicht unter dem Einzelnen leiden dürfe. So kam es, daß die Ausstellung sich stetig weiter entwickelte und daß alle Schwierigkeiten soweit als möglich beseitigt wurden. Die Krisis verschwand und heute strömt alt und jung nach Freiberg, um die Ausstellung zu sehen; jeder will für sich Nutzen aus dem Dargebotenen ziehen. Ist das Gebotene auch nicht durchweg neu — und eine derartige Ausstellung wird cs wohl nie geben — so k.enn aus den von Allerhöchsten Stellen, von hochgestellten Personen, von auswärtigen Seiten usw. mündlich und schriftlich gespendeten Anerkennungen entnommen werden, daß die Freiberger Ausstellung eine durchaus gelungene ist, daß sich der Besuch überaus lohnt, und daß die Aus stellungsleitung ihre Aufgabe vollkommen gelöst hat. Von Vorteil ist, daß jeder Besucher der Ausstellung immer — Im Bezirksausschuß Dresden-K. beschäftigte man sich mit einem Antrag der Gemeinde Zöllmen auf Aus scheidung aus dem Standesamtsbezirk Gorbitz und Zu weisung zum Standesamt Kesselsdorf. Da die Er füllung des Antrages rechtlich unzulässig ist, wurde von Berichterstattung darüber abgesehen; der Gemeinde soll nahcgelegt werden, ihr Gesuch zurückzuziehen. — Landgericht Dresden. Wegen schweren und leichten Diebstahls hatte sich der 1892 geborene, zuletzt in Lam persdorf wohnhaft gewesene, trotz seiner Jugend schon wiederholt bestrafte Ernst Louis Hausmann vor der dritten Strafkammer zu verantworten. Der Angeklagte war beim Gutsbesitzer Hamann und stahl eines Tages Ende April aus dem Koffer fünf Mk. aus verschlossener Kammer, die er mittels falschen Schlüssels geöffnet, dem Stallschweizer Berger gehörig. Am 29. April entwendete er in Nöhrsdorf einem Schmiedemeister ein Fahrrad im Werte von 25 Mk. Zwei Tage später eignete er sich das im Hausflur des Re staurants Deutsches Haus stehende Fahrrad an. Der Ge- richtsbof erkannte auf ein Jahr Gefängnis; ein Monat gilt als verbüßt. — Hrumvach. Am Sonnabend abend in der sechsten Stunde verunglückte die Dienstmagd M , beim hiesigen Gutsbesitzer Dittrich im Dienst, dadurch, daß sie der Ge treidemähmaschine zu nahe kam, wobei ihr der Rücken des linken Fußes durchschnitten wurde. — Braunsdorf, 29. Juli. Heute 6 Uhr morgens ent leibte sich der hiesige Gasthofsbesitzer Richter dadurch, daß er sich die Kehle durchschnitt, lieber den Grund zur Tat konnte noch nichts Bestimmtes in Erfahrung gebracht werden. Die Staatsanwaltschaft nahm bereits eine Unter suchung am Tatorte vor. — Blankenstein. Als am Sonnabend Abend Herr Dr. med. Auerbach-Burkhardtswalde auf der Posthilfstelle Blankenstein weilte, die Herr Schuhmachermeister und Haus besitzer Pinkert inne hatte, um nach Hause zu telefonieren und sich bis zum Anschluß mit Herrn Pinkert, der ein Schuhmachermesser schärfte, unterhielt, fiel Herr Pinkert plötzlich vom Gehirnschlag getroffen Herrn Dr. Auerbach in die Arme. Nach zwei Stunden, die Herr Pinkert be sinnungslos zubrachte, gab er seinen Geist auf. Der so Plötzlich Verstorbene erfreute sich allgemeiner Beliebtheit und wird im ganzen Orte ob seines Schicksals betrauert. Auch unsere Geschäftsstelle und Redaktion betrauert in ihm einen gewisfenhaftcn Mitarbeiter und treuen Zeitungsboten. — Mohorn. Ein Unglücksfall, der leicht schlimmere Folgen zeitigen konnte, ereignete sich dieser Tage auf dem hiesigen Bahnhof. Herr Gutsbesitzer Börner aus Ditt mannsdorf hielt hier mit seinem Wagen. Als der Güter zug herankam, wurden die Pferde scheu. Die Frau sprang rn der Aufregung mit dem Kinde von dem Wagen und fiel dabei derartig hin, daß sie schmerzhafte Verletzungen davontrug. — Eine Autofahrt nahm hier ein plötzliches und unerwartetes Ende. Das Auto wurde von seinem Besitzer in eigener Person in schnellem Tempo gesteuert. Plötzlich machte der Wagen unliebsame Bekanntschaft mit einem Straßenbaum. Die Folge war, daß das Auto in den Straßengraben stürzte und seine Insassen sich mit Mutter Erde bekannt machten. Mit der Weiterfahrt war rs vorbei, denn der Wagen wurde arg beschädigt und mußte späreT 5,uf der Bahn verladen werden. -- Hoy,',» bei Cossebaude ^.7 Nreitag^ stürzte sich hier eine 40 Jahre alte, ist Kaufbach dienenve in die Elbe. Zwei Knechte vermochten sie wieder herauszu ziehen. Sie beging die Tat aus Furcht vor Strafe. — Aicderwartha, 26. Juli. Herr Gemeindevorstand Große, welcher die Gemeinde 30 Jahre leitete und auf weitere 6 Jahre neugewählt wurde, hatte vorgestern die ganze Einwohnerschaft nach seinem Gutshof zu einer Fest lichkeit geladen. — Der flüchtige Bäckergeselle, welcher am Dienstag abend einem Arbeitskollegen die Geldtasche mit gegen 40 Mk. stahl, befestigte die leere, Tasche an einem Baum auf der Landstraße nach Cossebaude. — Gestern nachmittag ertrank beim Baden in freier Elbe zwischen der Eisenbahnbrücke und der Ziegelei Wildberg der elf Jahre alte Sohn des Gutsbesitzers Arthur Pietzsch ausWildberg. Das in der Nähe arbeitende Dienstpersonal des Gutsbesitzers Pietzsch vermochte den ertrinkenden Knaben nicht mehr zu retten. — Oberhalb der Niederwarthaer Elbbrücke wurde am Dienstag mittag auf dem jenseitigen Ufer die Leiche eines neugeborenen Kindes gelandet, an der vermiedene Körperteile fehlten. Der Leichnam war schon stark in Ver wesung übcrgegmigen, so daß er nach stattgefundener be hördlicher Feststellung au Ort und Stelle begraben werden mußte. — Am Dienstag werden auf der Elbstrvmstrecke zwischen der hiesigen Eisenbahnbrücke und der Gemeinde Politische R-unäschar»^ Deutsches R.«lck. -I- Die verstärkten englischen Flottenrüstungen und die in den Parlamenten gehaltenen „großen Reden" vermögen unsere Regierung erfreulicherweise nicht nervös zu machen, wie auS folgender regierungsoffiziösen Auslastung in der „Köln. Ztg." hervorgeht. Dort heißt es u. a. mit Bezug auf die letzte Rede deS Premierministers Asquith: „So fern diese Rede Deutschland betrifft, haben wir keine» Grund, mit den Ausführungen Asquiths unzufrieden zu sein. Der freundliche Grundton seiner Worte über die gegenwärtigen deutsch-englischen Beziehungen, über Haldanes Mission und über die Persönlichkeit unseres neuen Londoner Botschafters werden bei uns entsprechendes Echo finden. Auch kann die Betonung von Englands Übergewicht zur See an dem freundlichen Eindruck nichts ändern, da Deutschland niemals darüber Unklarheit gelasten hat, daß eS nicht daran denke, die Überlegenheit zur See zu bean spruchen." Man möchte nur wünschen, daß die Beziehungen zwischen den beiden Ländern jenseits des Kanals mit dem selben Gleichmut und derselben Ehrlichkeit angesehen werden wie bei uns. 4- Nach einer Auslastung des badischen Ministers v. Bodman soll der Bundesrat in eine Erörterung über die Frage einer reichsgesetzlichen Arbeitslosenversicherung eingetreten sein. Dieser Behauptung wird nun von offiziöser Seite entschieden entgegengetreten und an die Ausführungen deS Staatssekretärs Delbrück im Reichs tage erinnert, worin dieser eine Arbeitslosenversicherung lediglich durch die Kommunen für durchführbar hält. Der Bundesrat ist dieser Ansicht in seiner Mehrheit beigetreten, so daß wohl bei den Worten Bodmans nur der Wunsch der Vater deS Gedankens ist. _ — Olrerreick-Hngarn^ X In der Person des Oberjägers Linz vom 3. LandeS- schützenregiment in Innsbruck glaubt die Behörde einen gefährlichen Spion festgenommen zu haben. Man hatte an Linz adressierte Briefe apfgefangen, die schwer be lastendes Material gegen ihn enthalten und den schon seit längerer Zeit gehegten Verdacht bestätigen, daß er im Solde des italienischen Kriegsministeriums tätig war und das italienische AufLlärungsbureau bediente. Weitere Ver haftungen von Militär- und Zivilpersonen stehen unmittel bar bevor, da Linz lediglich ein Mitglied einer großen Bande von Spionen zu sein scheint. X In Ungarn ist es zu einer Kirchenkrisis innerhalb des ungarisch-serbischen Patriarchats gekommen, so daß sich die Regierung, allerdings im Einverständnis mit den Bischöfen dieser Kirche, veranlaßt gesehen hat, die bis herige Autonomie der serbischen Kirche in Ungarn auf zuheben. Diese Maßnahme wurde notwendig, weil sich innerhalb des Laienrates Ler Kirche Bestrebungen geltend machten, das Kirchenvermögen, das über 100 Millionen- beträgt, für politische und agitatorische Zwecke zu ver wenden und weil eine Abordnung des Laienrates sich nach Petersburg begab, um dort mit dem Präsidenten de» russisch - slawischen Wohltätigkeitsgesellschaft, General Parenzow, und dem Oberprokurator des Heiligen SynodS, Sabler, Fühlung zu nehmen und sie um die Unterstützung der nationalen Bestrebungen in der ungarländischen Serbenkirche zu ersuchen, , - . .4, LullläNef- »c * NW trotz der anfänglichen Dementis doch ein rufmH-japanisches Abkommen zUwege gekommen sein und zwar bezüglich einer Ausgestaltung der gegenseitigen Beziehungen und der Einflußsphäre in der Mandschurei und der äußeren Mongolei. Der Vertrag ist angeblich bereits am 16. Juli in Tokio angenommen und unter zeichnet worden nach erfolgtem Einvernehmen mit der englischen Negierung. franstrelck. x In Paris ist der kanadische Marineminister Hazen zum Aesuch seines Kollegen Delcasse eingetroffen. Gleich zeitig mit ihm kamen der Premierminister Borden und der Justizminister Doherty nach Paris. Der Minister für Posten und Telegraphen Pelletier befindet sich bereits seit einigen Tagen dort. Man geht wohl nicht falsch, wenn man in diesen Besuchen ein weiteres Zeichen französisch-englischer Annäherung erblickt. Englische Blätter versuchen der Sache zwar eine andere Deutung zu geben und schreiben: „Der Besuch der kanadischen Minister in Paris bilde ein Anzeichen dafür, daß Kanada an der Leitung der Geschäfte des britischen Reiches einen größeren Anteil nehme als bisher. Sowohl vom Gesichtspunkt der Geschichte wie von dem der Stammesoerwandtschaft seien die Franzosen nach den Engländern die Nation, zu der die
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