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^mtlicker ^eil. In Weukirchen sollen Donnerstag, am 1. August 1912, nachmittags 3 Uhr ca. 6 Zentner Heu, ca. V- Scheffel Korn — auf dem Halme — und ca. Scheffel Hafer — auf dem Halme — öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Hübners Gastwirtschaft in Neukirchen. Wilsdruff, den 29. Juli 1912. «2» Der Gerichtsvollzieher des Königk. Amtsgerichts. Bis 15. August d. I. ist der 2. Fermin Staatsgrundsteuer nach 2 Pfg. für die Grundsteuereinheit und Vr Pfg Zuschlag auf jede beitragspflichtige Einheit, zwecks Deckung des Bedarfs des Landeskultur» rates, zur Vermeidung zwangsweiser Beitreibung an die Stadtsteuereirknahme zu entrichten. Wilsdruff, am 29. Juli 1912 4,s6 Der Stadtrat. 8" N. 4" > Monduntergan^, 7" H Mondaufgang 5°> V. 8°» N. Sonnenaufgang Sonnenuntergang Sonnenaufgang Sonnenuntergang veukspruck lür Gemüt unct Verstand. Wir schreiten in goldener Fülle Durch seliges Sommerland — Fest liegen unsere Hände Wie ineinander gebannt. Die große Sommersonne Hat unsere Herzen erhellt — Wir schreiten in goldener Fülle Bis an das Ende der Welt. 4'°^ Mondaufgang Monduntergang Merkblatt für den 30. IM. Sonnenaufgang Sonnenuntergang Neues aus aller Mell. König Friedrich August traf vorgestern zum Besuch aus Helgoland ein. Der sächsische Justizminister Dr. v. Otto, Vorsitzender im Staats- 'ninisterium, ist Freitag mittag l Uhr »ach kurzem Leiden in Dresden gestorben. König Friedrich August sandte der Witwe des verstorbenen Ju stizministers Dr. v. Otto ein herzliches Beileidstelegramm. Der Kaiser hat die Lulkanwerst zu dem Empsqng griechischer Echisfsbauausträge beglückwünscht. Der 25. Verbandstag des Sächsischen Jnnungsverbandes begann vorgestern in Chemnitz. Vorgestern begann in Nürnberg das 8. Deutsche Süngerbundesjest, verbunden mit der Feier des SOjäh igek Bestehens des deutschen Sänger bundes, mit einer Grüudungsgedenkseier und den Festzug. Die 12. Versammlung der Führer und Aerzte deutscher freiwilliger SanUätskolonncn vom Roten Kieuz wird im Jahre 1914 in Heidelberg stattsinden. In der Nähe von München stürzten am Sonnabend srüh die beiden iFlieger Fischer und Kugler ab. Beide waren sofort tot. In verschiedenen Gegenden des Reiches und des Auslandes wüteten schwere Unwetter. Ter als vermißt gemeldete Innsbrucker Ballon „Zeppelin" ist glatt gelandet. !Tie deutsch-tschechischen Ausgleichsverhandlungen sind bis zum Kerbst vertagt worden. Infolge Bruches des Geländers eines Sieges stürzten in Binz auf Rügen VÜ bis 60 Personen in den See; wahrscheinlich ertranken fünf Personen. In England wurden gelungene Versuchs mit Maschinengewehren aus Zweidecker unternommen. Die türkische Regierung ist entschlossen, die Kammer nicht aufzulösen, sondern zu vertagen. — Die Ernennung des Ministers des Innern ist noch nicht erfolgt, die Abreise des Großwesirs nach Albanien noch nicht beschlossen. Der Gouverneur von Kamerun hat vor einigen Tagen eine längere Dienstreise nach den Süden des Schutzgebietes angetreten. Im Allgemeinbefinden des Mikado ist eine geringe Bessemng eingeireten. 1750 Komponist Johann Sebastian Bach in Leipzig gest. — 1804 Philosoph Ludwig Feuerbach in Landshut geb. — 1824 Französischer Schriftsteller Alexandre Dumas d. I. in Paris geb. — 1842 Dichter Klemens Brentano in Aschaffenburg gest. Merkßtatt für den 29. Inti. Nicklamtlicker rieil. o Ein« große Anzahl nützlicher Tiere wird besonders während der Ferienzeit namentlich von der Schuljugend verfolgt und teilweise unter unnötigen Quälereien getötet. Da ist zunächst der Frosch, auf den so gern Jagd gemacht wird, und doch ist er ein Jnsektenvertilger ohnegleichen, denn ganze Scharen Mücken. Fliegen, Motten. Erdflöhe, Schmetterlinge, Larven usw. werden von ihm verspeist. Auch die Kröte wird ganz unschuldigerweise verfolgt und totgeschlagen. Nur die wenigsten, selbst Erwachsene, haben eine Ahnung davon, daß das Menu der Kröte aus Regen würmern, Schnecken, Käfern, Larven und Raupen besteht. Dabei ist die Kröte ungemein gefräßig und wird deshalb von den Gärtnern absichtlich in die Gärten gesetzt. Der Igel, der auch unter der Verfolaungssucht der Menschen zu leiden hat, ist als Vertilger von Mäusen und anderen kleinen Nagetieren, Erd- und Wegschnecken, Engerlingen ein sehr nützliches Tier. Auch die vielfach für giftig gehaltene, tat sächlich aber ganz ungefährliche Blindschleiche betätigt sich in hervorragendem Mabe als Jnsektenvertilger. Wenn ein Schulbube einen Marienkäfer, auch Marienwürmchen genannt: erblickt, ist eS meist um daS kleine Ding geschehen. Mit jedem getöteten Marienkäfer ist jedoch ei» unermüdlicher Blattlausvertilger vernichtet worden. Auch der Maulwurf sollte geschützt werden, erweist er sich doch als Verzehrer von allerlei Ungeziefer sehr nützlich. Daß die Singvögel einer besonderen Schonung und eines umfassenden Schutzes be» dürfen, braucht wohl nicht besonders erwähnt zu werden. — Zur Gesundung des Suvmisfionswesens. Das Submissionsmesen, wie es bisher von den Behörden ge handhabt wurde, hat bekanntlich mancherlei Mißstände zur Folge gehabt. Es sei hier nur an die sogenannten Sub- missionsblüten erinnert. Die Folgen waren gleich ungünstig für die auftraggebende Behörde wie für den ausführenden Handwerker. Die Behörde bekam billige, aber schlechte und wenig dauerhafte Arbeit geliefert, der Handwerker mußte sich mit unverhältnismäßig geringem Gewinn begnügen, stille und der Gehilfen Arbeitskraft übermäßig in Anspruch nehmen, und bisweilen zur Zahlungseinstellung schreiten. Nachdem man lange genug an der Ansicht festgehalten, daß man in diesen Uebelständen nur eine notwendige Folge des Grundsatzes der freien Konkurrenz zu erblicken habe, haben jetzt die sächsischen Handwerker in klarer Erkenntnis der Sachlage zur Selbsthilfe gegriffen und durch das Sub missionsamt für das Königreich Sachsen neue Grundsätze zur Regelung des Submissionswesens aufstellen lassen. An Stelle des bisher geltenden Mindestpreises tritt der angemessene Preis, d. h. ein Preis, der zum Werte der Lieferung oder Arbeit in angemessenem Verhältnis steht und der redlichen Arbeit den verdienten Lohn bringt. Um eine sichere Grundlage für die Festsetzung des angemessenen Preises zu finden, sollen für alle gewerblichen Leistungen, bei denen es möglich ist, Tarife ausgestellt werden. Bei ihrer Festsetzung hat der Grundsatz zu walten, dgß hem Arbeiter ein auszureichender Gewinn gesicht bleibt. Der Zuschlag soll noch MöattA-n p-w hämischen Handwerk erteilt werden. Um ein Lieferantenmonopol auszuschließen, Hot stets ein Wechsel der an den öffentlichen Arbeiten Be- teiligtei: stattzufinden. Der angemessene Preis soll durch besondere Sachverständige stets nach Abgabe und vor Qeff- nung der Angebote ermittelt werden. Da die sächsische Regierung in ihrer bisherigen Verwaltungs- und Ver ordnungstätigkeit stets großes Interesse und Wohlwollen für den gewerblichen Mittelstand an den Tag gelegt hat, erwartet man in Handwerkerkreisen, daß auch die unteren Verwaltungsbehörden, die ja am stärksten am Submissions wesen beteiligt sind, die Grundsätze des Submissionsamtes nach Möglichkeit berücksichtigen werden. — XI. Tagung der deutschen Sanitätskokonneu in Leipzig. Die Führer und Aerzte deutscher freiwilliger Sanitätskolonnen vom roten Kreuz kamen am Donnerstag in Leipzig zu ihrer XI. Tagung zusammen. Tie vier Tage umfassende Zusammenkunft der nahezu 3000 Sanitäter wurde am Donnerstag mit einem Begrüßungsabend im Zentraltheater eingeleitet. Ansprachen hielten Bankdirektor Boeters-Leipzig, Generalleutnant Exzellenz von Gersdorff- Berlin, Kolonnenführer Trödler-Leipzig, Geh. Medizinalrat , 1605 Dichter Simon Dach in Meinel geb. — 1792 Maler Peter Heß in Düsseldorj geb. — 1849 Russischer Staatsmann Sepj Graf Witte in Tiflis geb. — Schriftsteller Max Nordan in Budapest geb. — 18^ Bildhauer Rudolf Maison in R g nsburg geb — 1856 Komponist eobert Schumann in Edenich gest — 1900 König Humbert von Italien °e> Monza ermoidet. 1784 Französischer Schriftsteller Dents Diderot in Paris gest, ^1810 Generalfelomarschall Leonhard Graf o. Blumenthal in «chwedt a. O. geb. — 1838 Politiker Tugen Richter in Düssel- geb. — 1868 Literarhistoriker August Vilmar in Marburg 1890 Vslksschriftsteller Ferdinand'Schmidt in Berlin gest. 18S8 Fürst Bismarck m Friedrichsruh gest. Aus StaÄt unä Lanct Merkblatt für de« 28. Juki. Dr. Hensgen-Siegen und Bürgermeister Dr. Weber-Leipzig. Am Freitag vormittag fand nach einer geschloffenen Sitzung des Gesamtausschusses die erste Hauptsitzung unter Vorsitz des Geh. Medizinalrates Hensgen statt. Nach verschiedenen Begrüßungsansprachen erstattete Sanitätsrat Dr. Cramer- Zehlendorf den Jahresbericht, dem zufolge die Kolonnen gegenwärtig 56000 Mitglieder und 1645 geprüfte Helfer zählen. Es folgte dann ein Referat des Sanitätsrates Dr. Ebner-Tilsit über die „Organisation des Sanitätskolonnen dienstes". Der Vortragende formulierte seine Wünsche in einer Anzahl von Leitsätzen, die bet den Versammelten allgemeine Billigung fanden. Die Tagung fand am Sonn tag ihren Abschluß mit einer großartigen Transportübung, der Uebersührung eines Hilfslazarettzuges von Chemnitz nach Leipzig. Dreihundert Mitglieder sächsischer Kolonnen nahmen an der Uebung teil. Elf gewöhnliche Personen- und Güterwagen wurden binnen zwei Stunden zum Trans port von 180 Verwundeten unter völlig kriegsmäßigen Be dingungen hergerichtet. Die Bahnfahrt selbst nahm zwei einhalb Stunden in Anspruch. In Chemnitz wie in Leip zig wohnte die Generalität der Abfahrt und Ankunft des Zuges bei, da es sich um die größte derartige Uebung handelte, die bisher in Deutschland in Friedenszeit ausge führt wurde. — Auch im Sommer inseriere»! Jetzt sind wir wieder in derjenigen Zeit des Jahres angelangt, in der der Warenabsatz viel zu wünschen übrig läßt, in der in vielen Geschäften Stille herrscht. Diese Geschäftsstille ist keinem Geschäftsmanne besonders sympathisch. Leider pflegt aber unsere deutsche Geschäftswelt diese Zeit der Geschäfts- stille als etwas selbstverständliches hiuzunehmen. Das ist aber nicht richtig. Der Geschäftsmann muß das Wohl und Wehe seines Geschäfts nicht von Zufallslaunen des Publi kums abhängig machen. Als ein großer englischer Pelz warenhändler gefragt wurde, warum er denn gerade im Sommer ununterbrochen seine Pelzwaren inseriere, da antwortete er: „Jetzt im Sommer ist der Inseratenteil der Zeitungen nicht überfüllt. Jetzt liest jeder meine Anzeigen. Das Geld, das ich im Sommer für das Inserieren meiner Pelzwaren ausgegeben habe, ist während der Wintersaison noch immer mit Wucherzinsen in mein Portemonnaie zu rückgeflossen". Eine ständige Insertion während des Sommers ist die beste Propaganda für die Wintersaison, denn gerade im Sommer findet ein jedes Inserat allgemeine und eingehende Beachtung, es arbeitet auf das erfolgreichste für die kommende Herbst- und Winrersaison vor. Dgr'^ auch jetzt zur Sommerszeit fleißig inserieren iw. „Wochenblatt für Wilsdruff"^ Das ständige Inserieren ist und öleibt für einen sedru Geschäftsmann die beste Quelle zum Reichtum. — Zum 8. Deutschen Sängervuudesfest in Würn- öerg, das am Sonnabend seinen Anfang nahm, sandte Wils druff etwa 20 Teilnehmer, darunter 15 aktive Gesangvereins- mitglieder, und zwar 8 von der „Liedertafel", 4 vom „Sängerkranz" und 3 vom „Anakreon". Dieselben ver ließen am Sonnabend früh unsere Stadt, um sich von Dresden aus mit Sonderzug nach der Feststadt zu begeben. — Wo das nächste Deutsche Sängerbundesfest im Jahre 1917 abgehalten werden wird, unterliegt der Entschließung des Sängertages, der am Mittwoch, den 31. d. M., in An schluß an die Festtage in Nürnberg tagt. Um das Fest bewerben sich in der Hauptsache drei Städte: Köln, Hannover und Leipzig. Erstere beiden Städte haben mit Summen von je 100000 Mk. garantiert. Auch Leipzig wird alle Hebel in Bewegung setzen, um das Fest in seinen Mauern feiern zu können. Schon bei der Abstimmung um das diesjährige Fest in Nürnberg unterlag Leipzig mit nur zwei Stimme». Was die zentrale Lage anbelangt, so scheint uns Leipzig von allen drei Städten die günstigste Feststadt zu sein. — Mit 8500 Sängern hat Sachsen die größte Zahl der Sänger nach Nürnberg gesandt. — klivredvr I» kein nie — Suchet die Iran! Ganz entgegengesetzt seinen sonstigen Gepflogenheiten, kam der 4 °. Mondaufgang 8" N. 7^ Monduntergang 3" V. unä Amgegenä Amtsblatt Jnsertionspreis 15 Psg. pro sünfgespaltene Korpuszeile. Außerhalb des Amtsgerichtsbezirks Wilsdruff 20 Psg. Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 50 Prozent Ausschlag. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß od. der Auftraggeber in Konkurs gerät Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Inserate werden tags vorher bis mittags 11 Uhr angenommen. Bezugspreis in der Stadt vierteljährlich 1,40 Mk, frei ins Haus, abgehott von der Expedition 1,30 Mk., durch die Post und unsere Landausträger bezogen 1,54 Mk. für die Königl. NmtshaupLmannschaft Meißen, für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff sowie für das Königl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt kür MilsclnuN, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Diohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Höhndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Loyen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsoorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Spechtshausen, Tanneberg, Taubenheim, Ullendorf, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. Mit laufender Unterha1tvngs-Goman-)Ktilagk, wöchentlicher illustrierter Beilage „Wett im Bild" und monatlicher Beilage „Unsere Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Zschunke, Wilsdruff. Nr. 87. Dienstag, clen zo. ^suli 1912. 71. Iakrg.