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Meißen, die einheitliche Uniform der Polizeibeamten betr.; 5. Die Errichtung eines Siechenhauses im Bezirke der Königlichen Amtshauptmannschaft Meißen; 6. Einladung zur Fachausstellung für das Schuh- und Ledergewerbe; 7. Bestätigung der Wahl des Herrn Ratsassessor Küntzel zum Bürgermeister hiesiger Stadt; 8. Die Regulierung der wilden Sau unterhalb der Dresdner Brücke; 9. Baugesuch des Herrn Richard Eckelt. — Beurlaubt beim hiesigen Amtsgericht vom 7. bis 31. Juli ist Herr Amtsrichter Dr. Schaller Mit seiner Vertretung ist Herr Gerichtsassessor Hänel beauftragt worden. — Die Geschäftsräume des Königlichen Amtsgerichts Wilsdruff bleiben nächsten Freitag und Sonnabend ge schlossen. An diesen Tagen werden nur dringliche Sachen erledigt. — Allseitig rüstet man sich auf den am Dienstag hier orts stattfindenden Btumentag, der rum Besten der Sckul- milchpflege veranstaltet wird. Die Gesangvereine hielten bereits in der Veranda des Hotels weißer Adler am Markte Proben ah und auch sonst ist Jung und Alt bemüht, sich In oen Dienst der großen Sache zu stellen. Sollte das Wetter am Dienstag ungünstig sein, wird die Veranstaltung auf Donnerstag verschoben. — Einquartierung Zwecks Vornahme einer Nach richtenübung im hiesigen Gelände bezog am Montag und Dienstag eine Bau- und Betriebsabteilung des Telegraphen- Bataillons No. 1 in Berlin mit 4 Offizieren, 1 Feldwebel, 7 Unteroffizieren, 42 Mann, 24 Pferden und 5 Fahrzeugen in unserer Stadt und Umgebung Quartier. Die Uebung nahm ihren Ausgang in Kötzschenbroda und zieht sich bis in die Gegend von Nossen hin. Es war vorgestern provi sorisch eine Leitung von Ullendorf über Wilsdruff nach Limbach gelegt worden und hatte man verschiedentlich Ge legenheit, der Arbeit zuzuschauen. Gestern Morgen rückte der letzte Wagen der bereits tagsvorher vorausgegangenen größeren Abteilung ebenfalls ab und nahm die gelegte Leitung wieder mit! sich. — Wefitzwechsel haben in hiesiger Stadt jetzt ver schiedentlich stattgesunden, so ging durch Kauf das Grund stück des Herrn Lober an Herrn Sattlermeister Bormann und dasjenige des Herrn Kaufmann Fehrmann an Herrn Buchhändler Klemm über. — Schukwitz. In einer der niederen Klassen unserer Schule bespricht der Lehrer mit den Kindern die Hochzeit zu Kana und erwähnt u. a., daß unser Heiland aus Wasser Wein gemacht habe. Hierauf erwidert ein kleines Mädchen: „Herr Lehrer, das ist weiter gar nichts, das macht Herr Heinitze auf der Parkstraße auch. (Hiermit wollen wir nicht sagen, daß die Weine des Heinitze viel mit Wasser zu tun haben; im Gegenteil können wir die Vorzüglichkeit derselben nur hervorheben.) — Welteraussichten für heute: Wechselnde Winde, veränderlich, Bewölkung, warm, Gewitter, zeitweise Regen. Luftwärme gestern mittag -j- 20° L. — Grumbach. Gesucht wird, weil er sich der Wehr pflicht entzogen hat, der Beanite Max Hugo Eger, hier geboren am 1. August 1881. Er wird auf Dienstag, den 20. August 1912 vormittags 9 Uhr vor das Königliche Schöffengericht zu Dresden, Münchner Platz Nr. 3, Ver handlungssaal D, zur Hauptverhandlung geladen. — Mohorn. Die Knüpfersche Dampfziegelei kam am Sonnabend zur zwangsweisen Versteigerung. Das große Anwesen erstanden die Gebrüder Knüpfer, die Söhne des seitherigen Besitzers, für etwa 50000 Mark. Geschätzt war das Grundstück auf 75000 Mark. — Grund-Mohorn. der Erholung in der Sommerfrische ist wieder gekommen. Auch unsere Gegend bevölkern schon zahlreiche Gäste; kommen doch die Orte wegen ihrer idyllischen geschützten Lage direkt am Walde von Jahr zu Jahr mehr in den Ruf, eine wirkliche Erholungs stätte zu sein. Es wird hier alles geboten, um den Aufent halt so angenehm wie möglich zu gestalten. — Dittmannsdorf. Nach mehrjähriger Pause soll hier auf Beschluß des Schulvorstandes ein Schulfest, wie verlautet, am 9. Juli, abgehalten werden, wozu die nötigen Vorarbeiten bereits getroffen wurden, sodaß ein rechtes Gelingen des schönen Festes wohl zu erhoffen ist. — Deutschenvora. Von einem Automobil überfahren wurde ein dreijähriger Knabe am hiesigen Bahnhof. Dem Vernehmen nach liegt die Schuld an dem Knaben, der kurz vor dem Wagen noch mehrmals über die Straße lief. Er erlitt mehrere Kopfwunden. — Spechtshausen. Der Verschönerungsverein Hartha- Spechtshausen veranstaltet heute abend ein künstlerisches Konzert, bei dem neben der Konzertsängerin Fräulein Staff- Dresden, Herrn Lehrer Zensen-Dresden (Gesang), Herrn Kirchschullehrer Jacob-Fördergersdorf (Klavier) auch Herr Konzertmeister Kreß-Wilsdruff (Violine) Mitwirken wird. — Kartka. Im hiesigen Kurhaus findet nächsten Freitag ein Blumenfest in Nizza statt, dessen Reinertrag gemeinnützigen Einrichtungen in der Gemeinde zufließt. Näheres besagt das Inserat in vorliegender Nummer. — Die Automobilverbindung zwischen hier und Spechtshausen dürfte in Kürze zur Tatsache werden. Wie man hört, geht die Automobilfabrik Nacke-Coswig mit dem Plane um, ein Auto verkehren zu lassen. — ßoßmannsdorf. Am Sonntag wurde über die frei willige Feuerwehr von Coßmannsdork, die Inspektion von den Herren Brandinspektor Haupt-Niederlößnitz und Brand direktor Geißler-Wilsdruff abgehalten. Dieselbe begann vormittags halb 11 Uhr auf dem Feuerwehrübungsplatze und bestand in Vorführungen von Fußdienst, kommandiert durch Herrn Hauptmann Janeck, Spritzenübung, vorgeführt durch Herrn Zugführer Krauß, Schlauchzugübung, vorge führt durch Herrn stellvertretenden Hauptmann Struube, Steigerzugübung, vorgeführt durch Herrn Zugführer Hesse, und einem Sturmangriff auf die Walzmülste in Coßmanns- dorf, die sämtlich in bester Ordnung ausgeführt wurden, sodaß die Wehr gut bestand. — Weltstadt, 2. Juli. Gestern nachmittag wurde bei einem schweren Gewitter der Gemeindekassierer August Gierig aus Polenz, der sich auf dem Wege nach Neustadt befand, vom Blitz erschlagen. Gierig wurde vom Blitze am ganzen Körper verbrannt. Er hinterläßt Frau und eine Tochter. — Dresden, 2. Juli Ein aufregender Vorgang spielte sich am Sonntag abend gegen 8 Uhr vor der Haupt polizei ab. Dort hatte sich die 22 Jahre alte von Char lottenburg steckbrieflich verfolgte Schauspielerin Hartich aus Ludwigstadt aus dem oberen Stockwerke aus das Pflaster hinabgestürzt, als sie nach ihrer erfolgten Ver haftung vernommen wurde. Sie erlitt schwere Kopf- und Beinverletzungen. — Der gestrige Montag war dem Sachsenfeste nicht in dem Maße wohlgesinnt wie die beiden voraufgegangenen Tage. Das Wetter hatte von früh an eine recht mürrische Miene aufgesetzt und wohl manchem abgehalten, sich in das Ausstellungsgebäude zu begeben. Die Mitwirkenden allerdings ließen sich den Mut nicht nehmen. Man hatte sich ja der vielen Regentage halber, die vor dem Feste lagen, von vornherein darauf einge richtet, nötigen Falles die vorhandenen großen Hallen zu benützen, und da der Montag an und für sich schon mit seinem Programm „Sachsen im Lied" auf die größeren Jnnenräume angewiesen war, so machte schließlich auch das kühlere Wetter nicht viel aus, wenigstens nicht, was die Darbietungen als solche anbelangte. Drei Körperschaften waren es, die sich am gestrigen Montage besonders hervor taten und dem Tage sein besonderes Gepräge gaben. Zu nächst der Chor, der sich aus den Schülern des Vitz- thumschen Gymnasiums, des König Georg-Gymnasiums undderOberrealschule zusammensetzte, ferner der Schneidersche Damenchor und schließlich der aus 400 Sängern bestehende Julius-Otto-Bund. Lieder, soweit sie sich inhaltlich mit Sachsen beschäftigen oder von sächsischen Komponisten stammen, wurden vorgetragen, und die Vorträge selbst waren qualitativ derart, daß sie jede Kritik aushalten. — Das Fest schloß mit dem gestrigen Tage ab. Es war in jeder Hinsicht gelungen. — Einem Arbeiter des städtischen Tiefbauamtes, der seinen Handwagen an einen großen Wagen In der Unterhaltungsbeilage vorliegender Nummer beginnen wir mit dem Abdruck des in voriger Nummer angekündigten Romans: „Spät gefunden". Aus dem Inhalte sei folgendes mitgeteilt: Gleichsam verkörpert ist uns die stolze Königin der Blumen „Iris" in Gestalt unserer Titelheldin. Die nordische Dichterin in Johanna Schjörring hat die holde Mädchenblume „Iris" genannt, die in ihrer strahlenden Schönheit ihrer Namens schwester gleicht. Einer unentwickelten Knospe gleich schwankt die junge Menschenblüte hin und her, wählt zwischen gut und böse, spielt mit den Menschenherzen, ohne sich noch der Tragweite bewußt zu werden. Da tritt eine alte erfahrene Frau, die Mutter ihres Verlobten, gleich sam aus einer anderen Welt, in ihr Leben. Hier lernt sie, die im Hause nur Luxus, Tand und Oberflächlichkeit gesehen, das wahre Gefühl schätzen, hier lernt sie, daß das Leben ernstere Aufgaben gestellt, sie findet sich selbst und löst die Fesseln, die sie sich und ihrem Verlobten aus kindlichem Trotze angelegt. Für sie ist das Ende einer flüchtigen Neigung leicht gefunden, weil eine große wahre Liebe sie zu dem Bruder ihres Verlobten zieht. — Aber grausam verfährt das Schicksal mit dem Manne, der an der Liebe zu dem schönen stolzen Geschöpf zu Grunde gehen muß. Packend schildert uns die Erzählerin die Qual des Zurückgestoßenen, der Kampf zwischen den beiden Brüdern und mit Spannung sehen wir dem Ende des Konflikts entgegen, der zwischen der Bruderliebe und der Sehnsucht nach der Geliebten schwankt. Der Roman ist überaus fesselnd geschrieben und wird den vollen Beifall unserer Leser finden. angehängt hatte, wurde der Kopf zerdrückt, als er bei einer abschüssigen Stelle in der Bendemannstraße die beiden Wagen trennen wollte. — Kutschütz, 1. Juli In der Nacht zum 23. Juni waren einem hiesigen Gutsbesitzer Kraut- und Kürbispflanzen vom Felde weg in großer Anzahl gestohlen worden. Der am 24. Juni nachmittags zugezogene Diensthund „Lord" des Landgendarmen Quellmalz in Niederoderwitz verfolgte vom Tatorte aus eine Spur etwa 150 Meter weiter in ein Haus in Eutschütz, in dem der Täter vor der Tat sich aufgehalten hatte, und von da etwa 2000 Meter weit bis in einen Garten in Bannewitz, wo dann auch frischgepflanzte Kürbispflanzen vorgefunden wurden. Der Hund lief dann weiter nach einem in der Nähe befindlichen Wassertümpel. Der Pächter des Gartens, ein Bauarbeiter in B , der vom Hunde gestellt wurde, gab zu, in der Nacht zum 23. Juni in dem von dem Hunde ausgesuchten Hause in Eutschütz mit einem Bekannten Karte gespielt und dann die Kürbispflanzen gestohlen zu haben. In dem erwähnten Tümpel hatte er zum Begießen der Pflanzen Wasser geholt. Die Arbeit des Gendarmeriehundes ist umso beachtenswerter, als die Spur über ein frischgedüngtes Feld, dann über den Nöthnitz bach und die vielbegangene und befahrene Staatsstraße in Bannewitz führte. Beim Ansetzen des Hundes waren seit der Ausführung der Tat bereits etwa l'/s Tag verflossen. — Kötzschenbroda» 2. Juli. Die Erdbeerbörse in Kötzschenbroda wurde gestern mittag offiziell geschlossen. Die Großhändler der Erdbeerbörse begeben sich zum größten Teile nach den Kirschenplantagen in Scharfenberg und Gauernitz, um dort den Versand der Früchte nach den Groß städten zu leiten. — Der Versand von Erdbeeren betrug an der hiesigen Güterabfertigungsstelle am 29. Juni 10 Körbe mit 181 Kilogramm. — Weißen, 1. Juli. Das einzige, erst ein Jahr alte Mädchen der hier Plossenweg 12 wohnenden Haus mannseheleute Hiller ist in einem unbewachten Augenblicke in die im Hofe des Grundstücks befindliche Springbrunnen anlage gefallen und ertrunken. — Das diesjährige Schützen fest findet vom Sonntag den 7. bis Mittwoch den 10. Juli statt. — Wieöersiein bei Nossen. Am 30. Juni beging der hiesige Gemeindevorstand Pietzsch das 25jährige Amts jubiläum. — Döbeln, 3. Juli. Se. König!. Hoheit Prinz Johann Georg gedenkt nächsten Sonntag mittags unserer Stadt einen Besuch abzustatten. Der Prinz trifft mit dem Eil zuge 12 Uhr 29 Min. hier ein und begibt sich nach dem Exerzierplätze an der Burgstraße, um daselbst die Parade aufstellung der am 107er Regimentstage teilnehmenden Kameraden abzunehmen. Bei dem daran anschließenden Umzug der Festteilnehmer durch die Stadt erfolgt ein Vorbeimarsch an Sr. König!. Hoheit am König Georg- Reiterdenkmal auf dem Niedermarkte. Am Denkmal werden außer dem hohen Chef des 107. Jnf-Regts. und Protektor des 107er Regimentstages auch zahlreiche ehemalige Offi ziere und andere Ehrengäste Aufstellung nehmen. Nach dem Festzug findet Sommerfest und Ball in drei Lokalen, nachm. und abends auch Konzert in der Exerzierhalle statt. Be reits am Sonnabend werden zahlreiche 107er Kameraden aus dem ganzen Lande zum Begrüßungskommers in der Exerzierhalle hier eintreffen. U. a hat sich auch ein in Tripolis ansässiger alter 107er angemeldet, der sich hier dem Leipziger Verein anschließen wird. Am Montag ist vormittags Konzert in dem durch seine großen Rosenan lagen sehenswerten städtischen Bürgergarten und nachmittags Ausflug nach dem Schweizerhaus Niederstriegis. — Leipzig, 30. Juni. Bei dem Gaschwitzer Eisen bahnunglück am 19. Juni wurden bekanntlich, außer den drei Toten 17 Personen zum Teil sehr schwer verletzt und mußten in das Leipziger Krankenhaus überführt werden. Dort hat sich ihr Zustand schon so weit gebessert, daß jetzt fünf von ihnen als geheilt entlassen werden konnten. Auch bei den übrigen ist jede Gefahr geschwunden. — Der Lokomo tivführer Morgner aus Reichenbach i. V, der als Führer des aus Leipzig kommenden Zuges das Gaschwitzer Eisenbahn unglück am Abend des 19. Juni mitverschuldet haben soll, wurde jetzt vom Amtsgericht Reichenbach bei der Leipziger Staatsanwaltschaft eingeliefert. — Kainichen, 1 Juli. Die mehrfach erwähnte Fleisch» Vergiftung hat ein zweites Opfer gefordert. Den Folgen der Vergiftung erlag gestern der Trichinenbeschauer Nebe in Falkenau Dessen Tochter liegt ebenfalls schwerkrank darnieder Ebenso bedenklich ist der Zustand eines jungen Mädchens in Dittersbach, das dieser Tage getraut werden sollte. — Wolkenstein (Erzgeb.), 1. Juli. Der Witwe des Hilfsweichenstellers Albin Uhlig, der im April d. I. bei der Rettung eines Kindes vom Tode des Ertrinkens in der Zschopau seinen Tod fand, sind aus der Carnegie-Stiftung 1000 Mark einmalige Beihilfe und für jedes ihrer vier unerzogenen Kinder bis zu derem erfüllten 16. Lebensjahre eine laufende monatliche Erziehungsbeihilfe von je 10 Mark bewilligt worden. — Hteichenbach, 2. Juli. Die hiesigen Lokomotivführer beschlossen, dem Lokomotivführer Morgner, der wegen des Eisenbahnunglücks bei Gaschwitz in Untersuchungshaft ge nommen wurde, in Eisenbahnangelegenheiten erprobte Rechts anwälte zur Seite zu stellen. Von den zwei großen Lokomotivführerverbänden sind hierzu vorläufig Mittel in Höhe von 1000 Mark zur Verfügung gestellt. Sollte sich zur Haftentlassung Morgners eine Kaution erforderlich machen, so sind beide Verbände bereit, diese in jeder Höhe zu stellen. — Klingenthal. Eine ergötzliche Geschichte passierte dieser Tage beim hiesigen Grenzzollamte. Eime Anzahl reichsdeutscker Herren hatte sich in Graslitz bei böhmischen Bier und österreichischen Zigarren ein Gutes getan, sodaß in einem der Herren der Wunsch aufstieg, etwas von dem guten österreichischen Kraute mit nach Hause zu nehmen. Er kaufte deshalb eine größere Anzahl von „Kuba" und „Britannia" und steckte sie, um sie unverzollt über die Grenze zu bringen, unter seine breite Mütze. Als der Trupp das Zollamt Klingenthal passierte, wurden die etwas Angeheiterten mit der üblichen Frage: „Haben Sie etwas zu verzollen?" gestellt Allgemeines Verneinen dieser Frage. Als der nachsichtige Beamte eine weitere Untersuchung nicht vornahm und sich von der lustigen Gesellschaft verabschiedete, schwenkte diese mit einem kräftigen „Grüß Gott!" ihre Kopfbedeckungen und von dein Haupte des Liebhabers österreichischer Rauchprodukte ergoß sich die Fülle der Pasch ware gerade vor die Füße des Finanzers. Zuerst allgemeine Verblüffung, dann ein riesiges Halloh und Gelächter, zuletzt Amtshandlung des schmunzelnden Beamten und Berappung der ziemlich hohen Gefällsstrafe, zu der die ganze Ge sellschaft beisteuern mußte, wollte sie ihren Kameraden wegen Mangels verfügbarer Geldmittel nicht in Nummer Sicher stecken lassen. 1^ak unä fern. o Unglücksfahrt eines Berliner Freiballons. Der irr Schmargendorf zu einer Zielfahrt des Berliner Verein- für Luftschiffahrt aufgestiegene Ballon „Siemens-Schuckert" geriet in der Nähe von Rostock m eine gefährliche Gewitterbö. Der Führer des BallonS, Dr. Halben, be schloß im Einvernehmen mit den Mitfahrern, Legationsrat Dr. Goeppert und Regierungsbaumeister Lang« (Grune wald), zur Landung zu schreiten. Der Ballon fiel aus 4200 Meter Höhe so schnell, daß di« Gondel heftig auf den Bodeu aufstieß. All« drei Herren wurden verletzt. Dr. Goeppert war mit einem einfachen Oberarmbruch davongekommen; dagegen erlitten Dr. Halben und Re gierungsbaumeister Lange mehrere komplizierte Knochen brüche. 0 Todessturz de- deutsche« Fliegers König. Im Rahmen des Nordmarkenfluges fanden auf dem Bahren felder Flugplatz bei Hamburg Schauflüge statt, an denen sich auch der bekannte deutsche Flieger Benno König be teiligte. Bei seinem Fluge mußte dieser auf dem Sport platz Langenfeld« ein« Notlandung vornehmen; dabei geriet die Maschine in ein Gebüsch. König stürzte heraus und erlitt schwere Rippenbrüch« und innere Verletzungen. König wurde ins Krankenhaus nach Altona gebracht. Dort ist er Montag früh seinen Verletzungen erlegen. o Nuszeichnung dänischer Seeleute durch den Deutsche» Kaiser. Kaiser Wilhelm hat der Mannschaft de- Rettungsbootes von der Rettungsstation BlaavandShuk bei Skagen eine« Geldbetrag und den beiden Führern deS Rettungsbootes je ein wertvolles Fernglas als Geschenk gemacht. Es ist eine Anerkennung für das heldenmütige Verhalten bei der Bergung der Besatzung des im November vorigen Jahres bei Skagen gestrandeten deutschen Fisch- Kämpfers „Brandenburg". v Zusammenstoß eines Kremsers mit einem Eisen- bahnzuge. Von drei Kremsern, mit denen ein Breslauer