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Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 13.07.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191207133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19120713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19120713
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-07
- Tag 1912-07-13
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Monat
1912-07
-
Jahr
1912
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Beim Durchsuchen der Wohnung fand man noch eine größere Summe der veruntreuten Gelder vor. — Heksnitz i. W., 10. Juli. Gestern überreichte der hiesige Oberamtsrichter Dr. Stevenhagen in Gemeinschaft mit einigen anderen Herren aus Oelsnitz, Auerbach und Rodewisch dem Kriegsminister Freiherrn von Hausen in Dresden die Flugzeugspende des Oberen Vogtlandes in einem Scheck über 25200 Mark mit der Bitte, den Betrag dem König für ein Flugzeug „Obervogtland" zur Verfügung zu stellen. Der Kriegsminister zeigte sich außerordentlich er freut über die patriotische Gesinnung des obern Vogtlandes. Er werde die Spende dem König noch heute überreichen. — Leipzig, 9. Juli. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich am Montag nachmittag in der Reitzenhainer Straße in Leipzig-Thonberg. Dort geriet der 54jährige Arbeiter Siegel in etwas angeheiterter Stimmung zwischen die Pferde eines Lastgeschirres. Er wurde zu Boden ge schleudert und vom Wagen überfahren. Er verstarb bald nach seiner Ueberführung im Krankenhaus. — Hier hat sich ein vorbereitender Ausschuß zur Förderung des Baues einer Lustschiffhalle gebildet. Man erwartet, daß die Er richtung einer solchen Halle bald verwirklicht werden wird. Praktische Kommunal politik. Etädteausstellung für Rheinland, Westfalen und Nachbarschaft , "" . O. Düffeldorf, im Juli. Wer als Mitglied eines Gemeinwesens kein Interesse besitzt für dieses und seine Einrichtungen, wer keinen Anteil nimmt an denn was dem Gemeinwesen ideelle und materielle Qualität verleiht, mag ein ganzer guter Mensch und ebenso gearteter Familienvater sein: ein nützlicher Gemeindebürger im Sinne des Wortes ist er nicht. Denn durch Indolenz des Bürgers, der sich nicht als Teil des Ganzen Mit und die Sorge um das Gemeinwesen anderen überläßt, muß auf die Dauer jeder Fortschritt gehemmt oder in Frage gestellt werden. Was den Bürger angeht, soll er wissen oder kennen lernen, damit er in der Lage jst, alle Einrichtungen mit kritischem Auge zu prüfen und so zu seinem Teile beizutragen, daß die überall gegen wärtige Gefahr trockenen Schemas aus den Wirkungskräften Ler Gemeindeverwaltung verschwindet. In früheren Jahren, wo man die Einrichtungen einer Kommune sozusagen noch mit einem einzigen Blicke zu überschauen vermochte, war die Orientierungsmöglichkeit leicht gegeben, heute dagegen, wo die Entwicklung ins Riesenhafte geht und auf allen Ge bieten die weitestgehenden Anforderungen gestellt werden, wo nicht nur die Notwendigkeiten berücksichtigt werden, sondern auch Luxus und Komfort gebieterisch ihren Platz verlangen, wird es auch dem gebildeten Laien sehr schwer gemacht, mit lebendigem Interesse die Aufgaben seines Gemeinwesens in ihrer Bedeutung zu überschauen und ge troffene Maßnahmen auf ihre letzte Konsequenz hin zu beurteilen. Fachliteratur ist hier kein genügender Ersatz, auch fehlt den meisten die Zeit, manchmal auch die Fähig keit, sich durch die geschriebene Materie durchzuarbeiten. Aus diesem Dilemma zeigt nun die von der Stadt Düffeldorf veranstaltete und soeben eröffnete Städteaus stellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Gebiete einen Ausweg. Hier wird dem Fachmann und dem Bürger gleichmäßig Gelegenheit geboten, sich einmal gründlich umzusehen auf dem weitverzweigten Gebiete kommunaler Einrichtungen, sein Wissen zu bereichern und seinen Blick zu schärfen gegenüber der Fülle von Aufgaben, die die Gegenwart belasten oder noch im Zeitenschoße schlummern. Diese Ausstellung ist gewissermaßen eine Hochschule für modernes Gemeindebürgertum. Sie um faßt restlos alles, was bisher in den Kreis der Auf gaben einer Gemeinde gezogen worden ist und nach menschlichem ^Ermessen gezogen werden kann. Was ihr jedoch einen besonderen Wert verleiht, ist der Umstand, daß auch der Vergleichsmöglichkeit zwischen schlecht und gut, zwischen gut und besser ein breiter Spiel raum gelassen ist. In systematischem Aufbau hat man alle die Erfahrungen, die die einzelnen Städte auf den verschiedensten Gebieten haben machen müssen und die stellenweise viel schönes Geld gekostet haben, gesammelt und dem Beschauer oorgeführt, so daß dieser bloß zu zugreifen braucht, um das Richtige für sich und seinen Wirkungskreis sogleich Herauszusinden. Rund 600 Städte und Aussteller mit über 5000 Einzelobjekten füllen die mehr als 50 000 Quadratmeter großen Gassen und Plätze. Städtebau, Einrichtungen für Gesundheit und Krankenpflege! Industrie, Heimatschutz, Grünanlagen, Friedhöfe, Spielplätze, Verkehrsanlagen, Bodenpolitik, Befestigung von Fahrdämmen und Bürgersteigen, Kanalisation, Reinigung der Abwässer, Müllverwertung und -Verbrennung, Wasserversorgung, Rettungswesen, Leicheneinäscherung, soziale Medizin und vieles mehr gibt hier Zeugnis von der wissenschaftlich- systematischen oder empirischen Entwicklung, die diese Dinge genommen. In Plänen und Modellen ist dieser Entwicklungsgang vom Mittelalter bis zur Neuzeit in übersichtlicher und gemeinverständlicher Weise oorgeführt, um so eine Fülle von Belehrung ins Volk zu tragen und der Liebe und tätigen Anteilnahme des Bürgers an einem weiteren und vernunftgemäßen AusbauUeiner Heimatstadt wertvolle Anregung zu geben. ^empel-Manäerungen. Original-Reisebrtef aus dem fernen Osten. s Peking, Ende Juni. Die größte Sehenswürdigkeit Pekings ist ohne Zweifel Lie Stadt selbst mit ihrem ganzen Leben und Treiben. Wenn an der groben Mauer die langen Kamelkarawanenzüge vorbei ziehen und ihre schweren dumpfen Glocken langhallend ihr Echo von der Mauer zurückwersen, wenn mit Hellem Glocken- oemmmel die Galaglaskutschen der vornehmen Kaufleute und Würdenträger vorbeieilen mit ihren Vorreitern und dem Bedientennachtrab, und das gellende .He, he" der Lenker unb Reiter die Fußgänger aus dem Wege scheucht, wenn der Rikschas (von einem Kuli gezogener Personenfuhrkarren) un entwirrbares Getümmel durch die Tore sich schiebt und zwangt, und zwischendurch ein alter, Chinese seelenruhig Lerche im Käfig spazieren führt und sie recht hoch hebt, damit sie ja auch alles zu sehen bekommt — dann und nur dann versteht man, was diese ganze Stadt für eine einzige große Sehenswürdigkeit als Mittelpunkt nordchmesischen und astatischen Lebens ist. Aber diesem Studium widmen sich die Globetrotter sehr wenig. Peking ist staubig und schmutzig, und in der Rikscha durchfahren, ist schon eine Leistung, man muß kompaktere Dinge haben, die man als Anziehungspunkte vorführen kann. Da kommen denn die Pekinger Tempel in Betracht: wer sie einmal gesehen hat, wird sie nie wieder vergessen und wird eine bewundernde Erinnerung an diese Größe und Würde mit sich nehmen. Der Tien Tan, der Altar des Himmels, oder Himmelstempel, wo der Kaiser Himmel und Erde verehrte und dreimal im Jahre mit großem Ge folge erschien, um Bericht über das vergangene Jahr abzu statten, den Auftrag für das komniende Jahr entgegen zu nehmen und um Regen und gute Ernte zu bitten, wo er Hann in großen blauen Zelten auf der Terrasse wohnte, die in ihrer Mitte den runden MarmorDioL den Mittelpunkt der Erde, enthält, ist ein Bauwerk, das an Größenausmessung alles in den Schatten stellt. Seine äußere Umfassungs mauer ist ungefähr 6V- Kilometer lang. Wie oft bin ich in dem prächtigen Haine geritten, der zwischen der äußeren und der inneren Umfassungsmauer liegt, über die großen Wiesen und Weideflächen galoppiert, wo die heiligen schwarzen Rinder und Öchsen weiden und die Sonne zwischen den uralten Zypressen ihre Reflexe wirft! Dann konnte man wohl bei sinkender Sonne die letzten Strahlen auf den blauen Ziegeldächern der inneren Hallen und Gebäude glitzern und huschen sehen, die weißen Marmorballustraden gleißten und funkelten im Abendscheine, und der große Hauptaltar des Himmels mit seinen drei mächtigen kreisrunden blauen Ziegeldächern und dem großen goldenen Knopf auf der Spitze schien wie eine lodernde Fackel in den Himmel zu ragen. Die runde Form liebt der Chinese für die Bezeichnung des Himmels, während er die eckige der Erde zuwendet, und besonders peinliche Wissen schaftler haben ausgerechnet, daß er der Zahl 3 im Himmels tempel eine besondere Bedeutung beimeffe, da die drei großen Terrassen des Tempels 210, 150 und SO Fuß im Durchmesser zählten und von 72, 108 und 180 Pfeilern um geben seien: S Steine umschlössen den Mittelpunkt des Ganzen, dann kämen Reihen von 18 und 81, also lauter durch 3 teilbare Zahlen. OGOGGGGGGG ^lnler clem Neicken : cles Esperanto. : >Vec nack äie8en Onterricklsbriefen Esperanto lernen unä 8ick an clem >Vett- benerb rur LrlanZunß von Kei8e8lipencjjen beteiligen ^vill, wende 8ick, unter Leiiügung von Rückporto, an das L8peranto-ln8titut, lVlüncben, ^Vein8tra88e 5. L8peranto -^n1errickt8driefe V. 1.. 8cklak. ^ackäruck verboten. II. Ooppelkonsonanten kommen nur bei rusammen^esestten XVörtern vor, r. 8. el-Ierni erlernen, nickt aber als VersckärkunZ cker ^ussprscke wie bei „Himmel", „fallen" usw. NA unck nk sprickt man nickt ckurck ckie bisse, wie 8ank, Onkel, sonckern rein getrennt, r. 8. ssn-kts -- Keilig, Kn-Avo — 8prscke etc. Umlaute s ö ü ZM es nickt. Einsilbige voppelselbstlaute (Voksle) werden gebildet durck -tnksngung von j und u. -KIso aj ej oj uj und werden susgesprocken mit einem kurzen „i"-l_sut, r. 8. sl ei cd w. 8ei sü und eü deutet das ü mit einem 8ogen sn, ds6 sie als eine 8übe ausgesprochen werden; sknlick wie in „kisus", Ikimotkeus. Ueseübungen. (Oie unterstrickenen 8ilben werden betont.) c - r. Lek, Lsro, cerbo, certs, cetera, cidro, cigaro, cigno, paca, palsco, psco, principo, princo, proceso, procesio. c - tsck. Lamo csgreni, cevslo, cu, cielo, car, ec, ce, dimanco perco, cerpi, cesi, casi, broco, breco. g - dsck. Ousta, gardeno, logi, logejo, gemi, gi, gentils, girsko, korlogo, Koji, leviKi, Kibo, sidigi, Kemelo. k - ck. Uoro, slkemio, ksoss, kemio, ansrkio, Kins, kirurgo, kolera, kimsro, Kano, arkivo, srkitekturo, jakto. j -sck (weick). jalurs, bonajo, juri, jaketo, jus, jurnalo, jeti, skribajo, ludajo, jongk, jargono. s-ss. 8abato, sma8o, pmsa, asesoro, 8enti, 8ekundo, 8emi, simpla, serci, simio, 8oni, 8vpiri, komisio, 8obra, super. s - sck. 8sbrako, siri, si, serci, selo, sinn, slosi, stono, sveli, poso, posto, sipo, kusi, visi, sati. v-w. Vsgono, vera, vejno, valori, avo, avino, verda, valo, kovri, iervora, brsva, volonte, voki vivi, vintro. r - s. Benito, rono, bararo, ?.ebro, ruavo, rumi, rorgi, rinko, rura, arilo, ^.rio, roologio, rekiro, roro, proro. aü und eü. ^üdi, aüdienco, jaüdo, morgaü, kodiaü, Kieran, Augusto, aükcio, kraükno, aütoro, aütuno, Oüropo, eünuko, lentensnto. Etwas weniger groß, aber immer noch groß genug, um eine eigene kleine Stadt in sich aufnehmen zu können, ist der Hsien nung t'an, der Ackerbau-Tempel, indem der Kaiser fasten und opfern mußte, um dann Furchen zu pflügen und Felder zu bestellen. Bald soll eine landwirtschaftliche Muster anstalt hier untergebracht werden, während die Riesenflächen des Himmelstempels als öffentlicher Park Verwendung finden sollen. Ihrer alten Bestimmung erhalten aber bleiben die groben Tempel der Tatarenstadt, der Bung ho kung vor allem, der Palast des Friedens, ein riesenhafter Lama- Tempel, in dem 300 mongolische Lamas, man möchte fast sagen, ihr Unwesen treiben, und der an schönen, wenn auch verstaubten und verschmutzten Hallen und Buddha-Statuen außerordentliche Mengen aufzuweisen hat. Hier bewundert man die alten Trachten der Lamapriester, wohl auch die manchmal recht zweideutigen Wandgemälde aus Seide im Tempel, man hört die Gebetstrommeln raffeln und lauscht den tiefen Bässen der Priester. Weniger belebt, aber in seiner Einsamkeit recht erhaben wirkend, ist der Confuzius-Tempel, dessen Einfachheit gegenüber der aufdringlichen Götzenpracht des Lamatempels wohltuend auffällt. Hier stehen die berühmten 10 alten Stein trommeln der Chow-Dynastie1122bis209v.Chr.,und nahe dabei ist die alte Halle der Klassiker, in her zu beiden Seiten des Hofes 200 aufrechtstehende Steine auf beiden Seiten beschrieben, den ganzen Inhalt der Klassiker enthalten. Vor den Nord- mauernj der Tatarenstadt aber liegt halb verfallen und in seinen prächtigen Steinskulpturen während der 1600- Belagerungs- und Raubzeit von den Japanern geradezu barbarisch verwüstet, der gelbe Tempel, wo der Altar der Erde, Li T'an, zur Zeit der Sommer-Sonnenwende vom Kaiser zur Opferung benutzt wurde und wo die mongolischen Prinzen ihren Jahrestribut darzubringen batten. Der große Glockentempel steht nicht allzuweit davon, der Täuschung sze, dessen Riesenglocke obne die Aufbängungsöse v Meter hoch ist, 10 Meter im Umfang'mißt und Wer 85 000 Pfund schwer sein soll. Sie ist über und über innen und außen mit chinesischen Schriftzeichen bedeckt. Der Fünf-Pagoden-Tempel mit seinen 11 Stock werken, und viele andere, wären hier noch zu nennen, der weiße Wolkentempel, der Tempel des Mondes und der des heiligen Friedens, der der östlichen Berge, und so fort. Pekings Reichtum an schönen und erinnerungsreichen Ge bäuden ist unermeßlich, und wer diese Anlagen in ihrer Raumverschwendung und Großzügigkeit genauer durch wandert hat, wird einen besseren Eindruck von chinesischer Kultur haben, als wenn er zu Dutzenden alte Bücher und wissenschaftliche Skripten wälzt. -vr. L LciMertE. —- Vermischtes. Deutsche Blaujacken in Petersburg. Auch auf die Matrosen des deutschen Schulschiffes „Hansa", das seit einigen Tagen in Petersburg liegt, hat die Kaiser zusammenkunst offenbar ihren Abglanz geworfen, denn sie erstellen sich dort großer Sympathien, und jeder versucht es ihnen so angenehm wie möglich zu machen. Dabei ge nießen sie vor den russischen Kameraden den Vorzug, daß sie auf der Straße rauchen und alle Vergnügungsstätten und Wirtshäuser besuchen dürfen, was dem russischen Soldaten nicht gestattet ist. Mehrfach ist es daher vor gekommen, daß die gestrengen Türhüter an den Lokalen, denen die Kontrolle darüber zusteht, Miene machten, den deutschen Matrosen, deren Uniform sie nicht gleich er kannten, den Eintritt zu verweigern, bis der anwesende Gorodowoi (Schutzmann) intervenierte und dem ge strengen Cerberus das Wort.Germanez" (Deutscher") zu- Msterte, worauf sich alle Tore willig öffneten. „Wir wurden zu oft ausgeschrieben." Der Deutsche Kronprinz und seine Gemahlin fahren gern unerkannt in ihrem flinken Auto durchs Land, ohne gleich erkannt zu werden. Die Kronprinzessin verfiel daher auf den Ge danken, von einigen ihrer Autos die königliche Krone ent fernen zu lassen, und erhielt dazu auch, wie sie im kleinen Kreise gelegentlich erzählt, die Erlaubnis des Kaisers. Eine dem Kronprinzenpaar nahestehende Persönlichkeit frug nun kürzlich die Kronprinzessin: „Ja, aber, Kaiferliche Hoheit, warum ist denn jetzt wieder überall die Krone angebracht worden?" „Es ging doch nicht" — soll die nefinütige Antwort gelautet haben — „wir wurden zn , aus geschrieben!" Einen Eisberg-Melder hat der Professor der PhyM der Universität Montreal H. F. Barnes erfunden, dm er Mikrothermometer nennt. Der Apparat soll mit Sicher heit angeben, wenn ein Schiff in die gefährliche Nähe von Eisbergen gekommen ist. Seine Probe soll dieses In strument auf einer Dampferfahrt von Liverpool nach Montreal bestanden haben, wo rechtzeitig 15 Eisberge, die sich in der Gegend befanden, registriert wurden. Wenn das Instrument wirklich in der angegebenen Weise ein wandfrei funktioniert, so wäre damit eine ungemein günstige Perspektive für die Sicherheit der Schiffahrt er öffnet. Der elektrische Eiffelturm. In der Nähe von Paris haben Beamte einer Telegraphenstation mehrfach die Be obachtung gemacht, daß sie bei der Berührung von Telegraphenleitungen starke elektrische Schläge erhielten. Eine genauere Untersuchung hat festgestellt, daß diese von elektrischen Wellen herrührten, die von der großen Station für drahtlose Telegraphie auf dem Eiffelturm ausgesandt werden. Es war allerdings nur ein Zufall, daß die Telegraphendrähte gerade eine Lage hatten, die sie zur Aufnahme der elektrischen Wellen Mia machte. Stunden am Klavier. Bloß weil der 23jährige Pianist Bendell, offenbar um einem dringenden Bedürfnis abzuhelfen, den Weltrekord für Klavierspiel brechen wollte, mußten die Bewohner von Potchefstroom in Südafrika mitanhören, wie der junge Mann 74 Stunden lang die „Drahtkommode" bearbeitete. Wer nun aber glaubt, die Südafrikaner hätten den Barbaren für eine solche Roheit körperlich mißhandelt, der irrt sich sehr, vielmehr brachte eine vor dem Saale, in dem die Tortur vor sich ging, harrende Menschenmenge dem Klavierrekordheld noch be geisterte Ovationen dar. — Schade! Für 420 Millionen Mark Kunstwerke nach Amerika. Nach einer Veröffentlichung deS Zolldepartements der Ver einigten Staaten von Nordamerika sind im Laufe des letzten Jahres für 120 Millionen Mark ausländische Kunst werke in die Union eingeführt worden. Die Steigerung gegen das Vorjahr ist ganz bedeutend, und man ist der Ansicht, daß derartige Wertobjekte nicht wieder im Zeit raum eines Jahres importiert werden. Die Einfuhr an Kunstwerken im Rechnungsjahr 1910 repräsentierte einen Wert von nickt ganz 90 Millionen Mark. Der Hofstaat des Zarenpaares, das zurzeit in Baltischport weilt, besteht ungefähr aus 1200 Personen beiderlei Geschlechts; es befinden fick darunter: 10 Staats damen, 4 Kammerfräulein und 232 Hoffräulein; 12 obere oder erste Chargen des HofeS (8 Oberhofmeister und 4 Jägermeister), 240 zweite Chargen (Hofmarschälle, Hof meister, Jägermeister und Stallmeister), 2 Oberzeremonien meister, 37 Zeremonienmeister, 328 Kammerherren und 355 Kammerjunker. Zum Hofstaat gehören ferner 42 Spezialärzte; ständiger Leibarzt des Zaren ist Professor I. S. Botkin. 19 Jahre bekleidet die Würde eines Hof marschalls Generaladjutant Graf P. Benckendorff; jetzt gilt er als Kandidat für den höchsten Posten am Kaiser lichen Hofe, den eines Oberhofmarschalls. Deer unck Marine. G Die neue Hecrcscinteilung. Das Armeeverordnungs blatt gibt jetzt die Heereseinteilung bekannt, die durch das Heeresgesetz von diesem Jahre und durch die Neuaufstellung von zwei Armeekorps notwendig geworden ist. Deutschland hat bekanntlich nunmehr 1 Gardekorps, 21 Linienarmeekorps und die 3 bayerischen Armeekorps, im ganzen 25 Armeekorps mit 50 Divisionen. Die beiden neuen Armeekorps sind das 20., dessen Generalkommando sich in Allenstein befinden wird, und das 21. mit dem Generalkommando in Saar brücken. Das erstere schiebt sich zwischen das 1. und 17. Armeekorps ein und belegt den südlichen Teil von Ost- und Weslpreußen; das andere tritt zwischen das 16. Armee korps in und um Metz und das 15. Armeekorps im Unter- Elsaß (Straßburg). Natürlich werden hierdurch wesentliche Änderungen auch bei den Nachbararmeekorps notwendig. Von den 24 Infanterie-Bataillonen des 16. Armeekorps stehen allein 15 in Metz, wozu noch die 6 Bataillone der bayerischen Besetzungsbrigade treten. 'S VerSrwerunge» in der Mart««. Die aus Marin» kreisen mitgeteilt wird, dürfte der Chef der Hochseeflotte Admiral v. Holtzendorff in diesem Winter daS Kommand« der Hochseeflotte abgeben und dann voraussichtlich in den Ruhestand steten. Am 27. Januar 1913 werden es drei Jahre, daß Admiral v. Holtzendorff an der Spitze der Hochseeflotte steht. Bezüglich seines Nachfolgers liegt ein« Entscheidung, die sich bei einem so bedeutungsvollen Posten natürlich der Kaiser allein vorbehält, noch nicht vor, doch wird in Marinekreisen schon seit längerer Zeit einer unserer iünaeren befähigtsten Seeoffiziere als der wahrscheinlich«
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