Suche löschen...
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 13.07.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191207133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19120713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19120713
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-07
- Tag 1912-07-13
-
Monat
1912-07
-
Jahr
1912
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
- z 8 S'Z'Z. S L S 3 LS <rv«v S S Z <» ! ^-2 Q"» r^. Zs.» 5, AI« Z^es 8^ vv«o »,Lr^ ^2 —Sv «-^ 2. -'S D Verhängnisvolle Mehlstanbexplofion. Di« Hilde- /randtschen Schälmühlemverke in Magdeburg-Buckau sind der Nacht ru Donnerstag in die Luft geflogen und völlig abgebrannt. Zehn Arbeiter find schwer verletzt und vier werden noch vermitzt. DaS Unglück ereignete sich nachts um 1 Uhr, als hintereinander mehrere weithin hörbare Detonationen er« folgten. Kaum waren die erschreckten Einwohner Buckaus aus dem Bette gesprungen, da färbte sich auch schon der Simmel glutrot und gewaltige Feuergarben loderten in die Höhe. Trotzdem die Feuerwehr im Augenblick zur Stelle war, gab es nichts mehr zu retten. Das Feuer war zu enorm und man mußte sich darauf beschränken, icke umliegenden Fabriken und einen in unmittelbarer Nähe stehenden Gasbehälter zu schützen, was auch mit Hilfe von vier Dampfspritzen und 16 Schlauchleitungen unter schwerer Muhe gelang. Der Materialschaden beläuft sich auf Hunderttausende. Die vier vermißten Arbeiter- dürften wohl den Tod gefunden haben. — Die Katastrophe er innert lebhaft an die Explosion der großen Mehlmühle in Hameln vor mehreren Jahren. > o Ein Roheitsakt. Ein aufregender Vorfall spielte sich in Kunzendorf bei Zabrze (Oberschlesien) ab. Als der dortige Grubenarbeiter Kopp in angetrunkenem Zustande nach Hause kam, sah er seine Ehefrau am Fenster stehen. Er schlich sich an sie heran, packte sie an den Beinen und warf sie zum Fenster hinaus. Die Unglückliche fiel auf Las Dach eines angebauten Stalles, wo sie mit einem Beinbruch und erheblichen inneren Verletzungen liegen blieb. In bewußtlosem Zustande erfolgte ihre Einlieferung in das Zabrzer Knappschaftslazarett. Der Unhold wurde in Haft genommen. v Zur Affäre des Fliegers Wineziers. Der Flieger Wincziers, dessen Verhaftung bezw. Selbststellung wir kürzlich meldeten, befindet sich noch immer in Leipzig in Untersuchungshaft. Diese dürfte vorläufig auch fortdauern. Die ganze Angelegenheit soll, wie verlautet, äußerst ver- wrckelt liegen. Aus diesem Grunde sind bis zur Er zielung einer klaren Übersicht umfangreiche Ermittlungen nötig. . - O NutomoMapachen in der Provinz Posen. Ein frecher Überfall, der an die Pariser Vorgänge erinnert, ereignete sich direkt vor den Toren der Stadt Gnesen. Auf der Chaussee näherte sich einer des Weges gehenden Frau, die in einem Täschchen 260 Mark bei sich trug, ein Automobil, das plötzlich, als es auf ihrer Höhe war, ab stoppte. Ein Mann mit einer Automobilbrille entsprang dem Wagen, entriß der Frau das Täschchen und fort ging es mit grober Geschwindigkeit in der Richtung nach Witkowo. D Eine neue Explosion auf Zeche „Cadebt)" fand im Laufe des Dienstag nachmittag statt, wobei ein Teil der Rettungsmannschaften, die unter den allergrößten Schwierig keiten arbeiten, betäubt wurde. Da die Explosionen gezündet haben und in der Grube an mehreren Stellen Feuer ausgebrochen ist, soll jetzt jede Luftzufuhr zum Schachte abgeschnitten werden, um das Feuer zu ersticken, über die Ursache des Unglücks herrscht noch keine Klarheit. — ^8 ZT 2.^7^ Z ZZ. '(KT 2! «v ZI s Bauernduell. Zum Überfluß fangen neuerdings auch die Bauern, allerdings vorläufig nur die italienischen, an, ihre Liebesaffären mit dem Schießeisen auszutragen. So geschehen zu Nola, wo sich zwei Bauern wegen eines Mädchens duelliert haben. Die Kontrahenten und auch die Sekundanten erschienen mit Flinten bewaffnet auf dem Kampfplatz, allwo dann aus Kommando eines Unparteiischen eine wüste Schießerei begann, an die sich sämtliche Er schienenen beteiligten mit dem Erfolge, daß einer der Duellanten und ein Zeuge daran glauben mußten und tot zu Boden sanken, worauf die übrige Gesellschaft ihr Heil in der Flucht suchte. s Die Blüte der „xrsnckv nstion", die Studenten der Sorbonne in Paris, machen mal wieder unliebsam von sich reden. Die Herren scheinen nicht gern etwas zu tun, denn ihnen sind die Prüfungsaufgaben zu schwer. Als nämlich die Vorsitzenden der Kommissionen für klassische Sprachen und für Naturwissenschaften vor versammeltem Auditorium verkündeten, daß von 27 und 28 Kandidaten nur 9 bezw. 6 die Prüfung bestanden hätten, hielten es die jungen Leute, anstatt sich ordentlich auf die Hosen zu setzen und zu „büffeln", für besser angebracht, einen Heiden spektakel zu vollführen. Sie schrien und tobten, zer trümmerten Fenster, Tische, Bänke, hoben die Türen aus und verprügelten die Angestellten, bis endlich die Polizei eingriff und nach einer wilden Schlägerei mit den Musen söhnen 100 von ihnen auf die Wache brachte. Hoffentlich bekommen die Radaubrüder, die so wenig Selbstdisziplin besitzen, einen ordentlichen Denkzettel. Lunt« Osges-Okronik. Berlin, 11. Juli. Die vom Kaiser beim Berliner Universitätsjubiläum inS Leben gerufene Kaiser-Wildelm- Akademie hat beschlossen, ein Institut für experimentelle Therapie zu errichten und den Prosessor o. Wassermann mit der Leitung zu betrauen. Hamburg, 11. Juli. Der zur NordlandSreise ausgehende Dampfer der Hamburg-Amerika-Linie .Kronprinzessin Cecilie" stieß auf der unteren Elbe mit einem Schlepper zusammen, von dessen Besatzung zwei Mann ertranken. Der Hapag- dampfer konnte seine Fahrt fortsetzen. Bromberg, 11. Juli. Der Arbeiter Kaminski und die Arbeiterfrau Grochowiska, die wegen Mordes bezw. An stiftung und Beihilfe dazu rum Tode verurteilt worden waren, sind beute früh bingerichtet worden. Jauer, 11. Juli. Das hiesige Bankhaus Knappe und Thomas ist in Konkurs geraten, wodurch weite Kreike der Bevölkerung in Mitleidenschaft gezogen sind. Der eine In haber. Kommerzienrat Thomas, ist vor einiger Zeit am Herzschläge gestorben, während der andere. Kommerzienrat Knappe, letzt plötzlich, angeblich an Salmiakoergiftung, eben falls aus dem Leben geschieden ist. Honnef, 11. Juli. Hier landete ein aus Nordfrankreich S«ommener französischer Freiballon, der stellenweise eine Hohe von über SOvo Meter erreicht hat. Nach der üblichen wurden die beiden Insassen, zwei Kaufleute, wieder entlasten. Antwerpen, 11. Juli. Hier findet im Jahre 1917 eine tnternattonale Ausstellung statt, di? oom Staat und den Prooinrbehörden unterstützt wird. RetmS, 11- Juli. Auf dem hiesigen Flugplätze stürzte der norwegische Flieger Hansen mit einem Eindecker ab und trug schwere Verletzung«! davon. Der Absturz erfolgte da durch. daß ein anderer Flieger so dicht über Hansens Flug zeug hinwegflog, daß dieses umkwvte. Berlin, 1v. Juli. Aus dem Svandauer Schiffahrtskanal wurden die zusammengebundenen Leichen zweier Arbeiter gezogen, die gemeinsam Selbstmord begangen haben. Die Selbstmörder hatten sich vor dem Sturz ins Wasser erst je einen Schutz beigebracht. Hagen, 10. Juli. Der wegen «n seinem 'Vater be gangenen Giftmordes rum Tode verurteilte 23iahrige Kauf mann Rudolf Mietbe aus Schwelm ist beute früh enthauptet worden. Miethe, der bis zuletzt geleugnet hatte, legte in der Nacht vor seiner Hinrichtung ein umfassendes Ge ständnis ab. Würzburg, 10. Juli. Im weitaus größten Teil der frannschen Gemarkungen nimmt die Reblaus in erschreckender Weise überhand, so daß die Aussichten für den Herbst sehr gesunken sind. Prag, 10. Juli. In Bodenbach wurde das einer inter nationalen Bande von Eisenbahndieben angehörende Ehe paar Marczak verhaftet, das auf der Strecke Berlin—Wien sein Unwesen trieb. Paris, 10. Juli. Auf dem Flugfelde von Chateaufort bei Versailles stürzten in kurzen Zwischenräumen zwei Militärflieger, die Leutnants Boeckel und Garnier, ab. Ersterer erlitt leichtere Verletzungen: der zweite trug mehrere Rippenbrüche davon. — Das sind innerhalb zweier Tage schon vier verunglückte französische Flieger. - Odessa, 10. Juli. Durch einen Wolkenbruch steht über ein Drittel der Stadt Kertsch einschließlich der Post und der Kanzlei des Stadthauptmanns unter Wasser. Auch sind bei dem heftigen Sturm drei Barkaffen gesunken und sechs Mann ertrunken. Der Gesamtschaden in der Krim beläuft sich auf rund 1V« Millionen Rubel. Genf, 10. Juli. Das Komitee zur 'Errichtung eines Reformationsdenkmals hat vom Deutschen Kaiser ein Ge schenk von 10000 Mark erhalten. Aus Zlaäl unä Lancl. Mitteilungen aus dem Leserkreise sür diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Fortsetzung aus dem Hauptblatt. — Die kürzlich gebrachte Notiz, wonach Landwehr- kente und Mefervisten für die Monate, in dnen sie zur Hebung bei der Truppe eiugezogeu sind, keine Steuern zu entrichten haben, trifft für Sachsen nicht zu. — 8. ll. K. Arauenerwcrv im Kaufe. Auch im Hause gibt es gutbezahlte Stellungen für wirtschaftlich tüchtige Frauen! Insbesondere in größeren Betrieben, wie Erholungshäusern, Anstalten mit Internat, insbesondere auch in Sanatorien, aber auch in größeren Privathaus haltungen bietet sich manche Aussicht für eiue hauswirt schaftlich geschulte Kraft, als Leiterin des Wirtschaftsbe triebes Anstellung zn finden. Freilich ist dazu je länger, je mehr eine gründliche theoretische und praktische Vorbildung erforderlich, an der es jetzt vielfach noch fehlt. Es ist da her mit Freuden zu begrüßen, daß das Seminar für Haus haltungslehrerinnen in Dresden-Gruna, Bodenbacherstraße 14 neuerdings sich entschlossen hat, solche junge Mädchen, die zwar hauswirtschaftlich gut veranlagt sind, aber nicht die Befähigung oder die Lust zum Berufe einer Haus- haltungsleyrerin haben, in "/< jährigen Kursen zu Hausbe amtinnen heranzubilden. Neben theoretischem und prak tischem Unterricht in allen einschlagenden Fächern bietet das Seminar in der ihm angegliederten Uebungsschule ins besondere auch Gelegenheit, das so wichtige zweckmäßige Anstellen und Anleiten eines größeren Hauspersonals zn übe». Bei tüchtigen Leistungen vermittelt die Anstalt nach Möglichkeit Stellungen. Der nächste Kursus beginnt zn Michaelis dieses Jahres. Anfragen bezw. Anmeldungen sind an die Vorsteherin des genannten Seminars zu richten, von welcher auch Prospekte kostenlos zu erhalten sind. — v. l. -O. Feuerung uud Goldproduktion. Man hört vielfach die Ansicht, daß an den Preissteigerungen der neuesten Zeit vor allem auch die gleichzeitig mächtig gesteigerte Goldproduktion schuld sei. Man übersieht dabei und be achtet nicht genug, die ungeheuere Absorbtionsfähigkeit der Länder an solchem Metall Hierzu liefern einige Ausfüh rungen ans der letzten Generalversammlung der Bank von Indien einen interessanten und lehrreichen Beleg Der indische Goldimport im Jahre 1911 betrug die Niesen- summe von 467780000 Mk., das ist über 'Z der gesamten Weltjahresproduktion. In den Jahren 1909 und 1910 be trug die Goldeinfuhr nach Indien ca. 210 und 360 Milli onen Mk. Das besondere ist dabei, daß das einmal nach Indien gewanderte Gold nicht wieder zurückstießt. Es bleibt alles im Lande, während andre Länder mit ausgedehntem auswärtigen Handel das eingeführte Gold in gewissen Perioden zurückgeben. Es ist diese Absorbierungsfähigkeit Indiens in bezug auf Gold (und Silber) nicht erst jetzt er kannt, aber sie erhält durch diese Zahlen doch eine be sonders charakteristische Färbung. — Mustersendungen nach Hesterreich. Bekanntlich können deutsche Handlungsreisende in Oesterreich-Ungarn Muster im Wege des Vormerkverfahrens zollfrei einführen, wobei die von den Behörden des Heimatlandes ausge stellte Gewerbelegitimationskarte vorzulegen ist. Da die in Oesterreich ansässigen Vertreter deutscher Firmen keine der artige Legitimationskarte besitzen, wird von ihnen, wenn sie Muster zollfrei einführen wollen, die Vorlegung ihres Gewerbescheines verlangt. Außerdem muß aber eine von der deutfchen Gewerbebehörde ausgestellte Bescheinigung bei gebracht werden, daß zwischen dem österreichischen Vertreter und der betreffenden deutschen Firma ein Vertragsverhält nis besteht. Hiesige Firmen, die ihrem österreichischen Ver treter Mustersammlungen zollfrei zustellen wollen, müssen sich also derartige Bescheinigungen beschaffen. Die Handels kammer ist bereit, solche Bescheinigungen auszustellen. (Aus Nr. 5 der Mitteilungen der Handelskammer zu Dresden, Mai 1912 ) — Der Einfluß der Jahreszeiten ans das Wachstum der Kinder. Es ist längst bekannt, daß das Wachstum der Kinder von verschiedenen Umständen abhängt. Nament lich üben die ökonomischen Verhältnisse, in denen die Kinder leben, auf deren Wachstum einen sehr bedeutenden Einfluß aus. Die Kinder aus den ärmeren Kreisen stehen ihren Altersgenossen aus den wohlhabenden Klassen an Länge und Gewicht nach. Ueberraschend sind aber die Untersuchungen von Malling-Hansen in Dänemark, nach denen auch die Jahreszeiten einen großen Einfluß auf die körperliche Ent wickelung des Kindes haben Von Ende November und Anfang Dezember bis Ende März oder Mitte April haben die Kinder nur ein schwaches Wachstum, und zwar so, daß die Längenzunahme, auch wenn sie gering ist, überwiegt. Auf diese Zeit schwachen Wachstums folgt eine solche, während der die Kinder sehr stark in der Lange zunehmen, die Gewichtszunahme aber nur sehr gering ist; ja, die Kinder verlieren sogar während dieser Periode der größten Längenzunahme stetig an Gewicht, fast ebensoviel, wie sie in der vorigen gewonnen haben. Dieser Zeitraum dauert von März—April bis Juli—August. Darauf folgt eine dritte, die bis November-Dezember fortgeht. Die Längen zunahme ist jetzt sehr schwach, die Gewichtszunahme dagegen steigt im Anfang schnell und wird sehr hoch. Wir finden also hier die Eigentümlichkeit, daß der Körper zuerst an Länge und später an Gewicht zunimmt. — Wehmt keine Getreidekörner in den Wnnd! Schnitter, Schnitterinnen nnd auch Spaziergäuger haben häufig die Gewohnheit, in der Zeit der Getreideernte Ge- treidckörner und Getreideähren in den Mund zu nehmen und zu kauen. Es dürfte nicht genügend bekannt sein, welchen Gefahren man sich hiermit aussetzt. Ein Pilz, der Erreger der gefürchteten Strahlenpilzkrankheit, haftet näm lich recht häufig dem trockenen Getreide an. Gelangt nun dieser Pilz in den Körper, so vermag er die gefürchtete Erkrankung zn veranlassen. Also Vorsicht; weder Getreide körner noch Getreideähren in den Mund nehmen! — Die Bauernregeln sagen vom Juli: Wie das Wetter am Siebenbrüdertag, so sieben Wochen es bleiben mag. — Dampft das Strohdach nach Gewitterregen, kehrt's Gewitter wieder auf anderen Wegen. — Dem Sommer sind Donnerwetter nicht Schande, sie nützen der Luft und dem Lande. - - Nur in der Juliglut wird Obst und Wein dir gut. — Wenn es um St. Margaretentag regnet, so soll es vier Wochen lang regnen. — Merkt, daß heran Gewitter zieh, schnappt, auf der Weid' nach Luft das Vieh ; auch wenn's die Nasen aufwärts streckt und in die Höh' die Schwänze reckt. — Im Juli muß vor Hitze braten, was im September soll geraten. — Weht's bei Nenmond her vom Pol, bringt es kühlen Regen wohl. — Wer nicht fleißig rechnen tut, wenn die Bremsen summen, guckt ge fälligst in den Hut, wenn der Winter kommen. — Sommers Höhenrauch in Menge ist Vorbote von großer Winter strenge. — Fällt vor Jakobus die Blüte vom Kraut, wird keine gute Kartoffel erbaut. — Reißt die Spinne ihr Netz, entzwei, kommt ein Regen bald herbei. — Gibt Ring oder Hof sich Sonn' oder Mond, bald Regen nnd Wind uns nicht verschont. — Hundstage hell und klar zeigen an ein gutes Jahr; werden Regen sie bereiten, kommen nicht die besten Zeiten. — Sind abends über Wiese und Fluß Nebel zu schauen, wird die Luft anhaltend schön Wetter brauen. — Die erste Birn bricht Margareth' d'ranf überall die Ernt' angeht. — Ein harter Winter soll kommen, wenn die Ameisen ihre Haufen auf St. Annatag aufwerfen. Vurck clie Lupe. Ein Stückchen Zeitgeschichte in Versen. Nun irrt das Auge durch die Zeitung — bald mal nach hier, bald mal nach dort, — besonders hält die Kaiser reise — nach Finnlands Hafen Baltischport — die Neugier wach in jedem Leser, — wovon man dort gesprochen hat, — sucht jeder schleunigst zu ergründen — beim Morgen kaffee ans dem Blatt. — Bestimmtes hiervon zn erzählen — vermag ich leider selber nicht, — doch fällt allein schon diese Reise — politisch sicher ins Gewicht, — nnr Nutzen kann uns d'raus gedeihen, — wenn unser Nachbar über'in Belt — auch für die Zukunft so wie früher — in Freund schaft weiter zu uns hält, — der russische Bär ist im Er wachen, — sein Anseh'n wächst mit jedem Jahr, — d'rnm scheint es klug, — mit ihm zu leben — in Ruh und Frieden immerdar — und wie die Zeitung uns erzählt, — ward dieser Sommer just gewählt, — eh' in Italiens Kriegeswirren — die Diplomaten sich verirren. — -- Boni Waffenstillstand ward gesprochen, — jüngst aus dem Kampf um Tropolis, — voü wo uns dies Gerücht, gekommen — bleibt vorderhand noch ungewiß, — in Rom wie auch am gold'nen Horne — hat amtlich niemand 'was gesagt, — trotzdem hat durch die ganze Presse — sich sieg reich dies Gerücht gewagt. — Wir hoffen, daß den braven Türken — durch kluger Unterhändler Wirken — ein ehren voller Waffenfrieden — als Lohn für ihren Mut beschieden. — Aus Portugal wird uns von neuem — ein Aufruhr durch den Draht verkündet, — es scheint, als wenn in diesem Laude — man nimmermehr ein Ende findet — und die Negierung eines Landes — voll solcher innerlicher Leiden — ist sicherlich für alle Zeiten — nicht sonderlich mehr zu beneiden. — Don Manuel in London wird — mit widersprechenden Gefühlen — von all' den Ruhestörern lese», — die feru in seinem Lande wühlen, — er, der be trübt den Thron verließ, — gestürzt von den Verschwörer horden, — ist heute schon vielleicht erfreut, — daß dieses Land er losgeworden. Rätsel-Ecke. Vreisaulgabe. Gruppenrätsel. auscl cklm ebtci eine emwe enke erst ftsii sickss sissn ießji inen ieb Itve nens nura nwe^ nrwe rbei rnei taue täic tlieb umpf uncle Vorstehende Gruppen sind so zu ordnen, daß sie in sinngemäßem Zusammenhang gelesen einen Sinnspruch ergeben. Für die richtige Lösung des Preisrätsels setzen wir eine Bücher-Prämie aus. Es wird unter denjenigen richtigen Lösungen gelost, die bis Mittwoch avcnd in der Redaktion des „Wochenblatt für Wilsdruff" mit der Auf schrift: „Preisrätsel-Lösung" eingegangen sind. Nm Un- Zuträglichkeiten bei der Auswahl der Gewinne zu vermeiden, muß die Lösung außer dem Name« und Wohnort auch di« Altersangabe des Abonnenten enthalten. — Bei Abholung der Gewinne ist die letzte Abonnementsquittung vorzuzeigen. Logogripk. Man trägt ihn, ist beschützt in ihr. Mit andrem Kopfe wünsch ich's mir Mit recht viel Vieh und Weiden. Mit andrem Kopf — des Mannes Zier. Mit andrem Kopf, das merke dir, Zeugt's unbedachte Taten. ErgLnjungsrällel. . r . 3 8cl> . . . . , Oe . . . , . . . I , . . . n wein, 8cliei . Es ist ein Sprichwort zu suchen, dessen einzelne Buch staben anstelle der Punkte gesetzt die obigen Wortteue zn bekannten Hauptwörtern ergänzen. Lösungen in nächster Nummer.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)