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i, Vei-milcktes. ,, Stückchen eines Spaßvogels. Ein be kannter Spaßmacher war der Lustspieldichter Rougemont in Paris. Einst stellte er sich mit großem Ernste an das Tor St. Denis, einen langen Bindfaden in der Hand. Er scheint das Tor messen zu wollen. Ein Vorübergehender mit einen: wenig ver sprechenden Gesicht bleibt stehen, um ihm znznsehen. „Wollten Sie wohl so gütig sein", bittet ihn Rougemont, „das eine Ende meines Bindfadens ein wenig zn halten?" Der Fremde tut es gern und Rougemont postiert ihn an die linke Seite des Tores. Ein anderer Neugieriger gesellt sich dazu, der eine ebenso leicht auszubentende Gutmütigkeit in feinen Zügen knndgibt. Diesem vertraut der Spaßmacher das andere Ende des Bindfadens an nnd stellt ihn auf die rechte Seite des Tores. So ist nun die Durchfahrt versperrt und alsbald sammelt sich eine Menge von Fuhrleuten und Fuß gängern auf beider: Seiten. „Ich bin Bau meister im öffentlichen Dienste", spricht Rougemont leise zu seinen beiden Gefälligen, „und bin beauftragt, zwei große Türen in dem weiten Bogen abzubringen, um den vielen Klagen der Bewohner der Vorstadt St. Denis wegen des Zugwindes zu be gegnen. Harren Sie nur noch ein paar Augenblicke in dieser Stellung aus, bis ich rvieder hier sein werde." Die beiden Ein faltspinsel hieltet: noch einige Minuten stand, dann aber wurden sie von der immer mehr zunehmenden Menge unter Schimpfen, Fluchen nnd Drohungen gezwungen, die Passage freizugeben, während der Schalk Rougemont unfern von ihnen im dichtesten Haufen stand und vor Lachen bersten wollte über die urkomischen Szenen, die sich zu beiden Seiten des Bindfadens abspielten. C. T. Ein Minister als Pferd. Man erzählt von dem französischen Minister Richelieu, daß er, ungeachtet seines großen Verstandes oft die sonderbarste!: Anfälle von Geistes verwirrung hatte. So bildete er sich zu weilen ein, daß er ein Pferd sei und dann I^iein-Lencken. „Schon wieder hast du die Suppe nicht auf gegessen. Vielleicht kommt noch mal der Tag, wo du froh sein wirst, wenn du so eine gute Suppe bekommst." — „Dann wollen wir sie doch lieber so lange aushebenl" 3: Aus Sen Klieken einer Mutter Von Otto Prombcr. ^inem Kinde jeden Wnnsch zn er- füllen, den es laut werden läßt, ist — grausam. Denn man läßt dabei die Frage offen: Was soll mit dem Kinde geschehen, wenn es einst auf eigenen Füßen stehen lernet: muß? Und mag gleich für die Zu- kunsi des Kindes „gesorgt" sein, ivie verändert muß das Kind die Welt einst finden, wenn es statt von der liebevollen und nachgiebigen Fürsorge der Eltern von den brutalen Rücksichtslosigkeiten der Welt um kreist wird!? Wird die von jedem Luftzug geschützte, blasse, weiche Warmhauspflanze den rauhen Stür men des Lebens standhalten? Wird ihr nicht von einer betrügerischen Hand vielleicht der gute Mutter boden geraubt werden, dessen Nähr wert jetzt die Sorge der Eltern um die Zukunst des Kindes überflüssig erscheinen läßt? Wie schlecht muß dem Kinde einmal die Welt erschei nen, wenn sie ihm jetzt nur unter den günstigsten Umständen gefällt — oder diese günstigen Umstände nicht einmal das Kind befriedigen können! . "7^—L—— wiehernd und schnaubend um ein Billard herum galoppierte. Dieser Zustand dauerte eine Stunde. Seine Leute brachten ihn ins Bett nnd deckten ihn sorgfältig zu, damit er in Schweiß kommen möchte. Wenn er Vexierbild. Wo ist das Opfer der beiden Wegelagerer? einen Wollfaden zieht. Statt eines Parsüm- Spritzkorkes kann man auch den Kork einer Arzneiflasche, durch den man ein Loch gebohrt Hal, verwenden. Der Faden braucht nur sehr weuig vvrzustehen. So hat man eine kleine immerwährende, äußerst sparsam brennende Flamme zur Hand, zu deren Ueberlragung abgebrannte Streichhölzer, geschnittene Hölz chen oder Fidibusse benutzt werden. Beim Anzünden mehrerer Oefen oder Lampen, beim Kochen mit Gas, für Herren, die viel rauchen usw. ist ein solches Lämpchen ebenso wertvoll, wie alsNotbeleuchtunginKorridoren, Klosetts, Kammern usw. Schlechte Dünste sind ganz ausgeschlossen. Auch eine Predigt. Die unglückliche Frau eines Trinkers kam um die Mittagsstunde ins Wirtshaus, wo ihr Mann saß, und sagte ihm: „Mann, da du wahrscheinlich keine Zeit hast, zum Essen heimznkommen, habe ich dir dein Essen hierher gebracht." Damit stellte sie eine verdeckte Schüssel ans den Tisch und entfernte sich. Der Trinker lud mit einem erzwungenen Lachen seine Trinkkameraden ein, mitzuhalten, aber als er den Deckel von der Schüssel nahin, fand er nur einen Streifen Papier mit den Worten: „Möge dir das Essen schmecken, es ist das gleiche, das deine Familie daheim hat." 0. *» * 4 * * k)umor. «» »« Etwas Neues. Schlächterfrau: „Na, wat macht denn Ihr Jüngster, der Fritze?" — Käuferin: „Der sitzt zu Hause und bläst Trübsal." — Schlächtersrau: „I wat Sie sagen! Davon wußte ick ja jar nischt, dat der Kleene musikalisch is." Stromer: „Man kann et keenem recht machen. Zu Hause haben se mir rausje- schmissen, weil se drin keenen Betrunknei: haben wollen, und nu sperren se mir wieder in, weil se draußen ooch keenen haben wollen. Wo soll man denn nu betrunken sind!" Regelmäßigkeit. Chef: „Aber, Herr Leh mann, können Sie sich denn nicht an Regel mäßigkeit gewöhnen?" Immer müssen Sie eine halbe Stunde zu spät ins Büro kom men." — Beamter: „Aber, Herr Chef, ich komme doch regelmäßig eine halbe Stunde zu spät." ,, ,, KLtlel-Sdre. ü ,, tt Wortspielrätsel. Wer mich nicht fleißig rühret, Des Wohl ist bald dahin, llnd reuig er verspüret Wie herb und hart ich bin. Buchstabenrätsel. Ich dien' zum Bewegen auf schaukelnder Bahn, Mich führet die kundige Hand. Ein Zeichen nur stell meinem Kopfe voran, Tann bin ich Dir nahe verwandt. aufwachte, war der Anfall vorüber und er war wieder Mensch. > C. Große Ersparnis an Zündhölzern ge währt ein sogenanntes „Dauerlämpchen". Man benutzt dazu eine beliebige kleine Medi zin- oder Parfümflasche, füllt diese nicht ganz voll mit Petroleum und verschließt sie mit einem Parfüm-Spritzkork ohne Deckel, durch dessen Oeffnung man mittels Nadel als Docht Schcrzrätscl. Ich stecke in dem Erdenbauch, Und zieh' durch jeden Rauch und Hauch. Die hohe Mauer muß mich haben, Am Rheingau liege ich begraben. u»q u-tz-vmk «YUN „UV, »npnpH »q ü,g :»v enrL -KSqMsMg; N>q j „»»" usqvglpns srq s-q taaqnaA -rnpviuzqvhlxnA zog : mrv 'unp roq tusöünjeijNL Nachdruck au« dem Inhalt d. Bl. verboten. Veranlmortl'chcr Redakteur Ä. Jhring. Druck und Verlag Vail Jhring k Fahrenhol- G. m. b. H, Berti» 80. is.