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««" i» »ms ^v-2v<sv^v^l>rv^v^^^^v^o^l>-»l>»k>sl>rL^p^ , der nack den kost' mden M gern an echt. Eik genblätte ni F-inds nrd. M>> end Akar! 1 eine E>' itkbrontck r: Wahrer ige Edan isl wahl> Wcnnück-' e Snmiiu' u-ücntliä' Deckel Hel' iß da da-' Tische ein einzelner, elegant gekleideter Herr mit einem auffallend gelblichen Teint und dichtem schwarzen Schnurrbart, legte das illustrierte Blatt, in dein er bis dahin an- scheinend eifrig gelesen hatte, auf einen leeren Stuhl, zahlte und verließ, langsam sich die Handschuhe überstreifend, das Lokal. Kaum hatte er aber die Straße betreten, als er seine Schritte bedeutend beschleunigte. Und den zum Schutz gegen den feinen Sprühregen aufgespannten Schirm möglichst lies haltend, so daß sein Gesicht völlig ver deckt wurde, eilte er in der Richtung nach dem nahen Opernhause davon. Dabei murmelte er unaufhörlich leise vor sich hin, lachte auch bisweilen höhnisch auf . . . „Und der Trops will hier in der Residenz Bescheid wissen! "ächerlich! Jedem Einheimischen, der nur Halbwegs gewohnt ist, die Augen offen zu halten, muß bekannt sein, daß alle Autos, die um diese Zeit Gäste nach dem Cafe Austria bringen oder sonst hier in der Ge gend frei Werden, sich nachher vor dem Lpernhause aufreihen, wo die Vorstellung stets gegen >-11 Uhr schließt und die Ge fährte daher regelmäßig zu tun bekommen." Inzwischen hatte er den Halteplatz der Automobile erreicht. Aber achtlos ging er cm den ersten Wagen vorüber. Erst bei den letzten Wagen der endlos langen Reihe vcr- langsamte er seine Schritte und steuerte jetzt aus eine Gruppe von sechs Chauffeuren zu, die in ihren glänzenden Lederanzügen un bekümmert um den rieselnden Regen bei ein- ander standen. ziemlich noch da in einer verkauf geschätzt/ m Nach icrilanern mgesundr msrn den bei deik bmateria^ «achbartck „Hat vielleicht einer von Ihnen vor etwa einer Viertelstunde zwei Herren und eine Dame nach dem Cafe Austria gebracht?" fragte er die Wagenführer absichtlich in ziemlich aufgeregtem Tone, wobei er jedoch sein Gesicht nach Möglichkeit unter dem Schirm zu verbergen suchte. Die Antwort der Leute fiel verneinend aus. Trotzdem ließ er sich nicht entmutigen. Er schritt jetzt die Kette der Autos entlang, um dieselbe Frage auch an jene Chauffeure zu richten, die ihren Führersitz nicht ver lassen hatten. Aus diese Weise gelang es ihm wirklich, den rechten herauszufinden. brikbesitzc' >enn wirk e derart«! und ging dann wieder in der Richtung nach dem Cafö Austria von dannen. mundfaul. „Aber es wird schon i^ch 0- fein, mag der Herr nur nachsehen, denn ich habe inzwischen keinen Fahrgast gehabt." Das Zigarrettenetui lag wirklich i.z Ecke des Polsters. Offenbar hocherfreut reichte der Unbekannte dem ahnungslosen Chauffeur einen größeren Geldbetrag hin „Meine Frau hat nämlich in Ihrem Wagen ihr Zigarrettenetui liegen lassen, das recht wertvoll ist," sagte er zu diesem er klärend. „Haben Sic das Etui vielleicht ge- sunden?" „Nein!" meinte der Mann In einer jener engen Gassen, die aus den ^afen der alten Handelsstadt Hamburg münden, liegt ein kleiner Laden, dessen - Schaufenster nur billige Talmischmucksachen er <Mptt enthält, trotzdem über der Tür des arm eben noo seligen Geschäftes ein Schild mit der prot als A» ziHen Aufschrift „Ernst Meiners, Juwelier" morgen hangt. Ernst Meiners war schon seit lan- o bei dck ger Zeit ein Sorgenkind der Hamburger Polizei, die ihn stark im Verdacht hatte, pier,Fedä ü'men Beruf als Goldarbeiter nur als Deck- twarf gs" für eine ausgedehnte Tätigkeit als ue an di> gehler zu benutzen. Aber bisher hatte man sinseraU dem alten wortkargen Junggesellen, der wie versprach in se-inem Bau in einem mehr wie ärmlich eingerichteten Stübchen hinter dem eigentlichen Geschäftsraum hauste, s nichts nachweisen können, was geeignet ge wesen wäre, ihn mit den Strafgesetzen in Konflikt zu bringen. Es war kurz vor 8 Uhr abends, und Ernst Meiners hatte soeben die dicken Holz laden vor dem Schaufenster befestigt, als ein schlanker, in einem hellgrauen Ulster ge kleideter Herr eilig die düstere Gasse ent lang kam und dann vor dem kleinen bucke- ligen Mann stehen blieb. ,,N' Abend, Meiners," sagte der Fremde kurz. Laßt mich schnell eintreten. Es ist nicht gerade nötig, daß mich , jemand beob achtet." Der Goldarbeiter hatte erst argwöhnisch aufgeschaut. Dann aber glitt ein Ausdruck des Erkennens über sein faltiges, bartloses Gesicht. „Geht nur voran," meinte er in seinem heiseren Flüsterton, den er sich im Laufe dec Jahre angewöhnt hatte. „Ihr wißt ja Be scheid, Ernesto Carlitta. In meiner Wohn stube brennt Licht. Ich will nur noch die Ladentür verschließen." Dann saßen sich die beiden in dem kleinen Gemach an dem wackeligen Mitteltisch beim Schein einer Petroleumlampe gegenüber. „Wir haben uns lange nicht gesehen, Carlitta," begann der Alte, nachdem er vor seinen Gast ein flaches Kistchen Zigarren ! hingestellt hatte." Vor zwei Jähren wart i Ihr zum letztenmal bei mir, soweit ich mich besinne." „Stimmt, am Tage darauf nahmen sie ! mich in Altona fest. Ein Jahr hab? ich brummen müssen. Verwünschtes Pech< Und das wegen einer lumpigen Brieftasche mit kauni 400 Mark Inhalt! — Doch sprechen ! wir nicht mehr davon. Es war meine erste j Gefängnisstrafe, und sie ist mir mächtig an die Nieren gegangen. Scheußliche Erinne rung das!" Meiners nickte gutmütig lächelnd vor sich hin. „Glaub' ich gern. — Nun steckt euch zu nächst mal eine von den Zigarren an. Sie sind ganz rauchbar. Echte Importen. Und wenn Ihr Durst auf ein Glas alten Rot- wein habt, ich kann auch damit dienen." „Danke, bemüht euch nicht. Ich habe es eilig. Denn bei Euch ist man nie sicher, ob nicht in nächster Minute die Geheimen an- klopfen. Und ich möchte denen gerade hier nicht gerne begegnen. Trotzdem — eine Zi- garre verschmähe ich nicht. Ich weiß ja, daß Ihr kein schlechtes Kraut führt. — So, und nun ans Geschäft. — Ich Hube da vor gestern Abend ein goldenes, brillantenbe setztes Zigarrettenetui erbeutet. Die näheren Umstände brauche ich euch nicht mitzuteilen. Es steht alles genau in diesem Blatte der Residenzzeitung. Lest den Artikel durch, dann seid Ihr informiert." Meiners rückte näher an die Lampe her an und überflog die Notiz. Dann faltete er die Zeitung wieder zusammen und reichte ' sie Carlitta zurück. „Zeigt mir das Etui. Wenn's wirklich so hrhen Wert besitzt, wie aus dem Blatte hervorzugehen scheint, bin ich gern bereit, Euch einen anständigen Preis dafür zu zahlen," meinte er geschäftsmäßig. „Hier ist's. Aber ich kann es Euch nur unter einer Bedingung überlassen. Ihr müßt mir von diesem Etui drei völlig ge- , treue Nachbildungen in kürzester Zeit be- I sorgen, Nachbildungen, die dem Original in ieder Einzelheit, jeder Kratzspur auf dem Deckel, jedem Buchstaben der innen einge- siempelten Firma des Pariser Juweliers und der auf der Rückseite befindlichen Wid mung gleichen müssen, nur daß Ihr dazu eben unedles Metall und falsche Steine ver wenden sollt. Glaubt Ihr Euch dieser Aus gabe gewachsen?" Der Alte betrachtete das kostbare Zigarettenbehältnis erst ganz genau, bevor er antwortete. „Ein schweres, langwieriges Stück Ar- beit. Aber unmöglich ist's nicht. Und ganz billig wird die Sache duch nicht werden. Ich muß sehr gute Similisteine verwenden, wenn die Nachbildungen täuschend ähnlich ausfallen sollen." „Nennt mir den Preis. Wie gesagt, ich brauche drei Stück, und zwar müßten sie spätestens in zwei Wochen fertig fein." Nach einigem Feilschen wurden sie wirk, lich handelseinig, und Meiners, der für das Etui 4500 Mark geboten hatte, zählte Carlitta bedächtig 3000 Mark in Papiergeld hin. Den Rest des vorgeschlagenen Kauf preises zog er sich als Arbeitslohn und Vorschuß zu den notwendigen Auslagen für die drei bestellten Fälschungen ab. Dann verabschiedete sich Carlitta wieder, ohne daß der Goldschmied auch nur eine einzige Frage an ihn gerichtet hätte, wozu der abgefeimte Hochstapler die Imitationen benutzen wollte. Meiners wußte eben nm zu gut, daß er doch nur ein vielsagendes Lächeln als Er- ! widerung erhalten haben würde. Fraglos handelte es sich hierbei ja um einen groß- angelegten Streich. Aber in welcher Weise Carlitta diesen Coup ausführen und welche Rolle die drei Etuinachbildungen bei dem- ! selben spielen sollten, das vermochte selbst der mit allen Hunden gehetzte kleine Hehler sich nicht zusammenzureimen. (Schluß folgt.) öegegnung. An einem Svmmersonnentag Traf mich ein Anblick wunderbar. Ein Mann, der mir vorüberging, Der wie der Tod zu schauen war. Er ging an eines Hügels Rand Mil sanftem und doch festem Schritt. Trug eine Sense schulterrecht. Die klang im Gehen leise mit. Sein Antlitz schien vor Mühen bleich. Fahl war und schlicht sein arm Gewand. Die Augen hielt er narhdenkjam Auf erntereifes Feld gewandt. Ich grüßte im Vorübergeh'n Und sprach im Stillen: Vrnder Tod Geht so zu seiner Arbeit hin, > Die tut, nüe jede andre, not. Ein pflichtgewohnter Arbeitsmann Er schweigend seine Sense schwingt. Gern folg ich, wenn auch mir einmal Sein rüstig Dengeln fern her klingt. M. v. ^uerSwalb.