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Phosphor, Schwefel, Kalk, Magnesia und Eisen. Die übrigen Bestandteile des Pflanzenkörpers (Sauerstoff, Wasserstoff, Kohlenstoff) werden aus der Luft und dem Wasser bezogen. Die genannten Stoffe werden nicht als Elemente ausgenommen, sondern in den chemischen Ver bindungen, die der natürliche Boden in der Regel besitzt: als kohlensaurer Kalk (der übliche .Kalkstein"), als schwefelsaurer Kalk (Gips), als schwefelsaures Ammoniak, salpetersaure Magnesia usw. Im landwirtschaftlichen Be triebe, der dem Boden alljährlich viele Stoffe entzieht, muh darauf Bedacht genommen werden, diese Stoffe wieder zu ersetzen: das geschieht durch die Düngung. Interessant ist, Lab die Pflanze im allgemeinen nicht imstande ist, Stick stoff, der sich doch in der Luft in kolossaler Menge findet, direkt auS der Luft zu nehmen. Wohl aber gibt es Pflanzen an deren Wurzeln Boden-Bakterien schmarotzen, welche den Stickstoff der im Boden enthaltenen Lust in Verbindungen überführen, und diese Verbindungen gelangen dann in die betreffenden Pflanzen, so daß man sie als Stickstoffdüngung verwenden kann. Darauf beruht » B. der Wert der Lupinen-Anpflanzung. Von den übrigen Stoffen, die für die Pflanze nötig find, machen Eisen, Magnesia und Kalk wenig Schwierig keiten, sie sind entweder genügend vorhanden oder leicht zu beschaffen. Die Kalk- und Giysdüngung war schon lange, bevor man wissenschaftlich viel Ahnung von der Pflanzen ernährung hatte, gebräuchlich: man glaubte allerdings, was ja nebenbei auch richtig ist, daß der Kalk dazu diene, die im Boden vorhandenen und in der natürlichen Düngung zugesetzten Dungstoffe aufzuschließen und der Pflanze appetitlicher zu machen. Dagegen fehlt es oftmals an Phosphor und Kali. Diese beiden Stoffe hat uns nun fite moderne Technik und der Bergbaubetrieb in früher un geahnter Weise zugänglich gemacht: den Phosphor in dem Thomasphosphat und ähnlichen erdigen Verbindungen und Mischungen, die bei der Eisen- und Stahlbereitung als Schlacken übrig bleiben, und den Kali in den sogenannten Abraumsalzen, die sich in den Salz bergwerken neben dem Kochsalz in großen Mengen finden. Es ist ein glücklicher Zufall, daß die Fortschritte in der Eisenindustrie gerade in die Zeit fielen, da man auch von der Pflanzenzüchtung neue Begriffe bekam, so daß die sonst wertlos fortgeworfenen Schlacken nun in großem Maßstabe der Landwirtschaft nutzbar gemacht werden konnten. Ebenso würde man für die Kalisalze der Berg werke, Carnallit, Kainit, Sylvin usw., keine so umfang reiche Verwendung haben, wenn nicht die Landwirtschaft sie zu ihrem großen Vorteile als Düngemittel gebrauchen könnte. Es ist allgemein bekannt, daß die intensive Ent- roicklung der deutschen Landwirtschaft, die das Staunen Ler Welt erregt, zum großen Teil auf die zweckmäßige Verwendung der sogenannten künstlichen Düngemittel zurückzuführen ist. Unser Vaterland ist von der Natur in ganz besonderer Werse bevorzugt, Es ist das einzige Land, in dem sich große Kalisalzlager finden. Die hauptsächlichsten sind zu Staßfurt und Leopoldshall an der preußisch-anhaltischen Grenze, bei Westeregeln in derselben Gegend und zu Aschersleben unweit des Harzes, sowie an einigen anderen Punkten des Landes zwischen Magdeburg und Halberstadt. Außerdem gibt es noch zersprengte Fundstellen, zu denen das nunmehr untergegangene Jessenitz bei Lübtheen in Mecklenburg-Schwerin, in der Gegend der Lüneburger Heide, gehörte. Außerhalb Deutschlands befinden sich nennenswerte Kalilager nur noch in Galizien, in der Gegend von Kalusz, an der Lomnitza, einem Nebenfluß des Dmeyr. Tne auswärtigen Staaken, besonders Amerika, beneiden uns um unseren Kalireichtum. L. Nak unä fern. v Ehrung englischer Seeleute durch Kaiser Wilhelm. Das Londoner Handelsamt hat durch Vermittlung des deutschen Auswärtigen Amtes zwei goldene Uhren er halten, die der Deutsche Kaiser dem Kapitän und dem Ersten Offizier des englischen Dampfers .Ravenstone" zum Geschenk gemacht bat in Anerkennung ihrer Verdienste bei der Rettung zweier Leute der Mannschaft des Dampfers .Chios", der im Dezember im nördlichen Atlantischen Ozean unterging. o Verhaftung des Diebes der Kölner Kaiserkette. Die Kölner Kriminalpolizei verhaftete den 40jährigen Mechaniker Beyer. Er gestand ein, am Raube der Kaiser kette des Kölner Männergesangvereins beteiligt zu sein. Seine beiden Mitschuldigen befinden sich nach seiner An gabe in Brüssel, ebenso sei auch die Kaiferkette in Brüssel in sicherem Gewahrsam. Es besteht also die Wahrscheinlich, keit, daß man die Kette unversehrt wieder zurückerhalten wird. Beyer ist als der eigentliche Anstifter deS Hieb, stahls anzusehen. S Opfer des Sports. Bei einem französischen Straßen- radrennen Mr Veteranen fuhr bei Ranvollon in der Bre tagne der an der Spitze liegende Fahrer Hemonin in aller Geschwindigkeit gegen einen leichten Wagen. Der Führer des Wagens und der Rennfahrer- stürzten zu Boden. Der Kütscher war auf der Stelle tot, Hemonin starb bald darauf im Krankenhaus. Zwei dichtauf folgende Radfahrer stürzten gleichfalls und erlitten schwere Verletzungen. 0 Unglaubliche- Kunststück eines Dreijährigen. In Neukölln hat der drei Jahre alte Sohn Hans deS We k- meisters Schönian ein Kunststück vollbracht, das niema cd für möglich gehalten hätte. Er saß, allein zu Haus g- lassen, in der dritten Etage auf dem Brett des FensterS, das fürsorglich geschlossen war. Irgendwie gelang es Hänschen aber doch, das Fenster zu öffnen. Neugierig schaute er hinaus. Da sah er unten auf dem Hofe seinen Kinderwagen stehen. Er sprang hinaus und saß plötzlich vergnügt in dem Wagen. Was er sich dabei gedacht hat, Hal er nicht erzählt. Vielleicht glaubte er, daß es sich cm Wagen weicher sitzen würde als auf dem harten Fenster brett. Eines steht jedenfalls fest, Hänschen ist unverletzt geblieben. G Tie französische Nutowettfahrt um den Großen Preis wurde Mittwoch von Boillet auf einem Peujeot- Wagen gewonnen, der mittags kurz nach 1 Uhr durchs Ziel fuhr. Er durchfuhr die 15 540 Kilometer lange Strecke in 14 Stunden 10 Minuten und 50 Sekunden. In 14^ Stünden wurde Wagner auf Fiat Zweiter. v Von Katzen angegriffen. In einer Berliner Bau« schtüsserei-Werkstatt hatten es sich Donnerstag in der Mittagspause vier Katzen recht bequem gemacht. Als schließlich ein Angestellter sie vertreiben wollte, fielen die vier Tiere so wütend über ihn her, daß eS ihm erst mit Hilfe herbeigeeilter Kollegen gelang, sich ihrer zu erwehren. Er war aber so übel zerkratzt und gebissen, daß er ärztlich- Hilfe in Anspruch nehmen mußte. O Eine Typhusepidemie im Ruhrgebiet nimmt kn erschreckender Weise zu. Im Diakonissenhause in Witten befinden sich ungefähr 60 Erkrankte. In Bommern hat die Epidemie bereits 4 Todesopfer gefordert. Die Zahl der bisher festgestellten Typhusfälle wird auf iugesamt 120 angegeben. Die Schließung der Schulen steht bevor. Kunte Oages-Okronik. Berlin, 27. Juni. Auf dem Flugplatz Johannisthal stürmte ein Fokker-Eindecker, in dem der Flieger Fokker selbst und sein Schüler Oberleutnant Ritscher saßen, ab. wobei Oberleutnant Ritscher schwer verlebt wurde. Fokker blieb unverletzt. Rostock, 27. Juni. In der Oberwarnow ist die Leiche deS nationalliberalen Parteisekretärs Hauptmann a. D. Erich Gentz gefunden worden. Er hat sich erschoßen. Die Ursache zum Selbstmord ist eine grobe Schuldenlast. Erfurt, 27. Juni. Aus dem hiesigen Dom wurden sehr wertvolle Holzschnitzereien gestohlen. Der Verdacht fällt auf einen Baubeamten. Kassel, 27. Juni. Im Kaiserlichen Schloß Wilhelms- Höhe sollen nach Gerüchten in sensationslüsternen Kreisen kostbare Wertgegenstände gestohlen worden sein. Von anderer Seite wird behauptet, daß die Gerüchte unbegründet seien. Prag, 27. Juni. Bei der Güterverwaltung des Prinzen Ferdinand Lobkowitz in Melnik wurden Defraudationen entdeckt, die über eine Million betragen. Der Güter direktor Mathias Devi wurde verhaftet. Marktbericht. Freitag, den 28. Juni 1912. Am heutigen Markttage wurden 256 Stück Ferkel ein- gebracht. Preis derselben pro Stück, je nach Hröße und Qualität 16—24 Mark. Mrck en n ackrickten für 4. Sonntag nach Trinitatis Wilsckrukk. Vorm. '^8 Uhr Beichte und heil. Abendmahl. Vorm, r/,9 Uhr Predigtgottesdienst (Text: Röm. 8, 18—23). Nachm. 1 Uhr Kindergotiksdienst. Nachm. 2Mhr Tausgottesdienst. Abends O28 Uhr evangel -luth. Jünglingsverein im Pjarrhause. Gruniback. Vorm. ^,9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. 1 Uhr Kinderoottesdicnst. Nachm. 2 Uhr Tausgottesdienst. ReNelsäorf. Vorm. 8 Uhr Beichte und heil. Abendmahl: Pfarrer Heber. Vorm. >/-9 Uhr Predigtgottesdienst: Hilfsgeistlicher Kuvier. Nachm. l Uhr kirchliche Unterredung mit den 1910, 11 und 12 koiy- firmierten Jungfrauen. Derselbe. Nachm. 2 Uhr Tausgottesdienst: Pfarrer Heber. Tora. Vorm. 8 Uhr Hauptgottesdienst. Rökrsckorf. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. '/Z Uhr Unterredung mit der konfirmierten Jugend. Vorm. 0-8 Uhr Beichte und heil. Abendmahl. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. klankenftein. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. Oanneberg. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. An denselben anschließend Unterredung mit der konfirmierten münnl. Jugend. Neukftchen. Vorni. 8 Uhr Predigtgottesdienst. Kierzu zwei Beilagen, Unterhaltungsbeilage und „Wett im Bild". Ivi. 84. Hochachtend O»G^OSGOOVOS0O E Vorläakije E Vollständig kostenlos und ohne jede Kauf- verpstichtuug für die Teilnehmer wird in nächster Zeit im Hotel Löwe (Tag und Stunde gebe noch be- eine mit den Weck'schen Einkochapparaten zur Affchhaltung aller Nahrungsmittel durchaus vertraute EM Wanderlehrerin einen L IliWltilG-MMtraz I mit praktischen Anleitungen halten. Unter anderem 18: E wird eingekocht und sterilisiert. A All« werten Damen und Interessenten werden zu diesem Vortrage höflichst eingeladen. ss-3 IMMeder Vok8edu88-Vkrkin ru Krögis (4 -6) ILa88kN8leIIs sVikdnuff. 8—1, 3—6, 8oan»ksniks 8—3 Ukn ^oidorgai- Strasse 108. Spar-üinlagen (Verriosuvx vom Daxe ad) iVortpspiorv (münckelsicker) llouponeinlösung, Vsrlosungskontroile Msßoni von Veokseln um! Sokeek» Uonto-llonrents, vsrlekne ^eüigung »«er SankgssEts. 8804 gurken, Sellerie, Wern mui vsrsotzisäsnv Lommerblamea empfiehlt sss« Handelsgärtner k rimmormsnn. VE- VodNUNZ in der 1. 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