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arbeitet wird. Neben der persönlichen Fürsorge seitens des Elternhauses sind in den letzten wahren überall Einrichtungen getroffen, die das Sprichwort: „Was man an unsern Kindern tut, das geht dem ganzen Land zu gut", zur kräftigen Tat werden lassen Für untere zirka 700 Schulkinder in Wilsdruff haben wir dw vortreffliche Einrichtung der „Schulmilchpflege" der „Sachs. Fechtschule". Ins Leben gerufen wurde dieselbe nm der Einweihung unseres herr lichen Schulhauses im Oktober 1910. Zunächst wurden 20 Kinder auf Kosten des Vereins mit Milch und Semmel im Schulhause während der Pause bewirtet. Gar bald wurde der Wunsch laut, daß die Einrichtung auch den Kindern be mittelter Eltern zugänglich gemacht werden möge. Gern kam man diesem Wunsch nach, umsomehr dies ein Beweis war, daß die „Fechtschule" auf dem rechten Wege wäre. Seit dem 7. Januar haben nun bis heute durchschnittlich vro Tag 66 Kinder gegen Bezahlung an der Milchpflege teilgenommen, auf Kosten der Vereinskasse 24 Kinder. Die Milchpflege in Wilsdruff hat den Vorzug vor andere» Milchpflegen, daß die Kinder zum Teil das ganze Jahr, im geringsten aber V» Jahr hindurch daran teilnehmen. Nach diesem Muster sind in unserem engeren Vaterlande bereits neue Pflegen eingerichtet worden, und dürfte damit ein weiterer Beweis erbracht sein, daß ein allseitiges Interesse tatsächlich angebracht wäre. Da aber bekanntlich alle Einrichtungen und Aufwenuungen für das Allgemeinwohl mit bedeutenden Opfern verbunden sind, die Vereinskasse aber außer den Beiträgen von 300 Mitgliedern und einigen Ueberschüssen bei Veranstaltungen wesentliche Einkünfte nicht besitzt, so darf wohl der Gesamtvorstand nicht umsonst die Bitte aussprechen: „Für unsere Schuljugend am Blumentage ein gutes Herz und eine offene Hand". — Fremdenverkehr. Außer zahlreichen Ausflüglern in kleineren und größeren Trupps kehrte am Sonntag der Ortsverein Plauenscher Grund der mittleren Post- und Telegraphenbeamten im Hotel goldener Löwe ein, um hier eine Sitzung abzuhalten. — Prämiierung., Beim Preisausschreiben der Be kleidungs-Akademie zu 'Frankfurt a. M. erhielt Herr Schneidermeister' Oswald, hier am 1. Juli auf regelrechte Abänderung schlecht passender Kleider, vermeidende Fehler beim Zuschnitt sowie Skizzierung neuer Formen den 1. und 7. Preis. — Wetterauslichten für heute: Südwestwinde, meist heiter, geringe Temperaturänderung, Gewitterneigung. Lustwärme gestern mittag, -j- 24" L. — Gohlis. Mehrere angesehene Gemeinderatsmit glieder richteten eine Petition an die Königliche Amts hauptmannschaft, um mit der Nachbargemeinde Cossebaude verschmolzen zu werden. Cossebaude besitzt rund 3000 Ein wohner, während Gohlis nicht ganz deren 1000 zählt. Da gegen ist aber der Flächeninhalt doppelt so groß als derjenige in Cossebaude. — Attzschieren. Nicht etwa zur Nachachtung, wohl aber zur Beachtung seitens Lehrer und Eltern sei folgender Vorgang empfohlen: In einer hiesigen Gärtnerei faßen an zehn bis fünfzehn „Tischen", vulgo Heuhaufen, einige Dutzend skatende, tippende oder doppelkopfspielende Schul knaben, welche wie Alte ganz kunstgerecht dem Spiele huldigten. Ob sie den mühsam erworbenen Wochenlohn sofort auf diese Art „verkloppten" oder nur umsoust spielten, konnte man nicht erfahren. Wäre erstere? der Fall, möchten wohl die Eltern ein energisches Veto ein legen; aber auch sonst gehören Spielkarten nicht in die Hände zehn- bis dreizehnjähriger Jungen. Denn: „Jung gewohnt, ist alt getan." — Leipzig, 3. Juli. In der Wohnung der von ihrem Manne getrennt lebenden Schlossersehefrau Grüber, See burgstr. 12, brach in den frühen Morgenstunden Feuer aus. Die Feuerwehr fand, nachdem der Brand gelöscht worden war, die 57jährige Frau im Bett liegend als verkohlte Leiche auf. Es wird angenommen, daß die Frau eine brennendes Stearinkerze auf den Stuhl neben das Bett gestellt und dadurch den Brand verursacht hat. — Das zweijährige Söhnchen des Arbeiters Engelhardt in Leipzig- Neustadt kletterte, als man es für einen Augenblick allein gelassen hatte, auf das Fensterbrett, verlor das Gleichgewicht und stürzte aus dem dritten Stockwerke auf die Straße hinab. Die Verletzungen waren so furchtbar, daß das Kind alsbald verstarb. — Geising. Hier findet am 3., 4. und 5. August Heimatsfest statt. Die Generaldirektion der Staatseisen bahnen hat am 4. August auf der Müglitztalbahn Sonder züge eingestellt. — Gelsnitz, 5. Juni. Die Flugzeugspende, zusammen- gebracht aus den amtshauptmannschaftlichen Bezirken Oelsnitz und Auerbach, hat nunmehr die Höhe von 25000 Mark erreicht. Sie wird am heutigen Dienstag durch einige Herren aus den beiden Bezirken vem Königlichen Sächsischen Kriegsministerium, mit der Bitte übermittelt werden, sie dem Könige zur Verfügung zu stellen. Das Flugzeug wird entsprechend den Wünschen der Spender den Namen „Obervogtland" erhalten. — Glauchau. Für ein Flugzeug Glauchau sind bisher 20212,50 Mark gespendet worden. — flauen i. W., 5. Juli. Der König wird in der Zeit vom 20. bis 22. August im Vogtland weilen, und zwar am 20. in Elsterberg, von wo er sich nach Friesen begibt, um im dortigen Schlosse zu übernachten Am 21. August wird der König Reichenbach, Mylau und Netzschkau und am 22. August Pausa und Plauen besuchen. In Plauen erfolgt in Gegenwart des Königs die Ein weihung des neuen König-Albert-Parkes. — Die Friedrich- August-Brücke mit ihrem gewaltigen, massiven Bogen, ein Bauwerk seltener Art, ist allen Prophezeiungen ängstlicher Gemüter zum Trotz noch nicht eingestürzt und sie wird auch nicht einstürzen, davon sind nun auch jene überzeugt, die zuerst Zweifel fetzten in die Haltbarkeit und Wider standsfähigkeit des Brückenbaues und seiner Widerlager. Interessant aber ist, wie sich die Brücke bewegt, das heißt sich bebt und sengt unter dem Einfluß von Kälte und Wärme, Feuchtigkeit und Trockenheit. Die Beobachtung der Brücke zur Feststellung dieser Hebungen und Senkungen erfolgtwöchentlich zweimal. Diese nivellistischen Freimessungen werden mit einem Präzisions-Nivellier-Jnstrument ausge führt, das auf einem festen, von der Brücke völlig isolierten Standpunkte steht. Um auch die kleinsten Schwankungen (Teile von Millimetern) nachweisen zu können, ist im Scheitelpunkte des Bogen eine in Millimetern eingeteilte 30 Zentimeter lange Präzisions-Nivellierlatte aus Emaille und sind ebenso 6 Höhenbolzen in die beiden Gangbahnen der Brücke eingelassen hvorden. Die mehrjährigen Be obachtungen haben ergeben, daß sich die Brücke bei warmer, feuchter Temperatur bis zu 5 Zentimeter hebt und sich um das gleiche Maß bei trockener Kälte senkt. Kätsel-Eeke. Vexierbilcl. Wo ist der Besitzer des Schlosses? Gekeimlckrikl. 1 — 2 : 3 --- 4 5-j- --- 6 7 2 --4 (Schlüssel: 1 -j- 6 7 — Zeitabschnitt; — 2 Pro dukt des Geistes; 2 -j- 5 — kleiner Behälter; : 2 -4- männ licher Vorname; — 4 2 — Planet; : 6 7 5 — Haustier.) Lösungen in nächster Nummer. Auflösungen der Rätsel aus voriger Nummer. Trennungsrätsel: Nach Sicht, Nachsicht. Versteckrätsel: Kannover, Altona, Mailand, Breslau, Alm, Bom, Gent. Hamburg. Letzte Nackrickien. Leipzig, 7. Juli. Der Flieger Helmuth Hirth hat am vorletzten Tage der großen Leipziger Flugwoche auf dem Flugplätze Lindenthal einen neuen Höhenrekord mit 4100 Metern aufgestellt. Merlin, 7. Juli. Eine amtliche Veröffentlichung stellt den besonders herzlichen Charakter der Monarchen begegnung in Baltischport fest, betont, daß es sich nicht um neue Abmachungen handelte, sondern um Bezeugung der festen und dauernden Freundschaft beider Reiche und deren friedlichen Grundrichtungen. Ksirisiiania, 7. Juli. Das norwegische Storthing hat die große Marine- und Landesverteidigungsvorlage mit starker Majorität angenommen. Es sollen 2 neue Panzer schiffe gebaut werden und der Rest der genehmigten Summe für Unterseepoote, Torpedos und Küstenbefestigungen ver wandt werden. London, 7. Juli. Die letzten noch im Gefängnis sitzenden Suffragetten, die im Mürz wegen Zertrümmerung von Fenstern zu sechs Monaten verurteilt worden waren, sind entlassen worden. Alle erzwangen ihre Freilassung durch den Hungerstreik, nachdem sie eine Zeitlang gewalt sam gefüttert worden waren. Bonn, 7. Juli. Auf der Grube „Friedrich" im Sieg revier wurden durch herabfallendes Gestein zwei Bergleute getötet und zwei schwerverletzt. Konstantinopel, 7. Juli. Die aufständigen Albanier veröffentlichen eine Kundgebung, in der sje hervorheben, daß sie zu den Waffen gegriffen haben, angesichts der Politik der jungtürkischen Regierung, die über -kurz oder lang dahinführe, daß das alte Osmannenreich zertrümmert werde. Konstantinopel, 7. Juli. Enver Bei ließ seine Offiziere schwören, den Krieg fortzusetzen, selbst wenn die Regierung mit Italien Frieden schließen sollte. Lissabon, 7. Juli. Im Norden Portogals sind neue royalistische Unruhen ausgebrochen. Nach Oporto wurde ein Kriegsschiff gesandt. Wifsine-Adinsk (Gouoerment Irkutsk), 7. Juli. In folge anhaltender Regengüsse hat der Fluß Nda-Tschung den niedrig gelegenen Teil der Stadt überschwemmt. Das Wasser steht 4'/, Meter hoch. Die Brücken find fortge rissen. Die Bevölkerung hat sich auf die Dächer geflüchtet, mehrere Einwohner sind umgekommen. über die Mode. Glatte Röcke und Schoßtaillen in den verschiedensten Ausfüh rungen werden diesen Sommer mit großer Vorliebe getragen. Nebenstehendes Modell veran schaulicht eine aus weißem Tüll mit reicher Stickerei verzierte Schoßtaille, die einen ange schnittenen Aermel und vorn eine mit dem Rock überein stimmende glatte Weste erhielt. Der fünfteilige, glatte Rock wurde aus schwarzem Taft gefertigt und kann mit oder ohne Seiten schlitz gearbeitet werden, erhält- aber hinten eine Mittelnaht. Auch die Unterärmel sind aus Taft geformt. Das schicke Kleid kann mit Hilfe eines Favorit schnittes von jeder Dame nach gearbeitet werden, der zur Taille unter dir. 4583 in 44, 46, 48, 50,52, 56 cm halber Oberweite, jede Größe für 70 Pf. erhältlich; Rockschnitt unter Nr. 3241 in 96, 100, 104, 108, 112, 116, 120,125,135,145 cm Hüftweite für 60 Pf. Tüllstickerei muster zur Taille unter Nr. 31878 für Mk. 2,25 von der Modenzentrale, Dresden-N. Meißner Marktberickt am 6. Juli 1912. Butter, ein Kilo 2,70—2,80 Mark, Eier ein Stück 8 Pfg., Gänse, ein Pfund 95 Pf., altes Huhn, ein Stück 2,50—2,80 Mk., junge Hühner ein Stück 1,30—1,60 Mk., Enten Stück 3,50—4.— Mk., Tauben, ein Stück 50 bis 60 Pf. » Getreidepreise geringe Qualität mittlere Qualität gute Qualität niedrigst, höchst, niedrigst, höchst, niedrigst, höchst. Weizen — — — — 22,60 22,90 Roggen — — — — 20,60 20,90 Gerste — — — — —- — Hafer — — 20,00 20,30 20,40 20,90 Nossener Produktenbörse am 5. Juli 1912. 1l WOllx MPf. M.Pf. l<8 M.Pf. bis M-Pf. Weizen, neu „ „ 223 — 227— 85 19 — „ 19'25 Roggen, neu „ „ 203 — 207— 80 16 20 „ 16 50 Hafer, neu „ „ 198 — 202 — 50 9 90 1010 Futtermehl l 100 „ 18 75 50 9 50 „ ll „ „ 17 75 50 9 — —. Roggenkleie „ „ 14 75 15 75 50 7 50 8 — Weizenkleie, grob „ „ 13 50 6 60 Maiskörner, grob „ „ 50 — — „ 9 — Maisschrot „ „ 50 „ 10- Heu, neu per 50 Kilo M. 2 20 „ 2 80 Schüttstroh „ 50 „ „ 2 75 „ 3 25 Gebundstroh „ 50 „ ,, 2 25 „ 2 75 Speisekartoffeln „ 50 „ „ 3 60 „ 4- Kirckennackrickten Milsclruff. Mittwoch, den 10. Juli. Vorm. 9 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. 6in Mort Nr. «K82. Ein kleines Feinstes neues Fernstes neues «eines N EEN Bache lst zu verkaufen. Zu erfragen i. d. Expd. d. Bl. * Näberes bet Mar Liebta. _ . «64» Näheres bei Max Liebig. empfiehlt SV8S Oruokssvkvn »Iler Art vilt» Ixi iNx ii l iiiliriiilt n Mv i« nnsvrvm iii<xlxi4ixli» linixii «n vvrSeksIvIitlK««! wurde, daß die beste medizinische Seife MenMeWMfkkW v Bergman« L Co., Radebeul ist, da dieselbe alle Hautunreinig keiten und Hautausschläge, wie Mitesser, Finnen, Flechten, rote Flecke rc. beseitigt. L St. 50 Pf. bei: Paul Kletzsch, Otto Fünfstücks Nächst in guten beweglichen Beuten verkauft billig I. Mehnert, Hühndorf. Bäcker und Konditor, solid und vermögend, evangelisch, mittl Größe 25 Jahre, guter, gemütl Charakter Wünscht Bekanntschaft mit freundl gesunden Mädchen mit etwas Ver. wögen und Lust zum Geschäft, wenn auch dienend, E» Weiks Wem Kirat Ald erwünscht, sof zurück. Strengste zugesichert u. erbet. Werte Atanonym) Offert, unt. r. Ist. 004 " wvslistvnäsnlc, Orssävn erbeten. Gefl. Offerten urter IO in der Exped d. 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