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3 §3 ? 8 ß 3 ? «ZZ er Z 2 L-rr. ?AL xs ehe Lie Knochen Lie nötige Festigkeit er-i Lie prächtig gefärbten Listen, diese ent- iangt hatten. Ist hingegen ein Kind/arteten zu Binsen und Schilfgras, diese Poesie-Nidum AM pslanrenkun^ W gesund und kräftig, so braucht es gar keine Anleitung und Hilfe, sondern lernt zu gewöhnlichen Gräsern, deren eines oder anderes kräftigeren Sanien als Weizen, Reis, Hirse, Gerste usw. ent wickelte. Der Stammbaum des Weizens läßt sich durch Zeitalter verfolgen, von den Lilien und Wasserpflanzen bis zu der Zeit, da der Wilde ihn wildwachsend fand auf den nicht beackerten Ebenen Les vorgeschichtlichen Asiens und ihn in die kleinen Gartenflecken rings um seine Gestrüpphütte versetzte, von wo er sich in die goldenen Ähren verwandelte, dis jetzt den halben kultivierten Niederungs boden Europas und Amerikas bedecken. Kaum bietet eine andere Seite in der Vflanzengeschichte eine höhere echte Romantik als diese. Keimkekr. Das war dereinst ein Tag der Schmerzen, Der uns getrennt auf immerdar; Du wandtest dich von einem Herzen, Das reich und das dein eigen war. Ich weiß, ich hatte viel verschuldet. Doch nicht so viel, als du gemeint, Und bitter hab' ich drum geduldet, Und blutig hab' ich drum geweint. Doch nun aufs neu in deine Nähe Nach manchem Jahr mein Stern mich führt: Empfind' ich, wie sich Lust und Wehe In meinem Busen mächtig rührt. Mir ist's, ich sollte dich nicht meiden, Und sprechen möcht' ich: O vergib! Ob Welt und Sitt' uns ewig scheiden, Du bist mir dennoch schön und lieb. Wohl lenkt' ich still nach andern Zielen, Ich rang mich fort durch Freud'und Pein, Doch, wie des Lebens Würfel fielen, Vergessen könnt' ich nimmer dein. Ich warb um Lust, um Ruhm, umTugend. Und manches Schöne fiel mir zu; Doch bleibt das schönste Glück die Jugend, Und meiner Jugend Glück warst du. Emanuel Geibel. Auch ein Grund. Sie: „Es ist immer besser, einmal geliebt und wenn dann auch verloren zu haben, als nie mals geliebt zu haben!" — Er: „Ja wohl, wenigstens für die Blumenhändler, die Juweliere und dann und wann für die Advokaten." Boshaft. Schauspieler: „Ich sage dir, wenn ich zum erstenmal auftrat, ist die Kasse bald gestürmt worden!" — Freund: „Die Leute wollten wohl ihr Geld zurück haben?" mnz allein laufen, vorausgesetzt, daß ran ihm schon die Zeit vorher die ölige Freiheit gelassen hat, sich durch bung seiner Kräfte darauf vorzubereiten, inder freilich, welche aus ihrem Bett er Wagen nur herauskommen, um eder auf den Arm genommen zu .„erden, haben nie Gelegenheit, sich aus zuarbeiten und ihre Kräfte zu üben. Ole Lebancklung clcr Palmen will studiert sein, sonst wird man an ihnen nicht lange Freude erleben. Sie verlangen vor allem einen von allen Seiten freien, Hellen Standort, viel Licht und im Sommer reichliches Be gießen. In der warmen Jahreszeit gönne man den Palmen eine . kleine Sommerfrische, d. h. man stelle sie ins Freie, in den Garten, auf den Balkon oder, wenn beides nicht vorhanden, in recht Helle, häufig gelüftete Räume, und man spritze die Palmen dabei fleißig. Jm.Winter — ungefähr von November bis Februar — pflegen die Palmen mit der übrigen Pflanzenwelt der Ruhe: sie halten den Winterschlaf, dabei Kraft schöpfend für die kommende Wachstum periode, und sie wollen während dieser Zeit nicht gestört, nicht zu grober Tätig keit angeregt werden, also man gieße während dieser Zeit sehr, sehr spärlich. Im Frühjahr aber, bei Beginn ihrer Lebenstätigkeit, wenn sich frische, grüne Triebe bemerkbar machen, führe man ihnen wieder Nahrung in reichem Maße zu, durch fleißiges Begießen, viel Sonne, .viel Luft und vor allen Dingen dadurch, /daß man sie sogleich umsetzt, und zwar jedesmal in gröbere Töpfe als die, in denen sie vorher standen. Ursprung «ler SelreictekSrner. Der Weizen ist seiner Abstammung nach eine entartete Lilie, was die bota nische Entwicklungsgeschichte mehr und (mehr erwiesen hat. Gehen wir von der '.allereinfachsten Form der groben Pflanzen gruppe aus, zu welcher die Cerealien und joie andern Gräser gehören, so entstanden »aus diesem Urtypus Schritt für Schritt Vas porrellanregkment. . Das sogenannte Japanische Palais ü Dresden, dessen grünes Kupferdach weit hin leuchtet, verdankt seinen Namen Ler Vorliebe Augusts des Starken für chinesi sches Porzellan, wovon er für eine Million Taler — eine für Lie damalige Zeit kolossale Summe — kaufte und in dem gedachten Palais aufstellen ließ. B« einem Besuche, den er dem König Friedrich Wilbelm l. von Preußen machte, sah August der Starke die berühmten L2 Vasen, jetzt die kostbarsten Stücke der ganzen Sammlung. Er ruhte nicht eher, als bis ihm der preußische König diese Prachtgefäße überließ, und zwar bestand der Kaufpreis in — einem Regiment Soldaten, natürlich möglichst „langen Kerls", der bekannten Liebhaberei des Königs entsprechend. Dieses Regiment hieß scherzweise nun das „Porzellan regiment", der König hegte aber eine besondere Vorliebe für dasselbe, weil er der Meinung war, er habe bei dem Handel ein vortreffliches Geschäft ge macht. Das 1717 errichtete Porzellan regiment ist der Stamm des jetzigen ost- preußischen Kürassierregiments Wrangel. Lis herrlichen Vasen aber bilden noch heute eine der größten Zierden der über 600 000 Stück zählenden Porzellan sammlung. Der sltelte I-lebesbriek oer Welt befindet sich in einer ganzen Sammlung von Privatdriefen und Kauf verträgen aus der Zeit Abrahams, die in den Ruinen der babylonischen Stadt Sippas gefunden wurden. — Dieser Liebesbrief hat in der Übersetzung folgen den. Wortlaut: „Der Bibia sei folgendes kund: Was mich, Gimil-Marduk, an langt, so mögen die Götter Samos lSonne) und Marduk um meines Namens willen (das ist: aus Liebe zu mir) Dich ewig leben lasten. Ich sende hiermit (Anfrage) um Nachricht über Dein Wohl ergehen; sende mir Kunde, ob es Dir gut geht. Ich befinde mich augenblick lich in Babel und habe Dich nicht ge sehen, weshalb ich sehr beunruhigt bin. Sende mir doch Nachricht von Deinem Ergehen, auf daß ich mich freue: komme im Monat Arachsamna. Um meines Namens willen mögest Du ewig leben." Mer ist geWÄKlt? Zu diesem Spiel müssen eine gerade Zahl Spieler vorhanden sein. Diese teilen sich in zwei Hälften. Die eine Hälfte setzt sich auf Stühle oder Bänke, jedoch nur so, daß zwischen jedem ein Platz frei bleibt. Die andere Hälfte muß einige Augenblicke Weggehen, bis sich die Sitzenden untereinander berat ui haben, wen von der stehenden Gesellschaft jeder wählen will. Nun erscheinen die anderen, eins nach dem andern, und machen vor einem der Sitzenden, von welchem sie vermuten, daß derselbe sie vielleicht gewählt habe, eine Verbeugung. Haben sie den richtigen getroffen, so wird die Verbeugung erwidert, und es erfolgt die Einladung, an der Seite der Erwählten Platz zu nehmen. Sind sie jedoch fehlgegangen, so wird der falsch Ratende unter Zischen und Lärm fort getrieben und muß, wenn die Reihe an ihn kommt, nochmals erscheinen und aufs neue raten. Ein Eckweirer f^ugelspiel. Glaskügelchen oder Marmeln, wie sie zu den bekannten Spielen im Freien benutzt werden, finden auch hierfür Ver wendung. In der Schweiz wird es von fast allen Kindern gespielt. Es ist das Brettrollen, wovon man zwei Arten unterscheidet: das Rubbeln und das Spengeln. Es wird beim ersten ein einige Fuß langes Brett an eine Wand gelehnt, und einer der Spielenden läßt seine Kugel darüber Herunterrollen. Sobald dieselbe still liegt, läßt ein zweiter dieselbe nachrollen und sucht dabei die erstere zu treffen. Gelingt ihm dies, so gehört sie ihm; fehlt er, so dient die seinige als Ziel, und der erste, oder? wenn mehrere Spieler sind, der folgende- kommt ans Rollen. — Ebenso geht es beim „Spengeln", nur mit dem Unter schiede, daß dabei die Kugeln gegen eine Wand oder Mauer geworfen werden und gegen ein Bydengrüochen zurück prellen müssen. Der, dessen Kugel der Grube zunächst liegt, gewinnt diejenigen dazu, die er mit der Spanne seiner Hand, oder auch mit dem Maßhölzchen er langen kann. Menn k^incier tauten lernen. Den Zeitpunkt für das Beginnen des Laufens kann man nie genau angeben, weil er bei jedem Kind gerade so wie das Zahnen verschieden ist. Und so wenig man dazu tun kann, den Durch bruch der Zähne zu beschleunigen, eben sowenig läßt sich das Laufenternen er- zwingen, ehe die Kinder von selbst die ersten Versuche zum Stehen und Gehen machen. Wie in allen Dingen, so läßt man auch in diesem Falle am besten der Natur freien Lauf und unterstützt die selbe nur da, wo dies nötig wird. Die blatur läßt sich doch nichts abzwingen, und wenn ein Kind von einem Jahre noch gar keine Versuche zum Laufen machen will, so ist das ein sicheres Zeichen, daß seine Beine eben noch zu, schwach sind, um den Körper zu tragend Dies ist besonders bei Anlage zui „englischer Krankheit" der Fall, und ge-! rade da wäre es sehr verkehrt, wenn' man das Laufen erzwingen wollte. Denn die sogenannten „Säbelbeine" sind in den meisten Fällen dadurch ent standen, daß man die Kinder zu früh zum Stehen und Gehen bringen wollte. Lustigs Lürs UMM siir MM j^i'. 78 Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag: Arthur Zschunke in Wilsdruff 1912 bis mittag» ll Uhr angenommen. B?zug«prei« in der Stadt vierteliährllch 1,40 Mt. frei In8 Han-, abgeholl vorder Expedition 1,30 Mk, durch die Post und Iaseltkon-dsts* 15 Hsq bro Wnkaespolinre -orpvSzelld' Äußerdolb de« Amtsg,richt*bezl,k« Wilsdruff 20 Psg. imä vmgegenä» Amtsblatt für die König!. Lmtshauptmannschafi Weihen, kür das König!. Ninkssterichkund de/stadtrat ;u'Wilsdruff lottne für das König!. Forstrentamt ;u Tharandt. Spät gefunden Koman von üohanna 5chjörrtna (2. Fortsetzung.) „Fürchtest du, daß wir einander überdrüssig werden könnten?" fragte, er und umarmte sie heftig. — „Du bist ein Narr, Hermann." „Wieso, mein Kätzchen?" „Entweder glaubst du an mich — trotz allem — oder du glaubst nicht — —" — „Und was dann?" „Nun ja, so mußt du die Sache gehen lassen." „Gehen lassen? Was meinst du?" „Ich meine, daß ich meine eigene Verantwortung habe und also für mich selber sorgen muß." „Wie alt bist du, kleine Iris?" — „Ah, du willst mein Vormund sein?" „Teilweise! — ein bißchen, so lange bis " Sie war allzu unwiderstehlich. — „Hermanns du er stickst mich! Mein Haar fällt herab " „Wo ist deine Verantwortlichkeit?" fragte er neckend mit jenem Schwung des Kopfes, der ihm so gut anstand, wenn er im Scherz angewendct wurde. Sie war entwaffnet, aber er durfte natürlich nichts merken. „Wenn du etwa glaubst, es sei mir nicht damit ernst, daß ick tue, zu was ich Lust habe, so frage nur die Muster!" „Verwechselst du Eigensinn mit Verantwortlichkeit?" „Gar nicht. Wenn ich zum Beispiel eines Tages, an dem du im „Phönix" zu Mittag speisest, Lust bekäme, zu radeln und mit Graf Sternfelt oder Land. phil. Hybel den Strandweg hinausflöge, so geschähe dies, da die Mutter keinen Gefallen daran fände, auf meine eigene Verantwortlichkeit. Was sollte da wohl daran sein? Du hast ja auch deine eigene Freiheit." „Du magst natürlich immer tun, was dich gelüstet." Diesmal stand ihm, wie sie meinte, dieser Schwung mit dem Kopf nicht so gut an. „So, nun weißt du es!" sagte sie mit einem Ton, der einem Seufzer der Erleichterung glich. Und sie wurde so neb und mitteilsam, daß nicht mehr davon gesprochen wurde, bis lange nachher, als die Abschiedsstunde da war; der erste Abschied in der kurzen Verlobung! Da sagte er: „Ich bleibe wohl ganze vierzehn Tage abwesend. Denke, wie viele Stunden in diesen vierzehn langen Tagen, du wirst mir natürlich jeden Tag alles schreiben, nicht wahr?" „Jeden Tag! — aber — nur einen Brief täglich." Er mußte sie küssen — zum voraus — für jeden Brief. Vierzehn, vielleicht fünfzehn Briefe! Denn es mar vielleicht möglich, daß an einem einzigen Tag zwei kamen, wenn etwas mitzuteilen war. „Du wirst also das Radeln bleiben lassen in Gesell schaft ooir " „ „Aha, mit ihm! Das kann ich gar nicht oersprecyen, denn sonst meint er, daß ich nicht darf." „Dürfen? nein, er oder beide sollen glauben, daß du nicht willst, das ist viel besser!" „Bist du dessen gewiß, daß — daß er, daß die Leute (Nachdruck verboten). dieses glauben?" — „Er ist ein dummer Windbeutel!" „Ich glaube, du wiflst! na, das sollte Mama oder Papa hören. Sie schätzen ihn. Er ist ja Graf, und dazu ein feiner Mann!" „Ja, das will ich meinen!" Diesmal war sein Schwung mit dem Kopf verächtlich. „Du glaubst vielleicht", begann sie wieder, „daß ich nicht darüber nachgedacht habe; aber das habe ich dock. Wenn wir erst einmal verheiratet sind, so hast du mit deiner Arbeit genug zu tun — immer damit — sieh bloß Papa und alle die anderen Männer! — Was sollte ich dann? Ich halte es ganz mit den Frauen, die die Frei heit und — die Verantwortlichkeit haben wollen. Du mußt dich darum daran gewöhnen, daß ich auf eigene Faust handle, wie es mir gefällt." „Natürlich! Aber das ist etwas ganz anderes, als davonzuradeln und mit jungen Männern zu flirten, die nichts Ernstes schaffen." „Du bist wohl nicht ein Verteidigungsfreund. Der Graf ist ja Offizier und Kandidat Hybel Kritiker." „Der erstere ist ein echter Salonoffizier und der andere, der ist übrigens auch Kriegsniann, weil er jeden anderen außer sich selber vorschlägt und doziert, als wenn seine Ansicht von Kunst und Literatur unfehlbar wäre, wie der Lauf der Sonne am Himmel. Alles, was er sagt, ist auf den Höhen der Unfehlbarkeit gegeben und darnach haben sich alle zu richten. Amen!" „Ich wußte nicht, daß du so spöttisch sein kannst", sagte sie und lachte. „Es ist alles andere als Spott, darüber können wir später immer noch sprechen, aber wir verlieren Zeit!" Trotz vieler Überredungen war er nicht überzeugt, daß sie sich ihm fügen werde; er erlangte nur bedingte Ver sprechen: er wurde nicht klar darüber, ob es anders und mehr als ein bißchen Neckerei war. Sie ist so jung, so schön; sie wird wohl anders werden, wenn wir verheiratet sind. Wie er sie doch liebte! — Die Liebe ist stark wie der Tod, sie überwindet alles. Das ist wahr! dachte er. * * * Zwischen den Schären an der Ostküste Bornholms liegt ein anmutiges kleines Fischerdorf. Felsen und waldbekleidete Täler wechseln mit tiefen Einschnitten vom Meer, das bald in wilden Brandungen gegen die felsige Küste braust, bald lächelnde spiegelhelle Arme bildet, auf denen sogar große Schiffe bis fast ans Land laufen können. Zwischen zierlichen, schön malerischen Häfen und zer streuten Häusern liegt ein idyllisches Pfarrhaus mit einer entzückenden Aussicht über das Fischerdorf nach dem offenen Meer hinaus, wo häufig größere und kleinere Schiffe vorüberfahren und täglich Motor- und Segelboote kreuzen. Außer an der mächtigen Schönheit der Natur erfreut