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MMM U MM Beilage Nr. 78. Dienstag, cten 9. ^uli 1912. In Sare?^^ des G^Red^ wurden 7wa?niL" KaSZacht ^Standatt" Große Reden wurden zwar nicht gehalten »ster „naereate Unterhaltung wurde zwischen allen Teilnehmern aevfloaen Am Wend war der Hafenplatz hübsch illuminiert ' Der zweite Tag. Der eigens neu hergestellte kurze Weq nnm Örtchen nach dem Paradeplatz war prachtvoll mit Fahnen Girlanden Tropengewächsen und Blumen aller Art ausgeschmüÄ H-rrllches Wetter leuchtete über dem Meere, und all?S war von emer hochfestlichen, feierlichen Stimmung erfüllt Aber tausend weißaeklechete Schulkinder waren aus Reval Kuna um aie Mocbe. (Starre, ««starre ««d — Versuchsballons.) m-n-n wn eigentlich nur im Frühling oder im Herbst Gewitter gibt, sagen fürsorgliche peUiisLuftkreuzer sind über diese Bedenken langst hinaus. Sie fliegen den Gewittern, die erfahrungsgemäß m 12 Stunden rund 500 Kilometer machen, einfach auf und davon, umkreisen sie, gehen ihnen aus dem Wege. Ihre Eigengeschwindigkeit von 75 Kilo meter die Sturme genügt eben. Sie können es jetzt sogar wagen, große Fahrten über Wasser zu machen. Neulich gmg es von Hamburg über Helgoland und Norderney, und -war noch ohne Landung. Jetzt ist die „Viktoria Lmse mit verstärkter Besatzung (darunter drei Führern), zwei zur Information an Bord eingeschifften Seeoffizieren und zwölf privaten Passagieren nach Westerland auf Sylt geflogen und hat ihre lebende Fracht dort auch richtig ab- gesetzt.„In Westerland stiegen neue Passagiere, unter denen sich auch Generaloberst v. d. Goltz befand, ein. Dann gmg s weiter nach Norderney und zurück nach Hamburg, wo man 2,30 mittags glücklich landete. Wer hätte das noch vor zehn Jahren gedacht! In absehbarer Zeit wird nun auch die Seekrankheit ihre Schrecken verloren haben, denn mit dem nötigen Kleingeld segelt man in seliger Ruhe in den Lüften dahin, während andere Leute krampf haft über die Reeling gelehnt auf dem Luxusdamvfcr nichts vom Luxus haben. Selbstverständlich wird auch die Zeit kommen, wo der »große Teich" zwischen Amerika und Europa überflogen werden kann. Dian muß nur die Entwicklung abwarten können. Der schreckliche Todessturz Vanimans erklärt sich aus dem Nicht-warten-Können amerikanischer Reklame säger. Der „Ingenieur" Vaniman, der in Wirklichkeit über gar keine technische Vorbildung verfügte, fand (wie in Amerika stets für jede Verrücktheit) einen Geldmann und baute ein unstarres Luftschiff in einem längst über holten System, nach Art des „Erbslöh", der vor einigen Jahren bei uns abstürzte, nachdem er geplatzt war; näm lich mit einem nicht spitz zulaufenden, sondern ganz stumpfen Hinterteil, an dem die Luftmassen nicht abfließen können, sondern starke, zerrende Heckwirbel bilden. Bei einem Zeppelin macht das nichts aus, denn er hat über einem starren Gerüst eine äußere Bespannung und innen 17 kleinere Ballonets, die amerikanische „Akron" hatte aber nur eine einzige große Gashülle, deren Inhalt unter dem Einfluß der Julisonne sich gewaltig ausdehnte und die Hülle sprengte. Frau Vaniman selbst und 3000 andre Zuschauer erlebten es am Ufer, wie das Luftschiff m Fetzen riß und die fünf Insassen kopfüber ins Meer stürzten. Alle sind tot. , Auch in der Politik läßt man der Luftschiffahrt ihr Recht wenigstens kennt die Sprache der Diplomaten die „dallöns ck'essai» die Versuchsballons. Bei der Baltisch, porter Kaiserentrevue sollen gleich mehrere aufgelassen werden um festzustellen, wohin die Windrichtung der europäischen Politik in den nächsten Monaten geht. Ruß land ist nach Krieg und Revolution wieder erstarkt und spielt eifrig in Europa mit. Mit einer aufstrebenden Firma gut Freund zu sein, hat sich immer empfohlen, und die deutsche Regierung hat niemals daran geglaubt, daß ihr östlicher Nachbar ein „Koloß mit tönernen Füßen" sei. Was in Baltischport sozusagen im Aüerheiligsten, m der logenannten Laube" auf dem Achterdeck der deutschen Kaiserjacht abgemacht wird, werden wir, die Massen im Vorhof, vielleicht nicht sofort erfahren, aber wenn auch von einer Sprengung der Entente keine Rede sein kann, so wird jedenfalls der Einfluß der „drei Kaiser" von Rußland, Deutschland, Österreich gestärkt auS der Entrevue hervor sehen — und man munkelt, daß Italien fortan auch nie mehr »Extratouren" machen wolle. . Das hindert das Königreich Italien aber niwr daran, gelegentlich einen Versuchsballon aufsteigen zu lassen, wieviel man — Deutschland bieten kann. Ein ganz ruhiger und sachlicher Artikel des Feldmarschalls Freiherr o. d. Goltz in einer Wiener Zeitung, in der er erörterte, warum die Türken nicht nachgäben, hat m Italien den (natürlich falschen) Eindruck erweckt, als Hetze Freiherr v. d. Goltz die Türken extra noch gegen Italien auf. Die Italiener haben deswegen sogar eine diplomatische Anfrage nach Berlin gerichtet und ihre Presse gebärdet sich sehr aufgeregt. Man kann den Herren aber wn achselzuckend erwidern, daß sie in den Tagen von d» Franzosen noch ganz anders gegen uns ^Lst «S ihnen jetzt unangenehm, daß es in Ke an Sympathie für die Türken gibt, so mögen in A Brust schlagen — und versuchen, Mlt uns Verhältnis zu kommen, wie wlr es mit »LÄT? Jab?-^ habem Ms das Habsburgerreich echmÄ auf dem Kriege stand, haben wir uns «uch h<chen Es gestellt. So etwas kann Italien Wbloß das Schielen nach Frank- Mt dem DreM^Peben und fortan durch dick und W dassewe ^und zu gehen, dann tut der Drei- emgerronen, ferner Großfürst Nikolai Nikolajewitsch, Kommandeur des 1. Korps General Artamonow und Divisionsgeyeral Sajontschkowsky, der das Wiborgsche Regiment im japanischen Kriege führte; zwei Drittel des Regiments blieben damals auf den Schlachtfeldern Asiens. Die Parade. Der Paradetag war vom herrlichstem Wetter be günstigt. Die Landungsstelle für die Monarchen war mit Teppichen, weißen und roten Blumen und Palmen ent zückend geschmückt. Auch war eine Ehrenpforte mit den Zeichen „V7. ll." errichtet. Gegen 10 Uhr traf der Zar nebst Gefolge auf einer Dampfbarkasse an der Landungs stelle ein, bald darauf auch Kaiser Wilhelm, in der Uniform des Wiborger Regiments, mit dem Prinzen Adalbert und Gefolge. Der Zar begrüßte den Kaiser, worauf Re gimentskommandeur Leontiefs den Rapport abstattete. Kaiser Wilhelm schritt mit dem Zaren die Front der Ehren wache ab und begrüßte sie mit einer kurzen Anrede in russischer Sprache. Nachdem das Musikkorps die deutsche Hymne gespielt und die Mannschaften ein Hurra auf ihren Chef ausgebracht hatten, vollzog die Ehrenwache den Zeremonialmarsch vor dem Kaiser. Nunmehr begaben beide Monarchen sich zu Fuß nach dem Paradeplatz, begleitet von tausendstimmigen Hurra rufen des Publikums und der spalierbildenden Kinder. Auf dem Paradefeld angelangt, schritt Kaiser Wilhelm die Front jedes einzelnen Bataillons ab, bei jedem mit der Hymne und brausendem Hurra begrüßt. Darauf defilierte das Regiment im Parademarsch. Der Kaiser dankte jeder Kompagnie einzeln, ebenso den Kommandeuren in russischer Sprache. Der Zar brachte zum Schluß ein Hurra auf Kaiser Wilhelm aus, das von den Truppen begeistert aus genommen wurde. Nach Beendigung der Parade begaben der Kaiser und der Zar sich auf ihre Jachten zurück. An Bord der „Standart" folgte dann ein Frühstück. Abends fand das Diner an Bord der „Hohenzollern" statt. Ordensauszeichuungen. Der Deutsche Kaiser hat zahlreiche Auszeichnungen verliehen; u. a. erhielten Ministerpräsident Kokowzew den Schwarzen Adlerorden, Minister des Auswärtigen Ssasonow den Verdienstorden der preußischen Krone, General Tatischtschew die Brillanten zum Noten Adlerorden 1. Klasse, Kriegsminister General Ssuchomlinow das Großkreuz des Roten Adlerordens, Oberst Leontjeff, Kommandeur des Regiments Wiborg, den Roten Adler orden 2. Klasse mit der Krone; auch verschiedene Offiziere und Mannschaften des Regiments erhielten Auszeichnungen, ferner erhielt Marineminister Admiral Grigorowitsch das Großkreuz des Roten Adlerordens. Kalki lckporter Ausklänge. Dem trunkenen Jllo in Schillers Wallenstein-Trilogie wird das Dokument der Verschworenen zur Unterschrift vorgelegt, und er stammelt halb ernüchtert: „Vor Tische las man's anders!" Vielleicht wird auch nach den Gast- mählern auf der Baltischporter Reede der eine oder andere Konjekturalpolitiker argwöhnisch die Telegramme durch blättern, weil sie nicht das bringen, was er dachte. Nur ist es diesmal umgekehrt gegangen, wie beim Verschwörer kommers der Wallensteinschen Generale: es ist überhaupt nichts Böses gegen einen Dritten gebraut worden, was heimlich so mancher erwartete. Schon schwillt den ver- ängsteten Franzosen wieder der Kamm und sie sagen durch den Mund ihres größten gegenwärtigen Geschichtschreibers Gabriel Hanotaux, daß man die Kaiserentrevue von Baltischport erst dann beurteilen sollte, wenn nach einigen Tagen — der französische Ministerpräsident Poincare beim Zaren gewesen ist. — Nun, der Zar wird ihn freundlich empfangen. Wer das wird nichts an der Tat sache ändern, daß die beiden Monarchen, Kaiser Wilhelm und Zar Nikolaus, am 6. Juli abends in vortrefflichem Einvernehmen von Baltischport abreisten. Hanotaux hat recht, daß er seine Landsleute beruhigt, denn das Deutsche Reich hat nie daran gedacht, Rußland und Frankreich entzweien zu wollen. Der Zweibund hat zwar eine drohende Fassade, in seinem Innern wird aber kein Kriegswerkzeug geschliffen; Rußland wirkt in seiner erdrückenden Masse seit Jahrzehnten nur beruhigend auf das quecksilbrige Frankreich. Nichts Besseres können wir uns wünschen, als einen so friedlichen Vormund für unseren westlichen Nachbar. Daß Rußland aber so friedlich bleibt und sich „an keiner Aktion beteiligt, die ihre Spitze gegen Deutschland richtet", — ja, das ist wohl allerdings noch bekräftigt worden. Eine leise Enttäuschung haben diesmal aber wohl alle höfischen Ehestifter davongetragen, die mit dem „Gotha" in der Hand tagtäglich, so wie alte Damen mit dem Patience-Legen, sich mit dem Zusammenstellen heirats fähiger Prinzen und Prinzessinnen befassen. Kaiser Wilhelm hat einen Sohn, der sogar „hochgradig heiratsfähig" ist, den achtundzwanzigjährigen Prinzen Adalbert, und da er nach Baltischport mitgenommen wurde, war es für alle Hoffnungsvollen bei Hose klar, daß es der blühenden Siebzehnjährigen, der ältesten Tochter des Zarenpaares, gelte. Kieler Freunde des Pr n m haben sich beeilt, die Nachricht schon bei ihrem Auft u hen sofort zu dementieren. Adalbert von Preußen kennt nur seinen Dienst, der so hart ist, wie bei jedem andern Offizier, mitunter vielleicht sogar härter; einmal schien der Kaisersohn, als bei seinem ersten Kommando auf einem Torpedoboot bei fürchterlichem WetterdieSeekrankheit in schlimmster Form ihn immerwieder niederwarf, an seiner Eignung zum Marineoffizier ver zweifeln zu wollen, und depeschierte nach Hause, es ginge nicht mehr. Wer der kaiserliche Vater antwortete nur: „Aushalten!" Und eS ging. Prinz Adalbert biß die Zähne zusammen und ward des eigenen Körpers Herr, und Sonntags, wo andere junge Offiziere „das Leben ge nossen", saß er stets noch freiwillig über den Büchern, bis er, in Praxis und Theorie geschult, in Wirklichkeit (nicht bloß nach patriotischen Erzählungen) einer der tüchtigsten Seeoffiziere geworden war. Der Flotte und ihrer Größe gilt sein ganze» eisernes Interesse — und an Verlobungen will er vorerst nicht denken, so lieb das den Ettern auch wäre. Die „Großen" aber sind wieder einmal voneinander entzückt. Ms Nikolaus ll. seine Regierung antrat, war er von einem Gefühl der Eifersucht gegenüber dem Deutschen! Kaiser nicht ganz frei. DaS hat sich allmählich gegeben,^ die beiden find aufrichtig gute Freunde geworden. Heute sind sie eS mehr denn je, und das kann man nach Baltisch«! port wohl ruhig sagen: eS wäre eine wahre Herkules» arbeit, sie auseinander zu bringen, und bei ihren Lebzeiten kann eS als ausgeschlossen gelten, daß jemals Deutschland mrd Rußland den Degen miteinander kreuzen. Politische Kunäs^äu. / Deutliches Kelek. * Die Waffergesetzkommission des Reichstages hat seht: nach 87 Sitzungen die erste Lesung der umfangreichen Waffergesetzvorlage beendet. Nach der Annahme vertagt» sie sich auf Dienstag, den 16. Juli nachmittags, wo deÄ Bericht festgestellt werden soll. Die zweite Lesung soll am 10. September beginnen. Infolge der vielen und ver wickelten Änderungen an dem Entwurf besteht in der Kommission eine Stimmung dafür, den Allg. Deutschen Sprachverein mit einer Durchsicht des Entwurfes in der Kommissionsfafsung zu bettauen, > -I- Wie verlautet, wird dem Reichstage bei seinem Wieder-' zusammentritte ein kolonialer RachtragSetat in Höbe von einer halben Million Mark zugehen. ES handelt sich um die Kosten der deutschen Expedition zur Festsetzung der neuen Kamerungrenze. -4- Die im Reichsamte des Innern mit Vertretern ver schiedener Gastwirtsorganisationen gepflogene Konferenz über die Frage der Errichtung von Gastwirtskammern hatte negatives Ergebnis: der Dezernent Geheimrat Land mann bezeichnete das bisher vorgelegte Material als nicht erschöpfend und stellte den Gastwtrtsverbänden anheim, eine erneute und genügend begründete Petition einzurekchen. 4- Bekanntlich wird im Reichsiusttzamte auch eine Re vision der Zivilprozeßordnung vorbereitet. Wie verlautet, bandelt es sich dabei auch um die Frage der Heranziehung des Laienelementes zum Richteramte, um ein weiteres Umsichgreifen von Sondergerichten, die ohne Berufsrichter eingerichtet sind, zu verhindern. Auch eine Revision der Konkursordnung dürste in Frage stehen. Allerdings liegen diese Reformen noch in weitem Felde, da sie erst nach Er ledigung der Strafprozeßreform wirksamer aefördert werden können. 4- Während im Jahre 1881 bet den Schwurgerichten 5698 Verhandlungen gegen weibliche Angeklagte stattfanden, hat sich ihre Zahl bis zum Jahre 1911 auf 3400 herab gemindert. Auch der Rückgang in der Anzah' der weiblichen Gefangenen ist im letzten Jahre so erheblich gewesen, daß ein Frauengefängnis mit 200 Plätzen geräumt und für! jüngere männliche Gefangene bereitgestellt werden konnten Allerdings drückt sich in diesen Angaben wohl nicht nur die Entwicklung der Kriminalität des weiblichen Geschlechtes, sonders auch die„ Entwickluirg der Gesetzgebung aus. 4- Der Reichskanzler und Graf Mirbach sind vo« Baltischport nach Petersburg gereist, wo sie in der deutschen Botschaft abstiegen. Zu Ehren des russischen Ministers des Außer« Sasonow fand ein Diner statt. Auch zu Ehren Kokowzews, des russischen Ministerpräsidenten, und darauf, zu Ehren des Reichskanzlers werden Festessen stattsinden.' Am Mittwoch verläßt der Reichskanzler Petersburg und begibt sich nach Moskau. j * Dr. Solf hat in Windhuk dem rum Vorsitzenden de» Farmerverbandes „Mitte" gewählten Herrn Erdmann ver sprochen, sofort nach seiner Rückkehr eine Vorlage wegen der Errichtung eines BodenkrcditinstitntS auf landwirtschaft licher Grundlage im Reichstage einbringen zu wollen. — Gouverneur Dr. Seitz hat ferner erklärt, daß er nach seinem Urlaub bestimmt nach Südwestafrika »urückkehren werde. > 4- Wie aus Leipzig gemeldet wird, ist die Untersuchung im Falle Kostewitsch so weit vorgeschritten, daß die Anklage-' erhebung beschlossen wird. Die Überführung Kostewttsch^ nach Leipzig soll alsbald erfolgen. frankreick. x Der französischen Deputiertenkammer ist ein Gesetz entwurf unterbreitet über die zum Nattonalfest zu erhebende Feier zu Ehren der Jungstau von Orleans. Er bestimmt,! daß dieses Fest am zweiten Sonntag des Monats Mall dem Jahrestage der Befreiung von Orleans, stattzusindew habe und daß ferner in Rouen auf dem Platze, wo die Jungstau von Orleans verbrannt wurde, ein Denkmal mit der Aufschrift errichtet werden solle: „Der Jeanne d'Arc dast dankbare stanzösische Volk." , . , , „ . Im Anschluß an diese Meldung erscheint eS interessant daß das Polizeigericht von Lens den Erzbischof CheSnelong wegen „Schaustellung aufrührerischer Abzeichen" zu 6 Frank Geldbuße verurteilte. Er batte aus Anlaß des Jeanne- d'Arc-Festes sechs päpstliche Fahnen gehißt. - * Im Verlaufe der Beratungen über die Wablrrkorm ^Estirte Ministerpräsident Poincar6, daß er wünsche, daß dasl Veseb mit einer möglichst groben Zobl republkanifcher Stimmen angenommen werde. Er werde das Gesetz zur UiWM ^«gen, selbst wen« di- .ttgierung verdien. i X Die Regierung will die Publikation der Milowanowitsch« schen Memoiren über die Ännexionskrise, di« angeblich für die Radikalen sehr gravierend sein sollen, verhindern. Daher ist eine staatliche Kommission noch in der Nacht vor dem Tode des Ministers in sein Haus geschickt worden, mit der Aufgabe, sofort im Moment des Ablebens seine sämtlichen Papiere zu versiegeln. ' k-orck»m«rika. x Roosevelt will trotz seiner großen Niederlage nicht zurücktreten. Er bleibt nach wie vor bei dem Gedanken der Gründung einer neuen Partei, trotzdem sich von republi kanischer wie demostatischer Seite kein Anhang für ihn zeigt. Er gib: jetzt schon die Grundzüge des Programms der neuen Rooseveltpartei bekannt. Er erklärte, die demokratischen und republikanischen Parteiprogramme zeigten kein Ver ständnis für die soziale und industrielle Bewegung im Lande. Er werde in seiner Wahlkampagne auf die Verteuerung oer Lebenshaltung Hinweisen und sich an die Lohnarbeiter und Farmer wenden. —— .