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Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 18.07.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191207183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19120718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19120718
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-07
- Tag 1912-07-18
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Monat
1912-07
-
Jahr
1912
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— Wetterausstchte« für heute: Nordostwinde, Be wölkungszunahme, Temperaturabnahme, trocken, Gewitter neigung. Luftwärme gestern mittag -s- 26" O. — Blankenstein. Am Freitag, den 19. Juli, soll nach dreijähriger Pause hier wieder ein Schulfest abgehalten werden. Dasselbe soll mittags durch einen festlichen Um zug eröffnet werden Später turnen die Mädchen einen Reigen, die Knaben führen Stabübungen vor. Gegen 7 Uhr wird das Kinderfestspiel Zwergkönig Hubig von Taubner (Schuldirektor in Freiberg) zur Aufführung gelangen. Den Schluß des Festes bildet ein Lampionzug. Möchte dieser Tag für unsere Kinder recht fröhlich verlaufen, dann werden auch die Aelteren sich herzlich freuen. — Peutschenbora, 15. Juli. Eine große Freude wurde gestern der hiesigen Schule bereitet. Anläßlich seines Wegzuges von hier überreichte Herr Kaufmann Bretschneider der Schule vor versammeltem Schulvorstande eine Samm lung wertvoller physikalischer Apparate für Lehrzwecke. — Kerrndorf. Die Notiz bezüglich der angeblichen Entdeckung radiumhaltigen Wassers in einem hiesigen Privatgrundstück hat sich als fette Ente erwiesen. Ein Sommergast von dort schreibt, wie an vielen anderen Orten scheine auch in Herrndorf der Radiumkoller zu herrschen. Es handle sich um ganz gewöhnliches Grundwasser, das etwas eisenhaltig sei, wie es in verschiedenen Kellern Herrn- dorfs anzutreffen sei. Von Radium sei' keine Spur vor handen. — Dresden. Eine wenig erfreulich klingende Nach richt gibt die hiesige Fleischer-Innung bekannt. Sie sieht sich genötigt, wegen der seit Jahresfrist eingetretenen Preis erhöhung des Schlachtviehes, die ungefähr im Vergleiche zum Vorjahre durchschnittlich 10 Prozent beträgt, ebenfalls — soweit dies bisher noch nicht geschehen ist — ihre Verkaufs preise für Fleisch- und Wurstwaren zu erhöhen. Wenn nur die Hausfrauen sich nicht einmal besinnen, daß es auch ein bis zwei Wochen ohne Fleisch geht. — Die Ab lehnung der Universitätswünsche seitens der sächsischen Re gierung hat in weiten Kreisen Dresdens schmerzliches Be dauern erregt. Gleichwohl ist die Dresdner Presse der Ansicht, daß mit der Regierungserklärung das letzte Wort in der hochbedeutenden Angelegenheit noch nicht gesprochen ist. Vielmehr werden schon neue Vorschläge zur Erweite rung des Dresdner Hochschulwesens gemacht. So fordert man u. a. eine Ergänzung der Technischen und Tierärzt lichen Hochschule durch eine medizinisch-naturwissenschaftliche Fakultät und eine Hochschule für soziale und kommunale Verwaltung. Es soll also eine vom Universitätscharakter ganz verschiedene durchaus neue Hochschulart begründet werden, die Männer der Praxis in Technik, Verwaltung und Hygiene heranbilden soll. In Dresdner Ratskreisen beabsichtigt man, in nächster Zeit mit der Regierung Füh lung zn nehmen, um so die Wünsche der Bürgerschaft zu verwirklichen. — Eine unerhörte Beschimpfung unseres Bis marckdenkmales hat in der Nacht vom Sonntag znm Mon tag sich ereignet. Etwa 12 bis 15 dumme Jungen, welche sich als Studenten bezeichneten, verführten vor dem Denkmal auf der Ringstraße eine Art von Apachentänzen und einer derselben ging in seiner Frechheit sogar so weit, daß er mittels Bindfadens ein irdenes Geschirr, daß in seiner Form lebhaft an diejenige erinnert, welche man abends vor dem Zubettgehen benutzt, an dem Denkmal befestigte. Als ein Schutzmann gegen dieses unverschämte Treiben einschreiten wollte, wurde er von den angeblichen Studenten belästigt, doch gelang es schließlich, sie zu verhaften. Wie von Augen zeugen versichert wird, handelt es sich bei dieser Demon stration zum Glück nicht um Deutsche, sondern um Eng länder. Die Demonstranten befinden sich noch in Haft, der Polizeibericht hat nähere Angaben über diese Angelegenheit bisher nicht gebracht. — Dippot'diswatde Im Konkursverfahren über das Vermögen der Vereinsbank in Dippoldiswalde wird eine Abschlagsverteilung von 10 Prozent stattfinden, wozu 105188,42 Mk. verfügbar sind. An nicht bevorrechtigten Forderungen sind 1051884,18 Mk. zu berücksichtigen. Die Vorrechtsforderungen sind berichtigt. — Kamenz. Die hiesige Schmiedeinnung hat in ihrer letzten Hauptversammlung einstimmig beschlossen, An fang Oktober d. I. eine Schmiedefachschule zu gründen, die eine selbständige Fachschule und nicht bloß eine Fachklasse der Fortbildungsschule sein soll. — Großenhain. Der Roggenschnitt hat auch in der hiesigen Gegend seinen Anfang genommen. Das herrliche Sommerwetter hat die Reife wesentlich begünstigt. Alan rechnet in diesem Jahre mit einem ergiebigen Ernteer trage. — Schönfels bei Neumark. Am Freitag abend in der neunten Stunde ging der 9jährige Sohn Max des Landwirts und Strumpfwirkers Heidel von hier zusammen mit seinem Vater neben dessen beladenem Heuwagen her. Auf der Chaussee zwischen Altrottmannsdorf und Neumark wurden beide von einem rasch dahersausenden Auto über holt und der Knabe überfahren und getötet. Wer die Schuld trägt an dem bedauerlichen Vorkommnis, ist noch nicht festgestellt. Politische Kunälcbau. Deutsches Keich. * In den Reichstagsdebatten über die Frage der Misch ehen ist hervorgehoben worden, daß in den deutschen Kolonien der Zuzug deutscher Frauen sehr zu wünschen übrig lasse und die Ansiedler oft deshalb genötigt seien, Verbindungen mit schwarzen Frauen einzugehen. Für Südwestafrika, unsere wichtigste Kolonie, trifft dies nicht zu. Nachdem neue Erwerbsmöglichkeiten dort auch für Frauen geschaffen find, hat sich der Zuzug von Frauen in den letzten Jahren erheblich vermehrt, das Bedürfnis an deutschen Dienstboten ist bedeutend gestiegen, viele Beamte und Ansiedler haben ihre Familien nachkommen lassen, die Zahl der eingewanderten Bräute ist allerdings zurückgegangen, obwohl die Behörden für Bräute, die in der Kolonie heiraten, Zollerleichterungen, für Beamten bräute sogar Reisezuschüsse gewährt hat. Wahrscheinlich heiraten die Beamten aber lieber in der Heimat und treten die Ausreise mit der Frau an. Während 1902 nur 31 Frauen nach Südwestafrika ausreisten, waren es 1906 schon 92, 1909 183, 1911 sogar 246 Frauen. Aon diesen 246 Frauen waren 56 Ehefrauen, 55 Töchter dieser Frauen, 21 sonstige Verwandte, 15 Bräute, 99 Dienstboten. In den letzten 14 Jahren sind 1230 Frauen nach Südwest- afrika eingewandert, darunter 279 Ehefrauen, 164 Bräute, 874 ledige Frauen, 413 Dienstboten. 4 Geheimrat Haber, der Referent für Ostafrika, wird in der nächsten Woche die Reife nach Daressalam antreten und dort mit dem Staatssekretär Dr. Solf zusammen treffen. Geheimrat Haber, ein guter Kenner der Kolonie, wird die brennendste Frage der Kolonie, die Arbeiterfrage, zur Entscheidung bringen. Auch bezweckt seine Reise eine Besichtigung der bisherigen Fundstätten von Kohle und anderen wertvollen Mineralien. Das Vorhandensein von Gold ist bei Sekenke festgestellt worden, und die Kironda- Goldminen-Gesellschaft arbeitet schon jetzt mit recht erfreu lichem Erfolge an der Ausbeutung des Vorkommens. Am Njassa sind Kohlenlager entdeckt worden, und zwischen Njassa und Tanganjika ist wiederholt das Vorkommen von Kupfer festgestellt worden. Einen erheblichen Reichtum weist die Kolonie an Glimmer auf. Bei Morogoro an der Zentralbahn sind reiche Glimmerlager entdeckt worden, an deren Ausbeute mehrere große deutsche Firmen be teiligt sind. * Wie bestimmt verlautet, wird die erste Rate für die Herstellung einer Verbindung zwischen der Jnsclt Sylt und dem Festlande im nächsten preußischen Eisenbahn anleihegesetz angefordert werden. Zunächst wird es sich um die Herstellung eines Dammes zur Anlegung einer Neben bahn handeln, der staatliche Aufwendungen von rund fünf Millionen Mark erfordern dürfte. Nach seiner Fertig stellung wird eine Eisenbahnlinie erbaut, die die Linie Husum—Tondern in kürzeste Verbindung mit Westerland bringt. * Einem Wunsche deS Reichstages entsprechend, ist die Reichsregierung auch an die Seeberufsgenossenschaft mit dem Ersuchen um Begutachtung der Maßnahmen heran getreten, die zur Erhöhung der Sicherheit der Personen, befördernng auf See in Aussicht genommen sind. Die Seeberufsgenoffenschaft ist angewiesen worden, ihr Gut achten so zeitig zu bewirken, daß die im Herbst stattfindende neue Konferenz, auf welcher die Stellungnahme der deutschen Regierung bei den internationalen Verhandlungen in London festgelegt werden soll, es neben den anderen Gutachten bereits vorfindet. - OUrkel. ' X Der »um Kriegsminister ausersehene General Tartar Osman Pascha hat ebenso wie Marschall Nazim Pascha das ihm ansetrayene Amt abgelehnt. Infolgedessen ist der frühere Marineminister Mahmud Muchtar Pascha gewählt worden, der den Posten auch angenommen haben soll. — In der Kammer Haden wieder einige endlose Reden statt- gesunden. Der Minister des Äußern sowie der Großwesir verbreitete« sich über die allgemeine politische Lage. Aus ihren Reden verdient hervorgehoben zu werden das fast leidenschaftliche Bekenntnis zur französischen und vor allem englischen Freundschaft. Diese letztere hat, wie Assim Bey erklärte, nach fast 30 Jahre langem kühleren Verhältnis nun wieder die alte Wärme angenommen, nachdem England, wie schon früher, durch Taten seine Gefühle beweise. Das Verhältnis zu Frankreich werde noch immer intimer. Es muffe anerkannt werden, daß Deutschland und Österreich, die der Krieg in eine prekäre Lage versetzt habe, eine rück sichtsvolle Neutralität bewahrt hätten. Der Großwesir er klärte offiziell, die Türkei werde die Dardanellen neuerlich schließen, wenn Italien die Aktion im Ägäischen Meere fortsetze. Der Minister des Nutzern betonte, die Türkei werde den Krieg fortsetzen und das Ottomanische Reich werde vor dem Auslände wie ein einziger fester Block er scheinen. Am Schluffe der schönen Worte sprach die Kammer dem Kabinett ihr Vertrauen aus. — So haben die Schwätzer die Türkei wieder auf einige Zeit gerettet. Lus In- unck Luslnnct. Konstantinopel, 16. Juli. Die Regierung hat beschlossen, durch Ausschaltung der betreffenden Abteilungen aus dein Ackerbaumlnijterium ein Handels- und Gewerbe ministerium zu schaffen. Konstantinrpel, 16. Juli. Der Kaimakam von Gewäsch im Vilajet Wan ist von einem Unbekannten angegriffen und lebensgefährlich verletzt worden. Belgrad, 16. Juli. Ein königlicher Ukas ordnet die Einberufung sämtlicher Reservisten zu einer zwanzig- tägigen Übung in den Monaten Juli, August und Sep tember an. Sämtliche Reserveoffiziere werden zu einer sechs wöchigen Waffenübung einberusen. Lissabon, 16. Juli. In Loures. Bucellas und zwei anderen in der Nähe von Lissabon gelegenen Gemeinden haben die Republikaner die Ortsgeistlichen vertrieben. Zahlreiche Einwohner verfolgten die Geistlichen brs vor die Tore von Lissabon. — Der Pfarrer in Bellas ist verhaftet worden. Alas gibt es Neues? Weniger Flurschaden. Berlin, 16. Juli. In den letzten Jahren sind in landwirtschaftlichen Kreisen lebhafte Klagen über die große Ausdehnung der Manöverschäden laut geworden, und auch in militärischen Kreisen sind Zweifel ausgetaucht, ob eine Beschädigung von Ackern in großem Umfange durch Truppen tatsächlich bei Friedensübnngen notwendig sei. Es hat sich bei der Abschätzung der Manöverschäden ost herausgestellt, daß die Truppen bei guter Führung Flur schäden vermeiden können, wenn den Führern Hilfsmittel an die Hand gegeben werden. So ist für die großen Manöver soeben verfügt worden, daß zum Schutze vou Ländereien, die nicht von Truppen betreten werden sollen, weithin sichtbare Zeichen aufgestellt werden sollen. Dies gilt besonders für Gemüsekulturen, Schonungen, Saatklee, Drä nagen, Versuchsfelder usw. Soweit irgend vermeidbar, sollen solche Ländereien geschont werden. Als Zeichen sind Hohe Stangen mit Sirohkränzen zu verwenden, die mindestens 300 Meter weit sichtbar sind. Gefährliche Stellen und sumpfige Gegenden sollen zum Schutze der Truppen durch schwarze Flaggen kenntlich gemacht werden. Hauptmann Kostewitsch in Leipzig. Berlin, 16. Juli. Die Zweifel über die Schuld des wegen Spionage verhafteten russischen Hauptmanns Kostewitsch dürsten nun bald verschwinden. Kostewitsch wird bestimmt am Montag nächster Woche von hier nach Leipzig äbergeführt werden, da jetzt die Voruntersuchung abgeschlossen ist. Bis zu seiner Überführung wird ihn seine Frau täglich besuchen können. In Leipzig wird er jedoch in der ersten Zeit keinerlei Besuche empfangen dürfen. In Rußland hegt man allerdings die Hoffnung, daß der Hauptmann in Leipzig auf Ehrenwort freigelassen werden wird, damit er in einem Hotel Wohnung nehmen kann. Diese Hoffnung dürfte sich wohl kaum erfüllen. Mehr Dreadnoughts! London, 16. Juli Der Schrei nach der größeren Flotte ertönt andauernd mit unverminderter Stärke. Im gestrigen Kabinettsrat hat die Admiralität für dieses Jahr 80, für das nächste 100 Millionen Mark zu Schiffs bauten verlangt. Das Mittelmeer sei ungeschützt^ Mindestens drei neue britische Dreadnoughts sollen dort ihre Flagge zeigen können. An die Dreadnoughtsbanten würden sich natürlich Mannichastsvermehrungen, Unterjee- und Torpedoboote, Flugzeuge u. a. schließen. Die angebliche Entblößung des Mittelmeers ist nur eine Folge der Konzentrierung aller britischen Seestreitkräfte in der Nordsee, die schon von ver trauensseligen Leuten als überflüssig erachtet wurde ange sichts der Gerüchte über Annäherungen zwischen Deutsch land und England. Würden die jetzigen Forderungen be willigt, so wäre das der beste Beweis dafür, daß die englischen Machthaber nicht an eine Abschwächung des gegenseitigen Mißtrauens denken. Amnestie in Frankreich. Paris, 16. Juli. Auf Vorschlag des Justizministers Briand unterzeichnete der Präsident der Republik soeben einen Erlaß, durch den wegen politischer oder ähnlicher Verbrechen Verurteilten der Rest ihrer abzubüßenden Strafe erlassen wird. Unter den Begnadigten befinden sich Heros und eine Anzahl anderer Antimilitaristen. Es wurde der Befehl zu der sofortigen Entlassung der Be gnadigten erteilt. Der Amnestie-Erlaß sollte eigentlich zur Feier des Natioualfestes am 14. Juli erscheinen. Aber man hat wohl etwas zu spät daran gedacht. unä fern. Q Wettbewerb um den Kaiserpreis für Flugzeug- motore. Der Einlieferungstermin des Wettbewerbes um den Kaiserpreis für den besten deutschen Flugzeugmotor ist vorüber und das Preisgericht kann seine Arbeit be ginnen. Von 26 deutschen Firmen sind 44 Motore zur Prüfung eingesandt worden. Außerdem stellten mehrere Firmen noch 24 Ersatzmotore zur Verfügung. Die Be teiligung ist also eine außerordentlich rege. Die weitaus größte Zahl der angemeldeten Motoren ergab zu Bean standungen keinen Anlaß und konnte daher für den Wett bewerb zugelaffen werden. o Bürgerliche Stiftung zu Ehren eines Sozial demokraten. Der noch nie dagewesene Fall, daß eine Stadtverordnetenversammlung mit weitaus bürgerlicher Mehrheit eine hervorragende Ehrung für einen Sozial demokraten beschließt, hat sich jetzt in Auerbach in Sachsen zugetragen. Dort wurde beschlossen, anläßlich des siebzig jährigen Geburtstages des sozialdemokratischen Agitators und Organisators Heinrich Müller eine nach diesem be nannte Stiftung von 2500 Mark für bedürftige Schul kinder zu errichten. Müller war 37 Jahre lang Stadt verordneter und hat sich um die Entwicklung der Stadt große Verdienste erworben. o Huldigung der Frankfurter vor dem Prinze» Heinrich. Sämtliche Frankfurter Turn-, Gesang- und Sportvereine — etwa 10000 Personen — vereinigten sich am Montag abend zu einem imposanten Fackelzug zu Ehren des Prinzen Heinrich von Preußen, des Protektors des Bundesschießens. Der Prinz dankte für die Ovation von der Estrade der Festhalle aus und brachte ein Hoch auf den Kaiser aus. Der Vorbeimarsch des Zuges dauerte beinahe eine volle Stunde. — Auf das Ergebenheits telegramm der Schützen an den Kaiser ist von diesem ein Antworttelegramm eingegangen, in dem er für die Huldigung seinen Dank ausspricht. G Die Olympniyen «Spiere in Brotkyolm haben nach einem glänzenden Verlauf ihr Ende erreicht, und die Teil nehmer vereinigten sich zum letztenmal in dem gewaltigen Stadion, um der Preisverteilung beizuwohnen, die in Gegenwart des Königs von Schweden, der Mitglieder der königlichen Familie und der fürstlichen Gäste stattfand. Der König überreichte den Eichenlaubkranz, die olympische goldene Medaille und die verschiedenen Wanderpreise an die ersten Preisträger, der Kronprinz die olympische silberne Medaille an die zweiten Preisträger, der Herzog von Westgotland die bronzene Medaille an die dritten Preisträger. Die nächsten Olympischen Spiele sind 191S in Berlin. s Todcsstürze aus der Luft. In Bourg en Bresse stürzte bei einem Schaufliegen der Flieger Olivarer mit seinem Eindecker aus 50 Meter Höhe ab und wurde durch den heftigen Anprall auf den Boden sofort getötet. — Das gleiche Schicksal traf den Militärflieger Leutnant Zakutski mit seinem Blöriotrpparat auf dem Übungsplätze bei Sepastovol. « Bon Polkzeioffizieren ermordet. Die Stadt New- york befindet sich in großer Aufregung über eine seltsam« Mordtat. Ein gewisser Rosenthal, der Hauptzeuge tn einer schwebenden polizeilichen Untersuchung wegen Glücks spiels und Diebstahls, ist während des Verfahrens er mordet worden. Rosenthal, selbst ein bekannter Spieler, beschuldigte mehrere Polizeioffiziere, an dem Spielgewinn beteiligt gewesen zu sein. Er wurde nun am Dienstag früh auS seinem Hotel auf die Straße gerufen und dort durch Gewehrschüsse, die aus einem Automobil heraus ab gefeuert wurden, auf der Stelle getötet. In dem Auto mobil befanden sich nach Aussage von Augenzeugen sechs Personen, unter ihnen zwei Polizeibeamte. Die Mörder sind tn dem Auto entflohen. — Bei der bekannten Korruption der Newyorker Polizei, gegen die selbst Roosevelt als seinerzeitiger Polizeichef vergebens gekämpft hat, ist der Vorfall nicht gerade überraschend. Lunte Oages-Okronik. Hamburg, 16. Juli. Das Luftschiff „Viktoria Luise" hat beute früh um 3.45 Uhr mit 2b Passagieren die Rückfahrt nach Frankfurt a. M. angetreten, wo es nach siebenstündiger Fahrt um 10^ Uhr pünktlich landete. Detmold, 16. Juli. In einem 860 Meter tiefen Kali bohrloch ist unter donnerartigem Getöse eine salzhaltige Schwefelquelle zum Ausbruch gekommen. Die Waffermaffen geben 30 M-ter hoch. Man vermutet, daß diese Quelle mit der Pyrmonter in Verbindung steht. Mexik , 16. Juli. Die durch den Wirbelsturm an gerichteten Verheerungen stellen sich als ganz gewaltige heraus, über LOO Personen sind ums Leben gekommen.. Zahlreiche kleinere Städte und Ortschaften sind zerstört. Diebe und Räuber treiben in den Trümmern ihr Unwesen. Nemyork, 16. Juli. Infolge eines schweren Wolken bruches sind in Denver zahlreiche Häuser eingestürzt und Hunderte von Personen obdachlos. 35 Personen sollen er trunken sein. Der Schaden wird auf annähernd 30 Millionen Mark geschätzt. Letzte NaArick-ten. Barmen, 17. Juli. Fünf kroatische Arbeiter über fiele» in einem Nachbarorte einen Landwirt im Bette und raubten ihm sein Barvern ögen. Auf der Flucht schossen sie mehrere Revolverschüsse auf ihre Verfolger ab und ver letzten einige bedenklich. Die gefährlichen Burschen konnten erst auf dem Bahnhof nach heftigem Kampfe festgenommen werden.
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