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Beilage zu Dr. 75. Dienstag, clen 2. JuU 1912. Kunä um clie Mocbe. (Liehe Konkurrenten und stille Teilhaber., — ^m Schlaraffenlande sogar gibt es Konkurrenten: wer Mn faulsten ist und am meisten essen kann, ist König, und eye einem überhaupt die gebratenen Tauben ins Maul stiegen, mutz man sich an dem großen Hinderniswettessen durch den Reisberg beteiligen. Im Wirklichkeitslande, in dem wir selber leben, ist nun gar alles Konkurrenz; lmd nicht einmal immer angenehme. Auf der Kieler Woche, die jetzt zu Ende geht, hat es einen friedlichen und freundschaftlichen Wettbewerb zwischen deutschen und ausländischen Jachten gegeben, bei dem der Kaiser mit besonderer Herzlichkeit unserer sportlichen Lehrmeister, der Engländer, gedachte, — er kann es jetzt in guter Ruhe tun, denn die Welt atmet, diesseits und jenseits der Nordsee wenigstens, tiefen Frieden, und selbst der jüngste Alarmruf des alten Feldmarschalls Lord Roberts vermag ihn nicht zu stören. Diesmal hat es auch nicht die sonst übliche Ministerkonkurrenz in Kiel gegeben. Sonst hatten die Exzellenzen immer Angst, wenn ein Kanzler hinfuhr, denn sicherlich kam er mit dem Abschiedsdekret für irgend einen Kollegen heim. So wurde dem Grafen Posadowsky durch Bülow der ministerielle Lebensfaden abgeschnitten, so kenterte in Kiel noch mancher andere Staatsmann. Diesmal tiefer Friede auch in der inneren Politik; und Herr v. Kiderlen-Wächter, der am „wackligsten" stehen sollte, trinkt in Seelenruhe als immer noch aktiver Staats sekretär seinen Brunnen in Kissingen. Nicht nur Sport und Politik, sondern auch Handel und Volkswirtschaft fassen in Kiel die Gelegenheit beim Schopf, um lieben Konkurrenten eins auszuwischen. Früher bezahlte die Hamburg-Amerika-Linie hochgestellte Männer auf gewissen Sinekuren, die dann bei Gelegenheit das Lob dieser Linie im Gegensatz zum Norddeutschen Lloyd sangen, der seinerseits solche Einbläser nicht unterhielt. Jetzt herrscht Friede zwischen Hamburg und Bremen. Aber die Emdener Konkurrenz ist von Hamburg auf der Kieler Woche im Keime erstickt worden. Da die Auswanderer konzession für eine Emdener neue Dampfergesellschaft von sehr hochstehenden Leuten, darunter dem intimen Freunde des Kaisers, dem Fürsten o. Fürstenberg, beantragt war, und da die preußischen Interessen doch auf Seite Emdens liegen, war man über den abschläglichen Bescheid des Bundesrats baß erstaunt, — und die „Norddeutsche All gemeine" hat sich sogar zu einem ganzen Leitartikel auf- kaffen müssen, um Ballins Sieg im Konkurrenzkampf mit guten Gründen zu belegen; aber im Publikum schüttelt man die Köpfe. Das zähe Ringen zwischen den beiden republikanischen Wettbewerbern um die amerikanische Präsidentschaft, Roosevelt und Taft, hat mit dem Ausscheiden Roosevelts aus der bisherigen republikanischen Geschäftsgemeinschaft geendet. Auch auf dem demokratischen Parteitag leiteten ähnliche Kämpfe die Nominierung des Kandidaten ein. Schon schickte Roosevelt zu Bryan seine Macher: -Gründen wir eine neue Firma!" Diese beiden alten Kon kurrenten hätten dann die bisherigen Parteiorganisationen in die Luft gesprengt. Das Geschäft ist richtig, pflegt in solchen Fällen der Berliner zu sagen. Aber inzwischen hat sich auf der Tagung der Demokraten die Situation so zugunsten Bryans verschoben, daß er es anscheinend nicht mehr nötig hat, — Roosevelt in den Sattel zu verhelfen. Inzwischen kann man sehen, wie dieser politische Kampf sich im Handelsteil der Blätter spiegelt. Manche Unter nehmungen sind direkt „flau", weil alles darauf wartet, wer zum künftigen Landesoater nominiert wird — und für welche Finanzgruppen dann der Weizen blüht. Roosevelt hatte also die Absicht, Herrn Bryan sozu sagen als stillen Teilhaber aufzunehmen; er sollte als Ein lage seine fortschrittlich-demokratischen Stimmen mit bringen und im übrigen den Mund halten. Das ist — für den andern sehr angenehm. Weniger angenehm sind diejenigen „stillen Teilhaber", von denen man jetzt an läßlich der letzten Riesenunterschleife in Berlin all überall spricht. Der Tuchagent Kaim hat still und be harrlich etliche Hunderttausende auf sein Konto beiseite ge- bracht; ein Bankangestellter ist mit iwer 100 000 Mark, ein anderer mit mehr als einer Viertelmillion Mark auf und davon gegangen. Diejenigen, die alles unter einem philo sophischen Fachausdruck zu rubrizieren pflegen, sprechen von der „Duplizität der Ereignisse", was das Volk viel einfacher in die Worte kleidet: Ein Unglück kommt selten allein. In Wirklichkeit handelt es sich um oie berauschende Wirkung jedes Halunkenstreiches auf all« übrigen nicht ganz gefestigten Persönlichkeiten. Nicht "ue Typhus und Cholera treten epidemisch auf, sondern auch Diebstahl und Unterschlagung. Der Kassenbote, der Lausendmarkscheine (sie wären sicherlich schwer ein- kuwechselnl) als Aller Teilhaber einsteckte, hat ein Portal ^n?""*A^aude benutzt, an dem geschrieben steht: Durch- werden^"- Jetzt erzählt sich der Börsenwitz, die Inschrift nich^ in: „Durchgehen verboten!" Wenn das auch diesmal^ Aber vermutlich wird auch diesmal - der Staatsanwalt helfen. Sm fükrer feines Volkes. Lobrede Lord Haldane« aus Kaiser Wilhelm. Der frühere englische Kriegsminister, jetzige Lord- kanzler Haldane saune der neue deutsche Botschafter m London Freiherr Marschall von Bieberstein, nahmen an einem Festesten der Gesellschaft des deutschen Hospitals in London teil. Lordkanzler Haldane ist bekanntlich ein grober Freund Deutschlands, sagt man doch, daß man ihn deshalb oom Kriegsministerium entfernt und zum Lord kanzler „befördert" habe. Jetzt ist es weniger auffällig, wenn er seiner Vorliebe für Deutschland nachgibt. Das hat er denn auch bei diesem Bankett getan. Er hielt eine Festrede, in welcher er ausNbrte: „Der Deutsche Kaiser ist etwas mehr als ein Kaiser; er ist ein Mann und ein grober Mann. Er ist von den Göttern mit den höchsten Gaben beschenkt worden, die sie verleiben können. Er besitzt Geist, er ist ein wahrer Führer seines Volkes, ein Führer sowohl im Geist als in der Tat. Er hat das deutsche Volk fast ein Viertel- jahrhundert geleitet und er hat den Frieden unverletzt be wahrt. Nach allen Richtungen hin ist seine Betätigung bemerkenswert gewesen. Er hat seinem Lande die vor- zügli^e Flotte gegeben, die wir Engländer, die wir etwas oom Flottenwesen verstehen, bewundern. Er hat die Traditionen der gröhten Armee der Welt bewahrt, und er ist nicht minder grob in den Künsten des Friedens, wie z. B. im Unterrichtswesen und in der Sozialpolitik. Die Geschichte wird auf seine Regierung als auf eine Epoche zurückschauen, die für die deutsche Nation auf allen Gebieten intellektueller und moralischer Tätigkeit bemerkens wert war. In den lebten Jahren sind Deutschland und England einander oie? ähnlicher geworden. Auch Deutschland ist eine grobe handeltreibende Nation geworden. Es hat die praktischen Eigenschaften entwickelt, die die englische Raste auszeichnen. Und indem die beiden Völker einander näher kamen, entstand ein gewisses Mab von Friktionen und Rivalität. Diese Rivalität sollte keinen Stachel haben. Sie sollte dazu dienen, die Welt bester zu machen. Das ist eine Auffassung, die oom Kaiser durchaus geteilt wird. Freilich stemmen sich uns allerlei widerstrebende Elemente entgegen. Der deutsche Botschafter und ich wissen das, aber wir leben in einer Zeit, die uns zu mancherlei Hoffnungen berechtigt. Was mich mit großer Hoffnung erfüllt, ist, daß von den Monarchen der verschiedenen Nationen dem einen die Sache der friedfertigen Fortentwicklung ebensosehr am Herzen liegt wie dem andern." Lord Haldane gedachte auch oeS Kaisers Franz Josef von Österreich und schloß mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf beide Monarchen. Er nahm später noch einmal das Wort und betonte, daß er einen beträchtlichen Teil seines Lebens zum Studium der deutschen Literatur, Philosophie und Verwaltung verwandt habe. Jetzt als Grobsiegelbewahrer dürfe er mchi mehr außer Landes gehen, also auch nicht nach Deutschland reisen. Er müsse daher warten, bis die große und gute Regierung, deren Mit glied er sei, wie andere menschliche Einrichtungen zu Fall käme. Diese Redewendung erzeugte große Heiterkeit. Lord Haldane wurden stürmische Ovationen dargebracki Kacke für Ko5tewitlck. Die Rusten hatten nach der in Berlin wegen Spionage erfolgten Verhaftung des russischen Hauptmanns Kostewitsch angedroht, daß sie einige deutsche Offiziere, die sich studien halber in Rußland aufhalten, verhaften würden. Diese Drohung haben sie sofort wahr gemacht. Leutnant Dahm vom Niedersächsischen Fcldartillerie- Regt. Nr. 4« aus Wolfenbiittel wurde bet seiner Rück kehr von einer Studienreise in Ruhland in dem Grenz orte Alexandrows wegen Spionage verhaftet. Von Spionage wird bei ihm wohl ebensowenig die Rede sein, als bei dem Hauptmann Dreßler, aber es gibt viel Scherereien und viel Verärgerung. Wenn man im Völkerverkehr mit derartigen Argumenten hantiert, so sieht das etwas kindisch aus. Dieser Vorwurf kann Rußland nicht erspart bleiben. Leutnant Dahm ist nicht auf Kommando in Rußland gewesen, sondern hat einen dreimonatigen Urlaub erhalten, den er dazu be nutzen wollte, seine russischen Sprachkenntnisse durch einen Aufenthalt in Rußland zu verbessern. Das Regiment war von der Reise nach Rußland natürlich unterrichtet. Die Nachricht von der Verhaftung sandte Leutnant Dahm aus Alexandrowa, wo beim überschreiten der Grenze wahrscheinlich bet der Paßreoision seine Sistierung erfolgt ist. Er wurde inzwischen nach Warschau übergeführt. Vom Regiment aus sind sofort bei den zu- stänmgen Stellen die notwendigen Schritte unternommen worden, um eine Freilassung herbeizuführen oder wenigstens eine Aufklärung über die befremdende Maßnahme zu er- lanaen. Poktilcke Kunälckau. Deutliches Kelek. 4- Reichsgesetzliche Maßnahmen zur Einschränkung der öffentlichen Bergnügungsplatze (sogenannter Rummel plätze mit Karussells, Schaukeln usw.), ferner zur Be kämpfung des Animierkneipenwesens und der Auswüchse des Kinowesens sind bei dem zuständigen Reichsrestorl in Vorbereitung. Es handelt sich im wesentlichen um die Abänderungen der 88 33, 33a und 83b der Gewerbe ordnung, in denen die Konzessionspflicht der betreffenden Gewerbetreibenden geregelt ist. Bei der Erteilung der behördlichen Erlaubnis für die „Rummelplätze" hat sich als Mißstand herausgestellt, daß erstere nicht auf Ver anstaltungen dieser Art ausgedehnt werden kann, die sich auf Prtvatgrundstücken befinden. Es steht daher in Frage, durch entsprechende Bestimmungen Abhilfe zu schaffen. Bezüglich der Bekämpfung des Animierkneipenwesens wird erwogen, in den 8 33 der Gewerbeordnung eine Be- stimmung aufzunehmen, die den Landeszentralbehörden die Befugnis verleiht, zu bestimmen, daß die Erlaubnis zum Betriebe der Schankwirtschaft unter Bedingungen erteilt werden kann, die die Annahme weiblichen Personals beschränken oder ausschließen. Bei der reichsgesetzlichen Regelung der Auswüchse des Kinematographenwesens, die nun voraussichtlich nicht im Rahmen des in Vorbereitung befindlichen Theatergesetzes erfolgen wird, würde zu er wägen sein, die Kinematographen dem 8 33a der Gewerbe ordnung zu unterstellen, der für theatralische Vorstellungen, Schaustellungen, Singspiele usw. die behördliche Erlaubnis verlangt, ebenso wie der 8 32 für die eigentlichen Theater. Die Konzession gemäß 833a kann dabei von der Bedürfnis frage abhängig gemacht werden. * Die Förderung der nationalen Jugendpflege- Bestrebungen betreffen Anordnungen, die jetzt von den Generalkommandos in Durchführung einer kriegs ministeriellen Anweisung den Truppenteilen übermittelt worden sind. Danach kann Jugend-Wanderabteilungen und ihren Führern in Kasernen. Exerzier Häusern oder in anderen geeigneten militärfiskalifchen Räumen Unterkunft gewährt werden, doch dürfen der Militärverwaltung durch die Unterbringung keinerlei Kosten entstehen. Im Ein verständnis mit den Truppenkommandeuren steht einer Verpflegung durch Truppenküchen gegen Erstattung der Selbstkosten nichts entgegen. Den Vereinen können auS den Beständen auch gebrauchte Ausrüstungsstücke, wie Zelt bahnen, Kochgeschirre, Brotbeutel, wollene Decken leih weise, abgetragene auch käuflich zum Abschätzungswerte überlasten werden. Ferner wird den Jungdeutschland- Abteilungen die Benutzung der Militäreisenbahn zu er mäßigten Preisen, die Benutzung der Militär-Schwimm« und Badeanstalten, der Exerzierplätze und Turnhallen gestattet, desgleichen die Beteiligung als Zuschauer bei größeren Felddienstübungen und Paraden. Auch die Garnison-Lazarette, die Kasernen-Krankenstuben usw. dürfen in den Dienst der Jugendpflege durch Gewährung erster ärztlicher Hilfe bei Verletzungen und Erkrankungen gestellt werden. Vorbedingung Mr alle diese Vergünstigungen ist der Nachweis, daß sich der betreffende Jugendverein den nationalen Jugendpflege-Bestrebungen widmet. -4- Wieder tauchen Verlobungsgernchte über hochstehende Personen auf. In Gmunden spricht man von der bevor stehenden Verlobung der Prinzessin Viktoria Luise init dem Prinzen Ernst August von Cumberland. Gerüchte von einer Verlobung der Tochter des Kaisers sind schon oft aufgetaucht, waren aber niemals richtig. Diesmal wird es ebenso sein. Auch von der Heirat der Prinzessin Olga von Cumberland mit einem preußischen Prinzen ist die Rede. Ebenso unwahrscheinlich klingt die Meldung von der Verlobung der Großherzogin von Luxemburg mit dem 21jährigen Prinzen Friedrich Viktor von Hohenzollern, des ältesten Sohnes des Fürsten Wilhelm von Hohen zollern. Der Prinz steht als Leutnant im 1. Garde regiment zu Potsdam. -I- Im Reichsamt des Innern bat jetzt die erste Sitzung des Vereins zur Errichtung einer Deutschen Versuchs anstalt für Luftfahrt stattgefunden. Ministerialdirektor Lewald begrüßte die Versammlung. Indem er an den schmerzlichen Verlust, den Graf Zeppelin und sein großes Werk durch die Vernichtung des Luftschiffs „Schwaben" erlitten, anknüpfte, sprach er die Hoffnung aus, daß die wissenschaftliche und technische Forschung, der sich die Anstalt widmen müsse, auch zur Verringerung derartiger zum Teil noch unerklärlicher Unglücksfälle beitragen werde. Es wurde alsdann zum Leiter der Anstalt Dr.-Jng. Bende- mann < berufen. Es sollen zunächst nur diejenigen Ein richtungen geschaffen werden, welche für die Durchführung des Wettbewerbs um den Kaiserpreis für den besten deutschen Flugzeugmotor erforderlich sind. 4- Bet der Reichstagsstichwahl tm Wahlkreise Hagenow-Grevesmühlen wurden für Pauli (kons.) 6970 und Nr Sivkooich (Fortschr. Volksp.) 9423 Stimmen gezählt. Sivkooich ist also gewählt. Dies Ergebnis war vorauszusehen, da die Sozialdemokratie in der Stichwahl Nr den fortschrittlichen Kandidaten, Seminar-Oberlehrer Sivkooich, eintrat. Im Reichstage besitzen die Konservativen nun also nur noch 42 Mitglieder und zwei Hospitanten, während die Fortschrittliche Volkspartei nun 41 Mitglieder zählt nebst einem Hospitanten. -I- Der innere deutsche Telephonverkehr brachte tu? Jahre 1910 über 27'^ Millionen Mark. Der Ertrag deS internationalen Verkehrs überschritt 10V, Millionen Mark. Es ist dies der Betrag, der nach Abrechnung mit den fremden Verwaltungen an Deutschland vom Ausland ent richtet wird. Da unser Vaterland im Herzen von Europa liegt, so ist sein Durchgangsverkehr weit größer als -er der meisten anderen Länder. * Der Reichskanzler v. Bethmann Hollweg wird auf seiner Rustlandreise, die er im unmittelbaren Anschluß an die Kaiser-Entrevue in den finnischen Schären unter nimmt, Petersburg, Moskau und Warschau besuchen. In Petersburg wird er eine Begegnung mit Ssasonow haben,, der ihm zu Ehren ein Diner veranstaltet. Herr v. Beth mann Sollweg wird wahrscheinlich bei seinem Vetter, dem deutschen Botschafter in Petersburg, absteigen. Für d-n Besuch der genannten drei Städte ist eine Woche in Aus sicht genommen. 4- Wieder ist ein großes deutsches Besitztum und zwar in Pommern in die polnische Hand übergegangen. Di« Herrschaft Nassenheide ist den Polen zugefallen. Für vier Millionen vierhunderttausend Mark erwarb sie bei der Subhastation einer der Hauptgläubiger, der sie dann an die bekannte polnische Güterhändlerfirma Drewski, Langner und Biedermann Ketter abtrat. Die Firma schickt sich be reits an, den Besitz zu übernehmen. — Man wird fragen müssen, ob und weshalb es nicht möglich war, den Besitz in deutscher Hand zu erbalten. 4- Die deutsch-französischen Kongoverhandlnngen in Bern schreiten rüstig fort. Die französische Regierung er- klärt, daß der Abschluß der Unterhandlungen Ende nächster Woche zu erwarten sei. Die Herren o. d. Lancken und Conty haben eine Formel Nr die Modalitäten gefunden, die bei der Übergabe der von Frankreich abgetretenen Territorien zur Anwendung kommen soll. Die Frage der Kongo-Konzessionen dürfte ebenfalls demnächst in zu friedenstellender Weise ihre Erledigung finden. , GeofidritÄNNten. X Die Stimmrechtlerinnen haben einen neuen großen Feldzug gegen Fensterscheiben eröffnet. Besonders beliebt sind augenblicklich die Fenster der Postämter. So werden klirrende Taten der Suffragetten gemeldet aus Aberdeen, Edinburg, Jlketon, Letsworth, Budlow, Manchester und anderen Städten. Gar nicht zu erwähnen London, wo die Zertrümmerung von Fenstern durchaus ein chronisches Übel zu werden beginnt. Auch die Belästigung von Staatsmännern hört nickt aus. Vrennermnuster Asgulth