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MM A MW beUage zu Nr. 7z. Donnerstag, den 27. ^uni 1912. ^eues ^menlcdlicdes" ^.ecdt. — Der Buchstabe tötet; aber der Geist macht lebendig. Dreses Bttelwort ist das Palladium aller Wahrheitssucher. der Rrchter gehört ost zu den Verdammten, die den Gerst mcht anrufer dürfen, sondern nach Lem Buchstaben urterlen müssen. Sre bestrafen mit .unglaublicher" Härte den notlerdenden Lntwender von Pfennigwerten, und sie sind von .unerhörter" Milde gegen Roheitsverbrecher. Jenen wünscht marcher Freisprechung, diesen, wie es in England noch jetzt Rechtens ist, Prügelstrafe. Wir nennen also den Rechter „veltfremd", wir werfen ihm seine ein getrocknete Paragrcphenseele vor; und doch blutet sie viel, leicht und stützt sich fortwährend wund, weil sie eben — an den starren Buästaben gebunden ist. Wider das Gesetz darf kein Richter ein Urteil fällen. Ist darin eine Mindest strafe vorgesehen, io darf er kein Strafmatz darunter wählen; und ebenstwenig kann er über die Höchststrafe hinaus. Auch in Zukunft soll nun nicht etwa Willkür an die Stelle der Nocm treten, aber dort, wo die Norin längst verknöchert var, wird sie durch lebendiges Recht ersetzt.' In der kommelden Woche, am 5. Juli, tritt nämlich die Strafrechtsmvelle m Kraft, die, nachdem der vorige Reichstag st beraten, der jetzige debattelos an genommen bat; uw in dieser Novelle wird manches ver menschlicht, was früler als „Juristen-Recht" galt. Es ist vorgekommen, Latz emand (in allen Instanzen!) wegen Diebstahls bestraft wurde, weil er im Wirtshaus den Streichholzständer lerte und in sein eigenes Büchschen umfüllte, wenn es ust Sonntag war und er sich vor seinem Ausflug keine Schweden mehr kaufen konnte. Das erscheint uns als moerständlich, zumal da der Wirt für derartige kleine Schädigungen, auch für Geschirr bruch und ähnliche, doch sowieso seinen ständigen Posten unter Geschiftsunkosten rechnet. Es ist auch vorgekommen, datz jenand sich ein paar Zahnstocher oder ein Brötchen einsteckt das alles war als Diebstahl im Gefängnisdelikt. Jetz ist bei allen solchen Bagatellsachen die Geldstrafe zulässg. Wer aber „aus Not" gering wertige Gegenstände stehlt oder unterschlägt, der soll fortan nicht pflichtgemätz von Staatsanwalt verfolgt werden, sondern nur auf AMag des Geschädigten, und dieser Antrag darf überdies jederzeit zurückgenommen werden. Der arme Student, der zu Mittag nur ein Paar Würstchen für dreitzig Pfennig srt leistet, dabei aber fürsorglich ein halbes Dutzend Semnün sich in die Taschen stopft, kann von einem Schutzmam in Zivil, der das beobachtet, nicht zur Wache geschleppt ryd dann dem Gericht überantwortet werden; der Gastwirt seiber muh den Antrag erst stellen — und wird es meist wohl unterlassen, weil dis Schererei und der Gang zur Verhandlung ihn mehr kosten, als die Semmeln. Ebenso wird dts Weiblein, das für die frierenden Kinder im Winter eine Schürze voll Kohlen entwendet, der Wohltat des neuen „menschlichen" Rechtes teilhaftig, ebenso die Beeren-, P^' und Reisigsammlerin, solange sie das nicht gewerbsmßig betreibt. Es wird ein Auf atmen durch unsere Richtrwelt gehen, Latz sie in solchen Fällen fortan nicht mehr harte Urteile zu erlassen braucht. Aber allerdings liegt auö tue Gefahr vor, daß die Milde des Gesetzes böswillig Ws genutzt wird, — und dann mützte eine neue Novelle die jetzige bei der allgemeinen Neuregelung des Strafgsetzbuchs wieder ersetzen. Auch bei Siegel- und Arrestbuch und ähnlichen „Straftaten", die mancher ungenügend informierte gegen Amtshand lungen des Gerichtsvollzwers begeht, auch oer leichteren Fällen von Freiheitsberauung und Entführung — wenn beispielsweise eine geschwene Mutter ihr Kmd an sich reißt und mit ihm davonluft — kann fortan Geldstrafe an Stell« des bisher „llem zulässigen" Gejangnisses treten, kurz, die MilderunM überall unverkennbar. Eine Erweiterung de> Strafbefugnis H dagegen für zwei Arten von Versündigngen vorgesehen, die allzusehr überhand nehmen. Der Hausfriedensbruch wird milder bestraft. wie bisher, wem eine mildere Auftastung aus allgemein menschlichen Grüben als zulässig erscheint, aber unter den Begriff des HusfriedenS werden letzt auch Trambahnwagen und ähnloe „öffentliche"' Lokale gestellt, so datz man beispielsweise Ken Rowdies, die mttfahrende Damen belästigen, besser«, Handhaben hat. Und be sonders verschärft ist das besetz gegen jene Rohlings, die ihre Kinder oder greise M> kranke Personen, die ihnen anoertraut sind, grausam säagen oder hungern lassen, — ein ganz neuer Paragraf, nach dem die öffentliche Meinung schon längst gesäten hat. Mat hat un allge meine« de« Eindruck, daß wer« Gesetzesfabnkatwn schon lange nicht mehr so „Verstämges" zmvege „gebracht hat; und daS iS eigentlich eure gtnzende Kritik für die Novelle. Von äer Reler Mocke. /7. Kiel, 25. Juni. Der heutige Dienstag dichte uns Kielern wieder eine Reihe glänzender Fesüichkee«. Prinz Adalbert ver anstaltete ein Diner mit etw<80 Gedecken, an dem Kaiser Wilhelm und die anwesendenprinzen teilnahmen. In der Marine-Akademie sand zu zitter Zeit ein Tanzabend des Marine-OffizierkorpS der Ostestation statt, und der Nord deutsche Regattaverein veranfttete «inen Herrenabend mit Preisverteilung für di« von iü veranstalteten Wettfahrten. Vormittags hatte Kaiser Wimm das von der Hamburg- Amerikalinie augekaufte dänif« Motorschiff „Fionia" ein gehend besichtigt und bei dier Gelegenheit eine Anzahl Ordensverleihungen vorgenoi^en. Zu der Frühstückstafel auf der „Hohenzollern" warmch der bekannte Flieger Ingenieur Hirth eingeladen, M der Kaiser den Kronen- orden 4. Klasse verlieh. Ein vüblger Abschluß des gestrigen Tages war die Überreichungen Cumberland-Pokals an den Kaiser, wobei Commodor PM vom Royal Thames Nacht Club an den Kaiser eil Ansprache richtete, in der er u. a. sagte: „Wir bitten Sir, diesen Pokal anzu- nehmen, nicht allein als eit Erinnerung an dm Besuch des Royal Thames Nacht tub, sondern auch als em oersönlickeS Leichen Ler ehröiettaen Bewunderung und Hoapchätzung, di« wir alle für Ew. Majestät unablässige Bemühungen für Len Segelsport im allgemeinen hegen." Kaiser Wilhelm dankte in längerer Rede, deren Schluß lautete: „Möge diese Woche ein neues Glied in der Kette persönlicher und sportlicher Freundschaft zwischen unseren beiden Klubs und unseren Ländern sein. Möge der Cumberland Cub hier stehen als ein sichtbares Pfand dieser für Großbritannien und Deutschland so natürlichen und Wertvollen Freundschaft!" Während des Festmahles aus Anlaß des 25jährigen Bestehens des Kaiserlichen Jachtklubs hatte vorher Prinz Heinrich von Preußen eine Ansprache gehalten, in welcher er betonte, daß dem Kaiser das unbestreitbare Verdienst zufalle, das deutsche Volk auf dem Wasser erzogen zu haben. Der Kaiser erwiderte in einer Rede, in welcher er bekannt gab, daß er in Anerkennung der Leistungen und des braven Verhaltens der deutschen Jachtmannschaft der Commodore-Stiftung zum Besten invalider Jachtmattosen und deren Hinterbliebenen einen weiteren Betrag von 20 000 Mark überwiesen habe. Er wies dann darauf hin, daß die englischen Kapitäne und Schiffsmannschaften die Lehrmeister der deutschen Segler gewesen seien. Mas Enver Lei schreibt. (Ein Brief aus dem Feldlager.) . " ü/. Paris, im Juni. Der frühere türkische Militärattache in Berlin, der während der Entsetzung Abdul Hamids eine so große Rolle spielte und als Organisator des Widerstandes nach Tripolitanien gesandt wurde, Enver Bei, hat soeben aus der Kyrenaika einen Brief nach hier an einen Ver wandten gerichtet. Das Schreiben ist aus dem Feldlager datiert und gewährt interessante Aufschlüsse über die Hoffnungsfreudigkeit der türkisch-arabischen Kämpfer gegen die Italiener. „Unsere Stellung", schreibt der vielgenannte Offizier, „festigt sich von Tag zu Tag mehr. Für die Italiener steht die Sache jedenfalls sehr schlecht, und sie haben das Selbstvertrauen schon längst verloren. Gestern erst floh eine ihrer Kompagnien, die 150 Mann stark war und von mehreren Offizieren befehligt wurde, in schmachvoller Weise vor einer türkischen Patrouille, die aus nur 20 Mann bestand. Bei der Verfolgung des Feindes, der, nebenbei bemerkt, 6 Mann verloren hat, war unsere Streifwache so verwegen, sich bis auf 600 Meter den feindlichen Verschanzungen zu nähern. Ich kann Ihnen die Versicherung geben, daß es keinen Spaß macht, sich mit einem so wenig tapferen Feinde zu fchlagen. Die drei Kanonen, die wir den Italienern abgenommen bitten, wurden gut gerichtet und arbeiten jetzt gegen ihre früheren Eigentümer. Wir haben ein kleines Laboratorium für Umarbeitung von Patronen eingerichtet. Wir haben für mindestens zwei Millionen Pulver und Kapseln. Dazu liefert uns noch der Schmuggel in großen Mengen Waffen und Munition. Und dann versorgen wir uns regelmäßig bei dem Feinde selbst. Wir haben infolgedessen Kriegs material für lange Zeit. Wir haben ferner große Reserven von Proviant. Die Ernte steht vor der Tür und hat im Süden bereits begonnen. Kurz, unsere Lage ist mehr als zufriedenstellend; sie ist auf alle Fälle nicht fchlechter als die der Italiener. Im weiteren Verlauf feines Schreibens spricht Enver Bei von dem moralischen Zustand seiner Truppen: „Hier fällt es keinem Menschen ein, mit der Zahl und mit der Stärke der feindlichen Truppen zu rechnen. Uns alle be herrscht nur ein Gedanke: das Osmanentum zu retten oder unterzugehen. Auch die Araber sind bereit, ihr Leben für das Vaterland hinzugeben. Wenn der Vater in der Schlackt fällt, nimmt der Sohn sein Gewehr auf und tritt an die Stelle des Vaters. Dieser Tage erst hörte ich das mit eigenen Ohren. Ein ganz junger Mann, dessen Vater ge tütet worden war, sagte ruhig zu seinen Kameraden: „Mein Vater ist gefallen, wenn es sein muß, falle ich an derselben Stelle." Ich habe mit den Arabern eine Art sehr gut bewaffneter Miliz gebildet. In jeder Kompagnie von 150 Mann befinden sich zwei Offiziere der regulären Truppen und ein Adjutant. Grundsätzlich stellt jeder Stamm 20 Mann, die unter dem Befehl eines Unter offiziers in getrennten Gruppen wohnen; bei jeder Gruppe wohnt eine Frau, die das Essen bereitet. Die Männer sind sehr tapfer und leisten, da sie eine hervorragende Orts kenntnis besitzen, sehr große Dienste. Jetzt organisiere ich ähnliche Kompagnien im ganzen Lande. Mit einem Wort, ich bin zufrieden und voll Hoffnung. Wenn Sie unser Lager sähen, würden Sie es für eine Stadt halten. Ich habe aus Stampf-Erde eine Moschee gebaut; sie ist natürlich klein, sieht aber recht gut aus. Rings um die Moschee liegen 18 Läden und zwei türkische Kaffeehäuser, die nur an die Bewohner des Lagers verkaufen dürfen. Alle unterhalten sich hier und schwatzen wie richtige Spießbürger. Sobald aber das Trompetensignal ertönt, hört das Leben und Treiben im Lager auf: das ganze Lagervolk nimmt die Waffen zur Hand und eilt dem Feinde entgegen, von dem wir nur 6 Kilometer getrennt sind . . ." Der blckdirfck. (Nach der Wahl Tafts zum Präsidentschaftskandidaten.) Chikago, 24. Juni. Wie erwartet, wurde Taft mit 561 gegen 107 Stimmen, die auf Roosevelt fielen, rum Kandidaten der Republikaner für die Präsidentenwahl proklamiert. 344 Rooseveltianer enthielten sich der Stimme. Roosevelt gründet eine neue fortschrittlich-republikanische Partei, die man bereits „6uU wooss psrt^", d. h. Elch- hirschpartei, nennt. Ist nun der Elchhirsch endgültig erlegt? Roosevelt hatte von sich während des Wahlkampfes gefügt, er werde aushalten wie ein kämpfender Elchhirsch . . . Manche meinen, er werde sich plötzlich wieder erheben und den Gegner mit den Vorderhufen so vor die Brust stoben, daß Mm oas mmmur osn müssen Organen zum Rücken herausquillt. Verzeihung, — aber auch die Sprache wird unwillkürlich „amerikanisch", wenn man von diesem Chikagoer Wahltreiben spricht. Das Maulaufreißen ist Trumpf. Und augenblicklich ist die Mehrzahl der Mäuler gegen Roofevelt. Mit 561 von 1083 Stimmen hat der Parteitag der Republikaner als seinen Kandidaten für die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten Taft erwählt, für den die Partei maschine (die „Dampfwalze", sagt Roosevelt) mit schier überamerikanischen Mitteln arbeitete. Roosevelts Antwort ist der Austritt aus der Parteiorganisation und seine Aufstellung als Kandidat des „fortschrittlichen" Flügels der Republikaner. Der eigentliche Kampf in der Partei geht also nun erst los und wird bis zum Spätherbst, dem Wahltermin, dauern; und es ist immerhin möglich, daß die Wähler, die mit den Parteitagsdelegierten ja nicht identisch sind, von dem Durchgänger Roosevelt dann bezaubert sein werden. War er nicht schon vor einigen Monaten „gänzlich erledigt"? Und nun hat sein Konkurrent auf dem Parteitag mit Mühe die absolute Mehrheit erlangt. Bei' Gott und den Amerikanern ist kein Ding unmöglich, pflegen die Vankees zu sagen, und so wollen auch wir uns hüten, zu prophezeien, ob Teddy, ob Taft, ob „der Dritte" siegt. - Eines ist aber schon heute klar: Sieger wird — Ler größte Maulheld sein. Es gehört einfach unzertrennlich zur Struktur einer parlamentarisch regierten Republik in einem Lande, wo es noch große völlig ungebildete Raffen gibt, daß die Politik sozusagen mit dem Megaphon gemacht wird, mit dem Sprechrohr des Ausrufers. „Immer her-' einspaziert, meine Herrschaften! Hierrr ist zu fehen der allein echte und ehrliche Republikaner, der alle Schurken und Diebe auffrißt! Lebend und noch nie dagswesentt Das Motto der neuen Partei Roosevelt soll lauten: Du sollst nicht stehlen. Sagt er. Also alle anderen Leute siud Diebe und Hallunken. Das ist ein in Amerika geradezu zündendes Parteiprogramm, denn gegen solchen „Abschaum der Menschheit" zu donnern, ist jedem ein Bedürfnis, der — selber keine weiße Weste hat, und da das die Mehr heit der Nation ist, könnte Roosevelt leicht die Mehrheit bekommen. s Man sagt bei 'uns, Politik verderbe den Charakter. In Amerika wäre es richtiger, zu sagen, daß verdorbene Charaktere die Politik machen. Soviel Schmutz, wie es dabei gibt, hat kein Augiasstall des Altertums enthalten. Und mitten darin steht Roosevelt als Ausrufer, sperrt augelweit den Mund auf, daß männiglich sein pracht volles Raubtiergebiß bewundern kann, und donnert in die Welt hinaus, er suche echte Amerikauer. Was die sind, daß hat er in seinem Buche „American Ideals" aus einandergesetzt, und man kann nicht leugnen, daß von diesem Idealbild eines glühend patriotischen, starken und sittenreinen, dem Mammonismus abholden Bürgers der neuen Welt ein mächtiger Eindruck ausgeht . . . Das Exemplar gehört nur zu den Seltenheiten. Ist Roosevelt selber eine solche Rarität? Trotz alles seines Maulheldentums wird man ihm nicht bestreiten können, daß er eine Vollblutnatur ist, ein ganzer Kerl, zum mindesten ehrlich und jedenfalls durch und durch imperia listisch. Man hat ihm auch mancherlei zu verdanken. Die amerikanische Flotte, die früher eine gnsntitö veAliZeable war, ein Ding ohne jede Bedeutung, interessant nur durch die Statistik der — Desertierten, ist infolge seiner rastlosen Initiative ein starkes Werkzeug der großen Politik ge worden. Auch der amerikanische Einfluß im Konzert der Mächte ist unleugbar gestiegen: und die amerikanischen Geschäfte haben sich nicht verschlechtert. Er war zuerst Ersatzpräsident, dann schloß sich eine neue volle Amtsperiode an, und zuletzt ließ er Taft als seinen Platzhalter wählen. Der will jetzt nicht vom Thrönchen weg, das Geschöpf empört sich wider den Schöpfer. Daher Roosevelts rasender Zorn, daher sein „Elentier"-Vergleich, — und den Leuten Tafts fängt es trotz ihres Sieges an, bänglich zu werden. Politische Rundschau. Deutsches Keich. 4- Die Reichspostverwaltung hat sich entschlossen, um Ersparnisse in ihren Personalausgaben zu machen, eine Reihe von Beamtendicnstgeschäften auf weibliche Per sonen zu übertragen. Es handelt sich dabei um zwei ver schiedene Stellungen. Einmal sollen durchweg bei den Postämtern dritter Klasse die Nachgeordneten männlichen Beamten durch außerhalb des Beamtenverhältnisses stehende weibliche Personen ersetzt werden. Gegenwärtig sind bei den Postämtern dritter Klaffe 3563 Nachgeordnete Beamte beschästtgt, und zwar 923 Gehilfen und 2640 nicht etats- mäßig angestellte Assistenten. Alle diese Stellen sollen nach und nach durch Verwendung der Beamten in anderen Stellungen mit Frauen besetzt werden. Auf diese Weise werden also 8563 neue Stellungen Mr Frauen geschaffen. Die Vergütung für die Tätigkeit bei den Postämtern dritter Klaffe wird im Durchschnitt 750 Mark betragen, wobei die Postverwaltung durch die Verwendung weib licher Angestellter in Zukunft über zwei Millionen jähr liche Ersparnisse erzielt. — Außerdem soll eine Reihe von Dienstzweigen mit 5100 Stellen, die jetzt von männlichen Beamten versehen werden, Frauen übertragen werden. Die Post erspart hierdurch weitere vier Millionen jährlich. Die neuen 8663' den Frauen überwiesenen Stellen bedeuten also Mr die Reichspostverwaltung eine Ersparnis von über sechs Millionen Mark. 4- Für die Bekämpfung von Waldbränden werden amtlich folgende Verhaltungsmaßregeln enrpsohlen: DaS Feuer ist stets von Ler Seite einzuengen oder von der abgebrannten Seite aus zu bekämpfen. Der Versuch, der Feuerrichtung entgegenzutteten, ist gefährlich und führt durch Rauch und Hitze zur Erschlaffung der Kräfte. Ist die eigene Kraft zur Bekämpfung eines Waldfeuers nicht ausreichend, s« benachrichtige man den nächsten Forst beamten und die nächste Ortspolizettehörde. Bei dieser Gelegenheit sei darauf binaewiesen. daß nach 8 44 des